140 Gäste kamen 1991 zum ersten Schwabenball ins Tere-Fere-Restaurant in Tschepele. Heinrich Auth, der Dirigent der Militärblaskapelle, leitete die Kapelle des Arbeiterheimes in Tschepele und sorgte für ausgezeichnete Stimmung beim Ball. „Hättest du dir vorstellen können, im roten Tschepele einen Schwabenball zu erleben“, fragte der bekannte Meister der Volkskunst Franz Besendorfer freudestrahlend. Mit dabei viele Nachfahren der ersten Siedler, wie Jolika Keresztes mit ihrem aus der Tolnau stammenden Mann Károly Lotz, Abgeordneter, später Minister, OECD-Botschafter, Ehrenbürger von Tschepele, und nun ewiger Schirmherr des Schwabenballs. Eine erfolgreiche Veranstaltungsreihe des Freien Kulturvereins der Tschepeler Schwaben, die seit Jahren von Jucika Kaltenecker, stark unterstützt von der ganzen Familie, organisiert wird (einen ausführlichen Bericht über die Vereinstätigkeit findet man im Deutschen Kalender 2018).
Der 30. Jubiläumsschwabenball fand, wie seit vielen Jahren, in der vollbesetzten Nagy-Imre-Halle statt und war das große kulturelle Ereignis in Südpesth und Umgebung. Hierbei treffen sich tanzlustige Gäste aus ganz Budapest und Umgebung, und Kulturgruppen aus Tschepele und den umliegenden Gemeinden geben sich ein Stelldichein. Die Kinder- und Jugendtanzgruppe aus Tschepele, die Tanzgruppen aus Harast und der erste Auftritt der Formation aus langjährigen TänzerInnen der Schorokscharer Tanzgruppe bereicherten den Schwabenball. Auch im Kulturprogramm waren mehrere Manninger-Choreographien zu sehen, denn der begnadete Choreograph war lange Zeit dem Verein verbunden. Mit gutem Appetit wurde auch die schmackhafte Jubiläums-Riesentorte vertilgt.
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Foto: I. F.
Aus dem Inhalt
Erfolgreiche Diskussionen bei der Präsentation der Minority SafePack-Initiative vor der Europäischen Kommission
Die Gesetzesvorschläge, die auf den neun Punkten der Europäischen Bürgerinitiative „Minority SafePack“ basieren, wurden am 5. Februar der Europäischen Kommission vorgestellt. Die MSPI-Delegation traf Věra Jourová, Vizepräsidentin der EU-Kommission und Kommissarin für Werte und Transparenz, verantwortlich für das System der Europäischen Bürgerinitiative; Mariya Gabriel, die für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend zuständige EU-Kommissarin, sowie mehrere Vertreter des Generalsekretariats und der Generaldirektion.
Thema der Woche
Bildung und Schule
Oft spricht man über die Wichtigkeit der Schulbildung. Die Politik klagt darüber, dass Bildung sehr kostspielig sei. Jedoch hat es auch John F. Kennedy, der 35. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika formuliert, dass es nur eins gibt, was auf Dauerteurerist als Bildung: nämlich keine Bildung! Wo sollen wir aber die Bildung hernehmen? Der Schweizer Staatsrechtler Carl Hilty sagt dazu, dass die Bildung nicht vom Lesenkommt, sondern vom Nachdenkenüber das Gelesene.
Eine Weltneuheit: In Pilsen kann man Bayern studieren
Die Westböhmische Universität in Pilsen startete in Kooperation mit der Universität Regensburg im Wintersemester 2019/2020 einen weltweit einzigartigen MA-Studiengang mit dem Titel „Interdisziplinäre Bayernstudien“. Der Studiengang am Lehrstuhl für Germanistik und Slawistik an der Philosophischen Fakultät der Westböhmischen Universität Pilsen bietet Studenten umfassende Kenntnisse über Bereiche wie Tourismus, Kultur und Wirtschaft, aber auch Sprache und Geschichte des Freistaates Bayern. Einer der Initiatoren des Studiengangs, Dr. phil. Boris Blahak M.A., stellte das Projekt an der Eötvös-Loránd-Universität in Budapest vor.
Praxisorientierte duale kaufmännische Ausbildung nach deutschem Muster
Im September diesen Jahres startet die Audi Hungaria Schule Raab zum vierten Mal mit der Ausbildung von „Fremdsprachigen Industriekaufleuten“. Im Sommer 2019 legte der erste Ausbildungsjahrgang seine Abschlussprüfungen mit Erfolg ab. Wir sprachen mit Frau Anja Schmiedel-Paul, die seit September 2019 Leiterin des Beruflichen Zweiges ist.
Tarianer Speisekarte: saure Suppe, Weinsuppe, Gugelhupf und Nussstangel
Mir fiel der Geschmack des Gugelhupfs meiner Oma ein. Sie machte diese Kuchen so flaumweich und lecker. So schmackhafte Scheiben habe ich jetzt im Heimatmuseum gegessen. Bisher habe ich diese Version mit Gärteig nicht gemacht, aber jetzt weiß ich schon genau, wie er vorbereitet wird – erzählte eine Teilnehmerin begeistert, die am 25. Januar am traditionellen Kochnachmittag des Deutschklubs in Tarian mit dabei war. Wer auch das nächste Mal da sein möchte, sollte den 22. Februar in den Kalender eintragen. Dieser Samstag wird ganz besonders: es wird „krémes“, mit hausgemachtem Blätterteig gebacken und es kommen zwei alte Damen, die den jüngeren Generationen noch beibringen können, wie der Schopf in Tarian gebunden wird.
Marok: Die Erinnerungen an das „HAUS“ bleiben immer schön
/in Aktuell, Neue Zeitung /von BachDorottyaIch heiße Molnár Lászlóné, geboren als Erzsébet Mancz am 15. Dezember 1940 in Marok (damals Püspökmárok, heute Erdősmárok), einem kleinen ungarndeutschen Dorf im Komitat Branau.
Gala in Komitat Wesprim
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDer Herbst schenkte uns ein herrliches Wetter mit heiterem Sonnenschein und bunten Blättern, ideal für die Wesprimer Komitatsgala am 12. Oktober in Papa. Zu Anfang zelebrierte Hochwürden Zoltán Tál eine innige deutschsprachige Messe in der Benediktinerkirche im Herzen der Stadt, stilvoll und angemessen auch für die Segnung der Preise, die später verliehen wurden.
„Sag beim Abschied leise Servus“ Trauer um einen Stimmkollegen
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDen Ferenc-Faluhelyi-Preis der Stadt Fünfkirchen hat Johann Ritter nicht mehr persönlich entgegennehmen können. Seinen 68. Geburtstag hat er noch erlebt, doch am 11. September 2024 hat er für immer die Augen geschlossen.
Ein hervorragender Klarinettist, der die ungarndeutsche Blasmusik in ihren einzelnen Schwingungen authentisch erklingen ließ – von ihm müssen wir uns nun verabschieden.
„Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDer Verband der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltungen der Tolnau hat den diesjährigen Niveaupreis „Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller verliehen. Die Auszeichnung wurde beim Komitatstag am 2. September im Mihály-Babits-Kulturzentrum in Seksard vom Vorsitzenden der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltung der Tolnau, Georg Féhr, und vom Ehrenvorsitzenden des Verbandes der Deutschen Selbstverwaltungen der Tolnau e.V., Dr. Michael Józan-Jilling, überreicht.
300 Jahre entlang der Donau – Deutsches Jugendcamp in Ulm
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDie Deutsche Selbstverwaltung Gereschlak hat mit einem Antrag an den Bethlen-Gábor-Fondsverwalter eine Förderung von 1,5 Millionen Forint für ein deutsches Nationalitätencamp gewonnen. Das Ziel war, ein besonderes Jugendcamp mit ungarndeutschem Hintergrund in Ulm zu organisieren, um auf diese Weise der 300-jährigen Ansiedlung der Deutschen in Ungarn zu gedenken. In Ulm und Umgebung haben wir Fahrradtouren unternommen, um die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen auf die Geschichte aufmerksam zu machen. Wir haben auch aus Gereschlak und Umgebung vertriebene Deutsche in und um Ulm besucht.