Vier ungarndeutsche Tanzgruppen bei der 54. Europeade in Turku
In diesem Jahr feiert Finnland 100 Jahre Unabhängigkeit. In Turku wurde vom 26. – 30. Juli Europas größtes Folklorefestival veranstaltet. Zur 54. Europeade kamen 6.200 Teilnehmer aus 26 Ländern. Unter den 296 Kulturgruppen waren vier ungarndeutsche Tanzgruppen, die Ungarn vertraten: die Deutsche Volkstanzgruppe aus Atscha, die Braunhaxler-Tanzgruppe aus Altofen, die Herbstrosen-Tanzgruppe aus Schaumar und die Leőwey-Tanzgruppe aus Fünfkirchen.
Die Aufführungen fanden an 16 Orten statt, insgesamt gab es 600 Auftritte. Am Mittwoch hatten finnische Trachtengruppen ein großartiges Stück vorgetragen. Am Donnerstag wurde das Festival mit einer Gala eröffnet. Bei der über dreistündigen Parade am Samstagnachmittag am Fluss Aurajoki machten alle teilnehmenden Gruppen mit. Nach dem Umzug wurde der Weltrekord des ,,humppa“-Tanzens aufgestellt. 30.000 Personen hatten gleichzeitig auf fünf Plätzen mit fünf Musikkapellen den ,,humppa“ getanzt.
Neben den erfolgreichen Auftritten konnten die Festivalgäste auf der Aurajoki rudern und die größte und die kleinste Rauchsauna der Welt in Herrankukkaro besuchen (www.herrankukkaro.fi).
Es war ein Erlebnis, sich in der riesigen Sauna mit 146 Plätzen zu erholen und danach im Baltischen Meer zu schwimmen. Am Sonntagvormittag wurde eine ökumenische Messe mit Tanz und Musik zelebriert. Am Nachmittag ging das Festival mit einer Gala zu Ende. 2018 findet die 55. Europeade vom 25. – 29. Juli in Viseu (Portugal) statt.
Zsuzsa Kárpáti
Cover: Die Deutsche Volkstanzgruppe aus Atscha/Vértesacsa
Aus dem Inhalt
Hier ist alles schön, was blau ist…
Zum achtzehnten Mal fand das Landesfestival der Blaufärber in Großnaarad statt. Leider konnte „der König der Blaufärber“, Johann Sárdi, nicht mehr mit uns feiern (er ist am 7. Mai in seinem 97. Lebensjahr gestorben), aber er war mit uns und hat den Himmel schön blau und weiß gemalt. Das landesweite Blaufärberfest wurde, wie schon seit Jahren von der Gemeindeselbstverwaltung, der Deutschen Nationalitätenselbstverwaltung und dem Nagynyárád-Großnaarad Freundeskreis am 29.-30. Juli gemeinsam organisiert.
Tiedisch besuchte Seekirch: 20-jährige Partnerschaft ausgiebig gefeiert
Nachdem die Seekircher vor zwei Jahren in Tiedisch waren, besuchten nun die Tiedischer wieder Seekirch. Nach der Ankunft am Donnerstagabend (27. Juli) und einer kurzen Begrüßung im Forum verteilten sich die Gäste bei ihren Gastfamilien. Die 16 Jugendlichen wurden im Kaplaneihaus untergebracht. Die Jugendlichen luden die Seekircher Landjugend auf nächstes Jahr nach Tiedisch ein. Das ist ein Kulturaustausch auf ganz besonderer Ebene. Alle Teilnehmer waren der Meinung, dass es vier wundervolle und erlebnisreiche Tage waren.
Auf Luthers Spuren
Als „Pilgerreise“ (bei den Lutheranern nicht üblich) auf Luthers Spuren im 500. Gedenkjahr der Reformation bezeichnete der weltliche Vorsitzende der evangelischen Kirche Gergely Pröhle den reich illustrierten Reiseführer mit einer Faltkarte über Luthers Leben und Wirken in ungarischer Sprache, herausgegeben vom Verlag Hibernia Nova gemeinsam mit dem Lutherverlag. Im Büchlein kann man die wichtigsten Stationen im Leben von Martin Luther, von seinem ersten Auftritt 1517 in Wittenberg bis zu seinem Tod 1546 in Eisleben, verfolgen. Die einzelnen Schauplätze werden detailliert beschrieben. Der Band beinhaltet zudem auch 15 kleine Landkarten und 200 Farbfotos.
GJU-Landestreffen: gute Gemeinschaft entstanden
40 Jugendliche sowohl aus Südungarn als auch aus dem Norden beteiligten sich am GJU-Landestreffen in Balatonakali, das am 3. August anfing und von einem fünfköpfigen GJU-Team organisiert wurde. Schon zu Beginn konnte man bemerken, dass eine gute Gemeinschaft entstand. Anhand der Rückmeldungen genossen die Teilnehmer die zusammen verbrachte Zeit sehr.
Wir sind Jugendmanager geworden!
Das erste Abschlussseminar der 5. Staffel des YOU.PA-Programms fand vom 28. – 30. Juli in Bukarest statt. An diesem Qualifizierungsprogramm nehmen Jugendliche aus Mittel- und Osteuropa teil, um ihre persönlichen Chancen und beruflichen Perspektiven zu stärken. Dieses Programm der Otto-Benecke-Stiftung e.V. besteht aus drei Modulen, wovon das erste (Jugendmanager) in Bukarest abgeschlossen wurde.
Kaffee im Salon
Unter diesem Titel zeigt die Budapester Kunsthalle erlesene Kaffeegeschirre aus der Privatsammlung von Gusztáv Merényi. Die Ausstellung umfasst eine Periode von zwei Jahrhunderten mit den entsprechenden Stilrichtungen von Empire und Biedermeier über Historismus und Jugendstil sowie Art Deko bis zu den Postmodernen und Zeitgenössischen. Neben den weltberühmten Manufakturen können wir auch kleine, kaum gehörte Ateliers aus der Provinz entdecken, ebenso wie unter den Designern große Namen und junge Nachwuchstalente.
Marok: Die Erinnerungen an das „HAUS“ bleiben immer schön
/in Aktuell, Neue Zeitung /von BachDorottyaIch heiße Molnár Lászlóné, geboren als Erzsébet Mancz am 15. Dezember 1940 in Marok (damals Püspökmárok, heute Erdősmárok), einem kleinen ungarndeutschen Dorf im Komitat Branau.
Gala in Komitat Wesprim
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDer Herbst schenkte uns ein herrliches Wetter mit heiterem Sonnenschein und bunten Blättern, ideal für die Wesprimer Komitatsgala am 12. Oktober in Papa. Zu Anfang zelebrierte Hochwürden Zoltán Tál eine innige deutschsprachige Messe in der Benediktinerkirche im Herzen der Stadt, stilvoll und angemessen auch für die Segnung der Preise, die später verliehen wurden.
„Sag beim Abschied leise Servus“ Trauer um einen Stimmkollegen
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDen Ferenc-Faluhelyi-Preis der Stadt Fünfkirchen hat Johann Ritter nicht mehr persönlich entgegennehmen können. Seinen 68. Geburtstag hat er noch erlebt, doch am 11. September 2024 hat er für immer die Augen geschlossen.
Ein hervorragender Klarinettist, der die ungarndeutsche Blasmusik in ihren einzelnen Schwingungen authentisch erklingen ließ – von ihm müssen wir uns nun verabschieden.
„Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDer Verband der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltungen der Tolnau hat den diesjährigen Niveaupreis „Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller verliehen. Die Auszeichnung wurde beim Komitatstag am 2. September im Mihály-Babits-Kulturzentrum in Seksard vom Vorsitzenden der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltung der Tolnau, Georg Féhr, und vom Ehrenvorsitzenden des Verbandes der Deutschen Selbstverwaltungen der Tolnau e.V., Dr. Michael Józan-Jilling, überreicht.
300 Jahre entlang der Donau – Deutsches Jugendcamp in Ulm
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDie Deutsche Selbstverwaltung Gereschlak hat mit einem Antrag an den Bethlen-Gábor-Fondsverwalter eine Förderung von 1,5 Millionen Forint für ein deutsches Nationalitätencamp gewonnen. Das Ziel war, ein besonderes Jugendcamp mit ungarndeutschem Hintergrund in Ulm zu organisieren, um auf diese Weise der 300-jährigen Ansiedlung der Deutschen in Ungarn zu gedenken. In Ulm und Umgebung haben wir Fahrradtouren unternommen, um die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen auf die Geschichte aufmerksam zu machen. Wir haben auch aus Gereschlak und Umgebung vertriebene Deutsche in und um Ulm besucht.