Kinder fürs Spiel begeistern
Nach diesem Motto hielt Ilona Bachmann am 23. April in Großturwall und am 24. April in Ödenburg einen Workshop mit Sprachspielen und Programmen für Kinder. Ihre Fortbildung bedeutete für diejenigen eine Erfrischung, die sich über die Existenzfragen der Pädagogik Gedanken machen, wie z. B.: Gibt es bewährte Themen und Methoden, die den Erziehern Freude bereiten oder ihn beim Erwerb der deutschen Sprache weiterhelfen; oder sind die sprachlichen Voraussetzungen gestern und heute anders; nicht zuletzt: was zählt zu den Ressourcen der Pädagogen.
Frei nach dem Ausspruch von Maria Montessori „Hilf mir, es selbst zu tun!“ stand an beiden Tagen die Selbständigkeit des Kindes im Mittelpunkt. Einerseits braucht das Kind jemanden, der ihm zeigt, wie etwas geht. Andererseits ist es aus sich heraus bestrebt, Neues zu lernen und erwachsen zu werden. Weil das Kind selbst lernen möchte, bedarf es weder Druck noch Zwang.
Für die Teilnehmerinnen aus dem Vorschul- und Primarbereich gab es Gelegenheit, selber Neues auszuprobieren und sich über ihre bewährten Methoden auszutauschen. Sie erfuhren theoretisch wie praktisch neue Impulse, sich aktiv einzubringen und vielleicht begeistern zu lassen.
Neue Impulse, Begegnungen und Ideenaustausch spielen eine wichtige Rolle auf den Fortbildungen des Ungarndeutschen Pädagogischen Instituts. Diesmal ermaß Frau Bachmann das Terrain unter den Interessierten, dadurch ergab sich die Reihenfolge der zu vermittelnden Inhalte. Die Teilnehmenden erhielten neue Ideen sowohl für die Kiga-Gruppen als auch für die Schüler der Unterstufe zum Erweitern des Wortschatzes. Danach besprachen sie die Aufgaben und deren Verwendungsmöglichkeiten. Es stellte sich heraus, dass die Teilnehmenden die spürbare Erwartungshaltung der Eltern für keine gute Tendenz hielten: Diese hegen den Institutionen gegenüber enorm große Erwartungen, die am Ende die Entwicklung ihrer Kinder besonders belasten. Weniger Extrastunden und mehr Freizeit zum Spielen würde den Kindern größere Freude bereiten. Die Kleinen haben ansonsten keine Zeit zu Rast und Spiel, womit sie sich auf das Leben vorbereiten.
Die Vor- und Grundschulpädagogen und eine Dozentin – die auf der Vilmos Apor Katholischen Hochschule Kindergärtnerinnen unterrichtet – nahmen bereitwilligst an dem interaktiven Workshop teil, zwei Teilnehmer hatten sogar Gitarren mitgebracht, um die Lieder zu begleiten. Von dem gut gelaunten Vormittag brachten wohl alle neue Kenntnisse mit nach Hause, die in der alltäglichen Praxis gut zu verwenden sind.
Maria Scherzinger
Aus dem Inhalt
70 Jahre Vertreibung in Waschludt und Umgebung
Anna Somkuti kam auf dem Pferdewagen aus Deutschhütten zur Gedenkfeier, wie damals vor 70 Jahren zum Bahnhof Waschludt-Kischludt (eigentlich zogen seinerzeit Kühe den Wagen – berichtigt sie). 100 kg durften die Vertriebenen aus Waschludt, Kischludt, Böhmischhütten, Jaka, Wirtshäusl und Deutschhütten mitnehmen, wurden im Jänner 1948 in die Waggons geladen und landeten in Pirna, in der sowjetischen Besatzungszone, wo vor der Grauen Kaserne seit dem 22. August 2017 eine Gedenktafel an die Ankunft von über 40.000 vertriebenen Ungarndeutschen erinnert. Heimatvertriebene und Heimatverbliebene aus den sechs Gemeinden sowie ihre Nachfahren gedachten am 5. Mai der schicksalsschweren Zeiten.
Stimmungsvolle Gedenkfeier der Vertreibung in Wandorf
Die Glocken der evangelischen Kirche läuteten am 29. April um 15.00 Uhr. Die Gottesdienstbesucher erhoben sich und gedachten der Vertreibung der Wandorfer im Jahre 1946. Pfarrerin Eszter Heinrichs und Superintendent Balázs Mesterházy hielten den Gedenkgottesdienst in der bis auf den letzten Platz besetzten kleinen Kirche in Wandorf. Es waren bewegende Worte, die zur Besinnung einluden. Sich zu besinnen, was damals geschah und in mancherlei Form bis heute noch die Menschen veranlasst, ihre Heimat zu verlassen.
Zum 12. Mal „Abgedreht!“ mit 12 Filmen
Aus dem ganzen Land sind wieder junge Filmemacher nach Budapest gereist, um sich im Művész-Kino ihre Werke anzuschauen. Von Jahr zu Jahr kommen auch immer mehr Interessenten zum Kinotag, weil sie neugierig darauf sind, was die jungen Leute über die Ungarndeutschen verfilmt haben. Das nicht nur unter den Jugendlichen populäre Ungarndeutsche JugendFilmfest wird vom engagierten Team des Ungarndeutschen Kultur- und Informationszentrums und Bibliothek organisiert.
Gottesdienst und Chortreffen in Woj – Schützen, pflegen, bewahren und weitergeben
In Trachten gekleidete Menschen füllten die Bänke der Wojer Kirche am 28. April: Der deutschsprachige Gottesdienst anlässlich der Ansiedlung der Ungarndeutschen gilt schon als Tradition in der kleinen Gemeinde im Komitat Komorn-Gran. Nach der heiligen Messe, die von Bálint Havassy (ehemaliger Wojer Priester) zelebriert wurde, machten sich die Teilnehmer auf den Weg, und gingen gemeinsam zur Turnhalle der Grundschule, wo das Nachmittagsprogramm weiterlief.
TrachtTag im Komitat Komorn-Gran
Mehr als 100 in verschiedene Trachtteile gekleidete Musikfreunde aus dem Komitat Komorn-Gran versammelten sich am 27. April in der Aula des Einkaufszentrums Vértes in Totiser Kolonie. Die Blaskapelle aus Sammet spielte schwungvolle Takte, die Tanzlustigen tanzten zu den bekannten und beliebten Melodien. Das ganze Programm dauerte nicht länger als eine halbe Stunde, trotzdem verbrachten die Teilnehmer eine außergewöhnliche und glückliche Zeit zusammen.
Kretzlfest 2018 in Nadasch – Ein kleines Fest ganz groß
Bereits seit 2001 wird jedes Jahr das Kretzlfest im Schlawaker-Grund in Nadasch/Mecseknádasd veranstaltet. Aus dem schönen Brauch, sich im Frühjahr gemütlich in die Kellerreihen zu begeben und dort gemeinsam die Weine von Freunden und Bekannten zu kosten, ist in Nadasch mit den Jahren zu einem großen Zeltfest mit mehreren hundert Besuchern herangewachsen. Das Kretzlfest ist auch eine hervorragende Gelegenheit, über Hobbyweinbau zu plaudern und sich gegenseitig auszutauschen. Aber auch das vielfältige Kulturprogramm und die kinderfreundlichen Attraktionen steuerten zum Erfolg des diesjährigen Familienfestes bei.
Delegation der Russlanddeutschen informierte sich über das ungarndeutsche Bildungswesen
Eine Delegation der deutschen Minderheit aus Russland besuchte die Ungarndeutschen, um vor allem das Bildungswesen der zweitgrößten Nationalität Ungarns kennenzulernen. Die aus Minderheitenpolitikern, Bildungsexperten und praktizierenden Pädagogen bestehende Gruppe besichtigte zwischen dem 21. und 24. April vom Kindergarten bis zur Universität alle Stufen des Bildungswesens. Die Gruppe kam aus Moskau und Omsk. In Budapest besuchte sie das Germanistische Institut der Eötvös-Loránd-Universität und fuhr anschließend ins Valeria-Koch-Bildungszentrum nach Fünfkirchen, um den Kindergarten und die Schule kennenzulernen. Direktorin Ibolya Hock-Englender und Josef Weigert, Leiter des Ungarndeutschen Pädagogischen Instituts, schilderten Zielsetzungen, Prinzipien und bewährte Verfahrensweisen der umfangreichen Bildungsstrategie der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen.
Vollversammlung der GJU 2018: Neuer Mitgliedsverein, positive Erfahrungen
Außer den üblichen Themen, wie Finanzbericht, Kleinbus, Wohnung, Programme 2017 und Pläne für 2018, Bericht der anwesenden Freundeskreise und Sonstiges, tauchten auf der Vollversammlung der Gemeinschaft Junger Ungarndeutscher am 5. Mai in Schambek viele Neuigkeiten auf. Die Teilnehmer – Mitglieder des Präsidiums, die Multiplikatoren, die Freundeskreisleiter und GJU-Mitglieder – erfuhren beim Tagesordnungspunkt Finanzbericht von der Geschäftsführerin, dass die finanzielle Lage der GJU stabil sei und es positive Erfahrungen mit dem neuen Mitgliedsbeitragssystem gebe, das auch im Weiteren fortgesetzt werden sollte.
Auflösung des Mundart-Preisausschreibens „die Jähn“ (apremerisch) „die Jäne“ (sawederisch und mutschingerisch)
/in Aktuell, Neue Zeitung /von BachDorottyaDie Jähn (die Jäne) ist ein altfuldischer Mundartausdruck aus der Landwirtschaft und leitet sich aus dem Verb: „ja(h)nen“ ab, vgl. Jahn (Deutsches Rechtswörterbuch – DRW). Sie bezeichnet eine bestimmte Landfläche (s. u. „II“ ebenda) und wird somit (vgl. unter „II1“) als der Teil einer bebauten Fläche, den eine Person zur Bestellung oder Aberntung vor sich hat und in einem Gang (siehe Etymologie) erledigt; dann auch „Arbeitspensum“ genannt.
Gedenken an die Vertreibung der Ungarndeutschen in Sachsen
/in Aktuell, Neue Zeitung, NZ /von BachDorottyaMit einer Kranzniederlegung an der Gedenktafel an der Grauen Kaserne wurde am 19. Januar 2025 im sächsischen Pirna an die aus Ungarn vertriebenen Deutschen erinnert.
Gedenkspaziergang und -feier zum 80. Jahrestag der Verschleppung der Deutschen aus Elek
/in Aktuell, Neue Zeitung, Unkategorisiert /von BachDorottyaEin aus vierzig umgebauten Viehwaggons bestehender Zug verließ den Bahnhof Elek am 11. Januar 1945 um 13 Uhr – wie es sich später herausstellte – nach Kriwoi Rog in der Sowjetunion (heute Krywyj Rih in der Ukraine) mit 1903 zur Zwangsarbeit verschleppten arbeitsfähigen Frauen von 17 bis 35 Jahren und Männern von 16 bis 45 Jahren deutscher Abstammung.
Marok: Die Erinnerungen an das „HAUS“ bleiben immer schön
/in Aktuell, Neue Zeitung /von BachDorottyaIch heiße Molnár Lászlóné, geboren als Erzsébet Mancz am 15. Dezember 1940 in Marok (damals Püspökmárok, heute Erdősmárok), einem kleinen ungarndeutschen Dorf im Komitat Branau.
Gala in Komitat Wesprim
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDer Herbst schenkte uns ein herrliches Wetter mit heiterem Sonnenschein und bunten Blättern, ideal für die Wesprimer Komitatsgala am 12. Oktober in Papa. Zu Anfang zelebrierte Hochwürden Zoltán Tál eine innige deutschsprachige Messe in der Benediktinerkirche im Herzen der Stadt, stilvoll und angemessen auch für die Segnung der Preise, die später verliehen wurden.