Nationalitätenpreis an Dr. Wendelin Albert

albert wendelinDr. Wendelin Albert (links) erhielt den diesjährigen Nationalitätenpreis des Ministerpräsidenten. Die Preise wurden bei einer Feierstunde im Urania-Kino am 17. Dezember vom stellvertretenden Ministerpräsidenten Zsolt Semlyén und den beiden Staatssekretären Miklós Soltész und Attila Fülöp überreicht. Dr. Wendelin Albert, Sohn einer ungarndeutschen Familie aus Waschludt, ist dem Ungarndeutschtum mit Herz und Seele verpflichtet. Er ist am 29. April 1936 in Waschludt geboren, als Jugendlicher war er Mitglied des Gemischtchores der Gemeinde. 1970 gründete er den ersten deutschsprachigen Klub in seinem damaligen Wohnort, in Großwaschon/Nagyvázsony, dem auch Ungarndeutsche aus den umliegenden Gemeinden angehörten.

Ab 1972 war er Delegierter, später Vorsitzender der Komitatsorganisation des Verbandes der Ungarndeutschen im Komitat Wesprim. Er wollte erreichen, dass das Komitat kein weißer Fleck auf der Karte der Ungarndeutschen sein soll, und für dieses Ziel hat er immer konsequent und hart gearbeitet. Nach den Minderheitenselbstverwaltungswahlen wurde er auf Grund seiner langjährigen, bekannten Tätigkeit und Erfahrungen zum Vorsitzenden der Deutschen Minderheitenselbstverwaltung der Stadt Wesprim und der Komitatsgemeinschaft der Ungarndeutschen Selbstverwaltungen in Wesprim gewählt. Er ist auch noch heute Vorstandsmitglied der Komitatsgemeinschaft. Er war Mitglied in der Vollversammlung der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen, zweimal war er Vorsitzender des Kontrollausschusses. Er vertrat und vertritt die Interessen der Deutschen sachlich, leise, aber beharrlich. Dr. Wendelin Albert war immer ein Verfechter der kulturellen Autonomie der Ungarndeutschen. Er hat viel dazu beigetragen, dass in den Schulen von ungarndeutschen Gemeinden im Komitat Wesprim der Nationalitätenunterricht eingeführt wurde. Er hat eine große Rolle dabei gespielt, dass in Wesprim am Lovassy-László-Gymnasium 1993 der Deutsche Nationalitätenklassenzug starten konnte. Er war Mitbegründer der ersten Zivilorganisation, des Deutschklubs in der Stadt Wesprim im Jahre 1991 sowie des Wesprim-Passau-Freundeskreises im Jahre 2000.

Als Vorsitzender der Komitatsgemeinschaft legte er viel Wert auf den Informationsaustausch:  jeder Deutsche soll stets und immer informiert sein. Er war/ist der Initiator des Registers im Komitat Wesprim, in dessen Rahmen die Web-Seite mit dem Titel www.schwaben.hu schon teilweise jetzt zu lesen ist. Er spornte die Selbstverwaltungen, Vereine, Kulturgruppen, Schulen zu Bewerbungen an, damit sie ihre Programme, Vorstellungen verwirklichen können. Für seine Verdienste erhielt Dr. Albert den „Ehrenpreis“ der Komitatsgemeinschaft der Ungarndeutschen Selbstverwaltungen in Wesprim (1999), das Verdienstkreuz in Bronze des Staatspräsidenten (2006), die Medaille „Pro Urbe Veszprém“ (2008) und die „Ehrennadel in Gold für das Ungarndeutschtum“ (2012). Wir gratulieren!

Aus dem Inhalt

1953-1956-1968-1989 – Gemeinsamkeiten und Unterschiede
Diskussionsveranstaltung und Workshop in der Deutschen Botschaft Budapest

Workshop_Botschaft„Es ist wichtig, die geschichtlichen Ereignisse auch Jugendlichen näher zu bringen, für sie ist das alles schon Geschichte“ – meinte Initiator und Organisator der Veranstaltung, Jens Preißler, Pressereferent der Deutschen Botschaft. Der Einladung sind viele gefolgt: Studenten und Erasmus-Stipendiaten von der Eötvös-Loránd-Universität, der Corvinus-Universität und der Andrássy-Universität in Budapest haben die Gelegenheit genutzt, an dem anregungsreichen Workshop teilzunehmen.

Musiker mit Leib und Seele: Harmonikakünstler Tamás Kéméndi

Harmonikalager_2018_KéméndiHarmonikakünstler und Harmonikapädagoge Tamás Kéméndi ist vor allem in der Branau aktiv, ist aber in Musikerkreisen vielerorts bekannt. An seinen Namen knüpfen sich sehr erfolgreiche Veranstaltungen rund ums Harmonikaspiel: das Harmonikafestival in Fünfkirchen, das Harmonikalager für Schüler oder auch das Weihnachtskonzert in Mohatsch – um nur einige zu nennen. Kéméndi legt zudem auch besonders großen Wert auf Nachwuchsförderung. Ihm liegt die ungarndeutsche Musikkultur besonders am Herzen, und man kann getrost behaupten, dass er viel dafür tut, auch die jüngste Generation mit den ungarndeutschen Musiktraditionen vertraut zu machen.

 

Falkoner, Barockmaler in Ofen

Falkoner Putti

Die drei Generationen der Künstlerfamilie Falkoner wirkten im Laufe des 18. Jahrhunderts in Mittelungarn, zwischen Donau und Theiß, bis zu den heutigen serbischen oder kroatischen Gebieten, besonders in den römisch-katholischen Kirchen und Franziskanerklöstern. Der Gründer der Malerdynastie – Georg Falkoner (1646?-1741) lebte und studierte in Wien, siedelte aber später nach Ofen über, seit 1704 wohnte er in der Festung, in der heutigen Országház-Straße, in der Nähe der Garnisonskirche. 1711 wurde er offiziell als Ofener Bürger anerkannt, von ihm ist nur das Gnadenbild auf dem Hauptaltar der Wallfahrtskirche von Maria-Eichel bei Wudigess bekannt.

Emil Koch, Vorsitzender des Jugendausschusses der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen: „Mein Einsatz für die deutsche Nationalität war für mich immer Teil meines Alltags“

koch-jugendkonferenz2014 wurde der Jugendausschuss gegründet. Dies ist einerseits dem zu verdanken, dass relativ viele junge Leute einen Platz in der Vollversammlung bekommen haben; andererseits dem, dass die Existenz und die Arbeit einer solchen Körperschaft mit den strategischen Zielsetzungen der LdU durchaus im Einklang stehen. Die Jugendlichen stehen nämlich für die Kontinuität, der Einsatz für unsere Nationalität wird von ihnen fortgesetzt.

Der Johanneswein und sein Ursprung

Hl_Johannes_ApostelDer Weinsegen in der Kirche gehört bis heute in vielen ungarndeutschen Orten zu den Traditionen im Winterfestkreis. Sie ist eine der Benediktionen der römisch-katholischen Kirche. Bereits aus dem Mittelalter stammen Quellen, die die Weinsegnung mit darauffolgendem Trinken des gesegneten Weines bestätigen. Im Winter, nach der Beendung der Feld- und Gartenarbeiten, ist in den Kellern schon bald der neue Wein fertig. Am Fest des hl. Apostels Johannes, dem 27. Dezember, wird der neue Wein erstmals abgefüllt und traditionell von dem Vater oder Großvater in die Messe getragen. Nachdem der Wein gesegnet ist, wird er in den Keller gebracht, wo in alle Fässer etwas davon hineingegossen wird.

 

Von der Bergakademie Schemnitz bis zur Ödenburger Universität

BergakademieDes Umzuges der 1735 gegründeten Bergakademie Schemnitz nach Ödenburg vor 100 Jahren gedachte man dieser Tage in Ödenburg. Im Franz-Liszt-Kulturzentrum trafen sich Alumni und gegenwärtige Studenten des Forstwesens und teilten ihre Erinnerungen an die Alma Mater und den Neuanfang nach 1956 in Vancouver/Kanada. Anschließend gingen die Teilnehmer im traditionellen Salamanderschritt zur Alma Mater.

Adventsstimmung mit einer besonderen Geschichte, Christkindlspiel und betörender Musik im HdU

hdu-adventDie Adventszeit bedeutet Warten auf Weihnachten. Die Advents- und Weihnachtszeit ist die Zeit der Besinnung, dabei denkt man auch nach, was alles im Jahr geschehen ist. Zentrum-Direktorin Monika Ambach, Moderatorin des Abends, erzählte über die  vielfältige Veranstaltungsreihe Zentrum-Programme im HdU im Jahre 2018, sie bedankte sich beim Publikum für das Interesse an der Tätigkeit der Institution. Da diese jahresabschließende Adventsveranstaltung am 12. Dezember zur Einstimmung auf Weihnachten dient, übergab sie das Wort Barbara Lötzsch, der Pfarrerin der Deutschsprachigen Evangelischen Kirchengemeinde Budapest.

Die letzte diesjährige Ausgabe der Neuen Zeitung erscheint auf vierzig Seiten! (NZ 2018/51-52)

Die nächste Ausgabe der Neuen Zeitung erscheint am 4. Jänner 2019

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Weitere Artikel

Marok: Die Erinnerungen an das „HAUS“ bleiben immer schön

Ich heiße Molnár Lászlóné, geboren als Erzsébet Mancz am 15. Dezember 1940 in Marok (damals Püspökmárok, heute Erdősmárok), einem kleinen ungarndeutschen Dorf im Komitat Branau.

Gala in Komitat Wesprim

Der Herbst schenkte uns ein herrliches Wetter mit heiterem Sonnenschein und bunten Blättern, ideal für die Wesprimer Komitatsgala am 12. Oktober in Papa. Zu Anfang zelebrierte Hochwürden Zoltán Tál eine innige deutschsprachige Messe in der Benediktinerkirche im Herzen der Stadt, stilvoll und angemessen auch für die Segnung der Preise, die später verliehen wurden.

„Sag beim Abschied leise Servus“ Trauer um einen Stimmkollegen

Den Ferenc-Faluhelyi-Preis der Stadt Fünfkirchen hat Johann Ritter nicht mehr persönlich entgegennehmen können. Seinen 68. Geburtstag hat er noch erlebt, doch am 11. September 2024 hat er für immer die Augen geschlossen.
Ein hervorragender Klarinettist, der die ungarndeutsche Blasmusik in ihren einzelnen Schwingungen authentisch erklingen ließ – von ihm müssen wir uns nun verabschieden.

„Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller

Der Verband der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltungen der Tolnau hat den diesjährigen Niveaupreis „Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller verliehen. Die Auszeichnung wurde beim Komitatstag am 2. September im Mihály-Babits-Kulturzentrum in Seksard vom Vorsitzenden der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltung der Tolnau, Georg Féhr, und vom Ehrenvorsitzenden des Verbandes der Deutschen Selbstverwaltungen der Tolnau e.V., Dr. Michael Józan-Jilling, überreicht.

300 Jahre entlang der Donau – Deutsches Jugendcamp in Ulm

Die Deutsche Selbstverwaltung Gereschlak hat mit einem Antrag an den Bethlen-Gábor-Fondsverwalter eine Förderung von 1,5 Millionen Forint für ein deutsches Nationalitätencamp gewonnen. Das Ziel war, ein besonderes Jugendcamp mit ungarndeutschem Hintergrund in Ulm zu organisieren, um auf diese Weise der 300-jährigen Ansiedlung der Deutschen in Ungarn zu gedenken. In Ulm und Umgebung haben wir Fahrradtouren unternommen, um die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen auf die Geschichte aufmerksam zu machen. Wir haben auch aus Gereschlak und Umgebung vertriebene Deutsche in und um Ulm besucht.