Kreativität und Identität gestärkt
Vor drei Jahren hatten Mitarbeiterinnen des Bildungszentrums für Nationalitätenpädagogik beim Bildungsamt die Idee, durch einen Zeichenwettbewerb die Schüler anzuregen, sich mit den Traditionen, den kulturellen Werten der eigenen Volksgruppe auf kreative Weise zu beschäftigen. Zahlreiche „Produkte“ dieser Wettbewerbe konnte man im vergangenen Jahr in den Ausgaben von NZjunior bewundern.
Im Schuljahr 2018 wurden zwei Wettbewerbe gestartet. Für Kindergärten und die Unterstufe der Grundschule galt weiterhin, Zeichnungen zu Bräuchen anzufertigen. Die Schüler der Oberstufe und der Mittelschulen konnten sich im Fotografieren bewähren. Erwartet wurden Fotos zur Geschichte, Lebensweise, zu Sitte und Brauch, Sachkultur und Kulturerbe der Minderheiten. Die Beschäftigung mit diesen Themen förderte die Kreativität und stärkte die Identität der jungen Mitwirkenden.
Zahlreiche Sonderpreise dokumentierten das hohe Niveau der Einsendungen: Die Schüler beteiligten sich mit 536 Zeichnungen und 129 Fotos am Wettbewerb. Neben den ersten drei Preisen übergaben die Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen und der Verband Ungarndeutscher Autoren und Künstler Geschenkpakete an 10 ungarndeutsche Kindergartenkinder, 6 Grundschüler und 4 junge Fotografen.
Eine sehr sehenswerte Ausstellung wurde aus den Arbeiten zusammengestellt, die am 26. März im Amt des Beauftragten für Grundrechte zusammen mit der Preisübergabe eröffnet wurde, einen Monat lang zu besuchen ist und nachher als Wanderausstellung auf die Reise geht. Die Gastgeberin, die für den Schutz der Nationalitäten zuständige Stellvertreterin des Beauftragten für Grundrechte, Dr. Erzsébet Szalay-Sándor, freute sich über die bewundernswerten Zeichnungen und Fotos und lobte die kreative Arbeit der Kinder und ihrer Helfer. Die Preise übergab Ágota Kállay, Leiterin des Bildungszentrums für Nationalitätenpädagogik. Eine kleine, aber wertvolle pädagogische Geste: die Urkunden sind in der jeweiligen Sprache der Preisträger ausgestellt.
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Die Ausstellung ist im Korczak-Saal des Amtes des Beauftragten für Grundrechte (Alapvető Jogok Biztosának Hivatala, Budapest V., Nádor u. 22.) einen Monat lang zu besichtigen.
Aus dem Inhalt
Tablet im Unterricht – Erfahrungsaustausch von deutschen und ungarndeutschen Lehrkräften an ungarndeutschen Bildungszentren
Deutsche Gäste aus Baden-Württemberg (Projektleiterin Claudia Stuhrmann, Thomas Menzel und Jan Wohlgemut) tauschten sich bei einem Projekttreffen unter Mitwirkung des Ungarndeutschen Pädagogischen Instituts (UDPI) aus, das vom 11.03. – 15.03. in Baje und Fünfkirchen stattfand. Dabei ging es um die digitale Bildung, die Anwendungsmöglichkeiten von Tablets im Unterricht mit Bezug auf das mBook (digitales Geschichtsbuch) sowie um den Übergang vom Gymnasium zum Studium. Das Programm kam im Rahmen der Ungarisch-Baden-Württembergischen Ständigen Unterkommission der Gemischten Kulturkommission zustande.
VIII. Chortreffen „Frühlingserwarten“ in Hanselbek
Alle Produktionen ernteten großen Erfolg sowohl beim Publikum als auch bei den Teilnehmern des Chortreffens des Ungarndeutschen Rozmaring-Chors aus Hanselbek am 23. März. Vereinsvorsitzender Ferenc Péter begrüßte die Anwesenden. Zur Eröffnung traten die der Traditionspflege verpflichteten Jugendlichen TTT aus Taks auf. Nach ihrem selbständigen Programm spielten sie die Musik zum Einmarsch des Chors „Sonnenschein“ aus Niklo, der sich ebenfalls um die Traditionspflege bemüht, und begleiteten dessen Programm bis zum Schluss.
Partnerwechsel in „Siebenschritt“ – Burgenländisches Tanzseminar in Schambek
Tanz und Musik, Trachten und Lieder sind grundlegende Elemente der Brauchtumspflege. Sie stiften Identität, Zusammenhalt und knüpfen an die vorhergehenden Generationen an. Im Fall des Burgenlandes ist diese Tätigkeit für den Erhalt der grenzüberschreitenden Traditionen besonders wichtig. Um das Volksbrauchtum zu pflegen und weiterzugeben, folgten über 80 VolkstänzerInnen aus mehreren Regionen am 23. März der Einladung des Verbandes Nordungarn und schwangen das Tanzbein zu den Klängen der burgenländischen Volksmusik.
Zum Tag der Dichtung
József, Attila (1905-1937), seinen Geburtstag begeht man in Ungarn offiziell als den „Tag der Dichtung“. Mit ihm wurde der größte Lyriker Europas zu Grabe getragen – ließ Arthur Koestler (Darkness at Noon) die Welt im Dezember 1937, nach dem Freitod des Dichters wissen, und fügte hinzu, man müsse ihm das schon aufs Wort glauben, denn keiner würde jemals das Werk Attila Józsefs in eine der großen Sprachen so kongenial übertragen, dass damit der Beweis für die Richtigkeit dieses Urteils erbracht werden könnte. Das Wagnis, den vorliegenden beiden emblematischen Gedichten eine deutsche Stimme zu verleihen, ging Erika Áts nur ein, um ungarische Wirklichkeit in den dreißiger Jahren kraft Attila József authentisch erstehen zu lassen, als den gesellschaftlichen Rahmen, in dessen „bessere Kreise“ sie 1934 hineingeboren wurde.
Tradition und Innovation: Pfarrer Zoltán Balog über die Zweisprachige Evangelisch-Reformierte Kirchengemeinde in Budapest
Mit Veranstaltungen für alle Altersgruppen, einem interessanten geschichtlichen Hintergrund und innovativer Architektur erwartet die zweisprachige Evangelisch-Reformierte Kirchengemeinde ihre Besucher in der Budapester Hold utca. Ein Register von ihren Mitgliedern wird nicht geführt, an Sonntagen kommen etwa 80 – 100 Menschen zum Gottesdienst. Eine einzige ungarndeutsche Familie ist heute Mitglied, sie stammt ursprünglich aus der Pfalz. Leiter der Gemeinde ist Pfarrer Zoltán Balog.
Jugend – eine Brücke in die Zukunft der Ungarndeutschen: Am vergangenen Wochenende fand in Wesprim die bisher erfolgreichste Jugendkonferenz der LdU statt
Mehr als 30 Teilnehmer aus fast 20 Ortschaften landesweit – so könnte man in Zahlen die fünfte Jugendkonferenz der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen zusammenfassen. Aber nicht nur in dieser Hinsicht gilt die jetzige Konferenz als die wohl erfolgreichste. Die Teilnehmer haben besonders aktiv am Arbeitsprozess teilgenommen, der die Festlegung der Durchführungsmodalitäten einer Jugendkampagne für die Nationalitätenwahlen im Herbst 2019 bezweckte.
Gastro-Design-Ausstellung in Altofen
Die aktuelle internationale zeitgenössische Ausstellung des Museums für Handel und Gastronomie in Altofen hat einen einzigen gemeinsamen Nenner: als Inspirationsquelle dienten Lebensmittel. Unterschiedlich sind aber alle anderen Umstände: die Auswahl der Themen, die benutzten technischen Methoden oder ästhetischen Konzeptionen sowie der Zweck ihrer Verwendung. Es gibt rein funktionelle Aufnahmen mit appetitanregenden Folgen, wie die Menükarten mit Fotos, die Illustrationen der Kochbücher, die Riesenplakate.
Marok: Die Erinnerungen an das „HAUS“ bleiben immer schön
/in Aktuell, Neue Zeitung /von BachDorottyaIch heiße Molnár Lászlóné, geboren als Erzsébet Mancz am 15. Dezember 1940 in Marok (damals Püspökmárok, heute Erdősmárok), einem kleinen ungarndeutschen Dorf im Komitat Branau.
Gala in Komitat Wesprim
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDer Herbst schenkte uns ein herrliches Wetter mit heiterem Sonnenschein und bunten Blättern, ideal für die Wesprimer Komitatsgala am 12. Oktober in Papa. Zu Anfang zelebrierte Hochwürden Zoltán Tál eine innige deutschsprachige Messe in der Benediktinerkirche im Herzen der Stadt, stilvoll und angemessen auch für die Segnung der Preise, die später verliehen wurden.
„Sag beim Abschied leise Servus“ Trauer um einen Stimmkollegen
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDen Ferenc-Faluhelyi-Preis der Stadt Fünfkirchen hat Johann Ritter nicht mehr persönlich entgegennehmen können. Seinen 68. Geburtstag hat er noch erlebt, doch am 11. September 2024 hat er für immer die Augen geschlossen.
Ein hervorragender Klarinettist, der die ungarndeutsche Blasmusik in ihren einzelnen Schwingungen authentisch erklingen ließ – von ihm müssen wir uns nun verabschieden.
„Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDer Verband der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltungen der Tolnau hat den diesjährigen Niveaupreis „Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller verliehen. Die Auszeichnung wurde beim Komitatstag am 2. September im Mihály-Babits-Kulturzentrum in Seksard vom Vorsitzenden der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltung der Tolnau, Georg Féhr, und vom Ehrenvorsitzenden des Verbandes der Deutschen Selbstverwaltungen der Tolnau e.V., Dr. Michael Józan-Jilling, überreicht.
300 Jahre entlang der Donau – Deutsches Jugendcamp in Ulm
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDie Deutsche Selbstverwaltung Gereschlak hat mit einem Antrag an den Bethlen-Gábor-Fondsverwalter eine Förderung von 1,5 Millionen Forint für ein deutsches Nationalitätencamp gewonnen. Das Ziel war, ein besonderes Jugendcamp mit ungarndeutschem Hintergrund in Ulm zu organisieren, um auf diese Weise der 300-jährigen Ansiedlung der Deutschen in Ungarn zu gedenken. In Ulm und Umgebung haben wir Fahrradtouren unternommen, um die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen auf die Geschichte aufmerksam zu machen. Wir haben auch aus Gereschlak und Umgebung vertriebene Deutsche in und um Ulm besucht.