Europatag 2017 der Deutschen in Budapest
Abgeordnete der deutschen Selbstverwaltungen und Pädagogen unserer Bildungseinrichtungen der Hauptstadt versammelten sich am 29. September im Deutschen Nationalitätengymnasium Budapest, um im Rahmen einer Feierstunde, im Geiste des Europagedankens, das neue Schuljahr der ungarndeutschen Schulen zu eröffnen und verdienten Pädagogen für ihre Leistungen zu danken.
Zur Eröffnung der Festveranstaltung ertönte die Hymne der Ungarndeutschen, geführt vom Chor der Gastgeberschule. Judit Bárkányi, Vorsitzende der Deutschen Selbstverwaltung Budapest, begrüßte die Gäste und führte durch das Programm. Maria Wolfart, Mitglied des Bildungsausschusses der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen, betonte, wie wichtig die Zusammenarbeit von Schule, Kindergarten und Selbstverwaltung für die Pflege von Sprache und Traditionen ist. Andreas Neidhart, Koordinator der Zentralstelle für Auslandsschulwesen, hob in seinem Grußwort die Rolle der ungarndeutschen Schulen im Erwerb und der Stärkung des Deutschen, ein gemeinsames Anliegen unserer Länder, hervor. Anschließend erfreute der Schülerchor des DNG die Anwesenden mit einem bunten Strauß von Volksliedern aus Schorokschar, geleitet von Zsuzsanna Győrfi.
Danach folgte die feierliche Vergabe der Auszeichnungen „Deutschlehrerin/Kindergärtnerin des Jahres 2017“ an vier Deutschpädagoginnen. Eingebettet in das Kulturprogramm, vorgetragen von den Zöglingen der Ausgezeichneten, erfolgte ein neuer Höhepunkt, diesmal für die Schüler des DNG und des Tamási-Gymnasiums: ihnen wurde die Stipendienbescheinigung für hervorragende Leistung feierlich übergeben. Beide Schülergruppen bedankten sich mit einer schwungvollen Volkstanzdarbietung.
Bei Speis und Trank und guten Gesprächen klang der Europatag der Deutschen aus Budapest aus.
M.W.-S.
Beim Europatag der Deutschen Selbstverwaltung Budapest wurde der Titel „Deutschpädagogin des Jahres 2017 in Budapest“ an vier Personen übergeben.
Krisztina Andrea Varga ist seit dem 1. Januar 2014 Kindergärtnerin in der deutschen Nationalitäten-Gruppe des Kindergartens Szentmihályi Játszókert Óvoda.
Sie übernimmt jedes Jahr die Führung des beruflichen Praktikums von Studenten mit Fachrichtung Deutsche Nationalität. Mehrere absolvierten erfolgreich ihr Abschlussexamen im Kindergarten. Sie hat sich selbst gegenüber hohe Erwartungen. Sie informiert sich kontinuierlich in Bezug auf ihr Fachgebiet. Sie hat sich unter den ersten für ein Qualifikationsverfahren gemeldet, in dem sie sehr gute Leistung erbracht hat.
Sie ist eine entschlossene, konsequente, in ihrer Arbeit zielstrebige Pädagogin. An der Erziehung der Kinder nimmt sie gewissenhaft, konsequent und umsichtig teil. Sie bildet sich stets fort, sie unternimmt alles im Interesse der Entwicklung ihres Fachwissens. Ihr erworbenes theoretisches Wissen verwirklicht sie in der Praxis. Sie verrichtet ihre Aufgaben präzise, zuverlässig, mit hoher Konzentration. Sie verrichtet restlos die ihr im Interesse der störungsfreien Tätigkeit der Gruppe anvertrauten Aufgaben. Es ist bereits mehrmals vorgekommen, dass sie sich wegen des Fehlens ihrer Kollegin lange Zeit allein in der Gruppe behaupten musste.
Die Beziehung zu ihren Arbeitskollegen ist gut. Sie ist dazu fähig, zu allen eine angemessene Beziehung herzustellen. Aufgrund ihrer kontinuierlich auf hohem Niveau verrichteten beruflichen Arbeit und ihrer menschlichen Werte erhält Frau Varga den Titel beste Deutschpädagogin des Jahres 2017.
Mónika Kuzma-Heé von der Roten Schule, der Deutschen Nationalitätengrundschule in Pestszentlőrinc arbeitet seit 1999 als Lehrerin für Deutsch und Volkskunde in der Unterstufe. Seit drei Jahren ist sie Leiterin der aus neun Personen bestehenden deutschen Arbeitsgemeinschaft. Sie verrichtet ihre Arbeit immer mit höchster Präzision. Sie hilft den Kollegen mit ihren kreativen Ideen sehr viel und sichert den Kindern das genussreiche und erfolgreiche Lernen.
Sie kann die neuen Herausforderungen sehr gut bewältigen, sei die Rede von der Einführung neuer Lehrbücher, der Erneuerung des pädagogischen Programmes, des Lehrplanes oder der Organisierung der internationalen Austauschprogramme. Die vielfältigen Aufgaben der Arbeitsgemeinschaft löst sie auch hervorragend, sie versteht die Probleme der Kollegen, sie hört ihren Meinungen zu und sie hält die Gemeinschaft zusammen. Dieser Zusammenhalt zeigte sich voriges Jahr im Zusammenstellen, in der Organisation und im Abwickeln des Programmes zur 20. Jubiläumsfeier der Einführung des deutschen Nationalitätenunterrichts. Sie schrieb mehrere Bewerbungen, mit denen die deutschen Nationalitätenprogramme niveauvoller und bunter gestaltet werden konnten.
Sie bereitet sich in den Sommerferien vor, damit sie den Kollegen bei Schulanfang fertige Projekte vorlegen kann. Zur 90. Jubiläumsfeier der Roten Schule hat sie vor, ein Deutsches Zimmer in der Schule zustande zu bringen, wo die Schülerinnen und Schüler die Geschichte im deutschen Volkskundeunterricht hautnah erleben können.
Ágnes Borostyánkőy ist Leiterin der deutschen Fachschaft der Neuofener Teleki-Blanka-Grundschule.
Seit fast 30 Jahren verrichtet sie ihre Arbeit mit viel Engagement auf hohem Niveau. Sie weckt bei ihren Schülern von Anfang an Begeisterung für die deutsche Sprache. 1997 hat sie den deutschen Nationalitätenunterricht in der Schule ins Leben gerufen.
Bei den regionalen Rezitationswettbewerben erreichen ihre Schüler/innen dank der professionellen Vorbereitung stets die besten Plätze. Viele ihrer Schülerinnen und Schüler legen die deutsche Mittelstufenprüfung (B2) am Ende des achten Schuljahres erfolgreich ab.
Seit 20 Jahren ist sie die Koordinatorin der deutsch-ungarischen Schulpartnerschaft. Sie organisiert den Schüleraustausch, so dass die Schülerinnen und Schüler die deutsche Sprache in muttersprachlicher Umgebung üben können. Sie fährt mit den Kindern seit 15 Jahren jeden Sommer nach Österreich, um ihnen in den Ferien die Möglichkeit zu geben, ihre Deutschkenntnisse weiterzuentwickeln.
Ihre pädagogische Berufung nimmt sie sehr ernst, ihr liegen der deutsche Sprachunterricht sowie die Traditionspflege am Herzen. Mit großer Begeisterung unterstützt sie den Volkstanzunterricht. Ihre Schülerinnen und Schüler treten regelmäßig auf den Veranstaltungen der Neuofener Deutschen Selbstverwaltung auf.
Sie legt großen Wert auf ihren eigenen beruflichen Werdegang. So nahm sie mehrmals an Ferienkursen für deutsche Sprache und Kultur an der Universität Heidelberg teil.
Von ihren Kolleginnen und Kollegen wie auch von ihren Schülerinnen und Schülern wird sie sehr geschätzt, ihre Leistungen als Klassenleiterin, Deutschlehrerin und Leiterin der deutschen Fachschaft sind vorbildlich.
Enikő Jakus ist Lehrerin für Deutsche Sprache und Literatur und Englisch im Deutschen Nationalitätengymnasium Budapest. Durch ihr Engagement, ihre Fachkompetenz wird sie nicht nur in unserer Schule, sondern auch auf internationalen Foren anerkannt.
Dieses Jahr haben alle (!) ihrer Schüler/innen eine Oberstufenprüfung in Deutsch abgelegt und die Abiturprüfungen mit hervorragenden Ergebnissen absolviert.
Durch ihre kompetente und gewissenhafte Vorbereitungsarbeit ist eine ihrer Schülerinnen vor zwei Jahren in das Landesfinale des Wettbewerbs „Lesefüchse“ gekommen. Im Wettbewerb „Jugend debattiert international“ hat ihre Debattantin im internationalen Finale in Riga die Bronzemedaille bekommen, aber auch letztes Jahr beim Finale in Prag hat eine Schülerin von Frau Jakus Ungarn vertreten.
Seit Jahren unterstützt sie beim „Ungarndeutschen Jugendfilmfest Abgedreht!“ die Filmemacher-Teams unserer Schule. Sie haben bisher nebst einem Sonderpreis eine Goldmedaille erhalten. Sie nimmt auch regelmäßig an der Versammlung des Trachtentages teil, sie motiviert ihre Schüler zum Erwecken und Erleben ihrer ungarndeutschen Identität.
Ihre Schüler sind regelmäßig Teilnehmer von ungarndeutschen Wettbewerben und Veranstaltungen auf Bezirks-, regionaler und Landesebene.
Sie ist Studentin der Doktorandenschule der ELTE am Lehrstuhl für Deutsche Fachmethodik, ist eine der Vorsitzenden des Vereines der Deutschlehrer in Ungarn, hält Konferenzen im In- und Ausland.
Wir gratulieren allen Ausgezeichneten sehr herzlich!
Aus dem Inhalt
Agendorfer „Kiarito“ – ein traditionelles Kirchweihfest
Andreas Böhm (1942 -2014) beschrieb in seinem Heimatbuch „Agendorfer Mosaik“ diesen Tag sehr genau. Interessant und nicht vergessen sollten wir die Daten, die für diesen Kirchweihtag ausschlaggebend waren. Es sind dies ja zwei Ereignisse, die dazu führten. Am 25. September 1785 fand die Einweihung der evangelischen Kirche statt, am 27. September 1870 wurde der Kirchturm geweiht.
Gratulation zum 77. Geburtstag
Am 8. Oktober feiert der heimatvertriebene Johann Ehl, der 1940 in Bonna/Bonnya geboren wurde, seinen 77. Geburtstag. Die Fußballgemeinde in und um Riesa wird diesen Tag zum Anlass nehmen, um den Ungarndeutschen, der von 1965 – 1974 Kapitän von Stahl Riesa war, zu ehren. Er war ein Markenzeichen des Riesaer Fußballs. Seine Kampfkraft, Schnelligkeit und Technik waren seine herausragenden Eigenschaften. Sein Blondschopf trug zu seiner Bekanntheit bei, wobei die wenigsten wissen, dass „Johner“ zur Volksgruppe der Ungarndeutschen gehört.
Nussfest in Mase/Máza
Die Bergmannsblaskapelle eröffnete das 11. Nussfest in der kleinen Gemeinde Mase mit einem Platzkonzert vor dem Kulturhaus. Das Fest wurde vom Deutschen Nationalitätenverein und von der örtlichen Deutschen Nationalitätenselbstverwaltung organisiert und fand bei wunderschönem Wetter am 16. September statt. Die Kleinsten aus dem Kindergarten haben getanzt, der Chor des Saswarer Deutschen Nationalitätenvereins hat gesungen. Mit dem Titel „Wohin rollt die Nuss?“ wurde ein Zeichenwettbewerb für Kinder angekündigt, die vor dem Publikum für ihre Arbeit belohnt wurden.
Werkstattgespräche im Jubiläumsjahr: Großmarosch und Umgebung erkundet
Der Verband Ungarndeutscher Autoren und Künstler feiert dieses Jahr sein 25-jähriges Bestehen: eine großangelegte Jubiläumsgemeinschaftsausstellung lässt zur Zeit im Ungarischen Kulturinstitut in Stuttgart das künstlerische Schaffen in der bildenden Kunst Revue passieren. Als eine Art Parallelausstellung ist in Großmarosch die Gemeinschaftsausstellung der Sektion für bildende Kunst „25 Jahre – 25 Bilder” in der Galerie Sigil zu sehen. Die Vernissage bot den Anlass, auch die Werkstattgespräche, bei denen die im Lande zerstreut lebenden Autoren und bildenden Künstler beim Jahrestreffen eine Plattform der Begegnung finden, in Großmarosch zu organisieren.
Dóra Dömötör-Nagy erreicht den 3. Platz beim XI. Internationale Finale von Jugend debattiert international
Die vier besten deutschsprachigen Debattantinnen und Debattanten aus Mittel- und Osteuropa haben beim XI. Internationalen Finale von Jugend debattiert international um den diesjährigen Gesamtsieg debattiert. In der 24-minütigen Finaldebatte am 29. September konnte mit ihrer hervorragenden Leistung Dóra Dömötör-Nagy vom Deutschen Nationalitätengymnasium Budapest den dritten Platz einnehmen. Die andere ungarische Debattantin Franciska Budai von der Österreichischen Schule Budapest hat es ins Internationale Halbfinale geschafft.
Minderheiten rund um Mitteleuropa
Zwei GJUler sind mit der JEV (Jugend Europäischer Volksgruppen) noch unterwegs rund um Mitteleuropa. Diese Bustour wird zum ersten Mal veranstaltet, um neun Minderheiten in sechs Ländern zu besuchen. Die Bustour begann am Sonntag, den 30. September, und dauert bis zum 10. Oktober.
Marok: Die Erinnerungen an das „HAUS“ bleiben immer schön
/in Aktuell, Neue Zeitung /von BachDorottyaIch heiße Molnár Lászlóné, geboren als Erzsébet Mancz am 15. Dezember 1940 in Marok (damals Püspökmárok, heute Erdősmárok), einem kleinen ungarndeutschen Dorf im Komitat Branau.
Gala in Komitat Wesprim
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDer Herbst schenkte uns ein herrliches Wetter mit heiterem Sonnenschein und bunten Blättern, ideal für die Wesprimer Komitatsgala am 12. Oktober in Papa. Zu Anfang zelebrierte Hochwürden Zoltán Tál eine innige deutschsprachige Messe in der Benediktinerkirche im Herzen der Stadt, stilvoll und angemessen auch für die Segnung der Preise, die später verliehen wurden.
„Sag beim Abschied leise Servus“ Trauer um einen Stimmkollegen
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDen Ferenc-Faluhelyi-Preis der Stadt Fünfkirchen hat Johann Ritter nicht mehr persönlich entgegennehmen können. Seinen 68. Geburtstag hat er noch erlebt, doch am 11. September 2024 hat er für immer die Augen geschlossen.
Ein hervorragender Klarinettist, der die ungarndeutsche Blasmusik in ihren einzelnen Schwingungen authentisch erklingen ließ – von ihm müssen wir uns nun verabschieden.
„Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDer Verband der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltungen der Tolnau hat den diesjährigen Niveaupreis „Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller verliehen. Die Auszeichnung wurde beim Komitatstag am 2. September im Mihály-Babits-Kulturzentrum in Seksard vom Vorsitzenden der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltung der Tolnau, Georg Féhr, und vom Ehrenvorsitzenden des Verbandes der Deutschen Selbstverwaltungen der Tolnau e.V., Dr. Michael Józan-Jilling, überreicht.
300 Jahre entlang der Donau – Deutsches Jugendcamp in Ulm
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDie Deutsche Selbstverwaltung Gereschlak hat mit einem Antrag an den Bethlen-Gábor-Fondsverwalter eine Förderung von 1,5 Millionen Forint für ein deutsches Nationalitätencamp gewonnen. Das Ziel war, ein besonderes Jugendcamp mit ungarndeutschem Hintergrund in Ulm zu organisieren, um auf diese Weise der 300-jährigen Ansiedlung der Deutschen in Ungarn zu gedenken. In Ulm und Umgebung haben wir Fahrradtouren unternommen, um die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen auf die Geschichte aufmerksam zu machen. Wir haben auch aus Gereschlak und Umgebung vertriebene Deutsche in und um Ulm besucht.