„Kein Schüler ohne Meister“ – Preisübergabe an Erstplazierte des landesweiten Wissenswettbewerbs für Mittelschüler

OKTVDen Beitrag zur herausragenden Leistung der SchülerInnen von Gymnasien und Mittelschulen durch die Familie und die vorbereitenden LehrerInnen betonte in seiner Begrüßungsrede Dr. Zoltán Maruzsa, stellvertretender Staatssekretär für Bildung, bei der Verleihung der OKTV-Preise im Zsigmond-Móricz-Gymnasium Budapest. Schon seit mehreren Jahren ist es Tradition, die ersten drei WettbewerbssiegerInnen im Rahmen einer landesweiten offiziellen Feier zu ehren. Diesmal waren es knapp hundert SchülerInnen der 11. und 12. Klassen aus fast sechshundert Bildungsinstitutionen aus dem ganzen Land, die am Pädagogentag, am 1. Juni, ihre Urkunden und den neu eingerichteten Talent-Pass in Empfang nehmen konnten. Auch verdiente PädagogInnen wurden für ihre Vorbereitungsarbeit ausgezeichnet.

In Deutsch als Nationalitätenfach (Sprache und Literatur) fand nach der Auswahl der besten der insgesamt 119 eingesandten schriftlichen Arbeiten am 3. März die mündliche Prüfung vor drei Kommissionen an der Loránd-Eötvös-Universität in Budapest statt, Sprache (Textverstehen), Volkskunde und Literatur waren die Schwerpunkte der letzten Station vor der Preisverkündung. 18 SchülerInnen schafften es in diese letzte Auswahlrunde.

Dr. Zoltán Gloviczki, Vorsitzender des Bildungsamtes, dem Organisator des landesweiten Wettbewerbs, beschrieb die zum ersten Mal überreichten Talent-Pässe als „Brücke zwischen der Grundschule und der wissenschaftlichen Forschungslandschaft“ der StudentInnen auf der universitären Ebene. Als Zeichen der Begabtenbetreuung würde er die spätere Laufbahn begünstigend unterstützen. Der OKTV-Sieg selbst sei ein Talent-Pass. Balázs Jávor, Direktor für Talentförderung am Zentrum Neue Generation, bezeichnete die Begabtenförderung als außerordentlich wichtige Mission und wies auf Förderungsmöglichkeiten hin.

Die freie Universitätswahl auch international sei, so Dr. Maruzsa, ein wichtiger und erfolgreicher Schritt, der durch den EU-Beitritt auch als Teil der Karrieremöglichkeiten anzusehen sei. Basiseinheit des Unterrichtswesens nannte er die Meister-Schüler-Beziehung, der diesmal exakt am Pädagogentag durch die offizielle Preisverleihung auch gedacht wurde.

Zu den zusätzlichen Preisen und Ehrungen gehören auch die Studienreisen und Aufenthaltswochen in Deutschland, u. a. ermöglicht durch die Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen und die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA). Im Rahmen des Festes überreichte Claudia Gust, Fachreferentin für Stipendien (ZfA), Urkunden an fünf SchülerInnen der ersten drei Plazierungen in den Kategorien Deutsch als Nationalitätenfach sowie Deutsch I und II.

In der Kategorie Deutsch als Nationalitätenfach (Sprache und Literatur) gelangten 18 Teilnehmer in die Endrunde. Die ersten drei Plätze belegten:

  1. Luca Zsófia Koszonics vom Dániel-Berzsenyi-Evangelischen Lyzeum Ödenburg
  2. Viktor Reitinger aus dem László-Lovassy-Gymnasium Wesprim
  3. Dávid Sal vom Valeria-Koch-Bildungszentrum Fünfkirchen

Mit dem Pädagogenpreis für die hervorragende Vorbereitung der SchülerInnen im Fachbereich Literatur und Sprache der Ungarndeutschen wurden Adele Büki (Valeria-Koch-Bildungszentrum Fünfkirchen) und Barbara Zsuppán-Cellik (Berzsenyi-Lyzeum Ödenburg) prämiert.

Herzlichen Glückwunsch!

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Aus dem Inhalt

 

„Gemeinsames Singen bringt Freude, schafft Erlebnisse und hilft die Kultur am Leben zu halten“ – Mehr als 7000 Menschen sangen an einem Tag an vielen Orten ungarndeutsche Volkslieder

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Das Ziel einer landesweiten Flashmob-Aktion, welche durch die Initiative und Organisation mehrerer Einrichtungen der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen zustande gekommen ist, war die Pflege und der Erhalt des ungarndeutschen Volksliedgutes für die Zukunft. Schätzungen zufolge haben rund 7500 Kinder, Jugendliche und Erwachsene an der dieses Jahr erstmals veranstalteten Aktion teilgenommen. Es ging dabei darum, dass an einem festgelegten Tag möglichst viele Menschen an öffentlichen Orten einige Volkslieder aus der Auswahl des Ungarndeutschen Pädagogischen Instituts singen. Die Veranstaltung kam an dem seit Jahren organisierten TrachtTag zustande.

Zieh’ dich an! – So war der TrachtTag in diesem Jahr

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Das Ungarndeutsche Kultur- und Informationszentrum und Bibliothek (Zentrum) in Budapest rief die Ungarndeutschen zum vierten Mal dazu auf, ein Kleidungsstück oder ein Accessoire ihrer Tracht auszuwählen, und dieses mit der Alltagskleidung zu kombinieren bzw. es einen Tag lang oder in einer Tageszeit zu tragen. Wir haben am 28. April 2018 erneut bewiesen, dass unsere Tradition, Identität, Gemeinschaft für so viele von uns wichtig sind.

Rezension: Wir sprechen gerne Deutsch

Der obige Satz ist wohl auf deutschem Sprachgebiet selbstverständlich: man hat ja die eigene Muttersprache gewöhnlich gern. Im vorliegenden Band bekennen sich jedoch Menschen aus 13 Ländern außerhalb des deutschen Sprachraumes zur Schönheit der deutschen Sprache. Von verschiedenen Kontinenten äußern sich die Fans von Deutsch darüber, was sie an dieser logischen und manchmal zu diszipliniert wirkenden Sprache fasziniert.

Vergessen in Erinnerungen

Zwei Gedichtbände von Ivan Korponai sind in den vergangenen zwei Jahren erschienen: „Vergessen in Erinnerungen“ (2017) und „Ein Hauch von Ewigkeit“ (2018). Der aus der Vojvodina (Serbien) stammende und in Slowenien lebende Autor publiziert nicht nur in deutscher Sprache, sondern auch in Ungarisch, Serbisch, Kroatisch und Slowenisch, und ist regelmäßiger Gast bei literarischen Lesungen (zuletzt bei den Deutschen Literaturtagen in Reschitza vom 13. bis zum 15. April 2018).

Fanni Balázs ist ungarische Landessiegerin von Jugend debattiert international 2018

Hutter Otto + Balazs Fanni

Die vier besten deutschsprachigen Debattantinnen und Debattanten aus Ungarn haben im Landesfinale am 29. Mai eine intensive Debatte zur Streitfrage geführt: „Soll in Ungarn das Studium von Mangelberufen staatlich gefördert werden?“ In der Debatte ging es nicht nur um die bessere Sachkenntnis, sondern auch darum, sich mit den Meinungen anderer fair und sachlich auseinanderzusetzen. Wichtig war also, gut zuzuhören, die Gegenposition nachzuvollziehen, sie aber auch zu hinterfragen, und die eigene Position mit Argumenten zu stützen. Letztlich konnte Fanni Balázs vom Berzsenyi Dániel Evangelischen Lyzeum Ödenburg die Jury von ihrem rhetorischen Können überzeugen. Gemeinsam mit dem Zweitplatzierten Ottó Hutter vom Tamási-Áron-Gymnasium Budapest vertritt sie Ungarn am 20. September im Internationalen Finale in Pressburg.

Schomberger Hochzeit

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Die Deutsche Selbstverwaltung von Schomberg/Somberek organisiert jedes Jahr eine traditionelle Hochzeit. Am 20. Mai, am Pfingstsonntag, wurde die Hochzeit für Gäste aus Großturwall/Törökbálint und Taks/Taksony aufgeführt. Die Mitwirkenden waren auch diesmal die deutschen Kulturgruppen aus Schomberg (Rentnerklub, Singkreis und Tanzgruppe). Mehrere Schulkinder und ganze Familien trugen an diesem Fest die wunderbare örtliche Tracht zur Schau.

Die Wellen der Sezession: Architektur in der Donau-Region

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Anlässlich des Sezessions-Welttages am 9. und 10. Juni – der seit ein paar Jahren auf ungarische Initiative europaweit gefeiert wird – wird unter diesem Titel gleichzeitig in zehn Metropolen (Budapest, Bukarest, Belgrad, Großwardein, Laibach, Maria-Theresiopel, Segedin, Sofia, Wien und Agram) eine internationale Tableau-Ausstellung stattfinden. In der ungarischen Hauptstadt ist diese Ausstellung bereits seit dem 30. Mai im Budapester Architekturzentrum FUGA gratis zu besichtigen und bis 18. Juni geöffnet.

Goldfisch im Koffer

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Beim Ungarndeutschen Kultur- und Informationszentrum und Bibliothek, also beim Zentrum, ging es am 26. Mai wieder richtig lustig zu! Anlässlich des Kindertages wurde erneut das jüngere Publikum ins Haus der Ungarndeutschen in Budapest eingeladen. In der Reihe Zentrum-Programme im HdU spielten diesmal Melissa Hermann und Máté Zakariás von der Deutschen Bühne Ungarn die Geschichte Der Fischer und seine Frau.

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Ich heiße Molnár Lászlóné, geboren als Erzsébet Mancz am 15. Dezember 1940 in Marok (damals Püspökmárok, heute Erdősmárok), einem kleinen ungarndeutschen Dorf im Komitat Branau.

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