Siebenschritt an der Adria – Die Regionaltanzgruppe Lochberg auf Tour in Kroatien
Die Lochberg-Tanzgruppe aus Schambek hält es für sehr wichtig, sich neben den zahlreichen Auftritten in Ungarn auch jedes Jahr im Ausland zu zeigen. Sie ist oft Teilnehmerin des größten europäischen Folkorefestivals, der EUROPEADE, hält den Kontakt mit ihren Partnerstädten in Deutschland (Wettenberg, Gerlingen, Nattheim, Ulm und Reutlingen) und bekommt viele Einladungen zu Veranstaltungen in verschiedenen Ländern Europas.
Dieses Jahr hat die Tanzgruppe eine ganz neue Möglichkeit gehabt, und zwar sich auf dem internationalen „Adriatic Dance & Music Festival“ in Kroatien zu präsentieren. An diesem Festival haben Folkloregruppen aus Polen, Israel, der Slowakei, Rumänien und Ungarn mitgewirkt. Die Gruppen sind in zwei Badeorten aufgetreten: am ersten Abend am Seeufer in der Stadt Krk (auf der Insel Krk) und am zweiten Abend in der historischen Altstadt von Zengg. In der malerischen Umgebung war es ein besonders schönes Erlebnis für die Ensembles, ihre Tänze und Lieder vorzuführen. Das begeisterte Publikum dankte für die Darbietungen immer mit einem Riesenapplaus. Die Teilnehmer waren in einem Urlaubszentrum in Kraljevica untergebracht, wo sie einander auch tagsüber kennen lernen konnten. Neben dem Baden im Adriatischen Meer gab es spontane Tanzproben und die Musikkapelle der Lochberg-Tanzgruppe, die „Schwowischi Buam“ (Kirne), sorgte oft für gute Stimmung. Die gemeinsame Freizeit brachte die Mitglieder der Lochberg-Tanzgruppe und aller teilnehmenden Gruppen und sogar die Hotelgäste enger zusammen.
Am letzten Abend erhielt die Schambeker Tanzgruppe einen Festivalpreis und eine Urkunde und wurde von den Organisatoren ausgewählt, beim Abschluss des Festivals ein ungarndeutsches Tanzhaus für die Anwesenden abzuhalten. Den Siebenschritt im Rundtanz machten unheimlich viele Leute mit – das war eine besondere Freude für die Schambeker Jugendlichen und für die Organisatoren.
Ich hatte die Ehre, als Betreuer und Helfer diese erlebnisreichen Tage in Kroatien mit der Gruppe verbringen zu können. Da ich selbst erst vor einigen Monaten angefangen habe, ungarndeutsche Tänze zu lernen, war es für mich besonders interessant, in das Leben einer Tanzgruppe Einblick zu bekommen und die Atmosphäre eines Folklorefestivals einzuatmen. Es war schön zu sehen, wie aus der harten Arbeit der Tänzer Erfolg wird. Als ich auf der Bühne ihre wunderschöne Volkstracht und die Freude in ihren Gesichtern sah, war ich mir ganz sicher, dass es sich lohnt, eine Gemeinschaft unter anderem durch die Bewahrung des alten Tanzgutes zusammenzuhalten. Vielen Dank für die tollen Erlebnisse und eure Arbeit für unsere Minderheit!
Károly Radóczy
Aus dem Inhalt
Landesrat unterstützt Wahlkampagne der LdU
Otto Heinek, Vorsitzender der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen, und Parlamentssprecher Emmerich Ritter führten am 18. Juli intensive Gespräche mit dem Vorsitzenden des Landesrates Ungarndeutscher Kapellen, Chöre und Tanzgruppen László Kreisz sowie mit Vertretern der einzelnen Sektionen des Landesrates. Die Wichtigkeit der Zivilorganisationen bei der Vorbereitung auf die Parlamentswahlen 2018 hob Otto Heinek beim Gespräch hervor. Die Unterstützung des Landesrates als größter Dachverband der ungarndeutschen Vereine sei unentbehrlich beim Überbringen der Botschaften der LdU, genauso wichtig seien aber auch Impulse, die aus der Zivilgesellschaft – so auch von den Mitgliedsorganisationen des Landesrates – kommen. Die LdU sei sehr erfreut darüber, dass der Landesrat das Vorhaben, in der nächsten Legislaturperiode mit einem Abgeordneten im Parlament vertreten zu sein, ohne Wenn und Aber unterstütze.
Diversität der ungarndeutschen Kulturlandschaft „Gestern – Heute – Morgen“ in Eupen
Die VUdAK-Jubiläumsgemeinschaftsausstellung ist zur Zeit im Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens in Eupen zu sehen. 2007 und 2011 wurden schon Ausstellungen des Verbandes Ungarndeutscher Autoren und Künstler in den Räumen des Eupener Ministeriums realisiert, die aktuelle Werkschau wird nun nach der Brüsseler Präsentation auch in Ostbelgien gezeigt. Das grenzüberschreitende Projekt, das die Diversität der ungarndeutschen Kulturlandschaft in mehrere Generationen hinein reflektiert, wurde bei der Vernissage am 23. Juli den Besuchern in Eupen nahe gebracht. Auf die Wichtigkeit des Staatsvertrags über Zusammenarbeit zwischen der Deutschen Gemeinschaft und der Republik Ungarn berief sich Oliver Paasch, Ministerpräsident der Deutschen Gemeinschaft (DG), in seinem Grußwort bei der Vernissage.
58. Gelöbniswallfahrt der Donauschwaben nach Altötting
Erzbischof em. Dr. Robert Zolltisch, Vorsitzender des St. Gerhards Werks mit Sitz in Stuttgart, war Hauptzelebrant beim Pontifikalamt in der voll besetzten Basilika in Altötting bei der 58. Gelöbniswallfahrt der Donauschwaben. Konzelebrant war Altbischof Michael Mayer aus Fünfkirchen. Mit dabei war eine dreiköpfige Delegation des St. Gerhards Werkes Ungarn.
Antrag auf Anerkennungsleistung für ehemalige deutsche Zwangsarbeiter
Bis zum 30. 6. 2017 sind 24.896 Anträge auf Anerkennungsleistung für ehemalige deutsche Zwangsarbeiter beim Bundesverwaltungsamt eingegangen, darüber wurden die Mitglieder des Beirates am 19. Juli informiert. Wegen des hohen Alters der Betroffenen hat die schnelle Bearbeitung der Anträge höchste Priorität. Nach Informationen der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen wurden 437 Anträge von Personen mit Geburtsort in Ungarn gestellt. Von diesen 437 Antragstellern haben 264 noch ihren Wohnsitz in Ungarn, 173 von ihnen wohnen in Deutschland. 9 weitere Antragsteller sind in anderen Ländern geboren (Rumänien, Serbien…), haben ihren jetzigen Wohnsitz aber in Ungarn.
Die Geschichte von Maria „Manzi“ Waschik aus Elek
Die Deutschen in Elek mussten im 20. Jahrhundert einen doppelten Schicksalsschlag erleiden: nach der Verschleppung zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion 1945 kam 1946 die Vertreibung nach Deutschland. Was für Folgen diese Ereignisse auch auf das Leben der Nachkriegsgeneration haben konnten, zeigt der Lebensweg von Maria Beck (geborene Waschik), wohnhaft seit 1965 in Stetten (Ortsteil in Leinfelden-Echterdingen in Baden-Württemberg) in der BRD. Bei unserem erfreulichen, zufälligen Treffen auf dem 71. Kirchweihfest der Eleker am 2. Juli 2016 in Leimen-St. Ilgen kam Maria Beck (Foto) zuerst die Idee, über ihre Kindheit in Elek zu erzählen. Das darauf folgende Klassentreffen in Elek gab den entscheidenden Anstoß, ihre Lebensgeschichte zusammenzufassen, und über ihre neue Heimat, neue Familie, das Heimweh, die „Muttersprachen“, über die doppelte Identität und den Spracherwerb ihrer Kinder offen zu reden.
Neue Multiplikatoren – Gern bei der Organisation helfen
Bei der Gemeinschaft Junger Ungarndeutscher entwachsen von Jahr zu Jahr manche der Jugendorganisation und nehmen nicht mehr so aktiv an den Programmen teil. Natürlich bietet die GJU auch Veranstaltungen an, wo auch Erwachsene (ehemalige GJU-Mitglieder) dabei sein können (z.B. das Vorsilvester), denn wie es so schön heißt – Einmal GJUler, immer GJUler! Zum Glück gibt es immer Nachschub an engagierten Jugendlichen. So wurde die GJU auch jetzt um zwei junge Multiplikatoren bereichert. Vanessza Dimén und Péter Jovánovics konnten wir schon öfters bei den KreaCamps und bei den Juniorenvorsilvestern treffen. Sie waren aber nicht nur Teilnehmer sondern haben auch bei der Organisation geholfen. Sie beide haben nämlich ihre obligatorischen 50 Stunden gemeinnützige Arbeit bei der GJU absolviert.
Niederösterreich-Landesausstellung im Schloss Pöggstall: Alles, was Recht ist
Die Ausstellung darf für sich in Anspruch nehmen, das spröde Thema „Recht“ auf geschmeidige und interessante Art aufbereitet zu haben. Instrumente des Strafvollzugs und Foltergeräte sind optisch besonders eindrückliche Exponate. Dokumente, Handschriften, wertvolle Buchausgaben beleuchten ein äußerst interessantes und vielschichtiges Thema. Nicht zuletzt lassen Fotos, detaillierte Schilderungen von Tatorten und Lebensläufe von Opfern oder Tätern die Besucher eine lange Reihe von erhellenden Aha-Momenten erleben.
Marok: Die Erinnerungen an das „HAUS“ bleiben immer schön
/in Aktuell, Neue Zeitung /von BachDorottyaIch heiße Molnár Lászlóné, geboren als Erzsébet Mancz am 15. Dezember 1940 in Marok (damals Püspökmárok, heute Erdősmárok), einem kleinen ungarndeutschen Dorf im Komitat Branau.
Gala in Komitat Wesprim
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDer Herbst schenkte uns ein herrliches Wetter mit heiterem Sonnenschein und bunten Blättern, ideal für die Wesprimer Komitatsgala am 12. Oktober in Papa. Zu Anfang zelebrierte Hochwürden Zoltán Tál eine innige deutschsprachige Messe in der Benediktinerkirche im Herzen der Stadt, stilvoll und angemessen auch für die Segnung der Preise, die später verliehen wurden.
„Sag beim Abschied leise Servus“ Trauer um einen Stimmkollegen
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDen Ferenc-Faluhelyi-Preis der Stadt Fünfkirchen hat Johann Ritter nicht mehr persönlich entgegennehmen können. Seinen 68. Geburtstag hat er noch erlebt, doch am 11. September 2024 hat er für immer die Augen geschlossen.
Ein hervorragender Klarinettist, der die ungarndeutsche Blasmusik in ihren einzelnen Schwingungen authentisch erklingen ließ – von ihm müssen wir uns nun verabschieden.
„Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDer Verband der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltungen der Tolnau hat den diesjährigen Niveaupreis „Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller verliehen. Die Auszeichnung wurde beim Komitatstag am 2. September im Mihály-Babits-Kulturzentrum in Seksard vom Vorsitzenden der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltung der Tolnau, Georg Féhr, und vom Ehrenvorsitzenden des Verbandes der Deutschen Selbstverwaltungen der Tolnau e.V., Dr. Michael Józan-Jilling, überreicht.
300 Jahre entlang der Donau – Deutsches Jugendcamp in Ulm
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDie Deutsche Selbstverwaltung Gereschlak hat mit einem Antrag an den Bethlen-Gábor-Fondsverwalter eine Förderung von 1,5 Millionen Forint für ein deutsches Nationalitätencamp gewonnen. Das Ziel war, ein besonderes Jugendcamp mit ungarndeutschem Hintergrund in Ulm zu organisieren, um auf diese Weise der 300-jährigen Ansiedlung der Deutschen in Ungarn zu gedenken. In Ulm und Umgebung haben wir Fahrradtouren unternommen, um die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen auf die Geschichte aufmerksam zu machen. Wir haben auch aus Gereschlak und Umgebung vertriebene Deutsche in und um Ulm besucht.