Ein spannender, lehrreicher Projekttag in Taks

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Den Kindern der Grundschule im Rahmen eines deutschen Nationalitätentages die ungarndeutschen Traditionen näher zu bringen, war Ziel des Projekttages am 28. Mai in der Deutschen Nationalitätengrundschule Fürst Taksony in Taks. Bei einer Feierstunde auf dem Hof der Schule erzählte Gyöngyi Bálint, Mitglied der Deutschen Komitatsselbstverwaltung Pesth und Vorsitzende der Deutschen Nationalitätenselbstverwaltung Taks, die die Grundschule und den Kindergarten betreibt, über die Vertreibung anhand von zeitgenössischen Presseberichten und Zitaten aus den Erinnerungen von Zeitzeugen. „Nie wieder Vertreibung! Nie wieder Unrecht! Nie wieder Hass! Niemand soll fliehen! Respekt, Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit, Toleranz und Charakter sind, womit man wahre Werte schaffen kann“, schloss die Vorsitzende ihre Ausführungen.

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Szenen, Tanz, Gesang, Harmonikaspiel und Mundartgeschichte zeugten von den vielfältigen Aktivitäten in der Kultur- und Sprachpflege im Unterricht. Mathias Wagner schuf für die Schule ein Takser Trachtenbild, das feierlich übergeben wurde. Anschließend wurden am Vertreibungsdenkmal auf dem Hof des Heimatmuseums Kränze des Gedenkens niedergelegt. Die Kulturelle Offensive des Deutschen Nationalitätengymnasiums, in dem auch Takser lernen, trug zweimal das von ernsten Gedanken getragene lustige Spiel vom Schorokscharer Faust „Faust 2.0“ vor, mit dem das Ensemble unter Fanni Örkényi Anfang Juni am internationalen Jugendtheatertreffen in Essegg teilnehmen wird. Im Kulturhaus konnte man die kleinen Meisterwerke der Schüler zum Thema „Ulmer Schachteln“ bewundern. Die Klassen beschäftigten sich im Verlauf des restlichen Vormittags mit verschiedenen Handwerksberufen, lösten Aufgaben zur Geschichte der Deutschen in Taks, lernten Tänze und Rezepte kennen. Ein rundum gelungener, spannender und lehrreicher Projekttag!

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Fotos: I. F.

 

Aus dem Inhalt

Eine Liederschatztruhe, die alle öffnen können

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„Was für die Sprache die Bücher sind, sind es für die Musik die Noten. An entsprechende, für bestimmte Instrumente und Stimmen geschriebene Noten für die ungarndeutschen Kapellen ranzukommen war sehr schwierig. Sie wurden vererbt, oft selbst abgeschrieben, später fotokopiert. Wie reich das Repertoire einer Kapelle war, lag vorwiegend am Kapellmeister, ob er diese Noten beschaffen konnte“, erörterte Zentrum-Direktorin Monika Ambach, die in ihrer Jugendzeit auch selber musizierte, in ihrer Eröffnungsrede am 23. Mai in der Reihe Zentrum-Programme im Haus der Ungarndeutschen in Budapest.

Vertreibung aus dem Paradies: Prof. Heinrich Oppermann – Ehrenbürger von Sektschi

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Bei den dreitägigen Gedenkfeierlichkeiten 70 Jahre Vertreibung in Sektschi/Kaposszekcső wurde Prof. Dr. Dr. Heinrich Oppermann am Pfingstmontag die Ehrenbürgerwürde verliehen. Der Ehrenbürger wurde 1934 in Sektschi geboren und im Mai 1948 in die damalige sowjetische Besatzungszone vertrieben. Insgesamt wurden etwa 40.000 Ungarndeutsche über die Graue Kaserne in Pirna auf Gemeinden verteilt. Daran erinnert seit dem 22. August 2017 eine Gedenktafel, deren Errichtung von Prof. Oppermann und seinem aus Meknitsch stammenden, inzwischen verstorbenen Freund Prof. Jakob Justus vor über fünf Jahren initiiert wurde.

Anton Tressel (1937 – 2018)

Anton Tressel

Wir sind wieder ärmer geworden. Ein humorvoller Mann, der seine engere Heimat, Tarian, nie aufgab, hat uns am 21. Mai verlassen. Es ist schon lange her, als er mit seinen Schulkameraden auf der Straße, im Wald, auf den Ackerfeldern spielte, doch es schien ihm so, als wäre es vor kurzem gewesen. Auch der Leser seiner zahlreichen Bücher hat das Gefühl, Tóni bácsi hat nichts vergessen, er beschrieb die Geschehnisse plastisch, genau. Er interessierte sich immer für die Vergangenheit, und hat mit Leidenschaft in Archiven geforscht, sowohl in Ungarn als auch in seiner neuen Heimat in Deutschland.

Ungarndeutsche Wallfahrt in Kemend: Ein Nachmittag der Begegnungen

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In Kemend/Máriakéménd in der Branau feiert man das Kirchweihfest traditionell am Dreifaltigkeitssonntag – heuer am 27. Mai – in der Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt. Unter den schattenspendenden riesigen Walnussbäumen im Hof der Kirche wurde die deutschsprachige katholische Freilichtmesse auch dieses Jahr von Pfarrer Stefan Wigand aus Bonnhard/Bonyhád und Pfarrer Sándor Horváth aus Ahlaß/Olasz zelebriert. Die Messe wurde vom Gereschlaker Chor musikalisch begleitet. Um die 1000 Gläubige und Besucher nahmen an der Messe und dem Kirchweihfest teil. Foto:GS

Eine Woche VUK in Hartau…

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Der Verein für Ungarndeutsche Kinder hat eine VUK-Woche in Hartau organisiert. Die „Ulmer Schachtel-Ausstellung“ aus Baje und Sammet war eine Woche lang in Hartau zu sehen. An der Eröffnung der Ausstellung wirkten die Kinder des örtlichen deutschen Kindergartens mit einer Choreographie mit. In der Eröffnungsrede sagte ich: „Ein Volk ohne Kenntnis seiner Geschichte, seines Ursprungs und seiner Kultur ist wie ein Baum ohne Wurzeln.“ VUK versucht, als Verein sehr vieles zu unternehmen, damit diese Worte nicht auf taube Ohren stoßen, dass der Baum Wurzeln schlägt und diese auch den notwendigen Nährboden vorfinden. Frau Erzsébet Grőb hat bei der Organisierung mitgeholfen, vielen Dank an sie!

Super Erlebnisse in Wien

Schönbrunn

Der Deutsche Schulverein im Komitat Wesprim veranstaltet für Schüler jedes Jahr eine tolle Fahrt in das deutschsprachige Ausland. Dieses Jahr waren sie in der österreichischen Hauptstadt. Die Vorsitzende des Schulvereins, Frau Maria Arnold, stellte Aufgaben zusammen, die sie an Ort und Stelle lösen mussten, und so übten die Teilnehmer die deutsche Sprache, sie sind nämlich Schüler der deutschen Nationalitätenschulen im Komitat Wesprim. Die Teilnehmer aus der Schule in Ugod berichten über die „Super Reise!“.

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Weitere Artikel

Marok: Die Erinnerungen an das „HAUS“ bleiben immer schön

Ich heiße Molnár Lászlóné, geboren als Erzsébet Mancz am 15. Dezember 1940 in Marok (damals Püspökmárok, heute Erdősmárok), einem kleinen ungarndeutschen Dorf im Komitat Branau.

Gala in Komitat Wesprim

Der Herbst schenkte uns ein herrliches Wetter mit heiterem Sonnenschein und bunten Blättern, ideal für die Wesprimer Komitatsgala am 12. Oktober in Papa. Zu Anfang zelebrierte Hochwürden Zoltán Tál eine innige deutschsprachige Messe in der Benediktinerkirche im Herzen der Stadt, stilvoll und angemessen auch für die Segnung der Preise, die später verliehen wurden.

„Sag beim Abschied leise Servus“ Trauer um einen Stimmkollegen

Den Ferenc-Faluhelyi-Preis der Stadt Fünfkirchen hat Johann Ritter nicht mehr persönlich entgegennehmen können. Seinen 68. Geburtstag hat er noch erlebt, doch am 11. September 2024 hat er für immer die Augen geschlossen.
Ein hervorragender Klarinettist, der die ungarndeutsche Blasmusik in ihren einzelnen Schwingungen authentisch erklingen ließ – von ihm müssen wir uns nun verabschieden.

„Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller

Der Verband der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltungen der Tolnau hat den diesjährigen Niveaupreis „Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller verliehen. Die Auszeichnung wurde beim Komitatstag am 2. September im Mihály-Babits-Kulturzentrum in Seksard vom Vorsitzenden der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltung der Tolnau, Georg Féhr, und vom Ehrenvorsitzenden des Verbandes der Deutschen Selbstverwaltungen der Tolnau e.V., Dr. Michael Józan-Jilling, überreicht.

300 Jahre entlang der Donau – Deutsches Jugendcamp in Ulm

Die Deutsche Selbstverwaltung Gereschlak hat mit einem Antrag an den Bethlen-Gábor-Fondsverwalter eine Förderung von 1,5 Millionen Forint für ein deutsches Nationalitätencamp gewonnen. Das Ziel war, ein besonderes Jugendcamp mit ungarndeutschem Hintergrund in Ulm zu organisieren, um auf diese Weise der 300-jährigen Ansiedlung der Deutschen in Ungarn zu gedenken. In Ulm und Umgebung haben wir Fahrradtouren unternommen, um die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen auf die Geschichte aufmerksam zu machen. Wir haben auch aus Gereschlak und Umgebung vertriebene Deutsche in und um Ulm besucht.