Der Blaudruck wurde ins UNESCO-Kulturerbe aufgenommen
Die besondere Färbetechnik ist auch unter den Ungarndeutschen bekannt. Blaufärberei gehörte zu früheren Zeiten zum Alltag des Ungarndeutschtums. Werktagskleidung wurde gewöhnlich aus Blaufärberstoff hergestellt (daher die Bezeichnung „blaue Schwaben“). Er wird heute auch als Ziertextilien und Designerkleidung angewendet.
Der Blaufärberdruck wird in Großnaarad mit einem landesweiten Blaufärberfestival gefeiert. János Sárdi führt das alte Handwerk seines Vaters fort und präsentiert die Blaufärberprodukte gern, wie hier beim Familienwochenende des Vereins für ungarndeutsche Kinder (VUK). Foto: I.F.
Diese außergewöhnliche Art der Textilienveredelung hat in Europa eine alte Tradition. Verbreitet hat sie sich im 18. und 19. Jahrhundert in Mitteleuropa. Es ist also kein Wunder, dass Deutschland, Österreich, Tschechien, die Slowakei und Ungarn die Aufnahme der Blaufärberei gemeinsam bei der UNESCO eingereicht haben. In all diesen Ländern zählt der Blaudruck bis heute zur Volkskultur. Die Industrialisierung der Textilherstellung brachte mit sich, dass die handwerklichen Betriebe im vorigen Jahrhundert eingegangen sind. Heute gibt es in Ungarn nur noch eine Handvoll Manufakturen, die sich mit traditionellem Blaudruck beschäftigen: in Tiszakécske und Sanktandrä, in Tolnau, in Raab, in Wikitsch und in Großnaarad. Die meisten von ihnen sind Familienbetriebe und funktionieren auch als Museen, wo man die Herstellungsphasen der Blaufärberstoffe mitverfolgen kann.
Das internationale Komitee des UNESCO-Kulturausschusses hat am 28. November dieses Jahres in Port Louis/Mauritius bekanntgegeben, die Blaufärberei in die Liste des UNESCO-Kulturerbes aufzunehmen. Das 24 Mitglieder zählende Komitee hat sich einstimmig für die Aufnahme entschieden.
GS
Aus dem Inhalt
Vorweihnachtsstimmung in Wien
Vor dem Rathaus, auf dem Maria-Theresienplatz und an zahlreichen Plätzen der österreichischen Hauptstadt ziehen Christkindlmärkte die Einheimischen und Touristen aus aller Welt an. Der Förderverein für Kindergärten und Schulen und die Deutsche Selbstverwaltung Budapest ermöglichen jedes Jahr über 50 Deutschpädagogen und deutschen Abgeordneten gegen Ende des Jahres einen eintägigen Ausflug nach Wien, um vor Ort die Vorweihnachtsstimmung auf sich einwirken zu lassen. Auch auf dem weitläufigen Platz vor dem Touristenmagnet Schloss Schönbrunn kann man die Köstlichkeiten des Christkindlmarktes genießen, sich bei einem Punsch oder Glühwein aufwärmen und die herrliche bereits winterliche Kulisse bestaunen.
Herausforderungen in Chancen ummünzen: Expertinnen aus München brachten Deutschlehren pfiffige Methoden bei
Heterogenität im Klassenzimmer: eine Herausforderung für Lehrkräfte, die durchaus gewinnbringend genutzt werden kann; sprachsensibler Fachunterricht: die gezielte Berücksichtigung von sprachlichem Lernen beim fachlichen Lernen – zwei Themen, mit denen Pädagoginnen und Pädagogen der ungarndeutschen Schulen bewusst umzugehen haben. Das Ungarndeutsche Pädagogische Institut (UDPI) organisierte diesbezüglich kostenlose Fortbildungen in zwei Mittelschulen der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen – am Valeria-Koch-Bildungszentrum Fünfkirchen und am Friedrich-Schiller-Gymnasium Werischwar –, und lud zwei Expertinnen des Staatsinstituts für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB) München als Referentinnen ein.
Abschied von Lorenz Klinger
Zahlreiche Trauergäste – Familienangehörige, Verwandte, Freunde, Arbeitskollegen und Bekannte – begleiteten Lorenz Klinger auf seinem letzten Weg, der am 1. Dezember auf dem Friedhof in Tarian zu Grabe getragen wurde. Ab 1971 arbeitete Klinger über zehn Jahre als Bildungsreferent des Demokratischen Verbandes der Ungarndeutschen.
Stutenmilch vom Wegwartehof: Ein Naturprodukt erfreut sich steigender Beliebtheit
Schon vor dreitausend Jahren wurde von den Chinesen und Ägyptern Stutenmilch hoch geschätzt. Kleopatra badete darin und führte ihre Schönheit darauf zurück – wohl auch die Schönheit durch Gesundheit. Die Völker des Ostens verwendeten naturbelassene Stutenmilch schon im Altertum als Heilmittel, die russischen Zaren schworen darauf und bekamen sie aus speziellen Sanatorien geliefert. Noch heute bezieht der Kreml aus nordkaukasischen Gehöften täglich frische Stutenmilch.
GJU-Vollversammlung in Ketsching: Beide bisherige Vizepräsidenten wurden wiedergewählt
Die GJU-Mitglieder trafen sich in der Branauer Gemeinde Ketsching, um an der außerordentlichen Vollversammlung der landesweiten ungarndeutschen Jugendorganisation teilzunehmen. Den Höhepunkt am 24. November bedeuteten natürlich die Wahlen, die um die Vizepräsidentenposten ausgeschrieben wurden. Bettina Emmert und Martin Surman-Majeczki, die seit 2016 dieses Amt bekleiden, kandidierten wieder und sie wurden von den Teilnehmern einstimmig wiedergewählt. Wir gratulieren ihnen zum erneuten Erfolg und wünschen ihnen viel Glück und Kraft zu der kommenden Amtsperiode.
Schritt für Schritt
Wieder konnte das Publikum von Zentrum-Programme im HdU einen lustigen Abend in der Lendvay-Straße 22 in Budapest erleben, denn das Ungarndeutsche Kultur- und Informationszentrum und Bibliothek veranstaltete erneut ein Tanzhaus, um ungarndeutsche Tänze zu tanzen. Zwei wunderbare Musiker, Norbert Sax (Akkordeon) und László Sax (Tuba), spielten auf. Sowohl die geübten Tänzer als auch die Anfänger fühlten sich in der Tanzstunde von Mira Gölcz gut aufgehoben. Schritt für Schritt brachte sie ihnen die Bewegungen bei.
Die nächste Ausgabe der Neuen Zeitung erscheint am 14. Dezember mit der Beilage für Literatur und Kunst “Signale”
Auflösung des Mundart-Preisausschreibens „die Jähn“ (apremerisch) „die Jäne“ (sawederisch und mutschingerisch)
/in Aktuell, Neue Zeitung /von BachDorottyaDie Jähn (die Jäne) ist ein altfuldischer Mundartausdruck aus der Landwirtschaft und leitet sich aus dem Verb: „ja(h)nen“ ab, vgl. Jahn (Deutsches Rechtswörterbuch – DRW). Sie bezeichnet eine bestimmte Landfläche (s. u. „II“ ebenda) und wird somit (vgl. unter „II1“) als der Teil einer bebauten Fläche, den eine Person zur Bestellung oder Aberntung vor sich hat und in einem Gang (siehe Etymologie) erledigt; dann auch „Arbeitspensum“ genannt.
Gedenken an die Vertreibung der Ungarndeutschen in Sachsen
/in Aktuell, Neue Zeitung, NZ /von BachDorottyaMit einer Kranzniederlegung an der Gedenktafel an der Grauen Kaserne wurde am 19. Januar 2025 im sächsischen Pirna an die aus Ungarn vertriebenen Deutschen erinnert.
Gedenkspaziergang und -feier zum 80. Jahrestag der Verschleppung der Deutschen aus Elek
/in Aktuell, Neue Zeitung, Unkategorisiert /von BachDorottyaEin aus vierzig umgebauten Viehwaggons bestehender Zug verließ den Bahnhof Elek am 11. Januar 1945 um 13 Uhr – wie es sich später herausstellte – nach Kriwoi Rog in der Sowjetunion (heute Krywyj Rih in der Ukraine) mit 1903 zur Zwangsarbeit verschleppten arbeitsfähigen Frauen von 17 bis 35 Jahren und Männern von 16 bis 45 Jahren deutscher Abstammung.
Marok: Die Erinnerungen an das „HAUS“ bleiben immer schön
/in Aktuell, Neue Zeitung /von BachDorottyaIch heiße Molnár Lászlóné, geboren als Erzsébet Mancz am 15. Dezember 1940 in Marok (damals Püspökmárok, heute Erdősmárok), einem kleinen ungarndeutschen Dorf im Komitat Branau.
Gala in Komitat Wesprim
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDer Herbst schenkte uns ein herrliches Wetter mit heiterem Sonnenschein und bunten Blättern, ideal für die Wesprimer Komitatsgala am 12. Oktober in Papa. Zu Anfang zelebrierte Hochwürden Zoltán Tál eine innige deutschsprachige Messe in der Benediktinerkirche im Herzen der Stadt, stilvoll und angemessen auch für die Segnung der Preise, die später verliehen wurden.