Partnerschaft Zengőalja – Unterschleißheim seit 15 Jahren
Alles begann auf Initiative einer Familie. Die Grubers kannten Land und Leute durch eine Verwandtschaft in Nadasch, und wollten ihre positiven Erfahrungen auch an die Landsleute vermitteln. Entstanden ist aus ihren Bemühungen eine feste Partnerschaft mit regelmäßigen Reisen und Kontakten auf vielen Ebenen.
Unterschleißheim bei München zählt mehr als 25.000 Einwohner, so wäre die Partnerschaft mit Nadasch unausgeglichen gewesen. Also wurde nicht ein einzelnes Dorf der Partner, sondern eine ganze Region, nämlich die Ortschaften rund um Petschwar. Inzwischen zählt dieser kleinregionale Verband Zengőalja 24 Mitglieder, darunter zahlreiche ungarndeutsche Ortschaften in der Branau. Darüber freuen sich die deutschen Partner ganz besonders, denn so gibt es erheblich weniger Sprachbarrieren. Koordiniert wird der Kontakt bis heute von einem Partnerschaftskomitee in beiden Ländern. Inzwischen erstreckt sich die Partnerschaft auf mehrere Bereiche, neben dem kulturellen Bereich, mit Austausch von Musikgruppen, Jugendbegegnungen konnten stattfinden, aber auch Altenpfleger und Sozialarbeiter konnten an Weiterbildungen teilnehmen. Sportvereine, Feuerwehr und selbstverständlich die örtlichen Gremien lernten sich kennen und es entstanden enge Freundschaften und ein regelmäßiger Austausch. Von Anfang an sind die Gäste im jeweiligen Gastgeberort bei Familien untergebracht, dadurch sind schon feste Freundschaften entstanden, für die Reisen bestehen sogar Wartelisten, ein großer Reisebus ist schnell voll, wenn es darum geht, von Bayern nach Ungarn zu kommen, oder umgekehrt.
Eine wirtschaftliche Zusammenarbeit soll durch die Partnerschaft auch entstehen. Zu den Märkten in Unterschleißheim werden die Unternehmer aus Zengőalja eingeladen. So stellten sich die Hafnerei aus Nadasch, der Stifolder aus Feked oder die Nudeln aus Wachteleiern aus Wemend vor. Die Tourismusbranche der Region präsentierte sich mit vielen Prospekten und den Weinen der Gegend. Die Zengőalja-Delegation konnte Anfang September vier Tage lang die bayerische Küche genießen. Die herzliche Gastfreundschaft der Gastgeberfamilien, Gespräche, Feste und Ideenaustausch festigen das Band zwischen den Orten. Nach 15 Jahren Partnerschaft hoffen nun beide Seiten auf viele neue Begegnungen. Auf den Austausch der Schulen und der Jugend möchte man sich in Zukunft verstärkt konzentrieren.
Christina Arnold
Aus dem Inhalt
Ibolya Hock-Englender: „Eine wahrhaft würdige Kulisse für eine wichtige Veranstaltung“
I. Konferenz angehender Nationalitätenpädagogen mit einem staatlichen Stipendium
Im Rahmen der I. Konferenz der angehenden Nationalitätenpädagogen, die ein staatliches Stipendium erhalten, fand im Saal des ehemaligen Oberhauses des ungarischen Parlaments am 19. September die offizielle Verkündung der Stipendien für Nationalitätenpädagogen für das Studienjahr 2019/2020 statt. Über das Amt des Ministerpräsidenten durch das Staatssekretariat für Nationalitäten- und Kirchenangelegenheiten unterstützt die ungarische Regierung die in Ungarn lebenden Nationalitäten in der Erhaltung ihrer Kultur und ihrer eigenen Muttersprache und gewährt seit 2018 ein Stipendium für angehende Nationalitätenpädagogen der in Ungarn lebenden Minderheiten.
Klausurtagung der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen im Bakonygebirge
Zukunftsweisende Diskussionen mit den bevorstehenden Wahlen der Nationalitätenselbstverwaltungen im Zusammenhang, Sitzung der Vollversammlung der LdU, Besichtigung neuer Investitionen, ein Hauch von Kultur sowie die Evaluation der Strategie der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen – ein mannigfaltiges Programm erwartete die Teilnehmenden der vom 20. – 22. September in Dewrenten und Umgebung ausgetragenen Klausurtagung. Einmal im Jahr verbringen traditionell Vollversammlungsmitglieder, Mitarbeiter der Geschäftsstelle, der Regionalbüros und der Institutionen der LdU sowie weitere eingeladene Gäste ein ganzes Wochenende zusammen, um strategische Fragen bezüglich der ungarndeutschen Gemeinschaft in aller Ruhe zu behandeln.
Fast 60 ungarndeutsche Bildungseinrichtungen in Trägerschaft der örtlichen deutschen Selbstverwaltungen
Eine große Verantwortung, aber es lohnt sich
Seit 2014 können die örtlichen deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltungen Bildungseinrichtungen ihrer Ortschaft in Trägerschaft nehmen. Im Falle von 30 ungarndeutschen Schulen und 27 ungarndeutschen Kindergärten wagten die Selbstverwaltungen diesen Schritt. Das macht etwa 15 % aller ungarndeutschen Bildungseinrichtungen aus. Der Grund ist bei den meisten der Wunsch nach mehr Selbstbestimmung und nach weniger Bürokratie.
Traditionen zu Gast im Freilichtmuseum von Sankt Andrä
Das zehnjährige Heimatmuseum von Neudörfl stellt sich vor
Ein schönes Bauernhaus stand in der Gemeinde zum Verkauf. 2009 haben sich die beiden Selbstverwaltungen des Dorfes zusammengetan und gemeinsam den Kauf abgewickelt. Das Haus wurde mit den Gegenständen der ehemaligen Heimatstube aus dem Jahr 2003 eingerichtet und seitdem bietet das Heimatmuseum Platz für die Sammlung und ist ein Ort sämtlicher Veranstaltungen und Programme. Im Frühling kam der Anruf: Da das Heimatmuseum von Neudörfl in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen feiert, wird es zum Programm „Traditionen zu Gast im Freilichtmuseum von Sankt Andrä“ eingeladen. Die Selbstverwaltung wurde gebeten, das Thema „Apfel“ aufzugreifen.
DSD-II in der Tasche – Was Nun?!
Im Festsaal des Ofner Zisterzienser-Gymnasiums trafen sich Vertreterinnen und Vertreter sämtlicher DSD-II-Schulen Ungarns, um sich im Netzwerk über berufliche Perspektiven für junge Leute im In- und Ausland auszutauschen. Neben den Services der Kampagnenseite www.deutsch-karriere-erfolg.com wie die Stellenbörse oder Neuigkeiten aus Deutschland und Ungarn stand beim Treffen die Qual der Wahl auf dem Programm: DSD-II in der Tasche – Was Nun?!åEine bestandene DSD-II-Prüfung sei im heutigen Europa mehr denn je ein großartiger Türöffner zu einer erfolgreichen Karriere in Ungarn oder Deutschland, so Katja Dorrmann, Kulturreferentin der Deutschen Botschaft Budapest. Aber welche Tür sollte man öffnen?
Leőwey-Fünfkirchen-Tanzgruppe
XXI. Volkstanztreffen zu Ehren von Stephan I.
Das 21. Volkstanztreffen zu Ehren des Staatsgründers Stephan I. fand vom 16. – 25. August 2019 in Klausenburg statt. Die mehr als 700 Jahre alte Königsstadt war Verwaltungseinheit des ehemaligen Königreiches Ungarn. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Gebiet Rumänien angeschlossen. Dieses Festival ist eine von den wichtigsten Minderheitenveranstaltungen im Karpatenbecken.
GJU ist um weiteren Multiplikator aus Hartian reicher geworden
Dominik Kucsera: „Von Anfang an war mir das GJU-Team sehr sympathisch“
Dominik hat die Deutsche Nationalitätengrundschule in Hartian besucht. In der Grundschule bildete sich seine ungarndeutsche Identität heraus, er ist da den ungarndeutschen Traditionen näher gekommen. Zurzeit lernt er an einem Fachgymnasium für Verkehrstechnik in Budapest. Vor zwei Jahren trat er nach einem wohlgelungenen Blochziehen dem Freundeskreis Schwäbischer Jugendlicher Hartian, also dem örtlichen GJU-Freundeskreis, bei. Dank des Vereins hat er die GJU auf der grenzüberschreitenden Fahrradtour entlang des Neusiedler Sees kennengelernt.
Marok: Die Erinnerungen an das „HAUS“ bleiben immer schön
/in Aktuell, Neue Zeitung /von BachDorottyaIch heiße Molnár Lászlóné, geboren als Erzsébet Mancz am 15. Dezember 1940 in Marok (damals Püspökmárok, heute Erdősmárok), einem kleinen ungarndeutschen Dorf im Komitat Branau.
Gala in Komitat Wesprim
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDer Herbst schenkte uns ein herrliches Wetter mit heiterem Sonnenschein und bunten Blättern, ideal für die Wesprimer Komitatsgala am 12. Oktober in Papa. Zu Anfang zelebrierte Hochwürden Zoltán Tál eine innige deutschsprachige Messe in der Benediktinerkirche im Herzen der Stadt, stilvoll und angemessen auch für die Segnung der Preise, die später verliehen wurden.
„Sag beim Abschied leise Servus“ Trauer um einen Stimmkollegen
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDen Ferenc-Faluhelyi-Preis der Stadt Fünfkirchen hat Johann Ritter nicht mehr persönlich entgegennehmen können. Seinen 68. Geburtstag hat er noch erlebt, doch am 11. September 2024 hat er für immer die Augen geschlossen.
Ein hervorragender Klarinettist, der die ungarndeutsche Blasmusik in ihren einzelnen Schwingungen authentisch erklingen ließ – von ihm müssen wir uns nun verabschieden.
„Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDer Verband der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltungen der Tolnau hat den diesjährigen Niveaupreis „Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller verliehen. Die Auszeichnung wurde beim Komitatstag am 2. September im Mihály-Babits-Kulturzentrum in Seksard vom Vorsitzenden der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltung der Tolnau, Georg Féhr, und vom Ehrenvorsitzenden des Verbandes der Deutschen Selbstverwaltungen der Tolnau e.V., Dr. Michael Józan-Jilling, überreicht.
300 Jahre entlang der Donau – Deutsches Jugendcamp in Ulm
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDie Deutsche Selbstverwaltung Gereschlak hat mit einem Antrag an den Bethlen-Gábor-Fondsverwalter eine Förderung von 1,5 Millionen Forint für ein deutsches Nationalitätencamp gewonnen. Das Ziel war, ein besonderes Jugendcamp mit ungarndeutschem Hintergrund in Ulm zu organisieren, um auf diese Weise der 300-jährigen Ansiedlung der Deutschen in Ungarn zu gedenken. In Ulm und Umgebung haben wir Fahrradtouren unternommen, um die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen auf die Geschichte aufmerksam zu machen. Wir haben auch aus Gereschlak und Umgebung vertriebene Deutsche in und um Ulm besucht.