Kindergarten-Alltag im Blaufärberstil in Taks

Blaufärberstoffe waren und sind bei den Ungarndeutschen ein beliebtes, natürliches Material, aus dem man vor allem unterschiedliche Kleidungsstücke genäht hat. Aus einfarbigem Stoff waren die Schürzen, aus Stoff mit weißem Muster wurde die Werktagskleidung gefertigt. Heutzutage erlebt dieses Material eine neue Blütezeit. Für Kindergarten- und Schulkinder, aber auch für Mitglieder von Tanzgruppen werden daraus Trachten genäht, aber auch als Tischdecken, Vorhänge, Stuhlkissen usw. wird der Blaufärberstoff gerne verwendet.

taks-weihnachtsbaum

Die Erzieherinnen im ungarndeutschen Kindergarten von Taks sind noch weiter gegangen. In der Schmetterling-Gruppe hat man sogar die Zeichen der Kinder auf Blaufärberstoff befestigt. Der Christbaum im letzten Jahr im Gruppenzimmer prangte ebenfalls im Blaufärberstil (Foto). Die Erzieherinnen in den ungarndeutschen Gruppen machten sich an die Arbeit und nähten bzw. häkelten die Dekoration aus dem Blaufärberstoff, der vom Kindergarten zur Verfügung gestellt wurde.

taks-fussbekleidung

Regelmäßig werden auch Nationalitäten-Wochen organisiert. Schwerpunkt der letzten solchen Veranstaltung war das alte ungarndeutsche Handwerk. So konnte man z. B. in der Schmetterling-Konditorei nach ungarndeutschem Rezept Kuchen backen, in der Igelchen-Tischlerei sägen, nageln und Verschiedenes basteln. (Natürlich alles unter strengster Aufsicht der Erwachsenen.

s.l.

 

Aus dem Inhalt

Neujahrskonzert der Lohr-Kapelle in Raitzenmarkt

lohr-kapelle1„Scheini Musi“ machen will die Lohr-Kapelle, die 1996 als Ujflucher Buam begann. Die 13 Musiker aus Siedlungen der Tschepel-Insel wollen auch die ungarndeutsche Blasmusik popularisieren als Begleiter von Tanzgruppen, bei Auftritten in Gaststätten, bei eigenen Konzerten im In- und Ausland und auf ihren CDs, haben aber ein sehr breites Repertoire. Seit 2002 geben sie in Ujfluch jährlich ein Weihnachtskonzert und 2015 begann die Kapelle, im Schloss von Savoyen in Raitzenmarkt ein Neujahrskonzert zu spielen. Nun steht das Schloss leider leer, so fand man einen neuen Ort für das Neujahrskonzert und zwar in der katholischen Kirche von Raitzenmarkt. Die Kirche war am 6. Jänner voll, und das Publikum des einstündigen abwechslungsreichen Programms klatschte begeistert Beifall und bekam mehrere Draufgaben.

Anerkennungsleistung an ehemalige zivile deutsche Zwangsarbeiter – Bis zum 31. Dezember 2017 wurden über 46.000 Anträge gestellt

„Die Anerkennungsleistung an ehemalige zivile deutsche Zwangsarbeiter ist ein großer Erfolg“, meint der Vorsitzende der Gruppe der Vertriebenen, Aussiedler und deutschen Minderheiten der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Eckhard Pols. Bis zum 31. Dezember 2017 haben 46.336 Personen einen Antrag auf Gewährung der einmaligen symbolischen Leistung in Höhe von 2.500 Euro gestellt. Mit über 24.000 Anträgen ist die ehemalige Sowjetunion das am stärksten vertretene Herkunftsgebiet der Antragsteller gefolgt von Rumänien mit über 4.000 Anträgen und den ehemaligen deutschen Ostgebieten inklusive Polen mit rund 1.900 gestellten Anträgen. In 566 Fällen wurde als Geburts-/Herkunftsgebiet „Ungarn“ angegeben.

Schwabenball in der Günser Jurisics-Burg

schwabendorfer chorBürgermeister László Huber eröffnete den 16. Schwabenball, der am 6. Jänner von der Günser Deutschen Nationalitätenselbstverwaltung organisiert wurde. Im Rittersaal der Jurisics-Burg amüsierten sich hundert Gäste. Vorsitzende Agnes Kőszegfalvi hieß die Gäste aus den benachbarten Dörfern und aus Österreich willkommen. Das Publikum erfreuten die örtlichen deutschen Gruppen: die Schülerinnen der deutschen Nationalitätenschule Balog sangen Volkslieder, die Jungen spielten Akkordeon und die beiden deutschen Chöre (der Schwabendorfer deutsche Nationalitätenchor und der Alpensänger-Chor) sangen gemeinsam lustige Lieder. Um Mitternacht kamen wieder einige verkleidete Frauen auf den Tanzplatz und damit begann der „Weiberfasching“. Dieser Brauch stammt aus Schwabendorf.

Nepomuk-Brücke in Bonnhard dem Verkehr übergeben

Die Sanierungsarbeiten der Bonnharder Johannes-von-Nepomuk-Brücke sind nach mehr als einem halben Jahr abgeschlossen. Die 1783 erbaute Barockbrücke befindet sich über dem Hottergraben, auf der verkehrsreichsten Straße, die das Stadtzentrum von Bonnhard mit der Hauptstraße Nr. 6 verbindet. Die Johannes-von-Nepomuk-Statue der Brücke wurde vom Bonnharder Steinmetzmeister Antal Kupi und seiner Gattin Borbála Konstanczer 1926 gestiftet und ersetzte die frühere Statue aus dem 18. Jahrhundert. Die Restaurierung wurde mit der finanziellen Unterstützung des Ehepaares Hans und Ursula Wirth vom Bonnharder Maler und Restaurator Miklós Reisz durchgeführt.

Unsere erhaltenswürdige Kirche in Marotz

Die Kirche in Marotz/Hegyhátmaróc kann seit kurzer Zeit nicht mehr für den Gottesdienst genutzt werden. Trotz Bemühungen und Spenden der Kirchgemeinde seit dem Jahr 2004 und Spenden aus Deutschland bis zum heutigen Tag wird unsere Kirche immer baufälliger, obwohl Sachverständige bereits die Erhaltenswürdigkeit bestätigt haben. Was Diktaturen und Kriege über Jahrhunderte nicht anrichten konnten, soll doch nicht in Freiheit und Wohlstand vor allen Augen nun geschehen! Die Kirche wurde vor 200 Jahren mit dem Geld, dem Blut und dem Schweiß unserer Vorfahren aus einem der wichtigsten Gebäude des Dorfes, dem Kornspeicher, erbaut, weil die selbständigen Landwirte und Bewohner unbedingt eine eigene Kirche haben wollten, in der sie ihren Gottesdienst feiern konnten.

Großturwall anno – Andenken, Erinnerungen an die Geschichte von Großturwall im Internet 

Wo sie damals wohnten, wie sie lebten, wie sie sich kleideten, wie sie sprachen in Großturwall/Törökbálint? Auf solche und andere unzählige Fragen kann man die Antworten finden, und zwar auf der Webseite www.torokbalintanno.hu. Diese Plattform ermöglicht es, Fotos über alle Schriften, Dokumente, Karten, Angaben, Gebrauchsgegenstände, auch Audio- und Videoaufnahmen, die mit der Geschichte der Stadt in Verbindung stehen, die in verschiedensten Orten und Formen aufzufinden waren, einheitlich zu registrieren und im Internet leicht erreichbar zu machen.

Das neue GJU-Jahr mit mehr ungarndeutschem Inhalt

Die Gemeinschaft Junger Ungarndeutscher bietet auch im neuen Jahr eine breite Palette an vielseitigen ungarndeutschen Programmen für Jugendliche. Bei der Gestaltung des GJU-Jahres war man bestrebt, den Plan nach den Tendenzen der vorigen Jahre bzw. nach den Interessen der heutigen GJUler zusammenzustellen. Außerdem werden die ungarndeutschen Inhalte eine noch größere Rolle spielen. Bei der Verteilung der Veranstaltungen wurde vor Augen gehalten, dass die GJU in mehreren ungarndeutschen Regionen präsent sein soll.

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Weitere Artikel

Marok: Die Erinnerungen an das „HAUS“ bleiben immer schön

Ich heiße Molnár Lászlóné, geboren als Erzsébet Mancz am 15. Dezember 1940 in Marok (damals Püspökmárok, heute Erdősmárok), einem kleinen ungarndeutschen Dorf im Komitat Branau.

Gala in Komitat Wesprim

Der Herbst schenkte uns ein herrliches Wetter mit heiterem Sonnenschein und bunten Blättern, ideal für die Wesprimer Komitatsgala am 12. Oktober in Papa. Zu Anfang zelebrierte Hochwürden Zoltán Tál eine innige deutschsprachige Messe in der Benediktinerkirche im Herzen der Stadt, stilvoll und angemessen auch für die Segnung der Preise, die später verliehen wurden.

„Sag beim Abschied leise Servus“ Trauer um einen Stimmkollegen

Den Ferenc-Faluhelyi-Preis der Stadt Fünfkirchen hat Johann Ritter nicht mehr persönlich entgegennehmen können. Seinen 68. Geburtstag hat er noch erlebt, doch am 11. September 2024 hat er für immer die Augen geschlossen.
Ein hervorragender Klarinettist, der die ungarndeutsche Blasmusik in ihren einzelnen Schwingungen authentisch erklingen ließ – von ihm müssen wir uns nun verabschieden.

„Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller

Der Verband der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltungen der Tolnau hat den diesjährigen Niveaupreis „Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller verliehen. Die Auszeichnung wurde beim Komitatstag am 2. September im Mihály-Babits-Kulturzentrum in Seksard vom Vorsitzenden der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltung der Tolnau, Georg Féhr, und vom Ehrenvorsitzenden des Verbandes der Deutschen Selbstverwaltungen der Tolnau e.V., Dr. Michael Józan-Jilling, überreicht.

300 Jahre entlang der Donau – Deutsches Jugendcamp in Ulm

Die Deutsche Selbstverwaltung Gereschlak hat mit einem Antrag an den Bethlen-Gábor-Fondsverwalter eine Förderung von 1,5 Millionen Forint für ein deutsches Nationalitätencamp gewonnen. Das Ziel war, ein besonderes Jugendcamp mit ungarndeutschem Hintergrund in Ulm zu organisieren, um auf diese Weise der 300-jährigen Ansiedlung der Deutschen in Ungarn zu gedenken. In Ulm und Umgebung haben wir Fahrradtouren unternommen, um die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen auf die Geschichte aufmerksam zu machen. Wir haben auch aus Gereschlak und Umgebung vertriebene Deutsche in und um Ulm besucht.