10. Heimattreffen in Metschge

,,Und leise fallen Tränen auf fremde Erde, und der Wind trägt die Sehnsucht nach Haus’“

Nicht nur die Sehnsucht ehemaliger Einwohner kam am 12. August in die kleine Branauer Gemeinde Metschge heim. Die beiden Selbstverwaltungen und der Freundeskreis der Siedlung hatten alle ehemaligen Metschger zum zehnten, also zum ,,Jubiläumsheimattreffen“ eingeladen.

Metschge tanzende Kinder

Das Programm ging bereits am Vorabend in der Kulturhausgalerie los, wo die Ausstellung ,,Mein Dorf: Metschge“ eröffnet wurde. Neben den kulturellen Initiativen und Veranstaltungen sowie den Erneuerungen der letzten Jahre sind auch Erinnerungsfotos ehemaliger Metschger ausgestellt. Ein besonderes Panel stellt den noch lebenden Opfern des Zweiten Weltkrieges ein Andenken und als eine weitere Besonderheit sind auch die Arbeiten von Peter Schmid, dem ersten Ehrenbürger der Gemeinde und seiner Frau Gabriella Schmid ausgestellt, die ihr Engagement für das Dorf darstellen. Nach der feierlichen Eröffnung erfreuten uns die Harmonikaklänge von Johann Sturcz und es wurde sogar getanzt und gesungen. Die Ausstellung kann bis zum 1. September in der Kulturhausgalerie besichtigt werden.

Das Festtagsprogramm begann mit der Segnung des Kapellenplatzes am Friedhof, der aufwändig renoviert wurde und durch Pfarrer Mátyás Pekker geweiht wurde. Nach der heiligen Messe in der römisch-katholischen Kirche stimmte die Diamant-Kapelle auf dem Kirchplatz schöne Klänge an und lud zum Mittanzen ein. Mit musikalischer Begleitung zog der Festumzug zum Schulhof. Beim Kulturprogramm durften wir das Duo Melinda und Robert Hahner, Ferenc Tarlós und die Diamant-Kapelle begrüßen. Für den Großteil des Programms sorgten aber die örtlichen Mitwirkenden: die Kinder aus dem Deutschen Nationalitätenkindergarten und die Deutsche Nationalitätentanzgruppe, die das Publikum wie immer sehr mit ihrer Produktion erfreuten.

Umzug

Das Duo Sramlikings begeisterte mit deutscher und österreichischer Musik und wunderbaren Texten Jung und Alt, und spätestens beim Lied vom kleinen Edelweiß sangen alle begeistert mit. Der ehemalige Metschger Johann Sturcz erfreute die Gäste mit Harmonikaklängen und heimischen Liedern. Damit war die beste Atmosphäre für das gemütliche Beisammensein beim Abendessen geschaffen. Die Tischgesellschaften unterhielten sich über alte Zeiten und genossen es, lange nicht gesehene liebe Bekannte wiederzusehen. Beim Ball sorgte die Diamant-Kapelle für gute Stimmung. Ab dem ersten Lied war das Tanzparkett voll. Und die Feier dauerte bis spät in die Nacht und hat viele neue Erlebnisse gebracht.

Um das Programm verwirklichen zu können, bedarf es natürlich Helfer. Ein großer Dank geht an alle, die mitgeholfen haben, dass das Heimattreffen ein Erfolg wird. Und ein Dankeschön muss auch an den finanziellen Förderern ausgesprochen werden, denn das Ministerium für Humanressourcen und der Verband der Branauer Deutschen Selbstverwaltungen haben einen finanziellen Beitrag zur Verwirklichung dieser schönen Feier geleistet.

Melitta Hengl
Vizevorsitzende, Metschger Deutsche Selbstverwaltung

Fotos: I. F.

Aus dem Inhalt

Die aktuelle Neue Zeitung erscheint am 18. August auf 40 Seiten zum Preis von 400 Forint.

 

Offene Keller im Czehmanns-Grund

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Interview mit dem Aussiedlerbeauftragten Hartmut Koschyk – „Ein von Weitblick und Empathie getragener Einsatz“

Hartmut Koschyk, MdB, beendet in Kürze sein Amt als Bundesbeauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, das er seit Januar 2014 innehat. Sein Werdegang qualifizierte ihn bestens für dieses Amt. Geboren am 16. April 1959 in Forchheim/Oberfranken als Sohn oberschlesischer Eltern, wirkt er von 1987 bis 1991 als Generalsekretär des Bundes der Vertriebenen und ist CSU-Bundestagsabgeordneter seit 1990. Im Bundestag war er Vorsitzender der Gruppe Vertriebene, Aussiedler und deutsche Minderheiten (1990-2002), innenpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Parlamentarischer Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe. Als Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesfinanzministerium wirkte er von 2009 bis 2013, bevor er als Aussiedlerbeauftragter ins Bundesinnenministerium wechselte.

 

Atlas des Habsburgerreiches

Die jüngsten Jubiläen zweier Herrscherpersönlichkeiten – Kaiser Franz Josephs 100. Todestag am 21. November 2016 und Kaiserin Maria Theresias 300. Geburtstag am 13. Mai 2017 – haben das Interesse am Habsburgerreich wieder neu angefacht. In den zahlreichen Publikationen wurden viele Orte der politischen oder persönlichen Geschehnisse genannt, und so mancher musste erkennen, dass er die Örtlichkeiten nicht kannte und sich außerdem seit dem Ende der Monarchie die Ortsnamen wie die Landesgrenzen geändert hatten. Da lag der Wunsch nach einem einschlägigen Atlas nahe – der mit der Reprintausgabe „Geographischer Atlas zur Vaterlandskunde an den österreichischen Mittelschulen“ aus dem Jahr 1911 vom Verlag Winkler-Hermaden erfüllt werden kann.

 

Die Geheimnisse des Stadtwäldchens: einst und jetzt

Das Stadtwäldchen: die grüne Lunge Budapests sorgt seit über einem Jahr für Bangen bei vielen Besuchern und Fans. Die geplanten Investitionsmaßnahmen drohen große Teile des gewohnten Bildes des Naherholungsgebietes neu zu konzipieren, eine Gruppe von Naturschützern und Aktivisten harren seit über einem Jahr in Zeltlagern auf dem Parkgebiet des Budapester XIV. Bezirkes aus. Bedenken gegenüber dem Megaprojekt äußern Budapester Bürger, Zivilorganisationen, Architekten und Umweltaktivisten.

Stadtwäldchen

 

Ein Plädoyer für die deutsche Sprache in der EU: Kippt die EU nach dem BREXIT Englisch als Amtssprache?

Nach dem EU-Austrittsvotum der Briten hat Bundestagsvizepräsident Johannes Singhammer eine neue Sprachenpolitik in der EU gefordert. Dabei wandte sich der CSU-Politiker gegen die Dominanz des Englischen. „Der Austritt von Großbritannien spricht dagegen, Englisch in der EU als Quasi-Einheitsamtssprache auf Kosten anderer Sprachen einzuführen“, sagte Singhammer den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Er forderte, dass „Deutsch und Französisch als Arbeitssprachen nicht länger diskriminiert werden“. Deutsch ist eine der 24 Amtssprachen der EU, in die alle Gesetze übersetzt werden. Außerdem ist Deutsch neben Englisch und Französisch eine der drei Arbeitssprachen der EU-Kommission. Englisch hat sich allerdings zunehmend als die vorherrschende Sprache der EU vor allem in internen Beratungen etabliert.

 

Die Gemeinschaft Junger Ungarndeutscher ist wieder um zwei engagierte Multiplikatoren reicher geworden

Bettina Klász: „Nach diesen Programmen war ich mir sicher, dass ich nicht nur die 50 Stunden, die ich zur Matura brauche, leisten möchte, sondern ich möchte auch etwas mehr für die GJU tun.“ Dorka Jordán: „Im Camp war ich in einer glücklichen Gemeinschaft, deshalb will ich der GJU mehr Zeit widmen. Diese Organisation hat sehr viele spannende Programme…“

 

5. Schwäbische Backwoche Hartian

hartianbackwocheSpeisen und Backwaren im Zusammenhang mit der Hochzeit standen auf der Menükarte der heurigen Backwoche des Freundeskreises Schwäbischer Jugendlicher in der Begegnungsstätte „Eulennest“ in Hartian. Nächstes Jahr möchte nämlich der Freundeskreis seinen fünften Geburtstag mit der Aufführung einer ungarndeutschen Hochzeit feiern. Entsprechend „ausgebildete“ Köchinnen und HelferInnen stehen nun bereit. Denn das zweite Mal organisierte der Jugendverein in Eigenregie die Backwoche. Zuvor hatte die gute Seele des Hercel-Vereins in Hartian, Frau Teréz Hornyák Fajth, Jugendliche nun bereits dreimal zur sommerlichen Backwoche eingeladen, bei der sie unter der Leitung erfahrener Köchinnen in die Koch- und Backkünste der traditionellen schwäbischen Küche der Stadt eingeweiht wurden.

 

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