Ein Fest der ungarndeutschen Lieder – Die Lieder brachten „d’ Leut’ zamm“

sdr Zum zweiten Mal stand der „Tewalana Liederschall“ auf der Bühne, der sich seit 1996 sechs Mal qualifizieren ließ (zuletzt „Gold mit Belobigung“). Die sechs Frauen und drei Männer meldeten sich eindrucksvoll mit einem temperamentvollen Beginn mit „Warum der Wald so dunkel ist“ zurück. Der Chor setzte mit dem halb ungarischen, halb deutschen Lied „Ich bin geboren“ einen weiteren Glanzpunkt, der das Publikum zum Lachen anstiftete. Leiterin des Chores ist Frau Mayer und auf der Harmonika begleitete Josef Herbert.

Der „Wagenhoffer Chor“ aus Tscholnok wurde 2002 gegründet und nahm unter der Leitung von Eva Rittling-Putz schon viermal an Landes-Qualifikationen teil (zuletzt „Gold mit Auszeichnung“). Mit ihrem bemerkenswert zusammengestellten Liederstrauß brachten die 14 Frauen eine Meisterleistung zustande. Mit dem letzten Lied ihres Liederstraußes forderten sie das Publikum zum Mitsingen auf. Vor drei Wochen konnte man diesen Chor in Wesprim bei den „Giselatagen“ mit einer ganz anderen Auswahl hören.

Der Chor des Deutschklubs von Wesprim unter der Leitung von Erzsébet Fertig und der Musikbegleitung von János Navratyil wurde 1996 gegründet und nahm dreimal an Qualifizierungen teil (zuletzt „Gold mit Auszeichnung“). Ihr erstes Lied „Als ich 18 Jahre alt war“ sangen die elf Frauen und acht Männer mit geteilten Rollen. Damit gelang es ihnen, eine ganz besondere Stimmung in den Saal zu zaubern. Der Chor behielt diese Rollenteilung auch in seinem zweiten Lied „Mein Herz das ist ein Bienenhaus“ bei, ohne eintönig oder langweilig zu wirken. Seinen Liederstrauß aus fünf Weisen beendete der Chor mit voller Begeisterung und sehr temperamentvoll.

Der „Kühle Quelle“-Gesangschor aus Hidikut wurde 2002 gegründet und hat vom Landesrat 2010 die Qualifikation „Silber mit Belobigung“ bekommen. Unter der Chorleitung von Zsóka Fogarasi und der Harmonikabegleitung einer ganz jungen Person, Dominika Boros, sangen die neun Frauen und ein Mann sehr stimmungsvoll fünf Lieder aus ihrem Repertoire. Schon mit ihrem zweiten Lied konnten sie das ganze Publikum zum gemeinsamen Singen mitreißen. Das dritte Lied „Jetzt hab ich mein’ Schimmel verkauft“ wurde mit Rollenteilung gesungen. So wurde der Gesang immer vielfältiger. Nach dem vierten Lied „Ich bin ein junger Fischer“ ertönte das Pfannenflickerlied „Der sein Handwerk gut versteht“ mit Rollenteilung auf den einzigen Mann abgestimmt.

Am Ende dieses festlichen Treffens der ungarndeutschen Chöre stimmten alle Mitwirkenden mit Harmonikabegleitung von Johann Magasházi ein gemeinsames Lied an, das zusammen mit dem Publikum zu einem wunderbaren Schlussakkord wurde. Den Sängerinnen und Sängern spendeten anschließend die begeisterten Zuhörer lang anhaltenden, kräftigen Beifall.
Bei einem gemütlichen Abendbrot im Saal des Kulturhauses brachten die frei voneinander gelernten Lieder vom Liederschatz der Chöre „d’ Leut zamm“. So war dann Zeit, alte Freundschaften wieder zu beleben und neue zu knüpfen.

Dieses Fest der Chöre wurde unterstützt vom Bethlen-Gábor-Fondsverwalter, von der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltung und von der örtlichen Selbstverwaltung von Marka.

Eva Szeitl Békefi


Aus dem Inhalt

 

„Stolz darauf sein, was die Ahnen geleistet haben“ – 8. ungarndeutscher Lehrpfad in Tscholnok feierlich übergeben

tscholnok-lehrpfad Traditionspflege wird in Tscholnok seit langem großgeschrieben: Ein Dorfmuseum erwartet die Besucher, es gibt den Wagenhoffer-Chor und einen ungarndeutschen Kulturverein, dem die Bergmannskapelle, die Tanzgruppe mit Kindergruppe und ein Gemischtchor angehören. Einzigartig ist der Mundartstammtisch, der auch Mundartkonferenzen organisiert. Der am 22. Juni übergebene ungarndeutsche Lehrpfad soll nun dazu dienen, dass die mannigfachen örtlichen kulturellen Werte auch einem breiten Publikum gezeigt werden können.

 

Für das Ungarndeutschtum im Komitat Weißenburg

Beim Deutschen Nationalitätentag des Komitats Weißenburg in Pußtawam (NZ 25/2019) erhielten Frau Anna Bauer und Elisabeth Szelle Nagl den Preis „Für das Ungarndeutschtum im Komitat Weißenburg“. Wir veröffentlichen die Laudatio.

 

Quellen zur Geschichte der Deutschen in Ungarn 1944 – 1953 – Ein umfassendes Nachschlagewerk nicht nur für Forscher

Quellen_Ud_Tóth_juni_2019Unter der Redaktion von Dr. Ágnes Tóth, Forscherin der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, ist ein umfassender Dokumentenband zur Geschichte der Deutschen in Ungarn zwischen 1944 und 1953 herausgegeben worden. Mit der Buchpräsentation am 17. Juni schloss die diesjährige Veranstaltungsreihe des Ungarndeutschen Kultur- und Informationszentrums und Bibliothek im Budapester Haus der Ungarndeutschen. Foto: Ludwig Grund / zentrum

 

Kirchweihe in Baje

baje_antonikircheDie katholische Gemeinde der Heiligen Antoni-Kirche in Baje feierte am 16. Juni die Kirchweihe. Pfarrer Matthias Schindler zelebrierte in der dem heiligen Antonius von Padua (1195 – 1231) geweihten Franziskanerkirche die feierliche deutschsprachige Messe. Die Kirche wurde zwischen 1728 und 1756 im Barockstil erbaut und 1780 erweitert. Neben zahlreichen wertvollen barocken Einrichtungen, wie die Kanzel und die Sakristei, besitzt sie eine mächtige Barockorgel, auf der öfters auch Orgelkonzerte gespielt werden.

Peter-und-Pauls-Tag: Erntefest in Sitsch

Der Namenstag von Peter und Paul (29. Juni) war ein wichtiger römisch-katholischer Feiertag. Die Apostel Peter (Petrus) und Paul (Paulus) erlitten beide den Märtyrertod. Peter wurde in Rom kopfüber gekreuzigt, Paul wurde enthauptet. An diesem Tag hielt man um 10.00 Uhr in der Kirche von Sitsch eine Messe.

Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt: Raus aus der Komfortzone! – Jugendkonferenz im Komitat Weißenburg

Die Überschrift verkörpert das Vorhaben des Verbands der Deutschen Selbstverwaltungen im Komitat Weißenburg. Die Jugendlichen müssen ihre Komfortzone verlassen und eine spannende und interessante Reise antreten: Die Interessenvertretung der Ungarndeutschen. Darüber wurde auch bei der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen viel diskutiert und es ist eine Strategie entstanden. Eigentlich eine Strategie der LdU, in der es aber auch um die Jugendlichen geht.

5. Nudel-Tag in Kleindorog

Der nun schon traditionelle Nudel-Tag in Kleindorog fand in diesem Jahr bereits zum 5. Mal statt. Die Veranstaltung, initiiert vom Vorsitzenden der Deutschen Selbstverwaltung, bedeutet Erhalt und Förderung der ungarndeutschen Ess- und Volkskultur in dem von Deutschen aus Schwaben gegründeten Dorf. Über die Kulturprogramme hinaus hatten die Gäste die Möglichkeit, u. a. Schupfnudeln, Zwetschken- und Quarkknödel, Dampfknödel und Maultaschen zu kosten. Die Speisen wurden vor Ort mit Hilfe der örtlichen Zivilorganisationen zubereitet.

So wie einst – Hochzeitsbräuche in Woj

Woj1Etwa 260 Kinder und beinahe 30 PädagogInnen bereiteten sich erwartungsvoll auf den letzten Maifreitag vor. Eine Hochzeit zu organisieren – auch wenn sie nur gespielt ist – ist kein Kinderspiel. Vor etwa 15 Jahren gab es schon mal eine Bauernhochzeit im Dorf, damals auch von den Schulkindern gespielt. Die Bräuche wurden gesammelt und die Texte geschrieben, so mussten sie heuer nur aus der Schublade genommen werden.

Möchten Sie mehr erfahren? Bestellen Sie die Neue Zeitung!

Weitere Artikel

Marok: Die Erinnerungen an das „HAUS“ bleiben immer schön

Ich heiße Molnár Lászlóné, geboren als Erzsébet Mancz am 15. Dezember 1940 in Marok (damals Püspökmárok, heute Erdősmárok), einem kleinen ungarndeutschen Dorf im Komitat Branau.

Gala in Komitat Wesprim

Der Herbst schenkte uns ein herrliches Wetter mit heiterem Sonnenschein und bunten Blättern, ideal für die Wesprimer Komitatsgala am 12. Oktober in Papa. Zu Anfang zelebrierte Hochwürden Zoltán Tál eine innige deutschsprachige Messe in der Benediktinerkirche im Herzen der Stadt, stilvoll und angemessen auch für die Segnung der Preise, die später verliehen wurden.

„Sag beim Abschied leise Servus“ Trauer um einen Stimmkollegen

Den Ferenc-Faluhelyi-Preis der Stadt Fünfkirchen hat Johann Ritter nicht mehr persönlich entgegennehmen können. Seinen 68. Geburtstag hat er noch erlebt, doch am 11. September 2024 hat er für immer die Augen geschlossen.
Ein hervorragender Klarinettist, der die ungarndeutsche Blasmusik in ihren einzelnen Schwingungen authentisch erklingen ließ – von ihm müssen wir uns nun verabschieden.

„Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller

Der Verband der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltungen der Tolnau hat den diesjährigen Niveaupreis „Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller verliehen. Die Auszeichnung wurde beim Komitatstag am 2. September im Mihály-Babits-Kulturzentrum in Seksard vom Vorsitzenden der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltung der Tolnau, Georg Féhr, und vom Ehrenvorsitzenden des Verbandes der Deutschen Selbstverwaltungen der Tolnau e.V., Dr. Michael Józan-Jilling, überreicht.

300 Jahre entlang der Donau – Deutsches Jugendcamp in Ulm

Die Deutsche Selbstverwaltung Gereschlak hat mit einem Antrag an den Bethlen-Gábor-Fondsverwalter eine Förderung von 1,5 Millionen Forint für ein deutsches Nationalitätencamp gewonnen. Das Ziel war, ein besonderes Jugendcamp mit ungarndeutschem Hintergrund in Ulm zu organisieren, um auf diese Weise der 300-jährigen Ansiedlung der Deutschen in Ungarn zu gedenken. In Ulm und Umgebung haben wir Fahrradtouren unternommen, um die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen auf die Geschichte aufmerksam zu machen. Wir haben auch aus Gereschlak und Umgebung vertriebene Deutsche in und um Ulm besucht.