Sammet Heimatmuseum

Einweihung des Heimatmuseums in Sammet

Unser alter Traum wurde wahr, als wir feierlich das ungarndeutsche Heimatmuseum in Sammet eröffnen konnten. 2019 ist es der Deutschen Selbstverwaltung gelungen, dieses leer stehende kleine Haus im Zentrum des Dorfes zu kaufen.

Borbála Csiszár – unsere Tante mütterlicherseits – heiratete Gyula Véber in 1931. Im Jänner 1936 kauften sie dieses 133 Quadratmeter große Grundstück von unserem Großvater Antal Csiszár. Am 6. Februar 1937 erhielten sie eine Baugenehmigung für den Bau von einer Stube, einer Küche, einer Speisekammer und einem Stall. Drei Personen zogen in das fertiggestellte Haus ein, weil in der Zwischenzeit unsere Großmutter Teréz Uttó (8. März 1937) und unser Großvater Antal Csiszár (5. Juli 1938) starben, und unsere Mutter Margit Csiszár, die im Alter von 11 Jahren vollständig verwaist war, wurde von Borbála Csiszár in ihre Familie aufgenommen. In 1943 ist Gyula Véber im Zweiten Weltkrieg gefallen. Gyula Véber und unsere Tante Borbála Csiszár hatten keine Kinder. Unsere Eltern, Miklós Kinhefner und Margit Csiszár, heirateten 1954 und begannen in diesem Haus ihr gemeinsames Leben. Da das Haus nur eine Stube und eine Küche hatte, wurde es 1955 auf den heutigen Zustand erweitert. Dann, im Jahre 1957, spendete unsere Tante das Haus unseren Eltern. Leider starb sie (Borbála Csiszár) 1959 im Alter von 51 Jahren an einer schweren Krankheit.

Mein Bruder und ich haben ein gutes Gefühl, dass wir unser Haus in einem schönen, ordentlichen, fast originalen Zustand sehen können. Wir haben viele schöne Erinnerungen an dieses Gebäude.“ So erinnern sich Plangár Ferencné, Margit Kinhefner und Miklós Kinhefner.

Das Haus wurde in Zusammenarbeit der Deutschen Selbstverwaltung und des Edelweiß Deutschen Vereins zur Erhaltung der Traditionen gekauft. Die Renovierung wurde mit Unterstützung des Ministeriums für Humanressourcen und der Gemeinde unter tatkräftiger Mitarbeit der Dorfbevölkerung durchgeführt. Die Besucher können die saubere Stube, die Küche, die Ausstellung alter Bilder, die Speisekammer, den Wirtschaftshof und eine Kürbisausstellung sehen!

Die Eröffnungsfeier wurde vom Komitatstag Komorn-Gran unterstützt. Dabei sprachen Tibor Borsó, Vizevorsitzender des Komitatstages, Eva Waldmann Baudentisztl, Vorsitzende der Deutschen Komitatsselbstverwaltung, Ágnes Zantleitner, Vorsitzende des Edelweiß-Vereins zur Erhaltung der deutschen Traditionen, und András Búzer, Vorsitzender der Deutschen Selbstverwaltung von Sammet.

Die Teilnehmer der Feier konnten die Kuchen der einheimischen Frauen kosten. Am Nachmittag machten die Blaskapelle von Sammet und die Lausbuben gute Stimmung. Der Tanz der Fliegende Zöpfe war wieder ein großer Erfolg. Der Nachmittag wurde mit der Besichtigung des Heimatmuseums, mit Erinnerungen an alte Zeiten und mit guten Gesprächen verbracht.

Aus dem Inhalt

Deutscher Bundestag unterstützt Europäische Bürgerinitiative zum Minderheitenschutz

Der Deutsche Bundestag hat am 27. November mit einem Entschließungsantrag an die Bundesregierung appelliert, die Verankerung des Minderheitenschutzes auf EU-Ebene zu unterstützen. Der einstimmig angenommene Antrag der Koalitionsfraktionen greift die Europäische Bürgerinitiative „Minority SafePack Initiative“ auf, in der erstmals weitgehende Maßnahmen zur Förderung sprachlicher, kultureller und medialer Teilhabe von autochthonen Minderheiten in der Europäischen Union gefordert werden.

in memoriam Michael Szendrei (1934 – 2020)

Am 19. November 2020 ist Michael Szendrei von den engeren Familienangehörigen auf dem Friedhof in Badesek/Bátaszék auf seinem letzten Weg begleitet worden. Mit Michael Szendrei, der nach einer längeren, mit viel Leiden verbundenen Krankheit am 7. November 2020 verstorben ist, verlor das Tolnauer und das Seksarder Ungarndeutschtum eine hervorragende Persönlichkeit.

Kinderjahre der Urgroßeltern in Herend

Die Heilung der Kinder durch Naturheilmittel

Im Dörfchen Herend hatte damals der Doktor aus der Nachbargemeinde Waschludt wöchentlich eine Sprechstunde. Diese besuchten die Dorfbewohner nur selten, manche sogar nie. Das unstillbare hohe Fieber, wenn der kalte Prießnitzumschlag bei der Abnahme der Körpertemperatur nicht mehr half, war schon ein Grund dafür, den Arzt zu rufen. Im Falle der üblichen, bekannten Beschwerden und Krankheiten standen die von Generation auf Generation weitergegebenen guten Ratschläge zur Verfügung.

Schreibwerkstatt mit Thomas Perle:

23.-30. August 2021 im Jugendzentrum Seligstadt (Rumänien)

Herkunft. Austausch. Geschichte(n).

Wer wir heute sind, verdanken wir jenen, die vor uns da waren. Sie sind Teil der Geschichte, wie auch wir durch unsere eigenen Biografien und Taten heute zukünftige Geschichte schreiben. Wir wollen (Familien)Biografisches erkunden, den eigenen Wurzeln auf den Grund gehen, nach Geschichten suchen, Geschichten schreiben. Was bedeutet Zuhause, was daheim, was Familie? Welche kulturellen Wurzeln liegen begraben, welche treten zum Vorschein? Welche Geschichten lassen sich spinnen oder neu erfinden? In der Schreibwerkstatt geht es im kreativen Schreibprozess auf Spurensuche, prosaisch, dramatisch, lyrisch.

Deutsches Sprachdiplom Stufe II in Baje

Die Schüler/innen der Klassen 11A und 11B der Deutschen Abteilung, Schüler/innen der Klasse 12C und einige der Klasse 12D der Nationalitätenabteilung und des Fachgymnasiums  machten am 24. November im Ungarndeutschen Bildungszentrum in Baje den schriftlichen Teil der internationalen Sprachprüfung DSD II. Wir befragten Teréz Gaugesz Rost, DSD-Beauftragte am UBZ.

Zu Besuch im „schwäbischen Elfengarten“ von Bálint Varga in Frauendorf

„Ein Stück aus der alten Heimat“

Bálint Varga ist 38 Jahre alt, wohnt in Frauendorf/Dunakiliti. Der Autor hat ihn auf der Jugendkonferenz der LdU 2019 in Wesprim kennengelernt und zum ersten Mal über sein besonderes Vorhaben gehört. Er sammelt nämlich alte Apfel- und Birnensorten aus den deutschsprachigen Ländern, vor allem die Donau entlang, und holt sie in sein Heimatdorf. Seitdem ist in seinem Garten ein „schwäbischer Elfengarten“ entstanden und er arbeitet heutzutage auch an einem großartigen „Streuobstwiese-Projekt“.

Gemeinschaftsarbeit Blickpunkt-Kalender ist fertig

Der beliebte Wettbewerb Blickpunkt konnte in seiner gewohnten Form heuer nicht veranstaltet werden. Was können wir tun, wenn es zwar keinen Wettbewerb gibt, aber wir Blickpunkt trotzdem zum Gemeinschaftserlebnis machen möchten? So wie es seit 2008 jedes Jahr geschieht. Das Zentrum-Team schaute das ganze Blickpunkt-Archiv durch, das heißt mehr als 3000 Bilder. Wir suchten nach Fotos, die noch nie im Kalender erschienen sind, aber wertvoll sind und uns sehr gefallen. Aus 42 Bildern wurde dann eine Online-Abstimmung zusammengestellt. Mehr als 1200 Menschen haben abgestimmt.

Der Wandkalender kann unter der E-Mail-Adresse info@zentrum.hu bestellt werden!

Preis: 1800,- Ft/Stück (+ evtl. Versandkosten)

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Weitere Artikel

Marok: Die Erinnerungen an das „HAUS“ bleiben immer schön

Ich heiße Molnár Lászlóné, geboren als Erzsébet Mancz am 15. Dezember 1940 in Marok (damals Püspökmárok, heute Erdősmárok), einem kleinen ungarndeutschen Dorf im Komitat Branau.

Gala in Komitat Wesprim

Der Herbst schenkte uns ein herrliches Wetter mit heiterem Sonnenschein und bunten Blättern, ideal für die Wesprimer Komitatsgala am 12. Oktober in Papa. Zu Anfang zelebrierte Hochwürden Zoltán Tál eine innige deutschsprachige Messe in der Benediktinerkirche im Herzen der Stadt, stilvoll und angemessen auch für die Segnung der Preise, die später verliehen wurden.

„Sag beim Abschied leise Servus“ Trauer um einen Stimmkollegen

Den Ferenc-Faluhelyi-Preis der Stadt Fünfkirchen hat Johann Ritter nicht mehr persönlich entgegennehmen können. Seinen 68. Geburtstag hat er noch erlebt, doch am 11. September 2024 hat er für immer die Augen geschlossen.
Ein hervorragender Klarinettist, der die ungarndeutsche Blasmusik in ihren einzelnen Schwingungen authentisch erklingen ließ – von ihm müssen wir uns nun verabschieden.

„Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller

Der Verband der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltungen der Tolnau hat den diesjährigen Niveaupreis „Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller verliehen. Die Auszeichnung wurde beim Komitatstag am 2. September im Mihály-Babits-Kulturzentrum in Seksard vom Vorsitzenden der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltung der Tolnau, Georg Féhr, und vom Ehrenvorsitzenden des Verbandes der Deutschen Selbstverwaltungen der Tolnau e.V., Dr. Michael Józan-Jilling, überreicht.

300 Jahre entlang der Donau – Deutsches Jugendcamp in Ulm

Die Deutsche Selbstverwaltung Gereschlak hat mit einem Antrag an den Bethlen-Gábor-Fondsverwalter eine Förderung von 1,5 Millionen Forint für ein deutsches Nationalitätencamp gewonnen. Das Ziel war, ein besonderes Jugendcamp mit ungarndeutschem Hintergrund in Ulm zu organisieren, um auf diese Weise der 300-jährigen Ansiedlung der Deutschen in Ungarn zu gedenken. In Ulm und Umgebung haben wir Fahrradtouren unternommen, um die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen auf die Geschichte aufmerksam zu machen. Wir haben auch aus Gereschlak und Umgebung vertriebene Deutsche in und um Ulm besucht.