UBZ-Schülergruppe auf Süddeutschland-Tournee

„Ungarn? Deutsch? Ungarndeutsch!“ Diesen Titel trug die Aufführung der UBZ-Schülergruppe auf der Süddeutschland-Tournee vom 14. – 19. Mai 2018. Der Chor, der Kammerchor „UBZ-Nachtigallen“, die Volkstanzgruppe und die Internatsband des Ungarndeutschen Bildungszentrums Baje besuchten Ulm, Waiblingen, Speyer und Hassloch.

Schüler der UBZ in Speyer Die Gruppe in Speyer

Die Ziele der einwöchigen Konzert- und Tanzreise waren, die seit Jahrzehnten bestehenden Schul- und Chorpartnerschaften zu stärken und neue zu knüpfen; darzustellen, wie im UBZ im 21. Jahrhundert ungarndeutsche Traditionen gelebt bzw. Kulturwerte geschätzt werden; und das Projekt „Ulmer Schachtel nach Baje“ bekannt zu machen bzw. dafür Spenden zu sammeln. Die UBZ-Gruppe besichtigte zuerst die Ulmer Schachtel vor dem Donauschwäbischen Zentralmuseum in Ulm. Ein solches Holzschiff – Symbol der Auswanderung und Ansiedlung der Deutschen in Ungarn – soll 2018/19 vor dem UBZ aufgestellt werden.

In Waiblingen feierten der Oberstufenchor des Staufer-Gymnasiums und die UBZ-Kulturdelegation mit ihrem gemeinsamen Auftritt im Bürgerzentrum die auf lange Tradition zurückblickende, gut funktionierende Städte- und Schulpartnerschaft Waiblingen-Baje. Das bunte, abwechslungsreiche Programm erntete großen Erfolg beim Publikum, in dessen Reihen sich Oberbürgermeister Andreas Hesky, Schulleiter Volker Losch, ehemalige UBZ-Schülerinnen, die heute mit ihren Familien in Waiblingen leben, und viele Interessenten befanden.

Auf Einladung der Donaudeutschen Landsmannschaft verbrachten die UBZler einen aufschlussreichen Tag in Speyer. Mit der Führung von Landesvorsitzenden Paul Nägl und Robert Bozidarevic lernten die Schülerinnen und Schüler am Vormittag die Sehenswürdigkeiten der Stadt kennen. Auf dem Programm des Auftritts im „Haus Pannonia“ standen ungarische Chorwerke, deutsche und ungarndeutsche Lieder und Tänze. Auch die vielseitige Tätigkeit des UBZ bzw. das Ulmer Schachtel-Projekt wurden vorgestellt und zu letzterem Spenden gesammelt. Der Veranstaltung wohnte Stefan Ihas, Präsident des Weltdachverbandes der Donauschwaben, mit Gattin bei.

Als Abschluss der Reise folgte auf Einladung des Ersten Beigeordneten Tobias Meyer der Aufenthalt in Hassloch. Nach dem Empfang bei Bürgermeister Lothar Lorch besuchte die Gruppe die „Wiege der deutschen Demokratie“, das Hambacher Schloss. Am Nachmittag präsentierten die UBZ-Schüler/innen ihr Können auf dem Hasslocher Weinfest, wo sie die Gastfreundschaft der Donaudeutschen Landsmannschaft von Hassloch genießen konnten.

Ob die Reise der UBZ-Kulturgruppen ihr Ziel erreichte? Mehr als erwartet! Die Schulpartnerschaft mit dem Staufer-Gymnasium wurde intensiviert, geplant ist demnächst ein Chorbesuch in Baje. Eine neue Partnerschaft zwischen dem Fachgymnasium des UBZ und der Realschule plus und Fachoberschule Hassloch ist im Entstehen. Spenden für die Ulmer Schachtel sind gesammelt worden. Die Schüler/innen lernten die Mehrfachidentität hautnah kennen, als aus Ungarn vertriebene Donaudeutsche und ihre Nachkommen sich gefreut haben, mit den Jugendlichen ein paar ungarische Worte wechseln und Tschardasch tanzen zu können. Über die Bildungs- und Kulturtätigkeit des UBZ äußerten sich mehrere Zuschauer anerkennend: „Man könnte sagen, dass ihr im UBZ die deutschen Traditionen mehr pflegt als wir in Deutschland.“

Ermöglicht wurde die Auftrittsreihe durch die finanzielle Förderung des Ministeriums für Humanressourcen (EMMI) und des Ungarndeutschen Bildungszentrums bzw. durch die Unterstützung des Projekts von den Städten Baje und Waiblingen und der Gemeinde Hassloch sowie der Donaudeutschen Landsmannschaft in Speyer und Hassloch.

Theresia Szauter

 

Aus dem Inhalt

 

Ungarns dritter deutscher Lehrpfad ist fertig: Bei einem Spaziergang lernt man die dreihundertjährige Kultur der Tarianer Deutschen kennen

Die neueste Attraktion von Tarian, ein ungarndeutscher Lehrpfad, wurde am 19. Mai übergeben. Das Anlegen des thematischen Weges dauerte mehr als ein Jahr, daran mitgewirkt haben die örtliche Deutsche Selbstverwaltung, im Dorf tätige Zivilorganisationen, Kirchen und Institutionen sowie externe Fachberater. Die sieben Stationen stellen die interessantesten, bislang weniger bekannten Momente der Geschichte, des Alltags, der Bräuche, des kulturellen und religiösen Lebens, der Muttersprache und der Gegenwart der Ungarndeutschen des Ortes vor. Zur feierlichen ersten Begehung des Wanderweges kam es am 3. Landeshandwerkertag der Ungarndeutschen.

14. Landesfinale im Rezitationswettbewerb: Alle werden Sieger, auch wenn nur eine/r gewinnen kann

finale

„Es ist für mich immer ein bewegendes Erlebnis, die Sprache als zusammenhaltende und Werte vermittelnde Kraft zu erleben. Diese zusammenhaltende Kraft verspürt man nicht nur heute, sondern sie bewegt schon im Voraus einiges: Familien, Gemeinden und Vereine helfen der jüngsten Generation, die Texte in Mundart zusammenzustellen und einzustudieren. Verwandte, Lehrer und Schulkameraden drücken den Daumen und tauschen sich über die Ergebnisse der Vorrunden aus. Die Wettbewerbsteilnehmer zeigen nicht nur ihr Talent, sondern sie zeigen auch die emotionale Bindung an die Vorfahren und an die Kultur unserer Volksgruppe. Sie zeigen sich und zeigen die Werte, die sie in der Familie mit auf den Weg bekommen haben.“ So begrüßte die Direktorin des Deutschen Nationalitätengymnasiums in Budapest Ildikó Tápai die TeilnehmerInnen des 14. Landesfinales des Ungarndeutschen Rezitationswettbewerbs, dessen Austragungsort die Bildungseinrichtung war.

Lager Lyrik

Nicht nur Gedichte. Zeichnungen, Fotos, Tagebücher, Briefe – all das, wodurch Leiden, Hoffnungen, Gefühle, Ängste artikuliert werden können. Im vorliegenden Band* mit dem Titel „Lager Lyrik“ findet man in Wort und Bild ausgedrückte Erinnerungen von Zeitzeugen, wobei nicht alle das Glück hatten, aus den sowjetischen Arbeitslagern heimkehren zu können.Der Band erschien 70 Jahre danach, dass „alle arbeitsfähigen Deutschen – Männer im Alter von 17 bis 45 Jahren, Frauen von 18 bis 30 Jahren –, die sich auf den von der Roten Armee befreiten Territorien Rumäniens, Jugoslawiens, Ungarns, Bulgariens und der Tschechoslowakei befinden… zum Wiederaufbau der Bergbauindustrie im Donezbecken und der Schwarzmetallurgie des Südens“ mobilisiert wurden. In diesem Sinne wurden im Band von den aus dem Familienbesitz der Deportierten/Internierten stammenden Materialien 70 Fotos sowie 70 Zeichnungen und 70 Gedichte ausgewählt und von 1944/45 an chronologisch veröffentlicht.

 

Der Dreiklang Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft wurde am Nationalitätentag an der Bohler Grundschule mit Leben gefüllt

Wo kommen wir her und wo gehen wir hin? Der Dreiklang Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft wurde am Nationalitätentag an der Bohler Grundschule mit Leben gefüllt. Am 9. Mai waren die alten ehemaligen Werkstätten in Bohl für die Schüler und Schülerinnen außerschulische Lernorte. Sie hatten an diesem Nationalitätentag die einmalige Gelegenheit altes Handwerk und Kunstfertigkeiten in der Schule und in den alten Werkstätten kennenzulernen und auszuprobieren. Auch für Katalin Győriné Meiszter war dies ein besonderer Tag. Es war ihr letzter Nationalitätentag im aktiven Schuldienst.

Der VorlesetagBild-Raupe-Nimmersatt

„Nachts, im Mondschein, lag auf einem Blatt ein kleines Ei.“ Mit diesen Worten beginnt das Bilderbuch „Die kleine Raupe Nimmersatt“ von Eric Carle. Am dritten Freitag im November 2017 habe ich dieses Bilderbuch den Schülern und Schülerinnen der 3. Klasse an der Grundschule in Bohl vorgelesen. Das Vorlesen war eingebunden in den bundesweiten Vorlesetag in Deutschland. Da habe ich als deutsche Lehrerin an der Grundschule gerne mitgewirkt. Es ist mir ein besonderes Anliegen, auf die Bedeutung des Vorlesens hinzuweisen und dies auch umzusetzen. Damit möchte ich Lesefreunde vermitteln, Lesekompetenz fördern und bei den Kindern Interesse an Büchern wecken. In Deutschland gibt es den Vorlesetag seit 15 Jahren, und zwar immer am dritten Freitag im November. In diesem Jahr wird der Vorlesetag am Freitag, den 16. November 2018 stattfinden.

Das Bawazer Bohnenfest aus der Sicht von Jugendlichen

Zum dritten Mal zu Pfingsten fand das „BabArc“, das Bawazer Bohnenfest statt. So wie in den vorigen Jahren wurde das Straßenfest im „Schwäwisch Duerf“ von Bawaz/Babarc veranstaltet. Die Petőfi-Straße hat mit offenen Toren, mit verschiedenen Handwerkstätigkeiten und kulturellen Programmen die Interessierten aus dem ganzen Land erwartet.

NZjunior wartet diesmal mit drei Seiten voller Rätsel zum Kindertag auf!

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