XIX. Landesfestival der Blaufärber
Das Lebenswerk des Meisters der Volkskunst Johann Sárdi steht im Mittelpunkt des Landesfestivals der Blaufärber, zu dem am 28. und 29. Juli die Gemeindeselbstverwaltung und die Deutsche Nationalitätenselbstverwaltung Großnaarad und der Nagynyárád-Großnaarad-Freundeskreis zum 19. Mal einluden. Die zweitägige Veranstaltungsreihe begann dementsprechend mit einer Ehrung und Kranzniederlegung am Grab des Blaufärbermeisters. Seine sehenswerte Werkstatt ist nicht nur ein Pilgerort von Liebhabern der Blaufärberstoffe und seiner Herstellung, sondern auch eine Wirkungsstätte, wo Sohn János das Handwerk erfolgreich fortführt.
Mehrere Blaufärbermeister aus Tolnau, Raab und Tiszakécske präsentierten ihre Produkte. Und in einer Ausstellung zeigte Textildesignerin Szilvia Szigeti, wie Althergebrachtes mit Modernem verbunden werden kann, beispielsweise bei der Hochzeitsausstattung. Angesichts des schlicht-eleganten Hochzeitskleides bekommt man richtig Lust zum Heiraten. Aber auch die Modenschau von Blaufärberkleidern gehört zum ständigen Repertoire des Festes. Auch hierfür gilt das Motto der örtlichen Tanzgruppe, dass man Traditionen nicht pflegen sollte (sie sind ja nicht krank), sondern erleben und weiter tradieren.
Die Veranstaltung wurde vom Ministerium für Humanressourcen NEMZ-KUL-18-0412, vom Verband der Branauer Deutschen Selbstverwaltungen und von Szerencsejáték Zrt. unterstützt.
Fotos: I. F.
Aus dem Inhalt
55. Europeade in Viseu, Portugal – 24 Länder, 203 Gruppen, 5300 Teilnehmer
Die zauberhafte Stadt Viseu in Portugal war in diesem Jahr vom 25. – 29. Juli Gastgeber der 55. Europeade, des internationalen Volkstanz- und Volksmusikfestivals. Die 203 Gruppen aus 24 Ländern traten auf zehn Bühnen in verschiedenen Stadtteilen auf und führten den beeindruckten Einwohnern und Zuschauern ihre Programme vor. Das bunte Bild der überall in guter Stimmung auftauchenden singenden und tanzenden Trachtengruppen vermittelte allen Besuchern ein besonderes Gefühl. Neue Freundschaften und Beziehungen wurden hier geschlossen. Ungarn war heuer durch acht ungarndeutsche Gruppen vertreten.
7. Singwoche und Chorleiterseminar des Landesrates – Eine erlebnisreiche Woche in Budapest
20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren gekommen, um im Deutschen Nationalitätengymnasium Budapest von erfahrenen Musikpädagogen Hilfestellungen zu erlernen, um ihre Chöre zu führen, zu motivieren und weiter für den Chorgesang zu begeistern. Referenten der 7. Singwoche und Chorleiterseminar des Landesrates der Ungarndeutschen Chöre, Kapellen und Tanzgruppen waren Christine Fódi, Vorsitzende der Sektion Chor beim Landesrat (verantwortlich für Chorgesang, Stimmbildung und Chorleitung), und Hajnalka Pfeifer, Vizevorsitzende der Kirchensektion (Gesang und Kirchenlieder). Ein kleines Liederheft, zusammengestellt aus den Liedern der Gesangswoche, konnten die Teilnehmer mit nach Hause nehmen.
Die Harruckerns und Orosháza
Am 23. April 2001 wurde in Orosháza im Rahmen einer Gedenksitzung an Johann Georg von Harruckern erinnert, der eine große Rolle in der Besiedlung der nach der Türkenherrschaft verödeten Gebiete des Komitates Bekesch gespielt hat. Zu diesem Anlass entstand eine Publikation mit zahlreichen Studien, welche die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und geographischen Zusammenhänge hinsichtlich dieser für die Stadt Orosháza sowie für das Komitat relevanten Periode mit Rücksicht auf die Tätigkeit der Harruckern-Familie behandeln. Vorliegender Band* ist eine um vier Studien ergänzte Neuausgabe des oben erwähnten Buches, mit Informationen über Orosháza aus den vergangenen 17 Jahren.
Wege, Sorgen, Seele der Weißenburger – Vier Tage zwischen zwei Pilgerstätten in Österreich und Bayern
Von Mariazell nach Altötting. Das war der Plan, den die Teilnehmer der Wallfahrt zu bewältigen hatten. Darunter noch zwei Märchenschlösser, und sogar die Unterwelt konnte von den Mitgliedern des Verbands der Deutschen Selbstverwaltungen im Komitat Weißenburg auf der Pilgerfahrt nach Österreich und Deutschland bewundert werden.
Interview mit der ehemaligen GJU-Geschäftsführerin, jetzigen Redakteurin der Rundfunksendung ,,Treffpunkt am Vormittag“ Melitta Hengl
Melitta Hengl war ein Jahr lang GJU-Geschäftsführerin. Wie blickt sie auf die GJU-Tätigkeit zurück? Wie fühlt sie sich als Redakteurin bei der Deutschen Sendung in Fünfkirchen?
Wanderausstellung ist in Budapest: Fließende Räume – Karten des Donauraums 1650 – 1800
Das Generallandesarchiv Karlsruhe, das Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde Tübingen und die Ungarische Akademie der Wissenschaften präsentieren bis zum 13. September 2018 eine außergewöhnliche Sammlung an Landkarten der Frühen Neuzeit. Gezeigt werden im beeindruckenden Treppenhaus der Széchenyi-Nationalbibliothek in der Burg 70 wertvolle, erstmals ausgestellte Stücke aus der Sammlung des Tübinger Instituts für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde sowie privater Leihgeber aus Deutschland und anderen Ländern. Nach der Eröffnung in Karlsruhe machte die internationale Wanderausstellung bereits 2017 in zahlreichen Städten des Donauraums Halt, nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich.
Marok: Die Erinnerungen an das „HAUS“ bleiben immer schön
/in Aktuell, Neue Zeitung /von BachDorottyaIch heiße Molnár Lászlóné, geboren als Erzsébet Mancz am 15. Dezember 1940 in Marok (damals Püspökmárok, heute Erdősmárok), einem kleinen ungarndeutschen Dorf im Komitat Branau.
Gala in Komitat Wesprim
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDer Herbst schenkte uns ein herrliches Wetter mit heiterem Sonnenschein und bunten Blättern, ideal für die Wesprimer Komitatsgala am 12. Oktober in Papa. Zu Anfang zelebrierte Hochwürden Zoltán Tál eine innige deutschsprachige Messe in der Benediktinerkirche im Herzen der Stadt, stilvoll und angemessen auch für die Segnung der Preise, die später verliehen wurden.
„Sag beim Abschied leise Servus“ Trauer um einen Stimmkollegen
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDen Ferenc-Faluhelyi-Preis der Stadt Fünfkirchen hat Johann Ritter nicht mehr persönlich entgegennehmen können. Seinen 68. Geburtstag hat er noch erlebt, doch am 11. September 2024 hat er für immer die Augen geschlossen.
Ein hervorragender Klarinettist, der die ungarndeutsche Blasmusik in ihren einzelnen Schwingungen authentisch erklingen ließ – von ihm müssen wir uns nun verabschieden.
„Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDer Verband der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltungen der Tolnau hat den diesjährigen Niveaupreis „Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller verliehen. Die Auszeichnung wurde beim Komitatstag am 2. September im Mihály-Babits-Kulturzentrum in Seksard vom Vorsitzenden der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltung der Tolnau, Georg Féhr, und vom Ehrenvorsitzenden des Verbandes der Deutschen Selbstverwaltungen der Tolnau e.V., Dr. Michael Józan-Jilling, überreicht.
300 Jahre entlang der Donau – Deutsches Jugendcamp in Ulm
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDie Deutsche Selbstverwaltung Gereschlak hat mit einem Antrag an den Bethlen-Gábor-Fondsverwalter eine Förderung von 1,5 Millionen Forint für ein deutsches Nationalitätencamp gewonnen. Das Ziel war, ein besonderes Jugendcamp mit ungarndeutschem Hintergrund in Ulm zu organisieren, um auf diese Weise der 300-jährigen Ansiedlung der Deutschen in Ungarn zu gedenken. In Ulm und Umgebung haben wir Fahrradtouren unternommen, um die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen auf die Geschichte aufmerksam zu machen. Wir haben auch aus Gereschlak und Umgebung vertriebene Deutsche in und um Ulm besucht.