Ulmer Schachtel in Baje

ulmer_schachtel_bajaEin schwimmendes Kuriosum, eine Ulmer Schachtel namens „Ulm“, hat am 07. Juli im Yachthafen von Baje angelegt. Die Reisegruppe besichtigte das Ulmer-Schachtel-Denkmal im Ungarndeutschen Bildungszentrum und die Sehenswürdigkeiten der Stadt. Die Schachtel ist im Besitz der Gesellschaft der Donaufreunde Ulm e. V., gemeinnütziger Verein, der die Pflege der traditionellen Donauschifffahrt, der kulturellen, geschäftlichen und gesellschaftlichen Beziehungen entlang des Stromes zum Ziel hat, ein Symbol der Verbindung unter den Gemeinden entlang der Donau und als Botschafterin der Stadt Ulm.

Die Schachtel ist ein flaches Flussschiff, mit dem die Ulmer früher regen Handel getrieben haben. Sie wurde aus Nadelhölzern gebaut, hauptsächlich Lärche und Fichte. Sie hat wegen der Untiefen im Fluss keinen Kiel, sondern einen flachen Boden. Mittig auf dem Schiff befand sich eine größere Holzhütte. Bei Warentransporten wurde hier das Handelsgut gelagert, bei Auswanderungen war dies der Wetterschutz der Passagiere. Das Fahrzeug wurde auf der Reise donauabwärts mit Stangen bzw. Ruderblättern am Bug und Heck gesteuert. Sie ist ein Begriff geworden, der die Stadt Ulm an der ganzen Donau bis zum Donaudelta bekannt gemacht hat. Die Schachtel „Ulm“ (Länge 19,9 m, Breite 3,15 m, Höhe 2,25 m) begann ihre jetzige Reise am 26. Juni in Kelheim. Die Stationen waren Donaustauf, Deggendorf, Niederranna, Linz, Marbach, Krems, Wien, Pressburg, Komorn, Budapest, Hartau. Die Reisegruppe fuhr weiter nach Essegg, Ilok, Neusatz und Belgrad. Die gesamte Route betrug etwa 1240 Flusskilometer. Schachtel ahoi!

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Aus dem Inhalt

Beseitigung des Mangels an Nationalitätenpädagogen: bessere Perspektiven – Sommersitzung der Vollversammlung der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen

ldu_sommersitzungZum ersten Mal von der neuen Vorsitzenden Ibolya Hock-Englender geleitet fand am 6. Juli die Halbjahressitzung der Vollversammlung der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen in Budapest statt. Im Fokus der Tagung standen über aktuelle Finanz-, Bildungs-, kulturelle und politische Angelegenheiten hinaus vor allem neue Möglichkeiten, die in erster Linie auf die Motivierung ungarndeutscher Jugendlicher abzielen, sich für ihre Gemeinschaft einzusetzen.

 

Ilona Schwarczkopf gestorben

Geza und Ilona Schwarczkopf Unermüdlich tätig für das Deutschtum in Ungarn war der Beitrag „Ilona Schwarczkopf zum 70.“ im Deutschen Kalender 2013 betitelt. Die unermüdliche, engagierte Kämpferin für den Erhalt der deutschen Sprache und Traditionen hat uns am 28. Juni verlassen. Am 11. März 1942 wurde Ilona Hoffmann in Lantschuk als Kind einer Bauernfamilie geboren. Ihr Vater Johann Hoffmann ist bei Malenki Robot verschwunden. Es ist ihrer Mutter Anna Zeier zu verdanken, dass 1955 in Lantschuk/Lánycsók der Unterricht der deutschen Sprache beginnen konnte. Sie besuchte die Blanka-Teleki-Lehrerbildungsanstalt in Fünfkirchen. Bis zur Matura trug sie die Volkstracht.

 

Deutsch – grenzenlos“: Sommerkurs in Budapest

sommeruni_daadAn der Geschichte und Gegenwart der deutschen Volksgruppe in Ungarn interessierte StudentInnen verbrachten im Rahmen des DAAD-Sommerkurses unter dem Titel „Deutsch – grenzenlos“ vom 30. Juni bis 7. Juli eine Woche an der Loránd-Eötvös-Universität in Budapest. Im Vordergrund standen die Entwicklung der Fähigkeiten und Fertigkeiten in der deutschen Sprache, die Vermittlung landeskundlichen, kulturellen, politischen und geschichtlichen Wissens sowie eines aktuellen Deutschlandbildes. Von besonderem Interesse waren die Geschichte und Gegenwart der Ungarndeutschen, die die Teilnehmer in einem vielseitigen kulturellen Programm neben dem Unterricht kennenlernten.

 

Jägermesse in der katholischen Gemeinde deutscher Sprache

Ein besonderes Erlebnis hatten die Gläubigen am 7. Juli in der Kirche zu den Wundmalen des hl. Franziskus in Budapest. An der deutschsprachigen heiligen Messe wirkte nämlich die aus 24 Mitgliedern bestehende deutsche Jagdhorn-Bläsergruppe unter der Leitung des Hornmeisters Josef Bruns aus Garres (Nähe Bremen) mit. Die Jagdhorn-Bläsergruppe wurde im Jahre 1960 gegründet, hat einmal pro Woche Probe, und sorgt 5- bis 6-mal pro Jahr in verschiedenen Ortschaften für die musikalische Umrahmung der Messen. Ihr Schutzpatron ist der heilige Hubertus.

 

Giselas Grab in Niedernburg

In der Klosterkirche „Zum heilgen Kreuz“ im Bennediktinerinnenkloster Niedernburg in Passau befindet sich das Hochgrab der ersten ungarischen Königsfrau, Gisela von Ungarn, auch als Gisela von Bayern bekannt. Es liegt im südlichen Querflügel der Klosterkirche und ist als Pilgerstätte der Ungarn und Deutschen bereits seit 1500 bekannt. Als Gisela von Bayern wurde sie um 984 oder 985 als Tochter des bayrischen Herzogs Heinrich II. bei Regensburg geboren, vermutlich auf der Burg Abbach. Gisela wurde im Alter von vermutlich zehn Jahren um ca. 995 mit Stephan I., dem späteren ersten König von Ungarn, verheiratet. Diese Heirat stellte eine historische Weichenstellung dar.

 

Wie war es beim diesjährigen GJU-Camp? – Die Teilnehmer erzählen 

Das GJU-Camp fand schon zum zweiten Mal in Litowr/Liptód statt, und zwar vom 1. bis zum 5. Juli. Auch diesmal wurden die Kinder mit einem bunten Programm erwartet: sie bastelten, tanzten, sangen, spielten, wanderten und machten einen Ausflug zum Zoo und zum Fernsehturm in Fünfkirchen. Dank der Gastgeber in Litowr konnten alle die Bräuche und die ungarndeutsche Gastronomie kennenlernen. Jeden Tag aß man ungarndeutsche Gerichte, man besuchte die Patschker-Ausstellung und im Rahmen eines Wettbewerbs haben die Kinder sogar Kukuruz gerippelt. Sechs Teilnehmer wurden nach ihren Erlebnissen befragt.

Volkslied, Volkstanz, Volkskunde…

Lehmziegeln (1)Mit diesem Titel lockte die Deutsche Nationalitätenselbstverwaltung 30 Kinder nach Großnaarad, wo vom 24. bis 28. Juni ein Sommercamp angeboten wurde. Das Ziel des Camps war, dass die Schulkinder die ungarndeutschen Sitten und Bräuche ihrer Vorfahren kennenlernen, während sie ihre Ferientage in guter Stimmung verbringen. Zahlreiche Programme warteten auf die Lagerinsassen: ein Detektivweg in Großnaarad, wo sie die ererbten Gebäude (römisch-katholische Kirche, Sankt-Wendelin-Kapelle, unter Denkmalschutz stehende Kellerreihe) besichtigt haben. In Litowr haben die Kinder das Heimatmuseum aufgesucht, zum Mittagessen haben sie mit einer Oma Hefeknödel gebacken und am Nachmittag noch „kräftiger“ gearbeitet.

 

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Marok: Die Erinnerungen an das „HAUS“ bleiben immer schön

Ich heiße Molnár Lászlóné, geboren als Erzsébet Mancz am 15. Dezember 1940 in Marok (damals Püspökmárok, heute Erdősmárok), einem kleinen ungarndeutschen Dorf im Komitat Branau.

Gala in Komitat Wesprim

Der Herbst schenkte uns ein herrliches Wetter mit heiterem Sonnenschein und bunten Blättern, ideal für die Wesprimer Komitatsgala am 12. Oktober in Papa. Zu Anfang zelebrierte Hochwürden Zoltán Tál eine innige deutschsprachige Messe in der Benediktinerkirche im Herzen der Stadt, stilvoll und angemessen auch für die Segnung der Preise, die später verliehen wurden.

„Sag beim Abschied leise Servus“ Trauer um einen Stimmkollegen

Den Ferenc-Faluhelyi-Preis der Stadt Fünfkirchen hat Johann Ritter nicht mehr persönlich entgegennehmen können. Seinen 68. Geburtstag hat er noch erlebt, doch am 11. September 2024 hat er für immer die Augen geschlossen.
Ein hervorragender Klarinettist, der die ungarndeutsche Blasmusik in ihren einzelnen Schwingungen authentisch erklingen ließ – von ihm müssen wir uns nun verabschieden.

„Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller

Der Verband der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltungen der Tolnau hat den diesjährigen Niveaupreis „Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller verliehen. Die Auszeichnung wurde beim Komitatstag am 2. September im Mihály-Babits-Kulturzentrum in Seksard vom Vorsitzenden der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltung der Tolnau, Georg Féhr, und vom Ehrenvorsitzenden des Verbandes der Deutschen Selbstverwaltungen der Tolnau e.V., Dr. Michael Józan-Jilling, überreicht.

300 Jahre entlang der Donau – Deutsches Jugendcamp in Ulm

Die Deutsche Selbstverwaltung Gereschlak hat mit einem Antrag an den Bethlen-Gábor-Fondsverwalter eine Förderung von 1,5 Millionen Forint für ein deutsches Nationalitätencamp gewonnen. Das Ziel war, ein besonderes Jugendcamp mit ungarndeutschem Hintergrund in Ulm zu organisieren, um auf diese Weise der 300-jährigen Ansiedlung der Deutschen in Ungarn zu gedenken. In Ulm und Umgebung haben wir Fahrradtouren unternommen, um die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen auf die Geschichte aufmerksam zu machen. Wir haben auch aus Gereschlak und Umgebung vertriebene Deutsche in und um Ulm besucht.