Pro Cultura Minoritatum Hungariae für besondere Verdienste um die Pflege der Kulturen im Karpatenraum
Zwei ausgezeichnete ungarndeutsche Tanzensembles – die Fünfkirchen-Leőwey-Tanzgruppe und die Rosmarein-Tanzgruppe aus Waschludt – erhielten den 2005 gegründeten Preis „Pro Cultura Minoritatum Hungariae“, der seit diesem Jahr als eine der fachlichen Anerkennungen des stellvertretenden Ministerpräsidenten verliehen wird. Am 21. Mai, dem Welttag der kulturellen Vielfalt für Dialog und Entwicklung, übergaben der für die Minderheiten zuständige stellvertretende Ministerpräsident Zsolt Semlyén und Staatssekretär Miklós Soltész im Budapester Uránia-Filmtheater die Auszeichnungen an 13 Persönlichkeiten und Gemeinschaften, die sich besondere Verdienste um die Pflege der Kulturen im Karpatenraum erworben haben.
Die Fünfkirchen-Leőwey-Tanzgruppe entstand vor mehr als 45 Jahren aus Maturanden des Fünfkirchner Leőwey-Klára-Gymnasiums unter der Leitung von Helmut Heil. In der Gruppe tanzen heutzutage mehr SchülerInnen des Fünfkirchner Valeria-Koch-Bildungszentrums. In beiden Institutionen wird der Volkstanzunterricht als Herzensangelegenheit betrachtet. Die Tätigkeit der Tanzgruppe wurde durch zahlreiche fachliche Anerkennungen gewürdigt. Den Preis übernahm Helmut Heil.
Die Rosmarein-Tanzgruppe aus Waschludt, eine bestimmende Mitgestalterin des ungarndeutschen kulturellen Lebens im Komitat Wesprim, feiert heuer ihr 55-jähriges Bestehen, gehört also zu den ältesten ungarndeutschen Tanzformationen. 1995 wurde die Kindertanzgruppe „Pergő“ gegründet. Die Waschludter tragen in hohem Maße zum Weiterbestehen der deutschen Traditionen in Tansdanubien bei – hieß es in den Laudationen. Den Preis übernahm Ákos Petres.
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Foto: I.F.
Aus dem Inhalt
Ibolya Englender-Hock ist die neue Vorsitzende der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen
Auf der Sitzung der Vollversammlung der Landesselbstverwaltung am 25. Mai in Budapest hat das höchste Gremium der Ungarndeutschen eine neue Vorsitzende gewählt. Nach dem Unfall der vorherigen LdU-Chefin Olivia Schubert übernahm ihre Stellvertreterin Eva Waldmann-Baudentisztl provisorisch die Leitung. Olivia Schubert gab ihren Posten aus gesundheitlichen Gründen am 1. Mai auf. Die Vollversammlung wählte nun Ibolya Hock-Englender zur neuen Vorsitzenden. (Foto: NZ-Archiv)
Drama in Jula: Szenisches Lernen mit Methoden aus der Theaterpädagogik
Voller Elan nahmen am 17. Mai dreizehn Grund- und Mittelschullehrer aus Jula und Békéscsaba an diesem Workshop teil, um neue Techniken für ihren Deutschunterricht zu erlernen. Josef Weigert, der Leiter des UDPI am Valeria-Koch-Bildungszentrum hielt den Kurs, der vom Deutschen Schulverein der Komitate Bekesch-Tschongrad gemeinsam mit dem Österreichischen Bildungszentrum Jula ausgerichtet wurde. Er erstreckte sich auf über sechs Unterrichtsstunden, die jedoch in keiner Phase auch nur ein bisschen langweilig wurden, war doch die Veranstaltung von Anfang an sehr aktiv gestaltet.
„Mein Grundprinzip lautet: In ein System, von dem man profitiert, muss man auch investieren” Interview mit Miklós Egri, dem neuen Vorsitzenden des Kuratoriums der Trägerstiftung des Ungarndeutschen Bildungszentrums
Seit etwa einem halben Jahr wird die Trägerstiftung des Ungarndeutschen Bildungszentrums Baje (UBZ) von Miklós Egri geleitet. Der für den Geschäftszweig der strategischen Projekte der Verbraucherdienstleistungen zuständige Direktor der Ungarischen Öl- und Gasaktiengesellschaft MOL absolvierte selber das Gymnasium dieser Bildungseinrichtung. Seinen dort erworbenen Sprachkenntnissen, der dort kennen gelernten deutschen Gemeinschaft sowie der modernen und offenen Gesinnung habe er unheimlich viel zu verdanken. Wir unterhielten uns mit ihm über seine Bindung zur Schule und der ungarndeutschen Gemeinschaft, über Karriere und Pläne.
Minderheiten als Brückenbauer in Europa – Symposium in Sombor: „Deutsche Minderheit und Europa“
Während einer mehrtägigen Konferenz in Sombor (Vojvodina, Serbien) thematisierten Vertreter deutscher Minderheiten aus mehreren Ländern die Lage der Selbstorganisationen, das Schutzniveau der Minderheitenrechte sowie Fragen der Mediendarstellung. Beim Symposium der Konrad-Adenauer-Stiftung und des Nationalrats der Deutschen in Serbien zum Thema „Deutsche Minderheit und Europa“ sprach der Parlamentsabgeordnete der Ungarndeutschen Emmerich Ritter über die Lage der Deutschen in Ungarn. Unser-Bildschirm-Redakteurin Eva Gerner berichtete über die Situation der ungarndeutschen Medien. In einem Gespräch beantworteten die Minderheiten-Ombudsfrau aus Ungarn Elisabeth Sándor-Szalay und Renate Trischler von der Koordinationsstelle der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten in der Föderalistischen Union Europäischer Nationalitäten Fragen des Moderators Benjamin Józsa, Geschäftsführer des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien, bzw. des Publikums zum Thema Minderheitenrechte in Europa.
Seit dem Zweiten Weltkrieg gab es so etwas in Fünfkirchen nicht mehr: Erstkommunion im alt-neuen Glanz
Die Kirchengänger der Pius-Kirche Fünfkirchen waren am 19. Mai Zeugen von etwas ganz Besonderem: Elf Schulkinder vom Valeria-Koch-Bildungszentrum sind in ungarndeutscher Tracht zur Erstkommunion erschienen. In Fünfkirchen gab es dies zum letzten Mal vor dem Zweiten Weltkrieg. Bis dahin war es Brauch, dass ungarndeutsche Kinder in der ungarndeutschen Tracht ihrer Heimatgemeinde die Erstkommunion erhielten. Foto: Tekla Matoricz
Entdecke das Deutschtum! – Orosháza macht die Sieben voll
Im Jahre 2003 in Jula gegründet war es von Anfang an das Ziel des Deutschen Schulvereins der Komitate Bekesch-Tschongrad, den Schülern das Deutschtum im Komitat mit seinen vielfältigen Facetten näher zu bringen. Außerdem sollten die Kinder die Möglichkeit haben, einander besser kennenzulernen. Dieses Jahr stellte sich Orosháza vor, was wieder eine große Schar von begeisterten Jugendlichen in diese schöne Stadt zog. Aus allen Städten mit deutscher Nationalitätenselbstverwaltung im Komitat Bekesch kamen die Schüler herbei.
Marok: Die Erinnerungen an das „HAUS“ bleiben immer schön
/in Aktuell, Neue Zeitung /von BachDorottyaIch heiße Molnár Lászlóné, geboren als Erzsébet Mancz am 15. Dezember 1940 in Marok (damals Püspökmárok, heute Erdősmárok), einem kleinen ungarndeutschen Dorf im Komitat Branau.
Gala in Komitat Wesprim
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDer Herbst schenkte uns ein herrliches Wetter mit heiterem Sonnenschein und bunten Blättern, ideal für die Wesprimer Komitatsgala am 12. Oktober in Papa. Zu Anfang zelebrierte Hochwürden Zoltán Tál eine innige deutschsprachige Messe in der Benediktinerkirche im Herzen der Stadt, stilvoll und angemessen auch für die Segnung der Preise, die später verliehen wurden.
„Sag beim Abschied leise Servus“ Trauer um einen Stimmkollegen
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDen Ferenc-Faluhelyi-Preis der Stadt Fünfkirchen hat Johann Ritter nicht mehr persönlich entgegennehmen können. Seinen 68. Geburtstag hat er noch erlebt, doch am 11. September 2024 hat er für immer die Augen geschlossen.
Ein hervorragender Klarinettist, der die ungarndeutsche Blasmusik in ihren einzelnen Schwingungen authentisch erklingen ließ – von ihm müssen wir uns nun verabschieden.
„Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDer Verband der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltungen der Tolnau hat den diesjährigen Niveaupreis „Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller verliehen. Die Auszeichnung wurde beim Komitatstag am 2. September im Mihály-Babits-Kulturzentrum in Seksard vom Vorsitzenden der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltung der Tolnau, Georg Féhr, und vom Ehrenvorsitzenden des Verbandes der Deutschen Selbstverwaltungen der Tolnau e.V., Dr. Michael Józan-Jilling, überreicht.
300 Jahre entlang der Donau – Deutsches Jugendcamp in Ulm
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDie Deutsche Selbstverwaltung Gereschlak hat mit einem Antrag an den Bethlen-Gábor-Fondsverwalter eine Förderung von 1,5 Millionen Forint für ein deutsches Nationalitätencamp gewonnen. Das Ziel war, ein besonderes Jugendcamp mit ungarndeutschem Hintergrund in Ulm zu organisieren, um auf diese Weise der 300-jährigen Ansiedlung der Deutschen in Ungarn zu gedenken. In Ulm und Umgebung haben wir Fahrradtouren unternommen, um die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen auf die Geschichte aufmerksam zu machen. Wir haben auch aus Gereschlak und Umgebung vertriebene Deutsche in und um Ulm besucht.