Gedenken in Litowr und Nimmesch

Die Einsegnung des Denkmals an die Verschleppung nach der Festmesse war ein ergreifender Moment beim traditionellen Pfingsttreffen in Litowr am Pfingstsonntag. Korbflechten und Patschkerparade oder Heilkräuterkunde, Märchenecke und Bilderausstellung fanden immer wieder Besucher auch unter denjenigen, die die unterschiedlich langen Wanderstrecken – von zehn bis dreißig Kilometer – an diesem heißen Tag bewältigten.

Denkmal in Litowr Denkmal in Litowr

Eine schöne Gedenktafel zur Erinnerung an die ungarndeutschen Verschleppten, Kriegsgefangenen und Kriegsopfer wurde am 21. Mai in Nimmesch/Himesháza eingeweiht. 1944 mussten 112 Einwohner ihr Heimatdorf verlassen und Jahre lang Zwangsarbeit in Russland leisten. Von ihnen sind nur 70 zurückgekehrt. Diese Gedenktafel hat Balázs Balázs, Bildhauer in Nimmesch, erschaffen. Sie stellt beispielhaft die Grausamkeiten dar.

Nach der Einweihung gab es eine Fotoausstellung von den archivierten Bildern der aus Nimmesch Verschleppten. Die Deutsche Selbstverwaltung des Dorfes veröffentlichte ein Buch über die Geschichte der Verschleppung in Nimmesch, das aus diesem Anlass präsentiert wurde.

Aus dem Inhalt

 

Wenn Pfingsten, dann Schwabenberg

Die dreitägige Veranstaltung, die Kirchweih zu Pfingsten, des Schwabenberger Traditionspflegenden Vereins und der Deutschen Selbstverwaltung des XII. Bezirks bot auch diesmal mit Familienprogrammen, Puppentheater, Chören, Blaskapellen und Tanzgruppen eine ausgezeichnete Gelegenheit zum Beisammensein.

Woche der Gemeinschaften: Bei der Probe des Mondschein-Chors

Dieses Jahr startete eine neue Initiative für öffentliche Kulturinstitutionen, Zivilorganisationen sowie Gemeinschaften und Vereine in Ungarn: die „Woche der Gemeinschaften“. Die Organisatoren – das Ethnographische Freilichtmuseum (Skansen), das Nationale Institut für Bildung und die Széchényi-Nationalbibliothek – haben sich zum Ziel gesetzt, mit einer landesweiten Veranstaltungsreihe die lokalen Einwohner auf die Tätigkeiten und Werte der verschiedenen örtlichen Gruppen in diversen Bereichen (Kultur, Sport, Traditionspflege, Kirchenleben und Caritas) aufmerksam zu machen. Auch der Seksarder Mondschein-Chor folgte dem Aufruf und hat die Interessenten zu einer öffentlichen Chorprobe in das Babits-Mihály-Kulturzentrum eingeladen.

Nudeltag in Kleindorog

Schon zum dritten Mal fand der Nudeltag in unserer Gemeinde statt. Dieses Fest gilt als Tradition im Leben des Dorfes und lockt Jahr für Jahr immer mehr Gäste sowohl aus dem Dorf als auch aus dem Komitat Tolnau an. Die Idee des Festes stammt von János Fetzer, dem Vorsitzenden der Deutschen Selbstverwaltung in Kleindorog, und seiner Frau, die Mitglied des Vereins für Ungarndeutsche Traditionen in Kleindorog ist. Am Nudeltag spielen natürlich die unterschiedlichen Nudelspeisen, die früher zum Alltag der Kleindoroger Schwaben gehörten, wie z. B. Schupfnudeln, Klöße, belegte Nudeln, Krapfen, Maultaschen die Hauptrolle.

Opfer von Malenkij Robot im Komitat Saboltsch-Sathmar-Berg sowie im Tokajer Bergland

Erfreulicherweise erscheinen immer mehr Berichte über das die Ungarndeutschen betreffende sog. „Malenkij Robot“, das sie neben der Vertreibung als weiteren Schicksalsschlag erleiden mussten. In der Ausgabe des Deutschen Schulvereins von Semplin wird über die Verschleppung der Einwohner von Ratka und Trautsondorf im Tokajer Bergland in die Sowjetunion berichtet, wo sie mehrere Jahre lang in den Kohlenbergwerken arbeiten mussten.

Dissertationsprojekte und Vernetzung des wissenschaftlichen Nachwuchses: Klausenburger Erlebnisse im Rahmen des dritten Admoni-Colloquiums

Promovierende im Rahmen des Vladimir-Admoni-Programms der internationalen DAAD-Doktorandenschule trafen sich in Klausenburg (Rumänien) zum dritten Admoni-Colloquium. Erfahrungsaustausch, Vernetzung, Kennenlernen sowie weiterführende Anregungen seitens der BetreuerInnen und WissenschaftlerInnen können als Schlagworte des dreitägigen Treffens Ende Mai dienen. Neben der Werkstattarbeit – der Präsentation von Teilen der Dissertationsprojekte im Thema Literatur- und Pressegeschichte im zentraleuropäischen Vergleich mit besonderem Blick auf das Gebiet der ehemaligen Habsburgermonarchie – standen spannende wissenschaftliche Vorträge und Exkursionen im Programm.

VUK-Onlinewettbewerb hat viel Spaß gemacht

Wir lieben Deutsch, die deutsche Sprache ist super, viel Spaß gemacht – jede der fünf dreiköpfigen Mannschaften, die in die Endrunde des Onlinewettbewerbs des Vereins für ungarndeutsche Kinder (VUK) gelangten, baute diese oder ähnliche Aussagen in ihre Präsentation ein. Über 180 SchülerInnen aus 63 Grundschulen brüteten vom Oktober bis April über die gestellten Aufgaben, setzten sich mit der Geschichte, mit Sitte und Brauch, mit den kulturellen Schätzen ihres Heimatdorfes auseinander. Das widerspiegelten auch die Vorstellungen der Teilnehmer der Endrunde am 2. Juni im Budapester Haus der Ungarndeutschen, wo man weitere Aufgaben zu bewältigen hatte, bevor die endgültige „Rangliste“ feststand.

Die Straßen von Pesth und Ofen

Aus seinem eigenen, sehr reichen Fotobestand zeigt jetzt das Kleinzeller Museum in Budapest eine Auswahl von etwa hundert Aufnahmen, von den 1890er Jahren bis heute. Nach der weltweit aktuellen Modewelle der sogenannten „Streetart“ ist das Hauptthema die Budapester Straße in Krieg und Frieden, an den Arbeits- und Feiertagen, mit und ohne Bewohner. Die benutzte Technik reicht von Silber-Gelatine-Abzügen bis zu den modernsten digitalen Methoden, die mehrheitlich schwarz-weißen Dokumente sind auch durch farbige Varianten ergänzt.

Zu Gast im HdU: Malerei aus dem Komitat Borschod-Abaujwar-Semplin

Im Rahmen der erfolgreichen Programmreihe „Zu Gast im HdU“ gab es am 31. Mai Besuch aus dem malerischen Komitat Borschod-Abaujwar-Semplin im Budapester Haus der Ungarndeutschen. Das Komitat liegt im Nordosten von Ungarn und ist durch seine Weißweine im Tokajer Bergland berühmt geworden. Zurzeit arbeiten zwölf örtliche deutsche Nationalitätenselbstverwaltungen im Komitat. Diese landschaftliche schöne Gegend mit den sanften Weinhügeln wurde von ungarndeutschen Malern der Region oft und vielfältig dargestellt. Eine Ausstellung dieser Bilder ist nach mehreren Stationen nun im Budapester Haus der Ungarndeutschen zu sehen. Bei der Eröffnung wurden auch Tänze von der Heimat-Tanzgruppe aus Trautsondorf und Volkslieder aus Ratka vorgeführt, eine kurze geschichtliche Einführung hielt Eva Stumpf, Vorsitzende der deutschen Komitatsselbstverwaltung.

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Ich heiße Molnár Lászlóné, geboren als Erzsébet Mancz am 15. Dezember 1940 in Marok (damals Püspökmárok, heute Erdősmárok), einem kleinen ungarndeutschen Dorf im Komitat Branau.

Gala in Komitat Wesprim

Der Herbst schenkte uns ein herrliches Wetter mit heiterem Sonnenschein und bunten Blättern, ideal für die Wesprimer Komitatsgala am 12. Oktober in Papa. Zu Anfang zelebrierte Hochwürden Zoltán Tál eine innige deutschsprachige Messe in der Benediktinerkirche im Herzen der Stadt, stilvoll und angemessen auch für die Segnung der Preise, die später verliehen wurden.

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