Ein besonderes Wallfahrtsmitbringsel
In Badeseck war und ist der Marienkult bis heute lebendig. Im vorigen Jahrhundert gab es sogar auch eine Mariazeller Bruderschaft, die Wallfahrten organisiert hat. Die zweite Station des Badesecker Lehrpfades informiert gerade über diese Wallfahrtsbewegung und das religiöse Leben in der Stadt. Die kleine, drehbare Kupferschatulle mit einer Aluminiumfigur der Mutter Gottes (Foto), das wohlbehütete Erbstück der Großmutter, hat einen besonderen Stellenwert in der Familie Frei aus Badesek. Der Enkel, und bisher letzter Erbe des Wallfahrtsmitbringsels, Nándor Frei (38), hat sie der NZ gezeigt.
Mitte Mai 2019 erregte Badeseck großes Aufsehen, als da der jüngste ungarndeutsche Lehrpfad eingeweiht wurde (NZ 21/2019). Damals fiel dem jungen Familienvater Nándor Frei ein, dass er auch selber etwas geerbt hatte. Zwar lebt er heute mit seiner Familie in der Nähe von Budapest, doch findet immer wieder alte Gegenstände, die ihn an seine Kindheit erinnern. „Schon immer hat mir die Figur gefallen, sie ist in der Familie bekannt, aber ob es solche oder ähnliche noch zu kaufen gibt, wusste ich nicht. Wir waren mit meiner Frau vor einigen Jahren einmal in Mariazell, ich hatte dieses Figürchen mitgenommen und da die Verkäufer von Devotionalien gefragt, ob sie so etwas noch kennen oder schon gesehen haben, jedoch es war allen unbekannt“, erzählt Frei.
Es ist ja auch kein Wunder, die Figur wurde nämlich 1938 erstanden: „Alles begann damit, als der Eucharistische Weltkongress in Budapest gefeiert wurde. Damals hat meine Großmutter Anna Frei geb. Monigl (1924-2008) dieses Figürchen von ihrer Tante geschenkt bekommen. Meine Großmutter war damals 14 Jahre alt. Als sie später schon eigene Kinder hatte, hat sie diese besondere Marienfigur als Glücksbringer in der Familie weitergegeben. Zuerst bekam sie mein Vater vor seiner Gesellenprüfung, und als ich dann meine Prüfungen an der Uni hatte, hat sie mir Oma immer in die Tasche gesteckt, damit sie mir Glück bringt. So lebt unser Erbstück aus Mariazell bei uns in der Familie weiter. Ich habe zwei Kinder und mein Plan ist, dass ich ihnen diese Figur weitervererben werde. Wenn sie einmal eine schwere Prüfung haben, werde ich ihnen diese Maria in die Tasche stecken, wie einst meine Großmutter mir.“
GS
Aus dem Inhalt
Regionaltanzgruppe Lochberg: Beste europäische Folklore-Gruppe
Die Regionaltanzgruppe Lochberg nahm Mitte Mai am FOLKLORE-WELTCUP in Italien teil. Eine Woche nach dem strengen Wettstreit wurde die 5. Schambeker Hochzeit mit 400 Teilnehmern ebenso von den Lochbergern organisiert. Im Jahre 2018 hat sich die Gruppe in Monte Carlo, Cannes und San Remo für den Weltcup qualifiziert. Über 22 Länder (u. a. aus Indien, Russland, Kroatien, Indonesien etc.) nahmen am Weltcup teil und wollten den ersten Platz holen. Die Lochberg-Tanzgruppe hat die Silbermedaille in einem sehr harten und strengen Wettstreit gewonnen und bekam auch den Titel: beste europäische Folklore-Gruppe!
Ausstellung der VUdAK-Künstlersektion in Hermannstadt
„Das verbindende und bestimmende Element dieser Künstlergemeinschaft ist die Abstammung, das Bekenntnis zur deutschen Identität. Diese Bestimmung wird durch Mehrstimmigkeit getragen, die Diversität in der künstlerischen Ausdrucksweise der einzelnen Mitglieder ist prägend.“ Darauf wies Angela Korb, 2. Vorsitzende des Verbandes Ungarndeutscher Autoren und Künstler (VUdAK), bei der Eröffnung der Ausstellung „Gestern – Heute – Morgen“ am 5. Juni im Atrium des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien in Hermannstadt hin.
„Wir hoffen, dass diese Freundschaften ewig halten werden“
Das Austauschprogramm zwischen den Schulen Elsa-Brändström-Gymnasium in Essen/Oberhausen und dem Valeria-Koch-Bildungszentrum in Fünfkirchen wird schon seit neun Jahren veranstaltet. Zuerst waren die Austauschschüler in Budapest und in Fünfkirchen und haben auch Litowr besucht. Der Austausch ging Ende Mai in Deutschland, in Oberhausen weiter. Die Teilnehmer haben diese zwei Wochen sehr genossen und waren am Ende sehr erschöpft, aber sie haben viele neue Bräuche und Gewohnheiten kennengelernt. Sie haben neue Freunde gefunden und hoffen, dass diese Freundschaften ewig halten werden.
Handwerkertag in Tarian
Schon zum 17. Mal fand in Tarian/Tarján der Handwerkertag statt. Auf dem Gelände des Heimatmuseums und der Sporthalle fanden sich am Samstag, den 08. Juni, Aussteller und Besucher ein, um gemeinsam diesen Tag zu verbringen. Der Bürgermeister Ernő Marx und die Vorsitzende der Deutschen Selbstverwaltung Katalin Árendás Huj begrüßten die Gäste und eröffneten den Nachmittag. Das Kulturprogramm startete die Musikkapelle „Geschwister“ und auch die Tanzgruppe des Kindergartens sowie der Gesangsverein Tarians hatten ihre Auftritte. Die „Lustigi Madl aus Tolnau“ hatten einen Gastauftritt und unterhielten die Zuschauer mit Mundart und Tanz. Neben dem bunten Programm boten die Aussteller vielfältiges Handwerk an.
Wenn uns der Blumenteppich den Weg weist… Fronleichnam in ungarndeutschen Dörfern
Das Fronleichnamsfest ist ein Hochfest im katholischen Kirchenjahr, mit dem die bleibende Gegenwart Jesu im Sakrament der Eucharistie gefeiert wird. Dieses Jahr begehen wir den Festtag am 20. Juni. In einigen katholischen ungarndeutschen Ortschaften hält sich der Brauch, an diesem Kirchenfest einen prunkvollen Blumenteppich zu Ehren Gottes zu machen, bis heute. Blumenteppiche sind vorwiegend im Ofner Bergland anzutreffen.
Vergangenheit auf Fortepan-Fotos
1912 hat der ungarische Staat den ehemaligen Husarenhauptmann und Angestellten der Kodak-Firma János Ranzensberger bevollmächtigt, mit dem Besitzer über die Gründung eines neuen Unternehmens zu verhandeln. Für die Forte-Fabrik begannen sofort die Bauarbeiten in Waitzen. Das populärste Produkt war bis zur Schließung 2007 der Negativfilm Fortepan. Diesen Namen trägt auch das digitale Fortepan-Archiv, gegründet in den 1980er Jahren von Miklós Tamási und Ákos Szepessy. Im Archiv befinden sich über 110 000 Fotos, die seit 2010 auch im Internet erreichbar und gratis zu benutzen sind. Die Ungarische Nationalgalerie in der Ofener Festung zeigt jetzt eine Auswahl von etwa 350 Aufnahmen, die teilweise chronologisch, teilweise thematisch angeordnet sind.
Ein Denkmal für Nikolaus Manninger
An der Deutschen Nationalitätengrundschule Hunyadi Mátyás in Schaumar/Solymár wurde dem 2014 verstorbenen Nikolaus Manninger ein Gedenkstein gewidmet. Am 31. Mai kamen unzählige Menschen auf dem Schulhof zusammen, um bei der Einweihung des Denkmals für den Choreografen und Tanzlehrer dabei zu sein. 1978 begann er in Schaumar seine tanzpädagogische Arbeit an der Grundschule, wo er zahlreiche Choreografien für die Kinder schuf. Sein Tod war und ist ein großer Verlust für seine SchülerInnen und die ungarische sowie die ungarndeutsche Tanzbewegung. Die feierliche Enthüllung des Gedenksteins begleitete die 6. Klasse der Grundschule mit seinen schönsten Tänzen. Die Herbstrosen-Tanzgruppe verschönerte den Garten, in welchem der Stein aufgestellt wurde, und organisierte die feierliche Einweihung.
Marok: Die Erinnerungen an das „HAUS“ bleiben immer schön
/in Aktuell, Neue Zeitung /von BachDorottyaIch heiße Molnár Lászlóné, geboren als Erzsébet Mancz am 15. Dezember 1940 in Marok (damals Püspökmárok, heute Erdősmárok), einem kleinen ungarndeutschen Dorf im Komitat Branau.
Gala in Komitat Wesprim
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDer Herbst schenkte uns ein herrliches Wetter mit heiterem Sonnenschein und bunten Blättern, ideal für die Wesprimer Komitatsgala am 12. Oktober in Papa. Zu Anfang zelebrierte Hochwürden Zoltán Tál eine innige deutschsprachige Messe in der Benediktinerkirche im Herzen der Stadt, stilvoll und angemessen auch für die Segnung der Preise, die später verliehen wurden.
„Sag beim Abschied leise Servus“ Trauer um einen Stimmkollegen
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDen Ferenc-Faluhelyi-Preis der Stadt Fünfkirchen hat Johann Ritter nicht mehr persönlich entgegennehmen können. Seinen 68. Geburtstag hat er noch erlebt, doch am 11. September 2024 hat er für immer die Augen geschlossen.
Ein hervorragender Klarinettist, der die ungarndeutsche Blasmusik in ihren einzelnen Schwingungen authentisch erklingen ließ – von ihm müssen wir uns nun verabschieden.
„Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDer Verband der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltungen der Tolnau hat den diesjährigen Niveaupreis „Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller verliehen. Die Auszeichnung wurde beim Komitatstag am 2. September im Mihály-Babits-Kulturzentrum in Seksard vom Vorsitzenden der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltung der Tolnau, Georg Féhr, und vom Ehrenvorsitzenden des Verbandes der Deutschen Selbstverwaltungen der Tolnau e.V., Dr. Michael Józan-Jilling, überreicht.
300 Jahre entlang der Donau – Deutsches Jugendcamp in Ulm
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDie Deutsche Selbstverwaltung Gereschlak hat mit einem Antrag an den Bethlen-Gábor-Fondsverwalter eine Förderung von 1,5 Millionen Forint für ein deutsches Nationalitätencamp gewonnen. Das Ziel war, ein besonderes Jugendcamp mit ungarndeutschem Hintergrund in Ulm zu organisieren, um auf diese Weise der 300-jährigen Ansiedlung der Deutschen in Ungarn zu gedenken. In Ulm und Umgebung haben wir Fahrradtouren unternommen, um die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen auf die Geschichte aufmerksam zu machen. Wir haben auch aus Gereschlak und Umgebung vertriebene Deutsche in und um Ulm besucht.