Worte muss man rechtzeitig hören, damit man bei Taten nicht wieder wegschaut!
Gerade am Gedenktag der Verschleppung und Vertreibung der Ungarndeutschen, am 19. Januar, kam es in der Sendung „Hajónapló“ der Petőfi-Literaturagentur zu höhnischen Äußerungen bezüglich der teils planmäßigen Auslöschung der Schlesiendeutschen. Eine nicht gerade ruhmreiche Erwähnung fand aber auch das Ungarndeutschtum. Gerühmt wurde von den Teilnehmern Ilja Ehrenburg, der 1942 schrieb: „…Wenn du einen Deutschen getötet hast, töte noch einen – es gibt für uns nichts Lustigeres, als deutsche Leichen. Zähle nicht die Tage. Zähle nicht die Kilometer. Zähle nur eins: die von dir getöteten Deutschen. Töte den Deutschen! – das bittet die alte Mutter. Töte den Deutschen! – das fleht das Kind. Töte den Deutschen! – das ruft die Heimaterde. Verfehle nicht das Ziel. Lass ihn nicht entgehen. Töte!“ –Die Lustigtuer von „Hajónapló“ vertraten sogar die Meinung, dass weil NKWD-Chef Berija Ehrenburgs Bestrebung verhindert hat, Berija zu Recht hingerichtet worden war, denn – so einer aus der Runde: „…die Liquidierung des gesamten deutschen Volkes hätte zur Friedenssicherung in Europa enorm beigetragen“.
Angesprochen worden sind auch die Ungarndeutschen, die in vielerlei Hinsicht zu Ungarn geworden seien, man sollte jedoch einen Unterschied zwischen Ungarndeutschen und Bundesdeutschen machen: der eine sei weißer Hautfarbe, der andere nicht mehr so…
Wenn es heißt, ausrotten.
Oder: die Genossen von Ilja Ehrenburg
Was sind Worte wert? Ist es private Meinung, sich über Tod, über Volksvernichtung lustig zu machen? Soll man sich dagegen nicht wehren: das WORT dagegen nicht erheben? Darf man unbescholten mitlachen, wenn es um Leid, Elend und Massentötung geht? Und wo beginnt die Hetze, der abwegige Hintergrund, das ideologische Ziel? Ab welchem Punkt ist eine Gesellschaft soweit abgehärtet, dass man vor seinen Augen Menschen unter dem Vorwand erschlagen kann, dass die betroffenen nur Roma…, Juden…, Schlesier… Schwaben…waren???
Worte sind der erste Schritt auf dem Weg zu bösen Taten. Wenn man die Hemmung loswird, sich über Massenmord „lustig“ zu machen – noch dazu öffentlich –, so sind Tabus gebrochen, aber auch Tatbestände erfüllt. Worte sind nicht minder scharf als Messer, nicht minder hart als Wurfsteine, sie sind nicht weniger verletzend als Kugeln aus dem Gewehr. Der erste, aber auch der entscheidende Schritt zu jeglicher Untat ist immer das Wort.
Eine Gesellschaft darf nicht dermaßen abhärten, dass sie gelähmt ist, Elemente aus ihren Kreisen auszugrenzen, die Unworte in den Raum stellen. Wenn gegen Menschenverachtung nur das schamvolle Schweigen herrscht, folgen schamlose Taten!
Was muss geschehen, wenn Worte, die zum Himmel schreien, keine donnernde Empörung mehr finden?! Will man es im Herzen Europas dulden, dass man Tötungsparolen kabarettfähig macht? Dass man Räume dafür schafft, sich öffentlich über Massenmord lustig zu machen?
Wer muss sich dazu äußern? Alle zusammen: denke ich – hoffe ich. Sonst erlischt das gute Wort und es erlischt die Humanität. Worte muss man rechtzeitig hören, damit man bei Taten nicht wieder wegschaut!
Robert Becker
Ihre Entrüstung brachten Ibolya Hock-Englender, Vorsitzende der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen, und Emmerich Ritter, ungarndeutscher Parlamentsabgeordneter, zum Ausdruck, dass am Gedenktag der Verschleppung und Vertreibung der Ungarndeutschen in der Sendung „Hajónapló“ der Petőfi-Literaturagentur Ungarndeutsche schockierende und beleidigende Gedanken formuliert wurden. Die Parlamentsabgeordneten Koloman Brenner und László Lóránt Keresztes kündigten rechtliche Schritte an.
Aus dem Inhalt
38. Internationale Landwirtschaftsmesse AGROmashEXPO – Agrarmaschinenshow 2020
Ungarns bedeutendste, führende internationale landwirtschaftliche Messe, die 38. AGROmashEXPO, wurdevom 22. – 25. Januar auf dem Hungexpo-Messegelände veranstaltet. Die viertägige Messe bot für etwa 350 in- und ausländische Aussteller und ihre Besucher im Bereich der Forst-, Baumaschinen, Garten-, Kommunal- und Landwirtschaftstechnik, Lebensmittelverarbeitung, Logistik, Digitalisation, Agrarelektronik, Automatisierung, Robotisation, Messtechnik ein breitgefächertes Angebot der aktuellen Trends, Innovationen und die neuesten technologischen Entwicklungen.
Sie kamen mit einem Bündel, sie sollen mit einem Bündel gehen
Gedenkveranstaltungen zur Vertreibung der Ungarndeutschen
Um den staatlichen Gedenktag an die Vertreibung und Verschleppung der Ungarndeutschen gab es zahlreiche Gedenkfeier in ungarndeutschen Orten statt, so in Sankt Martin (Foto), Marka und Paks.
Schaubacken unter der Leitung von (Ur)Omas
„Großmutters Küche“ in Nadasch
Was macht ein richtiges Faschingsgebäck aus? Welche Zutaten brauchen wir? Was ist das Geheimnis hinter den Kränzchen der Faschingskrapfen? Auf diese und viele andere brennende Fragen bekamen die backlustigen Nadascher unter der Leitung von drei routinierten Köchinnen Antworten: Die Nadascher Deutsche Selbstverwaltung veranstaltete nämlich am 18. Januar ein Schaubacken, bei dem auch die Teilnehmer mitmachen und alle Arbeitsphasen selber ausprobieren konnten.
XXVIII. Hallenfußballturnier der GJU in Baje
Die Saarer Tanzgruppe gewinnt bei den Männern, bei den Frauen erringt Harast den Sieg
Es liegt wieder ein spannendes GJU-Fußballturnier hinter uns! Der Batschkaer GJU-Freundeskreis, der zu den neuesten Freundeskreisen unserer Organisation gehört, hat am Wochenende zum ersten Mal ein GJU-Ereignis organisiert, und zwar mit großem Erfolg. Dazu hat die Tatsache auch beigetragen, dass wir für das Turnier kaum einen besseren Austragungsort hätten finden können, als das Ungarndeutsche Bildungszentrum in Baje.
Das Schweineschlachten in Herend
Am Vorabend mussten der Hackstock/Hackstock, der Kessel/Kestl, die Mulden/Muldə und fünf bis sechs verschiedene Messer vorbereitet werden. Die Frauen putzten Zwiebeln und Knoblauch. Früh am Morgen wurde der Kessel/Kestlloch geschürt. Zum Abstechen des Schweines und zu dessen Verarbeitung war man auf jede männliche Kraft angewiesen. Um die Borsten zu entfernen, brühte man das Schwein in der Brühmulde/Prietroch ab.Danach wurde es an die Haken des Schlachtrahmens/Fleischremə gehängt und zerteilt. Anschließend verarbeitete man das Fleisch auf dem Hackstock.Die Blutwurstfüllte man mit der Wurstspritze in die dünnsten Därme. Die Presswurst stopfte man in den gesäuberten Schweinsmagen. Nach dem Auslassen des Fetts blieben die Grammelnzurück. Die Schinken, der Speck und die Koteletts wurden eingesalzen.
Ein Theaterstück zur Enttabuisierung der Vergangenheit
Anlässlich des staatlichen Gedenktages der Vertreibung und Verschleppung der Ungarndeutschen entschied das Ungarndeutsche Kultur- und Informationszentrum und Bibliothek, die Reihe Zentrum-Programme im HdU in diesem Jahr mit einer besonderen theatralischen Lesung zu starten. Am 22. Januar wurde das Stück mit dem Titel Ich habe hier nichts mehr zu suchen! von Robert Balogh aufgeführt, das vor allem wegen seiner besonderen Vortragsform außergewöhnlich ist. Im Stück spielte Andreas Kosek den heimkehrenden Vertriebenen, Ildikó Frank die alte schwäbische Frau und Zoltán Ágoston den Ehemann. Die Monologe der drei Personen bilden die ganze Handlung des Stückes.
Auflösung des Mundart-Preisausschreibens „die Jähn“ (apremerisch) „die Jäne“ (sawederisch und mutschingerisch)
/in Aktuell, Neue Zeitung /von BachDorottyaDie Jähn (die Jäne) ist ein altfuldischer Mundartausdruck aus der Landwirtschaft und leitet sich aus dem Verb: „ja(h)nen“ ab, vgl. Jahn (Deutsches Rechtswörterbuch – DRW). Sie bezeichnet eine bestimmte Landfläche (s. u. „II“ ebenda) und wird somit (vgl. unter „II1“) als der Teil einer bebauten Fläche, den eine Person zur Bestellung oder Aberntung vor sich hat und in einem Gang (siehe Etymologie) erledigt; dann auch „Arbeitspensum“ genannt.
Gedenken an die Vertreibung der Ungarndeutschen in Sachsen
/in Aktuell, Neue Zeitung, NZ /von BachDorottyaMit einer Kranzniederlegung an der Gedenktafel an der Grauen Kaserne wurde am 19. Januar 2025 im sächsischen Pirna an die aus Ungarn vertriebenen Deutschen erinnert.
Gedenkspaziergang und -feier zum 80. Jahrestag der Verschleppung der Deutschen aus Elek
/in Aktuell, Neue Zeitung, Unkategorisiert /von BachDorottyaEin aus vierzig umgebauten Viehwaggons bestehender Zug verließ den Bahnhof Elek am 11. Januar 1945 um 13 Uhr – wie es sich später herausstellte – nach Kriwoi Rog in der Sowjetunion (heute Krywyj Rih in der Ukraine) mit 1903 zur Zwangsarbeit verschleppten arbeitsfähigen Frauen von 17 bis 35 Jahren und Männern von 16 bis 45 Jahren deutscher Abstammung.
Marok: Die Erinnerungen an das „HAUS“ bleiben immer schön
/in Aktuell, Neue Zeitung /von BachDorottyaIch heiße Molnár Lászlóné, geboren als Erzsébet Mancz am 15. Dezember 1940 in Marok (damals Püspökmárok, heute Erdősmárok), einem kleinen ungarndeutschen Dorf im Komitat Branau.
Gala in Komitat Wesprim
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDer Herbst schenkte uns ein herrliches Wetter mit heiterem Sonnenschein und bunten Blättern, ideal für die Wesprimer Komitatsgala am 12. Oktober in Papa. Zu Anfang zelebrierte Hochwürden Zoltán Tál eine innige deutschsprachige Messe in der Benediktinerkirche im Herzen der Stadt, stilvoll und angemessen auch für die Segnung der Preise, die später verliehen wurden.