Jubilierende Tanzgruppen 55 – 45 – 45
55 Jahre Ödenburger „Brüderlichkeit“
Anfang der 50er Jahre begann Stefan Brieber aus Ödenburg, Sitte und Brauch der Ponzichter und der Heanzen, Alltag und Feste der Bauern, Handwerker und Bergarbeiter im westungarischen Raum zu sammeln und zu bearbeiten. 1963 gründete er in Ödenburg die Tanzgruppe „Brüderlichkeit“, die lange Zeit Gastgeber des Ödenburger Tanzfestivals war, von denen wichtige Impulse ausgingen, die die ungarndeutsche Volkstanzbewegung nachhaltig bereicherten. Stefan Brieber schuf erfolgreiche Choreographien, die nicht nur von den Ödenburgern, sondern auch von anderen ungarndeutschen Tanzgruppen gern aufgeführt und vom Publikum immer wieder mit großem Gefallen aufgenommen werden. Die Tanzgruppe „Brüderlichkeit“ feierte nun im vollbesetzten GYIK-Veranstaltungshaus ihr 55-jähriges Bestehen. Ihr Leiter ist seit 30 Jahren Josef Csoltói. Das Ensemble erhielt zahlreiche goldene Qualifizierungen und auch die Gedenkmedaille für Ödenburg. (Foto: Péter Németh)
Wemend is Wemend
Im 1400-Einwohner-Dorf wird Traditionspflege seit Jahrzehnten großgeschrieben. Mit gleicher Begeisterung wird musiziert, gesungen und getanzt. Viele junge Mädchen und Männer studieren, arbeiten auswärts, sogar im Ausland. Aber die Proben am Wochenende ziehen sie immer wieder ins Heimatdorf zurück. Eine zusammenhaltende Gemeinschaft, deren Mitglieder bei der Feier zum 45-jährigen Bestehen der Tanzgruppe nicht nur getanzt, sondern auch musiziert und im Männerchor gesungen (und beim anschließenden Abendessen auch die vielen Gäste bedient) haben. Über 400 Mädchen und Jungs tanzten in den vergangenen 45 Jahren in der von Etele Horváth gegründeten Gruppe mit, für die Michael Maus (Mitglied des bekannten Männerquartetts) erfolgreiche Choreographien schrieb. Im Festprogramm in der geräumigen Sporthalle wurden Tanzkompositionen von Helmut Heil und Gábor Agárdi aufgeführt. Eine besondere Freundschaft verbindet die Wemender mit dem Frauenchor aus Schaumar, der das Festprogramm bereicherte. Die Verbindung kam durch die Liebe und die Heirat eines Wemender und einer Schaumarerin zustande. Vor der Bühne tollten die Kinder der TänzerInnen herum – der Nachwuchs scheint gesichert zu sein. (Foto: I.F.)
Fünfkirchener Leőwey-Tanzgruppe
1417 TänzerInnen und Musikanten, 1290 Auftritte – davon 199 selbständige Abendprogramme, 693700 Zuschauer, Auslandsreisen in 24 Länder, 82 Tourneen. Eindrucksvolle Zahlen der Tanzgruppe, die vor 45 Jahren unter Leitung des Maturanden Helmut Heil am Ungarndeutschen Klassenzug des Fünfkirchner Leőwey-Gymnasiums entstand. Die Tanzgruppe und ihr Leiter mit seinen vielfältigen Choreographien heimsten zahlreiche Preise und Auszeichnungen in diesen 45 Jahren ein. Die meisten Mitglieder kommen heute aus dem Valeria-Koch-Bildungszentrum, dessen Direktorin Ibolya Hock-Englender einst mitgetanzt hat und der Stiftung Ungarndeutsches Volkstanzgut vorsteht. Auch die Vorsitzende der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen Olivia Schubert war Mitglied der Tanzgruppe und schilderte beim Jubiläumsprogramm im Fünfkirchner Kodály-Zentrum ihre persönlichen Erlebnisse in der Tanzgruppe. Der Feierstunde wohnte auch Anita Herczegh, Gattin des Staatspräsidenten, bei, die am Deutschen Klassenzug lernte und die Tanzgruppe stärkte. Ein eindrucksvolles Jubiläumsprogramm mit zahlreichen sehenswerten Choreographien legte Zeugnis von der 45-jährigen ereignis- und ergebnisreichen Tätigkeit der Tanzgruppe ab. Mitgewirkt haben die Kapellen Schnaps und UnterRock, Tamás Kéméndi und Bence Treszner (Akkordeon) und Andreas Kramm (Knopfharmonika) sowie das Duo Tibor Németh und Maria Stix. (Foto: I.F.)
schuth
Aus dem Inhalt
Deutschland fördert auch weiterhin wirksame Projekte der Ungarndeutschen – Jahresplanungsgespräch in Berlin
Die Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls und der Identität innerhalb der ungarndeutschen Gemeinschaft, Pflege des Brauchtums, der Kultur und der Sprache, Nachwuchsförderung und die Bindung der Kinder und Jugendlichen an die deutsche Minderheit – eine lediglich unvollständige Auflistung der Ziele jener Projekte, die das deutsche Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat auch im Jahre 2019 durch die Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen (LdU) fördern wird. Am Jahresplanungsgespräch am 21. November in Berlin nahm seitens der LdU Vorsitzende Olivia Schubert mit Dr. Hajnalka Gutai, der Leiterin der Geschäftsstelle, sowie dem Vorsitzenden des Jugendausschusses Emil Koch teil.
Immer gleich, aber doch anders: Blickpunkt – Wettbewerb der Bilder erfuhr auch zum 11. Mal große Beliebtheit
Wieder ist ein Jahr vorüber und das Ungarndeutsche Kultur- und Informationszentrum und Bibliothek lud am 17. November in die Budapester Kunsthalle ein, um „Blickpunkt – Wettbewerb der Bilder“ feierlich abzuschließen. Seit 2008 blieb das Motto unverändert: „Fotografieren wir uns!“ Und seit mehr als einem Jahrzehnt folgen begeisterte Amateur- und Profifotografen dem Aufruf des Zentrums und laden ihre schönsten Bilder auf die Webseite des Wettbewerbs hoch. Bei der Abschlussveranstaltung werden die Bilder der Finalisten präsentiert, in einer Slideshow mit Musik werden alle Fotos des Jahres gezeigt, und zum Schluss werden die Preise überreicht. Anschließend beginnt die Reise der Blickpunkt-Wanderausstellung durchs Land.
„Fleiß, Glaube und Mentalität der Familie sind auch bei der Arbeit Wegweiser“
Interview mit Eva Waldmann-Baudentisztl, Vizevorsitzende der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen und Vorsitzende des Entscheidungsausschusses für öffentliche Beschaffungen.
Studienausflug der Extraklasse: ELTE-Lehramtsstudenten erkunden Wudersch
Die von Dozentin Dr. Maria Erb organisierten Studienausflüge in ungarndeutsche Ortschaften sind am Germanistischen Institut der ELTE bereits zur Tradition geworden. Am 16. November machte sich die Dozentin mit ihren Lehramtsstudenten auf den Weg, um eine neue Ortschaft zu erkunden, nämlich Wudersch. Die Kleinstadt neben Budapest ist weit bekannt für ihr Heimatmuseum (Museum des Jahres 2018), aber auch für die Landesgedenkstätte der Vertreibung auf dem Alten Friedhof. Auf dem Programm standen auch Vorträge, bei welchen sich die Studenten über Geschichte der Ungarndeutschen im Ofner Bergland sowie über deutsche Heimatmuseen in Ungarn informieren konnten.
Brücken bauen für eine gemeinsame Zukunft
Wie sieht das Europa aus, in dem wir leben wollen? Diese Frage haben sich die Schülerinnen und Schüler des Deutschen Nationalitätengymnasiums Budapest (DNG) gestellt und mit Hilfe von Experten und ausgiebigen Recherchen verschiedene Projekte zu dem Thema „Brücken bauen – Herausforderung in der EU“ erarbeitet. Als nächste Generation liegt ihnen viel daran, unsere Gemeinschaft zu stärken und Probleme zu lösen, deshalb hat sich jede Klasse mit einem von sechs Problemen auseinandergesetzt, um diese am 14. November in der Schule vorzustellen.
Landesfeiertag des hl. Martin – Weinsegnung in Wandorf
Ein wunderbarer Sonntag – genau am 11. November – und wir feierten den Namenstag des westungarischen Landespatrons, des heiligen Martins. Würdig wird sein Tag im Burgenland und auch diesseits der Grenze begangen. Wir durften diesmal in Wandorf feiern – im historischen Klosterkeller, der einst als Gemüsekeller sein Dasein fristete. Vor etlichen Jahren taten sich sieben Winzer aus Wandorf zusammen und pachteten den leer stehenden Keller unter dem Paulanerkloster. Fässer wurden gekauft, eine Weinpresse kam dazu und sonst auch noch allerlei Kellereiartikel. Dann wurden die Trauben dort verarbeitet, die konstanten Temperaturen im Keller verhalfen dem Most zu einer herrlichen Weinqualität. Bis dann eines Tages…
„Auf den Spuren der Rumäniendeutschen“ – Ein gemeinsames Projekt des Freundeskreises Schwäbischer Jugendlicher Hartian und der Tanzgruppe Edelweiss Detta
Das nähere Kennenlernen der deutschen Minderheit in Rumänien, die Kontaktaufnahme mit aktiven Jugendorganisationen, das Aufsuchen von wichtigen deutschen Kulturzentren und nicht zuletzt die Vertiefung unserer guten Freundschaft mit dem Dettaer Partnerverein – das waren die Hauptzielsetzungen unserer Rumänienreise vom 16. bis zum 19. November.
Marok: Die Erinnerungen an das „HAUS“ bleiben immer schön
/in Aktuell, Neue Zeitung /von BachDorottyaIch heiße Molnár Lászlóné, geboren als Erzsébet Mancz am 15. Dezember 1940 in Marok (damals Püspökmárok, heute Erdősmárok), einem kleinen ungarndeutschen Dorf im Komitat Branau.
Gala in Komitat Wesprim
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDer Herbst schenkte uns ein herrliches Wetter mit heiterem Sonnenschein und bunten Blättern, ideal für die Wesprimer Komitatsgala am 12. Oktober in Papa. Zu Anfang zelebrierte Hochwürden Zoltán Tál eine innige deutschsprachige Messe in der Benediktinerkirche im Herzen der Stadt, stilvoll und angemessen auch für die Segnung der Preise, die später verliehen wurden.
„Sag beim Abschied leise Servus“ Trauer um einen Stimmkollegen
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDen Ferenc-Faluhelyi-Preis der Stadt Fünfkirchen hat Johann Ritter nicht mehr persönlich entgegennehmen können. Seinen 68. Geburtstag hat er noch erlebt, doch am 11. September 2024 hat er für immer die Augen geschlossen.
Ein hervorragender Klarinettist, der die ungarndeutsche Blasmusik in ihren einzelnen Schwingungen authentisch erklingen ließ – von ihm müssen wir uns nun verabschieden.
„Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDer Verband der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltungen der Tolnau hat den diesjährigen Niveaupreis „Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller verliehen. Die Auszeichnung wurde beim Komitatstag am 2. September im Mihály-Babits-Kulturzentrum in Seksard vom Vorsitzenden der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltung der Tolnau, Georg Féhr, und vom Ehrenvorsitzenden des Verbandes der Deutschen Selbstverwaltungen der Tolnau e.V., Dr. Michael Józan-Jilling, überreicht.
300 Jahre entlang der Donau – Deutsches Jugendcamp in Ulm
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDie Deutsche Selbstverwaltung Gereschlak hat mit einem Antrag an den Bethlen-Gábor-Fondsverwalter eine Förderung von 1,5 Millionen Forint für ein deutsches Nationalitätencamp gewonnen. Das Ziel war, ein besonderes Jugendcamp mit ungarndeutschem Hintergrund in Ulm zu organisieren, um auf diese Weise der 300-jährigen Ansiedlung der Deutschen in Ungarn zu gedenken. In Ulm und Umgebung haben wir Fahrradtouren unternommen, um die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen auf die Geschichte aufmerksam zu machen. Wir haben auch aus Gereschlak und Umgebung vertriebene Deutsche in und um Ulm besucht.