Wie kann man ohne Festival feiern? Das war eine Preisfrage der Hajoscher Jugend, als sie diesen Sommer ihr Tanzfest wieder veranstalten wollte. Das größte Fest der Kleinstadt, der traditionelle Orbantag, konnte wegen der Pandemie nicht stattfinden. Aber wenn man kein großes Festival organisiert, sondern „nur die eigene Folklore und den Zusammenhalt“ zeigen will? Dazu bot der Trachttag am 25. Juli zum achten Mal einen günstigen Rahmen: klein, gemütlich, aber trotzdem genial!
„Ja, wir wollten auch dieses Jahr zusammenkommen, tanzen und uns einfach wohl fühlen“, erzählte der junge Organisator und Gastgeber des Festes, der Vorsitzende des Volkstanzvereins zu Hajosch, Zsolt Szabó. Die Teilnehmer waren die Jugendblaskapelle, der Chor und die Jugend- bzw. Erwachsenengruppe von Hajosch. Dazu gesellten sich als eingeladene Gäste die Nadwarer Tanzgruppe und der Hartauer Chor. Das Programm begann auf der Straße: man tanzte auf der Hauptstraße der Kleinstadt. Der Umzug endete am Schloss, wo auch ein Gruppenbild aufgenommen wurde. Schauplatz des eigentlichen Programms war die Freilichtbühne.
Im Jahre 2013 fand der erste Hajoscher Trachttag statt, als die örtliche Volkstanzgruppe ihr 50-jähriges Bestehen feierte. Seitdem wurde er zu einer festen Tradition.
Als Abschluss sorgte die Diamant-Kapelle aus Schomberg für gute Stimmung. Voriges Jahr brach um 22 Uhr ein Gewitter aus und so musste die Veranstaltung zu Ende gehen. Heuer hatten die Organisatoren Glück: trotz Pandemie und einem drohenden Unwetter konnte man bis zur Morgendämmerung feiern.
Lajos Káposzta
Aus dem Inhalt
Die neue stellvertretende Leiterin der LdU-Geschäftsstelle, Dr. Agnes Sudár:
„Von hier aus kann ich die Interessen der Ungarndeutschen am besten vertreten“
Neue Leiterin betreut die Arbeit in der Budapester Zentrale der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen: Während der längerfristigen Abwesenheit von Dr. Hajnalka Gutai, der Leiterin der LdU-Geschäftsstelle, übernahm ihre Aufgaben ab dem 1. Juni ihre neu ernannte Stellvertreterin. Sowohl fachliche als auch persönliche Motivation hätten dazu beigetragen, dass sie sich um diese Stelle der LdU bewarb – betonte Dr. Agnes Sudár (Foto), die vor allem die zur Geschäftsstelle gehörenden Aufgaben als Arbeitgeberin verrichtet und sich um die Unterstützung der Tätigkeit der Vollversammlung kümmert.
Thema der Woche
Was ist schon Wahrheit?
Die Suche nach der Wahrheit hat eine genauso alte Geschichte wie die Suche nach Ausreden, um sich besagter Wahrheit nicht stellen zu müssen. Es kann bequemer sein, statt der offensichtlichen Wirklichkeit eine alternative Unwahrheit auszudenken. Ist man oberflächlich genug, so wird man laut Demokrit sowieso nicht viel mit den Wahrheiten zu tun haben müssen, denn wie er sagt, „In Wirklichkeit erkennen wir nichts; denn die Wahrheit liegt in der Tiefe.“Es lohnt sich also nicht einmal viel nachzugrübeln. Wer will schon die Konsequenzen jener Erkenntnisse einer in der Tiefe entdeckten Wahrheit tragen, die zum Handeln zwingt oder zum Umdenken bewegt, ja sogar am Bild über den Lauf der Dinge, über Mitmenschen oder gefestigte und untermauerte Vorurteile rüttelt?!
Volkslieder der Ungarndeutschen in Sitsch
In ihrer Masterarbeit 2019 bearbeitete Sandra Holczinger Volkslieder und Kinderlieder in ihrem Heimatdorf Sitsch/Bakonyszücs bei Prof. Dr. Karl Manherz am Germanistischen Institut der Budapester ELTE. Die Neue Zeitung veröffentlicht Abschnitte aus der Studie der Valeria-Koch-Preisträgerin über die Volkslieder.
Zu Besuch in der Redaktion des Karpatenblattes in Preßburg
Die Gemeinschaft Junger Ungarndeutscher pflegte schon Anfang der 90er Jahre und seit zwei Jahren wieder eine ausgezeichnete Freundschaft mit der Karpatendeutschen Jugend in der Slowakei. In den letzten zwei Jahren hatten wir mehrmals das Glück, uns mit ihren VertreterInnen zu treffen, z. B. in Kaschau, Kesmark und Rosenberg. Diesmal hat sich GJU-Vizepräsident Martin Surman-Majeczki privat im Rahmen seines Urlaubs ausgetauscht, und zwar in der slowakischen Hauptstadt Preßburg.
Spiegelungen:Ungarndeutsche heute – Sprache und Zugehörigkeit
Auf dem Gebiet Ungarns leben seit Jahrhunderten Deutsche. Insbesondere nach der Befreiung des bis zum 17./18. Jahrhundert unter osmanischer Herrschaft stehenden Gebiets durch die Habsburger und ihre Verbündeten nahm die Ansiedlung von Deutschen stark zu. Im 20. Jahrhundert verringerte sich deren Zahl wieder durch Flucht, Vertreibung, Deportationen, freiwillige Auswanderung sowie freiwillige und erzwungene Akkulturationsprozesse. Diejenigen Menschen in Ungarn, die sich heute zur deutschen Nationalität bekennen, genießen heute einen anerkannten Status als nationale Minderheit. Heft 1.20 der in München erscheinenden Spiegelungen, herausgegeben vom Institut für deutsche Kultur ind Geschichte Südosteuropas,widmet sich der deutschen Volksgruppe in Ungarn in Vergangenheit und Gegenwart aus historischer, kultur-, sprach- und literaturwissenschaftlicher Perspektive. Fragen der Identität, des Sprachgebrauchs, des literarischen Schaffens und des Folklorismus werden dabei ebenso behandelt wie Bildung und kollektive Erinnerung.
Auflösung des Mundart-Preisausschreibens „die Jähn“ (apremerisch) „die Jäne“ (sawederisch und mutschingerisch)
/in Aktuell, Neue Zeitung /von BachDorottyaDie Jähn (die Jäne) ist ein altfuldischer Mundartausdruck aus der Landwirtschaft und leitet sich aus dem Verb: „ja(h)nen“ ab, vgl. Jahn (Deutsches Rechtswörterbuch – DRW). Sie bezeichnet eine bestimmte Landfläche (s. u. „II“ ebenda) und wird somit (vgl. unter „II1“) als der Teil einer bebauten Fläche, den eine Person zur Bestellung oder Aberntung vor sich hat und in einem Gang (siehe Etymologie) erledigt; dann auch „Arbeitspensum“ genannt.
Gedenken an die Vertreibung der Ungarndeutschen in Sachsen
/in Aktuell, Neue Zeitung, NZ /von BachDorottyaMit einer Kranzniederlegung an der Gedenktafel an der Grauen Kaserne wurde am 19. Januar 2025 im sächsischen Pirna an die aus Ungarn vertriebenen Deutschen erinnert.
Gedenkspaziergang und -feier zum 80. Jahrestag der Verschleppung der Deutschen aus Elek
/in Aktuell, Neue Zeitung, Unkategorisiert /von BachDorottyaEin aus vierzig umgebauten Viehwaggons bestehender Zug verließ den Bahnhof Elek am 11. Januar 1945 um 13 Uhr – wie es sich später herausstellte – nach Kriwoi Rog in der Sowjetunion (heute Krywyj Rih in der Ukraine) mit 1903 zur Zwangsarbeit verschleppten arbeitsfähigen Frauen von 17 bis 35 Jahren und Männern von 16 bis 45 Jahren deutscher Abstammung.
Marok: Die Erinnerungen an das „HAUS“ bleiben immer schön
/in Aktuell, Neue Zeitung /von BachDorottyaIch heiße Molnár Lászlóné, geboren als Erzsébet Mancz am 15. Dezember 1940 in Marok (damals Püspökmárok, heute Erdősmárok), einem kleinen ungarndeutschen Dorf im Komitat Branau.
Gala in Komitat Wesprim
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDer Herbst schenkte uns ein herrliches Wetter mit heiterem Sonnenschein und bunten Blättern, ideal für die Wesprimer Komitatsgala am 12. Oktober in Papa. Zu Anfang zelebrierte Hochwürden Zoltán Tál eine innige deutschsprachige Messe in der Benediktinerkirche im Herzen der Stadt, stilvoll und angemessen auch für die Segnung der Preise, die später verliehen wurden.