Europeade Saar Somor

Europeade 2020 – virtuell

Unter dem Motto „Together virtually“ macht das Internationale Europeadekomitee mit seinem Präsidenten Rüdiger Heß (Frankenberg) unter www.europeade.eu im weltweiten Netz Werbung für die „Virtuelle Europeade 2020“ vom 5. bis 9. August. Wegen der Corona-Pandemie musste das für diesen Zeitraum geplante Trachtenfestival im litauischen Klaipeda abgesagt werden – das hindert die Veranstalter jedoch nicht daran, die Europeade in diesem Jahr online zu präsentieren. Im vergangenen Jahr feierten rund 100.000 Zuschauer das Europeade-Spektakel im nordhessischen Frankenberg.

„Die Europeade ist ein Moment, auf den wir alle warten. Deshalb wollen wir unsere Traditionen auch in dieser schwierigen Zeit zeigen und mit anderen teilen“, ruft Europeade-Präsident Rüdiger Heß seinen „lieben Freunden“ in dem Trailer zu. Bei der virtuellen Europeade im Internet solle es fünf Tage voller Spaß geben, alle Menschen in Europa seien dazu eingeladen „auch wenn wir uns persönlich nicht hören und sehen können“, so Heß. Bei dem virtuellen Auftritt werden 220 Gruppen mit mehr als 5000 Teilnehmern aus ganz Europa zu sehen sein, darunter auch die heimischen Landjugendlichen aus Geismar und Haubern.

Fanfaren, Fahnenschwinger, Musik, Tanz und Gesang: In dem von der Europeade-Regie in Belgien aufwendig hergestellten und sieben Minuten langen Trailer sind auch etliche Ausschnitte von dem Folklorefestival 2019 in Frankenberg zu sehen – unter anderem vom Regionalabend am Obermarkt, von tänzerischen Auftritten in der Stadt oder von der Abschluss-Gala im Europeade-Stadion auf der Wehrweide: „What a wonderful world“ singt Klaipedas Bürgermeister Vytautas Grubliauskas vor 3500 begeisterten Zuschauern.

Auch wenn sie im August nicht wie geplant nach Litauen reisen können, freuen sich die Landjugendgruppen aus Geismar und Haubern bereits auf die virtuelle Europeade im Netz. Sie haben ihre Video-Beiträge längst abgeliefert: Die Landjugend Geismar zeigt den Volkstanz „Hamburger Kontra“, den sie zuletzt beim Volkstanzturnier 2019 in Jossgrund aufgeführt hatte, die Landjugend Haubern präsentiert den traditionellen irischen Volkstanz „The Fairy Reel“.

„Wir sind schon ganz gespannt auf die virtuelle Europeade. Das ist eine schöne Geschichte. So bleibt das Festival auch in der Coronakrise im Gespräch“, freut sich Maren Koch, die Vorsitzende der Landjugend Haubern, bereits auf die Internet-Darbietungen im kommenden Monat – auch wenn sie bedauert, ihre vielen europäischen Freunde in diesem Jahr nicht persönlich treffen zu können. „Auch im Internet wird das Folklore-Spektakel sicherlich gut angenommen. Das schauen sich auch die Menschen aus dem Frankenberger Land an“, sagt Laura Ochse, die Vorsitzende der Landjugend Geismar.

Das Programm der Virtuellen Europeade

Mittwoch, 5. August: 20 Uhr: Willkommensabend

Donnerstag, 6. August: 20 Uhr: Eröffnungszeremonie

Freitag, 7. August: 20 Uhr: Jugendkonzert; 22.30 Uhr: Europeade by Night

Samstag, 8. August: 16 Uhr: Parade; 21 Uhr: Europeadeball

Sonntag, 9. August: 11 Uhr: Ökumenischer Gottesdienst; 15 Uhr: Abschlussgala

Auch ungarndeutsche Kulturgruppen werden nicht fehlen. Der Braunhaxler-Liederkreis, die Tanzgruppen aus Saar und Somor beteiligen sich mit einem Video am Festivalprogramm. Auf dem Foto sind die zwei Tanzgruppen in Viseu (Portugal) bei der Europeade 2018 zu sehen.

Foto: Marcel Andreß

 

Aus dem Inhalt

Bananenpflanzen in Südungarn

„Wir haben eine Bananenpflanze und die bekommt jetzt auch wirklich echte Bananen. Sie steht das ganze Jahr in unserem Garten. Nun sagen die Leute, dass es was Besonderes ist.“ So invitierte uns das Ehepaar Smit aus den Niederlanden, das seit acht Jahren in einem idyllischen Bauernhaus in Felsőszentmárton lebt, in ihren Garten. Neben der Bananenstaude und einem Feigenbaum steht hier auch ein Jojobastrauch, der eigentlich in Wüsten oder Halbwüsten beheimatet ist.

smit-banane

Thema der Woche

Tradition – so oder anders

Der Mensch – so hält man es im Allgemeinen – strebt nach Freiheit. Schaut man aber etwas aufmerksam hin, so ist er gerne bereit, diese zu opfern. Sagen wir, um nicht irgendwie aufzufallen, nicht aus der Reihe zu tanzen, um die Beschwerden eines unbekannten Weges nicht auf sich zu nehmen. Gewöhnlich beruft man sich dabei auf Traditionen, die bereits unsere Vorfahren uns vorgelebt haben, also alleine ihnen zuliebe sollten sie für immer unverändert bleiben. Nun leben wir aber in einer sich atemberaubend schnell ändernden Zeit, in der man – falls man „festklebt“ – leicht auf der Strecke bleibt.

Gedenkfeier für die Opfer von Flucht und Vertreibung in Bad Cannstatt

„Versöhnung und Verständigung stehen im Mittelpunkt“

Die Corona-Pandemie verhindert immer noch die Durchführung von großen Veranstaltungen. So wurde auch das diesjährige Gedenken an die Opfer von Flucht und Vertreibung am 20. Juni 2020 am Vertriebenendenkmal in Stuttgart Bad Cannstatt zu einer mehrheitlich virtuellen Veranstaltung. Dabei konnte die Gedenkfeier erstmals über die Internetplattform YouTube live am Handy, Tablet oder Computer verfolgt werden.

Präsentation des Fotoalbums der Jugendblaskapelle Lambert Steiner aus Sanktanna in Altötting

Die 61. Gelöbniswallfahrt der Donauschwaben zu Altötting musste aufgrund der Corona-Pandemie und Empfehlungen der Behörden und in Verantwortung für die römisch-katholischen Gläubigen abgesagt und ins nächste Jahr, auf den 10. und 11. Juli 2021, verschoben werden. Diese Nachricht hat der Vorstand des St.-Gerhards-Werks Ungarn, der jedes Jahr, wenn es möglich ist, an der Wallfahrt teilnimmt, traurig zur Kenntnis genommen. Am 12. Juli haben sich aber 10 Mitglieder vom Verein „Valores“ aus Neumarkt in der Oberpfalz als kleine Pilgergruppe in der St.-Anna-Basilika in Altötting versammelt. Im Beisein von ca 200 Gläubigen – nach dem Gottesdienst um 10 Uhr – fand die Präsentation des neuen Fotoalbums der Jugendblaskapelle Lambert Steiner aus Sanktanna mit dem Vereinsvorsitzenden Johann Kerner aus Neumarkt statt, berichtete Josef Lutz, stellvertretender Vorsitzender des St.-Gerhards-Werks Stuttgart.

Präsentation Altötting

Fels, Wasser, Wiese

Der sechzigjährige Maler Herbert Brandl wurde in Schwanberg (Steiermark) geboren, deshalb pendelt er bis heute – nach den Wiener Studienjahren in der Hochschule für angewandte Kunst und nach dem Professorat an der Kunstakademie Düsseldorf – zwischen der österreichischen Hauptstadt und seinem Heimatdorf. Die Themen seiner Bilder findet er ausschließlich ebenso rund um seinen Geburtsort: schneebedeckte Berge, imposante Wasserfälle oder ausgedehnte Blumenwiesen, aus der Vogelperspektive verewigt. Zu den monumentalen Naturpanoramen kommen noch als Ergänzung die Nahaufnahmen seines Hausgartens, mit wilden und edlen Pflanzen.

Möchten Sie mehr erfahren? Bestellen Sie Neue die Zeitung!

Weitere Artikel

Marok: Die Erinnerungen an das „HAUS“ bleiben immer schön

Ich heiße Molnár Lászlóné, geboren als Erzsébet Mancz am 15. Dezember 1940 in Marok (damals Püspökmárok, heute Erdősmárok), einem kleinen ungarndeutschen Dorf im Komitat Branau.

Gala in Komitat Wesprim

Der Herbst schenkte uns ein herrliches Wetter mit heiterem Sonnenschein und bunten Blättern, ideal für die Wesprimer Komitatsgala am 12. Oktober in Papa. Zu Anfang zelebrierte Hochwürden Zoltán Tál eine innige deutschsprachige Messe in der Benediktinerkirche im Herzen der Stadt, stilvoll und angemessen auch für die Segnung der Preise, die später verliehen wurden.

„Sag beim Abschied leise Servus“ Trauer um einen Stimmkollegen

Den Ferenc-Faluhelyi-Preis der Stadt Fünfkirchen hat Johann Ritter nicht mehr persönlich entgegennehmen können. Seinen 68. Geburtstag hat er noch erlebt, doch am 11. September 2024 hat er für immer die Augen geschlossen.
Ein hervorragender Klarinettist, der die ungarndeutsche Blasmusik in ihren einzelnen Schwingungen authentisch erklingen ließ – von ihm müssen wir uns nun verabschieden.

„Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller

Der Verband der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltungen der Tolnau hat den diesjährigen Niveaupreis „Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller verliehen. Die Auszeichnung wurde beim Komitatstag am 2. September im Mihály-Babits-Kulturzentrum in Seksard vom Vorsitzenden der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltung der Tolnau, Georg Féhr, und vom Ehrenvorsitzenden des Verbandes der Deutschen Selbstverwaltungen der Tolnau e.V., Dr. Michael Józan-Jilling, überreicht.

300 Jahre entlang der Donau – Deutsches Jugendcamp in Ulm

Die Deutsche Selbstverwaltung Gereschlak hat mit einem Antrag an den Bethlen-Gábor-Fondsverwalter eine Förderung von 1,5 Millionen Forint für ein deutsches Nationalitätencamp gewonnen. Das Ziel war, ein besonderes Jugendcamp mit ungarndeutschem Hintergrund in Ulm zu organisieren, um auf diese Weise der 300-jährigen Ansiedlung der Deutschen in Ungarn zu gedenken. In Ulm und Umgebung haben wir Fahrradtouren unternommen, um die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen auf die Geschichte aufmerksam zu machen. Wir haben auch aus Gereschlak und Umgebung vertriebene Deutsche in und um Ulm besucht.