Wudersch: Neue Ausstellungen im erneuerten Jakob-Bleyer-Heimatmuseum
Als eine weitere Station in der Umsetzung einer längerfristigen Strategie bezeichnete der Vorsitzende der Landesselbstverwaltung Otto Heinek die Übergabe des rundum sanierten Jakob-Bleyer-Heimatmuseums in Wudersch. Staatssekretär Miklós Soltész sprach über die Teilnahme der Deutschen am Wiederaufbau des Landes nach der Türkenbelagerung, gratulierte dazu, dass Emmerich Ritter Abgeordneter der Ungarndeutschen geworden ist und sicherte weitere Zusammenarbeit der Regierung mit den Nationalitäten zu. Emmerich Ritter, selbst Wuderscher, war jahrzehntelang Vorsitzender der städtischen Deutschen Selbstverwaltung. In dieser Zeit wurde der alte Friedhof in Ordnung gebracht und dort die Landesgedenkstätte an die Vertreibung der Ungarndeutschen eingerichtet, der Kalvarienberg erneuert, die Steinberg-Kapelle und das Kreuz auf dem Steinberg wieder aufgebaut und die Passionsspiele wieder aufgeführt. Alles mit Hilfe der Stadt, der LdU, aus Bewerbungen und nicht zuletzt mit Unterstützung der Heimatvertriebenen.
Im Weber-Haus, das im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts gebaut wurde, ist 1987 das Heimatmuseum eingerichtet worden, das ab 1992 unter der Leitung von Dr. Josef Kovács professionalisiert wurde und heute ein lebendiges Museum, eine geistige Werkstatt, ein wissenschaftliches Zentrum, eine Beratungsstelle für die Heimatmuseen im ganzen Lande gleichzeitig ist.
Deshalb wohl übernahm Dr. Ibolya Bereczki, Vorsitzende des Verbandes der Heimatmuseen, die Einführung in die neuen Ausstellungen, die seit dem 12. Mai im sanierten Jakob-Bleyer-Heimatmuseum in Wudersch die Besucher erwarten. Das Gelände wurde durch Zukauf des Nachbargrundstücks vergrößert, der Keller im Museumsgebäude steht für Veranstaltungen zur Verfügung, wie auch die Begegnungsstätte und die Sonderräume vielfältig genutzt werden können. Emmerich Ritter sprach auch vom Vorhaben, hier eine ständige Ausstellung zur Vertreibung einzurichten.
Der Lyra-Chor gab dem Festakt eine würdige musikalische Umrahmung. Ein Erlebnis waren die Kinder aus dem Kindergarten „Piepmätze“ mit ihrer Darbietung. Kinder sind im Museum sowieso stets sehr willkommen.
Ort: Budaörs, Budapesti út 45
Informationen: www.heimatmuseum.hu
Foto: I. F.
Aus dem Inhalt
Anhörung im Nationalitätenausschuss
Zsolt Semjén, stellvertretender Ministerpräsident, wird in der neuen Regierung neben dem Staatssekretariat für die Auslandsmagyaren auch das Staatssekretariat für die ungarländischen Nationalitäten sowie für Kirchenfragen beaufsichtigen. Deshalb wurde er am Dienstag vom Nationalitätenausschuss des Parlaments angehört. Das Gremium der Sprecher der Nationalitäten wählte am 9. Mai einstimmig den Abgeordneten der Ungarndeutschen Emmerich Ritter zum Vorsitzenden, der auch Mitglied im wichtigen Haushaltsausschuss geworden ist.
„Ungarndeutsch – wir stehen auch dazu“: 63. Bundesschwabenball der LDU und der Patenstadt Gerlingen
Die Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn hatte zusammen mit ihrer Patenstadt Gerlingen am 14. April zur bundesweit größten Veranstaltung der LDU, zum 63. Bundesschwabenball eingeladen. Nach einem fulminanten Einzug von mehr als 100 Trachtenträgern eröffnete LDU-Bundesvorsitzender Joschi Ament den 63. Bundesschwabenball. Ament bekräftigte zuvor sein Bekenntnis zur Wahrnehmbarkeit der Landsmannschaft. So habe er versucht, dort, wo es möglich gewesen wäre, für die Belange der LDU zu werben. „Die Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn ist wieder salonfähig“, so Ament.
Lernerzentriertheit und Lernprozess der Schüler in den Mittelpunkt stellen
Zwischen der Audi Hungaria (Raab) und der ELTE besteht ein bilateraler Vertrag, in dessen Sinne sowohl die Firma als auch ihre Schule bereit ist, Studierende des Fachs Deutsch als Minderheitensprache (Lehramt) bzw. Deutsch in der Wirtschaft (BA/MA) der ELTE für kürzere und längere Hospitationen zu empfangen. In der ersten Maiwoche besuchte unter der Leitung von Prof. Elisabeth Knipf-Komlósi und Dr. Márta Müller eine Gruppe von Lehramtsstudierenden die Schule, um dem Deutsch- und DFU-Unterricht (Geschichte und Geographie) beizuwohnen. Wie haben die Studierenden der ELTE den Unterrichtsbesuch erlebt?
Fliegende Röcke…
An einem ganztägigen Nationalitätenfestival nahmen die Volkstänzer aus Sankt Martin und Hanselbek am 29. April in Raitzenmarkt/Ráckeve teil. Der Einladung folgten die ungarndeutschen Jugend-, die Hexerei Senioren-Tanzgruppen und die Bohnen-Kindertanzgruppe aus Sankt Martin bzw. die Hanselbek-Tanzgruppe sehr gern. Sie zeigten auf der Bühne des Károly-Ács-Kulturzentrums in Raitzenmarkt vor dem Publikum und anderen Nationalitätengruppen eine Auswahl ihrer Tänze.
Maiandacht des St. Gerhards-Werks Ungarn in Maria Eichel
Wallfahrt, Maiandacht, Litanei, Rosenkranzbeten sind kirchliche Ereignisse, an denen die Gläubigen im Mai, bei wunderschönem Frühsommerwetter gern teilnehmen. Besonders wenn die Maiandacht im Freien, am Waldrand, auf der Lichtung vor der berühmten Wallfahrtskirche in Maria Eichel bei Wudigeß stattfindet. Wo unsere Vorfahren einst vor dem Eichbaum, an dem das Gnadenbild hing, ihre Gebete sprachen, wo Wunderheilungen und Gebetserhörungen geschahen, wo unsere Ahnen durch ihren starken Glauben Trost fanden, versammelten sich diesmal die Pilger am 1. Mai.
Heimatverbundenheit und gemeinschaftsbildende Ereignisse
Wie passen die Lebensgeschichte des aus Wigatsch/Bikács stammenden Mathias Schmausser und die Geschichte der Wuderscher Passionsspiele in der Reihe „Auf dem Teppich“ der Zentrum-Programme im Haus der Ungarndeutschen in Budapest zusammen?
Marok: Die Erinnerungen an das „HAUS“ bleiben immer schön
/in Aktuell, Neue Zeitung /von BachDorottyaIch heiße Molnár Lászlóné, geboren als Erzsébet Mancz am 15. Dezember 1940 in Marok (damals Püspökmárok, heute Erdősmárok), einem kleinen ungarndeutschen Dorf im Komitat Branau.
Gala in Komitat Wesprim
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDer Herbst schenkte uns ein herrliches Wetter mit heiterem Sonnenschein und bunten Blättern, ideal für die Wesprimer Komitatsgala am 12. Oktober in Papa. Zu Anfang zelebrierte Hochwürden Zoltán Tál eine innige deutschsprachige Messe in der Benediktinerkirche im Herzen der Stadt, stilvoll und angemessen auch für die Segnung der Preise, die später verliehen wurden.
„Sag beim Abschied leise Servus“ Trauer um einen Stimmkollegen
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDen Ferenc-Faluhelyi-Preis der Stadt Fünfkirchen hat Johann Ritter nicht mehr persönlich entgegennehmen können. Seinen 68. Geburtstag hat er noch erlebt, doch am 11. September 2024 hat er für immer die Augen geschlossen.
Ein hervorragender Klarinettist, der die ungarndeutsche Blasmusik in ihren einzelnen Schwingungen authentisch erklingen ließ – von ihm müssen wir uns nun verabschieden.
„Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDer Verband der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltungen der Tolnau hat den diesjährigen Niveaupreis „Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller verliehen. Die Auszeichnung wurde beim Komitatstag am 2. September im Mihály-Babits-Kulturzentrum in Seksard vom Vorsitzenden der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltung der Tolnau, Georg Féhr, und vom Ehrenvorsitzenden des Verbandes der Deutschen Selbstverwaltungen der Tolnau e.V., Dr. Michael Józan-Jilling, überreicht.
300 Jahre entlang der Donau – Deutsches Jugendcamp in Ulm
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDie Deutsche Selbstverwaltung Gereschlak hat mit einem Antrag an den Bethlen-Gábor-Fondsverwalter eine Förderung von 1,5 Millionen Forint für ein deutsches Nationalitätencamp gewonnen. Das Ziel war, ein besonderes Jugendcamp mit ungarndeutschem Hintergrund in Ulm zu organisieren, um auf diese Weise der 300-jährigen Ansiedlung der Deutschen in Ungarn zu gedenken. In Ulm und Umgebung haben wir Fahrradtouren unternommen, um die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen auf die Geschichte aufmerksam zu machen. Wir haben auch aus Gereschlak und Umgebung vertriebene Deutsche in und um Ulm besucht.