harmonikafestival

III. Harmonikafestival in Fünfkirchen

Im ganzen Land fehlen Akkordeonlehrer

Der FünfkirchenBranauer NationalitätenkreisderUngarndeutschen organisierte vor drei Jahren das erste Mal ein Festival der Akkordeonmusik. Damals sollten die Interessenten erst das Instrument kennenlernen und Lust zum Zuhören oder gar zum Musizieren bekommen. Im letzten Jahr gab es zusätzlich zu den musikalischen Darbietungen auch eine Weiterbildung für die Musikschüler, und in diesem Jahr sollten alle sehen, was man mit einem Akkordeon auf der Bühne alles präsentieren kann.

„Mit einem Akkordeon kann man sogar in einem Symphonieorchester spielen, oder eben auch alleine auftreten“, meint Eleonóra Matkovits-Kretz, die Leiterin des deutschen Kreises. Harmonikaspieler braucht man auch als Begleitung zu den Chören oder zu den Tanzgruppen, somit sind sie ein wichtiger Bestandteil der ungarndeutschen Volksmusikkultur. „Trotz der Ansprüche gibt es seit Jahren zu wenig Akkordeonspieler und auch zu wenig Lehrer“, meint Tamás Kéméndi, der fachliche Leiter des Festivals. „Mehrere Lehrer hätten allein in der Branau sofort Beschäftigung.“ Wer aber als Neuling dieses Instrument wählt, muss damit rechnen, dass die meisten Musikschulen keine Akkordeons zur Verfügung stellen können und ein Akkordeon ist sehr teuer, da müssen meist die Eltern tief in die Tasche greifen. Oft spielt bei der Wahl des Instruments bei den Kindern eine Rolle, ob die Eltern oder Großeltern mal Musikanten waren, und wenn diese auch Akkordeon spielten, da führt meist für die Enkel auch kein Weg daran vorbei. So lernte auch Martin Kiricsi dieses Instrument bei seinem Opa Gyula Ulrich in Schomberg kennen, und inzwischen begeistern sie zu zweit oder gar zu dritt mit dem Onkel das Publikum. Sie traten beim Festival in einem Fünfkirchener Café auf und lockten Fußgänger mit bekannten ungarndeutschen Melodien an.

Das dritte Harmonikafestival soll vorerst das letzte sein, denn wie die Organisatoren meinten, sie hätten nun alle Facetten des Akkordeons gezeigt, jetzt liegt es an den talentierten Musikanten, wie die Zukunft der Akkordeonmusik in der Branau aussehen wird. Doch weil es gleich nach den Akkordeonnachmittagen in den Cafés Wünsche nach Wiederholung gab, wird es im kommenden Jahr vielleicht doch noch ein Festival geben, denn das war ja gerade Sinn der Sache, das Instrument bekannt und beliebt zu machen.

Christina Arnold

Foto: Endre Domján

Aus dem Inhalt

Zentrum feierte Jubiläum

Alles Gute zum 15. Geburtstag, ich lese immer eure Nachrichten, ich mag es, dass es eure Seite gibt. / Für mich sind vor allem Blickpunkt und der TrachtTag beispielhafte Initiativen, die in mir und wahrscheinlich auch in vielen anderen die Zugehörigkeit zur ungarndeutschen Gemeinschaft auf eine erfrischend moderne Weise verstärken lassen. Weiter so! / Ihr habt mir viele schöne Erlebnisse gegeben. Danke! Solche und ähnliche lieben Wünsche erreichten per E-Mail und Facebook das Ungarndeutsche Kultur- und Informationszentrum und Bibliothek anlässlich seines 15-jährigen Bestehens.

zentrum15-meran

Hervorragende Tipps für den Deutschunterricht

Die Nachricht, dass der österreichische Schriftsteller Peter Handke den Literatur-Nobelpreis bekommt, prägte die Grußworte zur Fortbildungsveranstaltung des Bundes Ungarndeutscher Schulvereine (BUSCH) am 11. Oktober im Budapester Österreich-Institut. Die Gastgeberin Erika Lehoczky-Gál, Direktorin des Österreich-Instituts, und Mag. Regina Rusz, Direktorin des Österreichischen Kulturforums, freuten sich besonders, denn Thema der BUSCH-Fortbildung war „Österreichische Literatur in Ungarn“.

busch-osterreichtag

Franz Michelisz Ehrenbürger von Schomberg

Vizebürgermeister Franz Michelisz erhielt am 6. Oktober die Ehrenbürgerschaft von Schomberg. Michelisz arbeitete sehr viel für das Dorf und die Menschen in der Umgebung, für das Ungarndeutschtum, aber auch für Oberungarn, Sekler und Serben. Legendär war der ungarndeutsche Männerchor, der unter seiner Leitung bei den „Reicht brüderlich die Hand!”-Wettbewerben großen Erfolg hatte.

Tamás Csoboth, Franz Michelisz, Josef Michaelis und Anita Auth

Michail Krumov aus Bulgarien gewinnt das XIII. Internationale Finale von Jugend debattiert international 

Die XIII. Internationale Finaldebatte am 10. Oktober in Budapest zur Streitfrage „Sollen individuelle Obergrenzen für Flugreisen eingeführt werden?“ hat mit seiner hervorragenden Leistung Michail Krumov aus Bulgarien für sich entschieden. Ella Fazekas aus dem Deutschen NationalitätengymnasiumBudapest und Gergely Jakubovics aus dem Karinthy Frigyes GymnasiumBudapest haben Ungarn in der Finalwoche vertreten. Beide konnten sich unter die besten 24 von den 3000 Teilnehmern qualifizieren.

Jugend debattiert

Schulpartnerschaft Raab – Bonn

Anfang des Schuljahres nahmen Schülerinnen und Schüler der Audi Hungaria Schule Raab und der Erzbischöflichen Liebfrauenschule an einer Projektwoche der Junior-Ingenieur-Akademie (JIA) in Bonn teil. Die Projektreihe wurde von der Deutschen Telekom-Stiftung ins Leben gerufen mit dem Ziel, den Aufbau und die Pflege von Schulpartnerschaften zwischen Schulen in Deutschland und Mittel-, Ost- und Südosteuropa zu unterstützen. Eine bedeutende Rolle kommt dabei insbesondere der Förderung der Kooperation auf technisch-naturwissenschaftlichem Gebiet zu.

Audi JIA-Projekt

Ein ungarndeutsches Familienbuch

Christina Arnold: „Wolki und ihre Freunde“

Mit großer Spannung und einer riesigen Vorfreude auf Kinderbücher nahm ich das bunte Büchlein von Christina Arnold in die Hand. Es war endlich vollbracht, ihr erstes Kinderbuch, mit dem Titel „Wolki und ihre Freunde“, ist in der Reihe VUdAK-Bücher erschienen. „Ein Traum eines jeden Schriftstellers ist es, einmal ein Buch herauszugeben“, erklärt Arnold, die sich diesen lang ersehnten Traum nun verwirklicht hat.

Wolki und ihre Freunde

Gedenkmesse in Hajosch

„Gott hat seine Schar erprobt“

Die Kriegs- und Nachkriegsjahre 1944-48 waren tragisch für die Ungarndeutschen. Verschleppung und Vertreibung bleiben immer ein Trauma. Seit der politischen Wende bemüht man sich, der traurigen Ereignisse zu gedenken. In Hajosch/Hajós fand am ersten Oktobersonntag eine deutsch-ungarische Messe im Zeichen des Gedenkens an die Opfer von Verschleppung und Vertreibung aus dem damaligen Dorf statt.

Hajosch-Messe1

Herbstseminar der Jugend Europäischer Volksgruppen in Sotschi

Durch das Kennenlernen anderer Jugendlicher die Weltsicht erweitern

Schwerpunkte des Herbstseminars der Jugend Europäischer Volksgruppen (JEV) vom 7. – 13. Oktober in Sotschi, Russland, waren Jugendpartizipation, Projekt-Management und die Arbeit der JEV. Gastgeber waren die Mitglieder der Organisation Jugendring der Russlanddeutschen (JdR). Die ungarndeutsche Jugend war durch Bettina Emmert, Vizepräsidentin der GJU, und Viktória Nagy, Vorstandsmitglied der Saarer Tanzgruppe, vertreten.

maibaumtanz

Pußtawamer Heimatküche: „O´gricht is!

Im Kloster Beuerberg im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen findet bis 3. November 2019 die Ausstellung mit dem Titel „HEIMAT Gesucht. Geliebt. Verloren.“ statt. Georg Hodolitsch, Vorsitzender der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn in Bayern e.V., konnte dafür viele Exponate von seinen Landsleuten sammeln. Helmut Hahn ergänzte die Ausstellung mit Schuster- und Schlosserhandwerksgerät, welches auf der Flucht 1944 mitgenommen wurde,. Das Kloster Beuerberg steht in einem besonderen Verhältnis zu den Flüchtlingen aus Pußtawam. Sind doch die ersten Ankommenden 1945 zum Großteil im Kloster aufgenommen worden.

Heimatküche Beuerberg1

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Weitere Artikel

Marok: Die Erinnerungen an das „HAUS“ bleiben immer schön

Ich heiße Molnár Lászlóné, geboren als Erzsébet Mancz am 15. Dezember 1940 in Marok (damals Püspökmárok, heute Erdősmárok), einem kleinen ungarndeutschen Dorf im Komitat Branau.

Gala in Komitat Wesprim

Der Herbst schenkte uns ein herrliches Wetter mit heiterem Sonnenschein und bunten Blättern, ideal für die Wesprimer Komitatsgala am 12. Oktober in Papa. Zu Anfang zelebrierte Hochwürden Zoltán Tál eine innige deutschsprachige Messe in der Benediktinerkirche im Herzen der Stadt, stilvoll und angemessen auch für die Segnung der Preise, die später verliehen wurden.

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