„Freedom – Freiheit“ – Erasmus+ Projekt des Valeria-Koch-Bildungszentrums

freedom_fünfkirchenDas Valeria-Koch-Bildungszentrum in Fünfkirchen nahm an einem europaweiten dreijährigen Erasmus+ Projekt der Europäischen Union mit vier anderen Schulen teil. Um über die drei langen Jahre zu berichten, muss man aber das Rad der Zeit bis 2016 zurückdrehen. In diesem Jahr trafen sich die Vertreter der fünf Schulen (Scuola media Pietro Coppo aus Isola, Slowenien, Liceo Ginnasio Statale G.B. Brocchi aus Bassano, Italien, Szkoɬa Podstawowa aus Danzig, Polen, Max-Beckmann-Oberschule aus Berlin, Deutschland, und das Valeria-Koch-Bildungszentrum aus Fünfkirchen) in Slowenien, in Isola, um das Organisatorische zu besprechen und die Richtlinien für die drei Jahre festzulegen. So kamen sie zu einem der wichtigsten Schwerpunkte der europäischen Politik, nämlich zum Thema „Freedom – Freiheit und die aktive staatsbürgerliche Tätigkeit in der EU“. Die internationale Gruppe hat einen Terminplan des Projekts erstellt. Die aktive Zusammenarbeit begann, was auch der Anfang einer späteren engen Partnerschaftsbeziehung der Schulen und der zahlreichen Freundschaften bedeutete.

Das erste internationale Projekttreffen fand im Februar 2017 in Bassano, in Italien statt, wo die Schüler und die Lehrkräfte nicht nur den bekannten Karnevalszug in Venedig und die Sehenswürdigkeiten von Bassano del Grappa kennenlernen konnten, sondern sie hatten auch die Gelegenheit, die verschiedenen Aspekte der persönlichen Freiheit in gemischten internationalen Gruppen behandeln zu können. Die Schüler haben Videos, Präsentationen, Theaterstücke und Mind-maps angefertigt, um das Freiheitsgefühl der anderen Generationen innerhalb der Gesellschaft zeigen zu können.

Das nächste Treffen wurde von Szkoɬa Podstawowa in Danzig organisiert, und durch die Geschichte der einzelnen Schüler und der Nationen wurde das Thema „Freiheit“ noch besser analysiert. Mit Hilfe von Spielen und Aufgabenblättern konnten die Jugendlichen die erworbenen Informationen über die teilnehmenden Länder erfahren und vertiefen. Die Stadtbesichtigung, die spannende Stadtrallye und der Besuch im Europäischen Zentrum für Solidarität erweiterten die Kenntnisse der Schüler und zeigten die Vielfalt der polnischen Geschichte und Menschen.

Das Projekt wurde im März 2018 in der deutschen Hauptstadt, in Berlin fortgesetzt. Dort wurde eine der schwersten Fragen der jetzigen politischen Elite, die Migration innerhalb der EU, unter die Lupe genommen. Neben der aktualpolitischen Bedeutung des Begriffs „Migration“ wurden auch die erweiterten, breiteren Aspekte der Erscheinung, was zu politischen und gesellschaftlichen Spannungen führen kann, durch Interviews aufgearbeitet.

Im Rahmen der Akzeptanz der anderen Menschen, Nationen, Nationalitäten und Gedanken lief das Projekt in Fünfkirchen am Valeria-Koch-Bildungszentrum im Oktober 2018 weiter. Um die Vielfalt des ungarischen Schulsystems und der ungarndeutschen Nationalität zu zeigen, wählte die Schule das Thema „Inklusion“, wodurch sie die Rechte und Möglichkeiten der verschiedenen Nationalitäten bei der Schulwahl darstellen wollte. Die Vorbereitungen begannen in der Schule schon im September mit einem großen Flashmob der Gymnasiasten. Die Schüler recherchierten wochenlang und arbeiteten mit ihren Lehrern fleißig, um in der Aula eine Ausstellung machen zu können, welche die Erinnerungen der früheren Treffen und das betreffende Thema zeigte. Das internationale Team blieb während des Treffens nicht nur in der Schule, sondern besichtigte auch das Parlament in Budapest, konnte den ungarndeutschen Abgeordneten Emmerich Ritter treffen und führte Gespräche mit den Vertretern der anderen Nationalitäten, die in Fünfkirchen ansässig sind. So waren die Schüler im Gandhi-Gymnasium und in der kroatischen Schule. Das friedliche Zusammenleben der Nationalitäten wurde bei einem Tanzabend gezeigt, wo die Gesandten der Partnerschulen die meistbekannten Tänze der erwähnten Minderheiten kennenlernen konnten.

Das letzte Schülertreffen fand in Bassano del Grappa statt, wo alles begann. Im März 2019 setzten sich die Schüler aus Italien, Slowenien, Polen, Deutschland und Ungarn zusammen, um die Ergebnisse der letzten drei Jahre zusammenzufassen. Nach der harten fünftägigen Arbeit wurde das Ende des Projektes mit einem Karneval gefeiert, den die Veranstalter organisiert hatten.

Und was haben die 20 Schüler und die 12 Lehrkräfte der Schule in diesen drei Jahren gelernt? Sehr viel! Wie man die anderen Menschen tolerieren und akzeptieren soll, wie man in einem internationalen Team zusammenarbeiten muss, wie man die Fremdsprachenkenntnisse erweitern kann, über welche Traditionen die anderen Nationen verfügen, wie man die Brücke zwischen diesen Nationen ausbauen kann und was Freiheit bedeutet. Fortsetzung folgt in einem neuen Erasmus+ Projekt!

Aus dem Inhalt

Das war großes Kino!

abgedreht2019Bewegende, humorvolle, historische, dokumentarische Werke waren am 26. April im Rahmen von Abgedreht! wieder im Budapester Művész-Kino zu sehen. Auf dem Ungarndeutschen JugendFilmfest wurden diesmal dreizehn Filme im Wettbewerbs- und drei im Begleitprogramm gezeigt. Den 1. Preis erhielten die Zeitreiser aus dem Ungarndeutschen Bildungszentrum Baje mit ihrem Film „Die Entscheidung“. Der 2. Preis ging an das Team Jugendliche aus Hartau für den Film „Eine wahre Geschichte“. Die vlogSchwabs aus dem Ungarndeutschen Bildungszentrum Baje mit ihrem Film „#vloggedreht“ bekamen sehr verdient den 3. Preis.

 

„Majapam setza“ im Hof des Leimen-Hauses in Elek

elek-maibaumNach dem dreitägigen Fasching war das Stellen und Austanzen des Maibaumes das zweitgrößte Fest in Elek. Wie in vielen Orten in Europa musste der Maibaum – als Symbol des Frühlings, der neugeborenen Natur – am 1. Mai in der Früh schon am gewünschten Ort stehen. Ursprünglich haben die Eleker Burschen auf dem Hauptplatz zwei hohe Pappeln gestellt: einen für die Gemeindevorstände und einen für die Bevölkerung. Ab Ende des 19. Jahrhunderts veranstalteten die einrückenden Soldaten die ganze Zeremonie.

Ungarndeutsche an der Westböhmischen Universität in Pilsen
Knipf-Pilsen

Das Germanistik-Studium an der Westböhmischen Universität in Pilsen bietet den Studierenden durch die Einladung ausländischer Professoren einen Einblick in die Vielfalt der deutschen Sprache und Kultur, welche kennenzulernen sich für die Studierenden im Laufe ihrer weiteren beruflichen Laufbahn als Vorteil erweisen kann. In der letzten Aprilwoche wurde – durch die Vorträge von Prof. Dr. Elisabeth Knipf-Komlósi und Dr. habil. Márta Müller – gezeigt, wie viele Deutsche es in Ungarn gibt, wie es um den Gebrauch und den Status der deutschen Sprache bestellt ist, was für einen großen Wert die Deutschen in Ungarn auf ihr gutes Schulwesen legen und was die deutschen Jugendlichen in Ungarn über die deutsche Sprache und ihre Sprecher denken.

Vom Nachlass zum Kulturerbe

Dr. György Kárpáti aus Ödenburg spielte in seiner Kindheit oft bei seiner Großmutter in Wandorf. Er sah dort verschiedene Utensilien, wie einen Dirigentenstab oder einen Frack, maß dem aber keine besondere Bedeutung zu. Nachdem er das Elternhaus verkauft hatte, kam vieles aus dem Nachlass der Großeltern in seine Wohnung und György Kárpáti machte interessante Entdeckungen.

 

Abschied von „Lackó“

bajtai lászló Bei der Jubiläumsfeier 25 Jahre Zeitschrift Barátság im Amt des Ombudsmannes fotografierte „Lackó“, Bajtai László, wie gewohnt auch für die Neue Zeitung. Und er lieferte wie immer die gewünschten Fotos pünktlich, in guter Qualität ab. Die Ombudsfrau für den Schutz der Minderheiten, Dr. Elisabeth Sándor-Szalay, würdigte damals nicht nur die 25-jährige Tätigkeit der verantwortlichen Redakteurin Eva Mayer, sondern auch die ihres Mannes Bajtai László, der von Anfang an mit Fotos die einzelnen Ausgaben bereicherte und alles Technische um die Herausgabe der Zeitschrift erledigte (Druckerei, Post, Bank). Damals wußten wir zwar von seiner schweren Krankheit, die er mit großer Geduld ertrug, gegen sie sogar mit aller Kraft ankämpfte, ahnten jedoch nicht, dass er bei dieser Jubiläumsfeier seine letzten Fotos machen würde.

 

275-jähriges Jubiläum in Orosháza

Manzenreiter

Vor 275 Jahren, am 24. April 1744, war die dritte Neubesiedlung von Orosháza. Da wurde das Dorf aufgrund der Genehmigung von Baron Franz Harruckern gegründet. Aus diesem Anlass hat die Deutsche Nationalitätenselbstverwaltung eine Delegation aus Schenkenfelden (Oberösterreich) nach Orosháza eingeladen. An der Harruckern-Gedenktafel hielt Konsulent Johann Pammer aus Schenkenfelden die Festrede. Am Nachmittag fand im Táncsics-Mihály-Gymnasium eine Harruckern-Gedenkstunde statt. Karl Winkler, der Bürgermeister von Schenkenfelden, sprach darüber, was die Harruckerns für Schenkenfelden bedeuten, dann lasen acht SchülerInnen über Leben und Tätigkeit der Familie Harruckern vor.

 1. Volleyballturnier der LdU-Mittelschulen im DNG

 LdU-Volleyballturnier

Zum ersten Mal in der Geschichte des Deutschen Nationalitätengymnasiums Budapest (DNG) wurde ein Volleyballturnier für die Mittelschulen, die von der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen (LdU) getragen werden, veranstaltet. In der Schule verläuft eine erfolgreiche Volleyball-Ausbildung. Der Wettbewerb wurde in drei Kategorien verkündet: für „Jungs“, „Mädchen“ und auch „Gemischt“. Auf den Aufruf hin haben sich das Valeria-Koch-Bildungszentrum (Fünfkirchen) in drei Kategorien und das Friedrich-Schiller-Gymnasium (Werischwar) in zwei Kategorien angemeldet. Das DNG ist in drei Kategorien mit fünf Mannschaften angetreten.

Am Anfang des Wonnemonats Mai

maypole-364273_1280Der Maibaum hat eine ganz komplexe Symbolik. Er ist ein wichtiges Symbol der Liebe, und er bedeutet ebenfalls die Wiedergeburt der Natur, den Sieg des Frühlings über den Winter, man kann ihn aber auch mit dem Baum des Lebens assoziieren. Eben deshalb hatte der Maibaum in unserer Kultur einen hohen Stellenwert und ist das Maibaumstellen nicht nur für einige Ortschaften charakteristisch. Es ist im süddeutschen Gebiet fast überall verbreitet und bekannt. Auch bei uns Ungarndeutschen wird dessen Aufstellen bis heute in vielen Ortschaften eifrig gepflegt. Hier zwei Beispiele aus Harast/Dunaharaszti, und aus Hartian/Újhartyán.

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Weitere Artikel

Marok: Die Erinnerungen an das „HAUS“ bleiben immer schön

Ich heiße Molnár Lászlóné, geboren als Erzsébet Mancz am 15. Dezember 1940 in Marok (damals Püspökmárok, heute Erdősmárok), einem kleinen ungarndeutschen Dorf im Komitat Branau.

Gala in Komitat Wesprim

Der Herbst schenkte uns ein herrliches Wetter mit heiterem Sonnenschein und bunten Blättern, ideal für die Wesprimer Komitatsgala am 12. Oktober in Papa. Zu Anfang zelebrierte Hochwürden Zoltán Tál eine innige deutschsprachige Messe in der Benediktinerkirche im Herzen der Stadt, stilvoll und angemessen auch für die Segnung der Preise, die später verliehen wurden.

„Sag beim Abschied leise Servus“ Trauer um einen Stimmkollegen

Den Ferenc-Faluhelyi-Preis der Stadt Fünfkirchen hat Johann Ritter nicht mehr persönlich entgegennehmen können. Seinen 68. Geburtstag hat er noch erlebt, doch am 11. September 2024 hat er für immer die Augen geschlossen.
Ein hervorragender Klarinettist, der die ungarndeutsche Blasmusik in ihren einzelnen Schwingungen authentisch erklingen ließ – von ihm müssen wir uns nun verabschieden.

„Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller

Der Verband der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltungen der Tolnau hat den diesjährigen Niveaupreis „Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller verliehen. Die Auszeichnung wurde beim Komitatstag am 2. September im Mihály-Babits-Kulturzentrum in Seksard vom Vorsitzenden der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltung der Tolnau, Georg Féhr, und vom Ehrenvorsitzenden des Verbandes der Deutschen Selbstverwaltungen der Tolnau e.V., Dr. Michael Józan-Jilling, überreicht.

300 Jahre entlang der Donau – Deutsches Jugendcamp in Ulm

Die Deutsche Selbstverwaltung Gereschlak hat mit einem Antrag an den Bethlen-Gábor-Fondsverwalter eine Förderung von 1,5 Millionen Forint für ein deutsches Nationalitätencamp gewonnen. Das Ziel war, ein besonderes Jugendcamp mit ungarndeutschem Hintergrund in Ulm zu organisieren, um auf diese Weise der 300-jährigen Ansiedlung der Deutschen in Ungarn zu gedenken. In Ulm und Umgebung haben wir Fahrradtouren unternommen, um die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen auf die Geschichte aufmerksam zu machen. Wir haben auch aus Gereschlak und Umgebung vertriebene Deutsche in und um Ulm besucht.