Auf mehreren Friedhöfen hat man alte Grabsteine an beiden Seiten des Weges aufgestellt. Mancherorts stehen sie in einer ruhigen, gepflegten Ecke und man nennt sie „Steinmuseum“. In Kleinmanok ist es eine Gedenkstätte.
Die Vorsitzende der Deutschen Selbstverwaltung in Kleinmanok, Klára Simon (geb. Dittrich), berichtete, dass man in dem kleinen Ort unweit von Bonnhard (einst evangelisch-lutherische Mutterkirche der Region) eine Gedenkstätte auf dem Friedhof eingerichtet und eingeweiht hat.
Es fiel ins Auge, dass zahlreiche Grabsteine und Kreuze verwahrlost herumlagen, manche waren durch die Witterung beschädigt oder sogar von Erde verschüttet. „Ein Erlebnis, das mich immer traurig stimmte, geht es doch um einen Nachlass unserer Ahnen“, sagte Klára Simon bei der Einweihung der Gedenkstätte. Die Mitglieder der Deutschen Selbstverwaltung (Márta Lőrincz, geb. Laufer, Erzsébet Palkó, geb. Fluck und die Vorsitzende Klára Simon) überlegten, was man tun könnte – handelt es sich doch um Grabsteine früherer deutscher Einwohner des Dorfes.
Das Ergebnis lässt sich sehen. In dem kleinen Gedenkpark stehen nun 21 wunderschön und anspruchsvoll restaurierte Grabsteine und 14 Grabkreuze – nicht nur aus dem üblichen Sandstein, es gibt auch welche aus Granit und vermutlich aus Alabaster. In der Mitte lenkt ein weißer Grabstein eines 15 Tage alten Säuglings die Aufmerksamkeit auf sich. Zahlreiche junge – und weniger junge – Leute aus dem Dorf halfen bei der schweren körperlichen Arbeit mit, andere organisierten, fotografierten – oder waren einfach da, wenn es hieß anzupacken.
Es kamen bedeutend mehr Grabsteine und Kreuze zum Vorschein, als man anfangs gedacht hatte. Doch Unternehmer und Unternehmen vor Ort stellten Maschinen, Fahrzeuge, Fachkenntnisse und noch etliches mehr kostenlos zur Verfügung, damit der Gedenkpark so schön wird, wie er sich heute den Friedhofsbesuchern zeigt. Ein riesengroßes Dankeschön allen Helfern!
Auf diesem Friedhof werden seit 1925 die Kleinmanoker bestattet. Unter den Grabsteinen befindet sich einer mit der Jahreszahl 1919. Dieser wurde nach der Eröffnung des neuen Friedhofes wahrscheinlich hierher übersiedelt. Auch Jakob Penczel hat hier einen Grabstein, der jedoch in einem sowjetischen Zwangslager ums Leben kam und fern von der Heimat wahrscheinlich in einem namenlosen Grab seine letzte Ruhestätte fand.
Möge dieser mit viel Sorgfalt und Liebe errichtete Gedenkpark dazu beitragen, dass die einstigen deutschen Einwohner nie in Vergessenheit geraten.
lohn
Aus dem Inhalt
Protestantische Deutsche in der Schwäbischen Türkei
Die Bonnharder Deutsche Selbstverwaltung organisiert seit Herbst 2018 eine Reihe unter dem Motto „Gespräche über Vergangenheit und Gegenwart der Deutschen“. In der Reihe, moderiert von Péter Helfenbein, wurden bereits Themen angeschnitten wie z. B. Die Kunst des Talbodens mit Ferenc Elblinger, oder Familienforschung mit Elsa Mányoki. Aber in diesem Rahmen wurde auch der Dokumentarfilm über Péter Bayer gezeigt, der unter den Ersten – wenn nicht als Erster – im Jahr 2000 an den Schauplatz seiner Verschleppung in der ehemaligen Sowjetunion reiste.
Die Macht der Unfähigen
„Gewalt ist die letzte Zuflucht des Unfähigen.“ – Dieses Zitat stammt vom russisch-amerikanischen Biochemiker, Sachbuchautor und einem der bekanntesten Science-Fiction–Schriftsteller seiner Zeit, Isaac Asimov (1920 – 1992). Aber es gibt halt Leute, die sich übernehmen. Sie können einfache Menschen unter uns sein, aber auch Potentaten aller Art. Es ist gewiss nicht einfach, Fähigkeit und Größe nicht nur vorzutäuschen, sondern tatsächlich in jeder Not und Gefahr sich als geschaffen und begabt zu erweisen. Natürlich kann man sein, wie der Kugelfisch, der sich im Rachen vom Hai aufbläht, um ihn zu ersticken. Ein Kugelfisch ist klein, aber nicht unfähig. Ein Unfähiger ist nur selten so ehrlich, seine Schwächen offen anzuerkennen, denn unfähige Menschen sind fast ohne Ausnahme auch feige.
Kinderjahre der Urgroßeltern in Herend
Die Geburt und das Kinderbett
Das Neugeborene kam im Haus, in der Vorderstube auf die Welt. Als die Geburt begann, wurden Wasser gekocht, Handtücher und Windeln vorbereitet. Man ließ die Hebamme holen, die keine geschulte, aber eine erfahrene Frau des Dorfes war. Sie half bei der Entbindung, badete das Kind, band seinen Nabel mit dem Faschl um, wusch die Mutter ab und legte einen kalten Umschlag auf ihren Bauch. Sie half noch ein paar Tage der Wöchnerin bei der Versorgung ihres Kindes. Zum Baden und Wäschewaschen diente der Möttel, ein aus einem Baumstamm ausgeschnitzter kleiner Trog. Dafür erhielt die Hebamme einen Naturallohn oder 8-10 Pengő.
Die Jugend Europäischer Volksgruppen hat gewählt: Andor Barabás aus Siebenbürgen ist der neue Präsident der JEV
Andor Barabás ist 25 Jahre alt und stammt aus einer ungarischen Familie in Rumänien. Er ist aber in einem siebenbürgisch-sächsischen Umfeld, in Zeiden/Feketehalom/Codlea aufgewachsen. Andor hat ebenfalls sächsische Schulen besucht, die deutsche Grundschule in Zeiden und später das berühmte Johannes-Honterus-Lyzeum in Kronstadt/Brassó/Brasov. Am 10. Oktober hat man ihn im Rahmen der Online-Hauptversammlung der JEV zum Präsidenten der europaweiten Jugendorganisation der Minderheiten gewählt. Andor war beim Kick-Off-Seminar der JEV in Tscholnok/Csolnok und baute gute Kontakte zur GJU aus. Der neue Präsident erzählt über seine Vorgeschichte in der JEV sowie über seine Vorhaben in seiner neuen Funktion.
Ausschreibung eines Leistungsstipendiums für Schüler/Innen der zukünftigen 5. Klasse
Die Deutsche Schule Budapest schreibt zum Schuljahr 2021/2022 für einen Schüler/eine Schülerin der aktuell 4. Klasse ein Leistungsstipendium zur gymnasialen Ausbildung (5.-12. Klasse) aus. Die Schule bietet einem Schüler einer ungarndeutschen Nationalitätenschule mit den folgenden Anforderungen zum Schuljahr 2021/2022 die Schulaufnahme in die 5. Klasse an. Einzelheiten in der aktuellen Ausgabe der Neuen Zeitung.
Auflösung des Mundart-Preisausschreibens „die Jähn“ (apremerisch) „die Jäne“ (sawederisch und mutschingerisch)
/in Aktuell, Neue Zeitung /von BachDorottyaDie Jähn (die Jäne) ist ein altfuldischer Mundartausdruck aus der Landwirtschaft und leitet sich aus dem Verb: „ja(h)nen“ ab, vgl. Jahn (Deutsches Rechtswörterbuch – DRW). Sie bezeichnet eine bestimmte Landfläche (s. u. „II“ ebenda) und wird somit (vgl. unter „II1“) als der Teil einer bebauten Fläche, den eine Person zur Bestellung oder Aberntung vor sich hat und in einem Gang (siehe Etymologie) erledigt; dann auch „Arbeitspensum“ genannt.
Gedenken an die Vertreibung der Ungarndeutschen in Sachsen
/in Aktuell, Neue Zeitung, NZ /von BachDorottyaMit einer Kranzniederlegung an der Gedenktafel an der Grauen Kaserne wurde am 19. Januar 2025 im sächsischen Pirna an die aus Ungarn vertriebenen Deutschen erinnert.
Gedenkspaziergang und -feier zum 80. Jahrestag der Verschleppung der Deutschen aus Elek
/in Aktuell, Neue Zeitung, Unkategorisiert /von BachDorottyaEin aus vierzig umgebauten Viehwaggons bestehender Zug verließ den Bahnhof Elek am 11. Januar 1945 um 13 Uhr – wie es sich später herausstellte – nach Kriwoi Rog in der Sowjetunion (heute Krywyj Rih in der Ukraine) mit 1903 zur Zwangsarbeit verschleppten arbeitsfähigen Frauen von 17 bis 35 Jahren und Männern von 16 bis 45 Jahren deutscher Abstammung.
Marok: Die Erinnerungen an das „HAUS“ bleiben immer schön
/in Aktuell, Neue Zeitung /von BachDorottyaIch heiße Molnár Lászlóné, geboren als Erzsébet Mancz am 15. Dezember 1940 in Marok (damals Püspökmárok, heute Erdősmárok), einem kleinen ungarndeutschen Dorf im Komitat Branau.
Gala in Komitat Wesprim
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDer Herbst schenkte uns ein herrliches Wetter mit heiterem Sonnenschein und bunten Blättern, ideal für die Wesprimer Komitatsgala am 12. Oktober in Papa. Zu Anfang zelebrierte Hochwürden Zoltán Tál eine innige deutschsprachige Messe in der Benediktinerkirche im Herzen der Stadt, stilvoll und angemessen auch für die Segnung der Preise, die später verliehen wurden.