“Schomberger Wind” erfrischte das Publikum: Tanz- und Trachttag in Hajosch

hajosch-1 2Zum 6. Mal wurde in Hajosch das Fest der schwäbischen Traditionen gefeiert. Am letzten Wochenende im Juli ziehen viele Ortsbewohner ihre Volkstracht an, um im Festzug vom Heimatmuseum zum Barockschloss mitzutanzen, und damit zu bekunden, dass sie ihr Erbe stolz bewahren. Die Veranstaltung zog auch Interessenten und Freunde von mehreren ungarndeutschen Ortschaften – Tschasartet, Wardum, Kockrsch, Dunaszentgyörgy, Maratz – und auch von der deutschen Partnergemeinde Hirrlingen an. Als Ehrengast nahm diesmal der Schomberger Liederkranz an der Feier teil.

Schomberger LiederkranzErfrischend wirkte in der Julihitze, als im Programm vom Schomberger Wind gesungen wurde. Das Publikum begrüßte die Gäste und auch die örtlichen Tanzgruppen bzw. den Hajoscher Traditionspflegenden Schwäbischen Chor mit großem Applaus. Für das würdige Bühnenbild sorgte die Deutsche Selbstverwaltung: Aus der Zusatzförderung des Ministeriums für Humanressourcen (EMMI) für Nationalitätenselbstverwaltungen ist ein Dach für die Mobilbühne angeschafft worden, das vor der Veranstaltung von Mitgliedern der Volkstanzgruppe und sonstigen freiwilligen Helfern aufgestellt wurde. Zsolt Szabó, Leiter der Tanzgruppe, bedankte sich im Namen des Hajoscher Schwäbischen Volkstanzvereins (Hauptorganisator der Veranstaltung) bei allen, die bei der Vorbereitung und Verwirklichung des Trachttages mitgemacht haben. Ein besonderes Dankeschön ging an Jusztina Stadler-Ruff, Leiterin der Kindergartentanzgruppe, die nach langjähriger Tätigkeit von der Mitgliedschaft im Vorstand des Volkstanzvereins zurückgetreten ist.

hajosch-tänzerDem niveauvollen Programm folgte ein temperamentvoller Schwabenball mit der Sextett-Band. Die Finanzierung des Tracht- und Tanztages wurde aus Bewerbungsgeldern des Ministeriums für Humanressourcen bzw. mit der Unterstützung der Deutschen Selbstverwaltung ermöglicht. Augustinus Aurelius schrieb im 4. Jahrhundert: „Ich lobe den Tanz, denn er befreit den Menschen von der Schwere der Dinge, bindet den Vereinzelten zu Gemeinschaft.“ Dieser Gedanke traf bei ihrem Sommerfest auf die Hajoscher voll zu.

Theresia Szauter
Foto: Robert Ginal

 

Aus dem Inhalt

Teambildungsreise mit Lavendelduft

Ein Hoch auf unsEine Teambildungsreise der besonderen Art durften die Mitglieder und Helfer des Deutsch-Ungarischen Freundeskreises Metschge erleben: denn der gemeinsame Ausflug führte die kleine Gruppe diesmal auf die Lavendelhalbinsel Tihany. Um einen möglichst vielseitigen gemeinsamen Tag erleben zu können, fuhren die Teilnehmer der Reise am Morgen um 6.00 Uhr aus Metschge los, um früh in Tihany anzukommen. Der gemietete Bus brachte die Gruppe nach Szántód, von wo aus es mit der Fähre über den Plattensee nach Tihany weiter ging.

Elisabeth Putterer aus Gara: „Die Identität fängt in der Familie an“

Putterer_ElisabethElisabeth Putterer (23) stammt aus Gara und lebt zurzeit in Budapest. Sie studiert Germanistik im Masterstudium. Sie hat sich für das Hauptfach Deutsche Sprache, Literatur und Kultur entschieden, weil sie sich beruflich nicht direkt mit dem Ungarndeutschtum beschäftigen, sondern sich auch auf anderen Gebieten der Germanistik ausprobieren wollte. Und heute zeigt sich, mit Erfolg.

 

Pußtawamer Heimatbuch 40 Jahre alt

netzkar andreasDas Heimatbuch der geflüchteten und vertriebenen Deutschen aus Pußtawam/Pusztavám ist 40 Jahre alt geworden. Andreas Netzkar in Gerestried selbst hat in den letzten Tagen rüstig und geistig rege sein 92. Lebensjahr vollendet. Als einziges noch lebendes Mitglied des Heimatausschusses, der das Buch verwirklichte, hatte Netzkar die Entstehung mitgeprägt. Franz Stammler sen. hatte dieses Buch angestoßen und eine zehnköpfige Mitarbeitergruppe sammelte und erstellte über einen Zeitraum von fünf Jahren die notwendigen Unterlagen, Pläne und Personendaten. Die Besprechungen fanden meist am Sonntagvormittag statt.

 

Was ihr seid, waren wir einst

grabinschriften-CoverWichtige Ziele hat sich die Autorin Gabriella Schmidt mit dem zweisprachigen Band „Was ihr seid, waren wir einst. Deutsche Grabinschriften in den Seetscher Friedhöfen“ gesetzt: Die Wahrung der Traditionen und die Rettung eines Bestandteils der eigenen Dorfgeschichte. Das Büchlein gliedert sich in drei Teile. Zuerst liest man die Übersicht über die Ansiedlung der Deutschen in Seetsche mit einem detaillierten Namensregister aus dem Matrikelbuch des örtlichen Pfarramtes. Dann werden die katholischen Friedhöfe der Gemeinde beschrieben. Der größte, reich mit Farbfotos versehene Teil der Arbeit widmet sich den deutschsprachigen Grabinschriften auf dem Alten und Neuen Friedhof.

 

Delegation aus Ratznane vier Tage in Linsengericht

ratznane-würzburgDie Tradition der gegenseitigen Besuche fand auch in 2018 seine Fortsetzung. Seit 1997 kommen die Kommunalpolitiker aus der Partnergemeinde Ratznane nach Linsengericht, um die freundschaftlichen Beziehungen, die im Jahre 2001 in einem offiziellen Partnerschaftsvertrag mündeten, zu intensivieren.  Die Leitung der Delegation lag in Händen der Bürgermeisterin, Judit Kis, die an allen bisherigen Besuchen teilgenommen hat.

 

Präsenzseminar in Preßburg

YOU.PA_PreßburgNachdem die Teilnehmer des aktuellen YOU.PA-Programms in Budapest vor drei Monaten Dozenten geworden sind, setzten sie ihre Ausbildung in der Hoffnung fort, im Dezember auch Bildungsmanager zu werden. In diesem Sinne verlief das Seminar vom 20. – 22. Juli in der slowakischen Hauptstadt Preßburg. Die 17 Teilnehmer aus 7 Ländern (Kroatien, Moldawien, Lettland, Polen, Rumänien, Slowakei und Ungarn) befassen sich seit April mit dem Thema Bildungsmanagement, aber erst jetzt hatten sie die Möglichkeit, durch verschiedene Impulsvorträge, Gruppenarbeiten und Moderationsmethoden sich im Thema zusammen zu vertiefen.

 

Fahrradtour der GJU im Komitat Pesth: Besuch bei den Freundeskreisen Harast und Sankt Martin 

gju-radlerDas GJU-Team hat diesmal den südlichen Teil des Komitats Pesth zum Ziel seiner Radtour gewählt. Während der Tour waren sie bei den hier aktiven Freundeskreisen Harast und Sankt Martin zu Gast, um diese näher kennenlernen zu können und sich über die zukünftige Kooperation auszutauschen. Dabei haben sie mehrere ungarndeutsche Ortschaften wie Taks, Niglo, Tekele, Ratzenmarkt und Ujfluch besucht. Über ihre Eindrücke und Erlebnisse berichten zwei engagierte Teilnehmer.

 

Gerettete Kunstschätze 2018

Alle Jahre wieder ist ein garantierter Publikumserfolg, wenn die Absolventen der Abteilung Restaurierung an der Ungarischen Universität für Bildende Künste ihre Diplomarbeiten im Ungarischen Nationalmuseum präsentieren. Diesmal sind 21 gerettete Kunstschätze zu sehen, von der Antike bis heute, aus unterschiedlichen Materialien, wie Papier, Holz, Metall, Elfenbein, Korallen, Glas, Stein, Leder oder Textilien. Neben den restaurierten Objekten sind immer auch die verschiedenen Phasen, Methoden, Installationen sowie chemischen und physischen Mittel dieser langen Prozedur detailliert in Text und Foto dokumentiert.

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Marok: Die Erinnerungen an das „HAUS“ bleiben immer schön

Ich heiße Molnár Lászlóné, geboren als Erzsébet Mancz am 15. Dezember 1940 in Marok (damals Püspökmárok, heute Erdősmárok), einem kleinen ungarndeutschen Dorf im Komitat Branau.

Gala in Komitat Wesprim

Der Herbst schenkte uns ein herrliches Wetter mit heiterem Sonnenschein und bunten Blättern, ideal für die Wesprimer Komitatsgala am 12. Oktober in Papa. Zu Anfang zelebrierte Hochwürden Zoltán Tál eine innige deutschsprachige Messe in der Benediktinerkirche im Herzen der Stadt, stilvoll und angemessen auch für die Segnung der Preise, die später verliehen wurden.

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Ein hervorragender Klarinettist, der die ungarndeutsche Blasmusik in ihren einzelnen Schwingungen authentisch erklingen ließ – von ihm müssen wir uns nun verabschieden.

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Der Verband der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltungen der Tolnau hat den diesjährigen Niveaupreis „Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller verliehen. Die Auszeichnung wurde beim Komitatstag am 2. September im Mihály-Babits-Kulturzentrum in Seksard vom Vorsitzenden der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltung der Tolnau, Georg Féhr, und vom Ehrenvorsitzenden des Verbandes der Deutschen Selbstverwaltungen der Tolnau e.V., Dr. Michael Józan-Jilling, überreicht.

300 Jahre entlang der Donau – Deutsches Jugendcamp in Ulm

Die Deutsche Selbstverwaltung Gereschlak hat mit einem Antrag an den Bethlen-Gábor-Fondsverwalter eine Förderung von 1,5 Millionen Forint für ein deutsches Nationalitätencamp gewonnen. Das Ziel war, ein besonderes Jugendcamp mit ungarndeutschem Hintergrund in Ulm zu organisieren, um auf diese Weise der 300-jährigen Ansiedlung der Deutschen in Ungarn zu gedenken. In Ulm und Umgebung haben wir Fahrradtouren unternommen, um die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen auf die Geschichte aufmerksam zu machen. Wir haben auch aus Gereschlak und Umgebung vertriebene Deutsche in und um Ulm besucht.