In der südlichen Branau liegt das kleine Dorf Maisch/Majs, wo im 18. Jahrhundert zahlreiche deutsche Familie angesiedelt wurden. Im Ort lebten auch viele Serben, aber auch andere Nationalitäten. Das Schicksal der Deutschen wurde durch den Zweiten Weltkrieg und die Zeit danach besiegelt. Nur noch wenige Familien blieben im Dorf.
Ihnen und ihren Ahnen wollte Hermine Hornyik ein Denkmal setzen, indem sie ihr Geburtshaus zu einem Erinnerungshaus umfunktionierte. Josef Burghardt erbaute das Haus im Jahre 1909, er war der Urgroßvater von Hermine Hornyik. Vor ein paar Jahren verlor das Haus den letzten Bewohner, dann begann die Forschungsarbeit von Frau Hornyik, die in jeder Schublade und in jedem Schrank Schätze fand, die sie weiter anspornten. Trachten, Möbel, Bilder, Werkzeug, Besteck und vieles mehr fand sie in den letzten Jahren. Sie säuberte und restaurierte alles so gut es ging und positionierte die Gegenstände im Haus. Immer mehr kristallisierte sich heraus, da ist reichlich Material für ein ganzes Museum, und die Wirkung der Fundstücke verstärkt noch das ursprüngliche Milieu, Haus und Hof im Originalzustand. Die eigene Wiege, die Handarbeiten der Oma und die Hauspläne vom Uropa lassen Frau Hornyik sich heimisch fühlen und Besucher können in eine andere Welt eintauchen. Trachtenröcke, Halstücher, Tischdecken und Bettwäsche, alles haben die Frauen selber genäht und bestickt, man kann durch Fundstücke vieles erahnen über die Zeit damals, über die Traditionen der Familien. Zeugen der starken Religiosität der Familie sind die Heiligenbilder und die Gebetbücher. Drei Zimmer sind derzeit voll, die schöne Stube, die Küche und das Zimmer, wo einst alle lebten. Aber es gibt auch noch eine Sommerküche und die einstigen Wohnräume der Oma sowie Stallungen mit einer Werkstatt.
Die Rentnerin Frau Hornyik geht jeden Tag in das Burghardt-Haus, sie lüftet und kontrolliert ganz genau, ob kein Ungeziefer in das Haus eingezogen ist. Sie ist mit der Arbeit noch längst nicht fertig, sie hat die Gegenstände aus diesem Haus schon bei Ausstellungen und Festen vorgestellt, sie lädt auch gerne Gäste ein, und freut sich über Besucher, vor allem über Schulkinder. Sie möchte gern das gesammelte Material mit der Familiengeschichte zusammen in einem Buch festhalten.
Christina Arnold
Das Haus, Majs, Dózsa György Str. 289, ist nach Anmeldung bei Hermine Hornyik mit Führung zu besichtigen. Tel.: 0036 69/380-038, 0036 30/253-6414
Aus dem Inhalt
Ungarndeutsch – Steh dazu!
54953 Personen können am 13. Oktober die deutschen Selbstverwaltungen auf lokaler, Komitats- bzw. Hauptstadt-Ebene sowie die Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen wählen. Das gibt für die neuen Körperschaften eine starke Legitimation. Wahlberechtigt sind Staatsbürger, die bis zum 27. September in das deutsche Wählerregister aufgenommen wurden. Die Wahlen finden am gleichen Ort statt, wo man die Stimme für die Bürgermeister und die Abgeordneten abgibt.
VUdAK-Werkstattgespräche in Wesprim
Erfolgreich verliefen die diesjährigen Werkstattgespräche des Verbands Ungarndeutscher Autoren und Künstler vom 26. – 29. September in Wesprim. Die Autoren lasen in der Botev-Grundschule und im Lovassy-Gymnasium und präsentierten ihre Werke zusammen mit den Künstlern im Deutschen Haus (Foto). Bei der Präsentation haben musikalisch der Chor des Wesprimer Deutschklubs und das Trio aus Marka Maria Vörösházi und Maria Vizl (Gesang) und Johann Magasházi (Knopfharmonika) mitgewirkt. Bei der Generalversammlung konnte man auf ein ergebnisreiches Jahr zurückblicken und neue Vorhaben in Angriff nehmen.
Europa-Tag der Deutschen in der Hauptstadt
Deutschlehrerin des Jahres 2019 in Budapest
Beim Europa-Tag der Deutschen Selbstverwaltung Budapest am 27. September in der Mehrzweckhalle des Deutschen Nationalitätengymnasiums übergab Vorsitzende Judit Bárkányi im Beisein von Klaus D. Streicher, Ständiger Vertreter des Botschafters der Bundesrepublik Deutschland und Emmerich Ritter, Parlamentsabgeordneter der Ungarndeutschen die Auszeichnung „Deutschlehrerin des Jahres in Budapest“ an drei verdiente Pädagoginnen: Renata Pokol von der Erkel-Grundschule in Kleinpesth, Tímea Rózsa von der Grundschule in Gazdagrét und Szegediné geborene Judit Wurm von der Medgyessy Ferenc Deutschen Nationalitätengrundschule in Altofen. NZ veröffentlicht die Laudationen.
Gemeinsam für das Gemeinwohl
Seit 2016 werden am Tag der Stadt Seksard (alljährlich am 29. August) von der Stadt an Personen, Organisationen und Vereine, die sich in den Dienst der Öffentlichkeit gestellt haben, Auszeichnungen, Preise und Ehrentitel vergeben. Der Mondschein-Chorverein erhielt bei der diesjährigen Feier für seine 40-jährige Tätigkeit, für die mehreren hohen Qualifikationspreise des Chors und – nicht zuletzt – für die regelmäßige Teilnahme am kulturellen Leben der Stadt den Preis „Für das Gemeinwohl“.
Gerhardsmesse in der Felsenkirche mit der jüngeren Generation
Die deutsche Festmesse des St.-Gerhards-Werks Ungarn in der Felsenkirche, die jährlich zu Ehren des Namensgebers, des Märtyrerbischofs St. Gerhard gelesen wird, fand am 21. September bei schönem frühherbstlichem Wetter in der romantischen Kirche statt. Die heilige Messe zelebrierte Jesuitenpater Albert Illés S. J. Die Gerhardsmesse, die sich jährlich in demselben Monat, am gleichen Ort wiederholt, verläuft jedes Jahr ähnlich, aber immer auch ein bisschen anders.
Strategisches Wochenende der GJU in Jula
„Jula hat unsere Erwartungen übertroffen“
Das GJU-Präsidium und das Multiplikatorenteam haben dieses Jahr in Jula (Komitat Bekesch) ihr strategisches Wochenende veranstaltet. Die wichtigsten Aufgaben des Wochenendes waren die Auswertung des Jubiläumsjahres, die Entscheidung über das Programmangebot für das Jahr 2020 sowie die Nachwuchsförderung. Die Besprechungen sind produktiv verlaufen, es wurden zahlreiche gute Ideen für das neue Jahr gesammelt.
Marok: Die Erinnerungen an das „HAUS“ bleiben immer schön
/in Aktuell, Neue Zeitung /von BachDorottyaIch heiße Molnár Lászlóné, geboren als Erzsébet Mancz am 15. Dezember 1940 in Marok (damals Püspökmárok, heute Erdősmárok), einem kleinen ungarndeutschen Dorf im Komitat Branau.
Gala in Komitat Wesprim
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDer Herbst schenkte uns ein herrliches Wetter mit heiterem Sonnenschein und bunten Blättern, ideal für die Wesprimer Komitatsgala am 12. Oktober in Papa. Zu Anfang zelebrierte Hochwürden Zoltán Tál eine innige deutschsprachige Messe in der Benediktinerkirche im Herzen der Stadt, stilvoll und angemessen auch für die Segnung der Preise, die später verliehen wurden.
„Sag beim Abschied leise Servus“ Trauer um einen Stimmkollegen
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDen Ferenc-Faluhelyi-Preis der Stadt Fünfkirchen hat Johann Ritter nicht mehr persönlich entgegennehmen können. Seinen 68. Geburtstag hat er noch erlebt, doch am 11. September 2024 hat er für immer die Augen geschlossen.
Ein hervorragender Klarinettist, der die ungarndeutsche Blasmusik in ihren einzelnen Schwingungen authentisch erklingen ließ – von ihm müssen wir uns nun verabschieden.
„Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDer Verband der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltungen der Tolnau hat den diesjährigen Niveaupreis „Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller verliehen. Die Auszeichnung wurde beim Komitatstag am 2. September im Mihály-Babits-Kulturzentrum in Seksard vom Vorsitzenden der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltung der Tolnau, Georg Féhr, und vom Ehrenvorsitzenden des Verbandes der Deutschen Selbstverwaltungen der Tolnau e.V., Dr. Michael Józan-Jilling, überreicht.
300 Jahre entlang der Donau – Deutsches Jugendcamp in Ulm
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDie Deutsche Selbstverwaltung Gereschlak hat mit einem Antrag an den Bethlen-Gábor-Fondsverwalter eine Förderung von 1,5 Millionen Forint für ein deutsches Nationalitätencamp gewonnen. Das Ziel war, ein besonderes Jugendcamp mit ungarndeutschem Hintergrund in Ulm zu organisieren, um auf diese Weise der 300-jährigen Ansiedlung der Deutschen in Ungarn zu gedenken. In Ulm und Umgebung haben wir Fahrradtouren unternommen, um die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen auf die Geschichte aufmerksam zu machen. Wir haben auch aus Gereschlak und Umgebung vertriebene Deutsche in und um Ulm besucht.