Eine seit 25 Jahren erfolgreiche Veranstaltung – Die Sommerakademie für Deutschlehrer/innen in Baje
„Gib einem Mann einen Fisch und du ernährst ihn für einen Tag. Lehre einen Mann zu fischen und du ernährst ihn für sein Leben.“ Konfuzius
Mit einem reichen Programm, dessen Rahmenthema „Auf Schatzsuche, Potenzialfokussierter Unterricht – Stärken– Ressourcen entdecken und fördern“ war, feierte die Eötvös- József-Hochschule in Baje (EJF) vom 20. – 22. Juni den 25. Geburtstag der Sommerakademie für Deutschlehrer/innen. Der Schirmherr des XXV. Jubiläums Miklós Soltész, Staatssekretär für kirchliche, Nationalitäten- und zivilgesellschaftliche Beziehungen eröffnete die Veranstaltung und hieß die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem ganzen Land willkommen. Nach den Begrüßungsworten von Dr. Zoltán Melicz, Rektor der EJF, Andrea Csubákné Besesek, Vizebürgermeisterin von Baje, Dr. Ibolya Szinger-Szilágyi, Prorektorin der EJF, und Mag. Elisabeth Mürwald-Scheifinger von der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich (PH NÖ) leitete Dr. Adelheid Manz, Direktorin des Instituts für Nationalitäten- und Fremdsprachen, unter Mitwirkung von Katinka Szettele und Krisztina Kemény-Gombkötő die dreitägige Fortbildung.
Dank der Zusammenarbeit der EJF mit der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg und der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich (PH NÖ) konnte den Teilnehmern eine besonders vielseitige Weiterbildung angeboten werden. Die Referentinnen und Referenten aus Deutschland (Prof. Dr. Marcus Schrenk, Kristina Singer, Monica Schwarzenthal und Adelheid Schulz), aus Österreich (Claudia Pinkl, Elisabeth Mürwald Scheifinger und Barbara Westermayer) sowie Prof. Dr. Elisabeth Knipf-Komlósi vom Germanistischen Institut in Budapest, Petra Englender-Virth aus Fünfkirchen, Kuratorin Klára Kuti aus dem Ungarndeutschen Landesmuseum in Totis und Dozentinnen an der Hochschule in Baje trugen mit mehreren Plenumsvorträgen und zahlreichen Workshops dazu bei, sich theoretisches und praktisches Wissen anzueignen.
Vorträge wurden über den potenzialfokussierten Unterricht, über den Wortschatz des Deutschen, über die Vermittlung von Phraseologismen im DaF-Unterricht, über die mathematische Haltung und über die visuelle Wahrnehmung gehalten. In den Workshops konnte man neue Kenntnisse sammeln, unter anderem zum Thema Volkstracht, zur Spracharbeit mit Jugendlichen mit und ohne Deutschkenntnissen, zur Seelenhygiene für Pädagogen, zur Leseförderung und Wortschatzerweiterung, zur mathematischen Schatzreise, zu Sachtexten und zur Arbeit mit Texten im Deutschunterricht. Es gab auch interdisziplinäre Theater- und Tanzworkshops und anlässlich des Weltyogatages auch Yoga. Kinderlieder zu den Jahreszeiten wurden gesungen und ungarndeutsche Tänze getanzt.
Im Ungarndeutschen Bildungszentrum präsentierte Richárd Tircsi, Leiter der Nationalitäten- Hauptabteilung im Ministerium (EMMI), die Geschichte der Ungarndeutschen in Nordostungarn durch sein Buch „Im Reich der Hölle: Beiträge zur Geschichte der Verschleppung der Deutschen in Vállalj und Mérk zur Zwangsarbeit nach Russland“.
Die Teilnehmer besuchten unter dem Motto „Uns’re Musik“ auch ein Konzert der „Alte Kameraden“-Blaskapelle. Die von einer Fotopräsentation über das Ungarndeutschtum begleitete echte ungarndeutsche Blasmusik weckte bei allen Anwesenden tiefe Gefühle.
Ich bedanke mich bei den Organisatoren auch im Namen der Teilnehmer für diese niveauvolle Veranstaltung.
Emőke Szabó-Hajós
Teilnehmerin
Aus dem Inhalt
Konferenz zu „Deutsch als Minderheitensprache im Kontext der europäischen Mehrsprachigkeit – Perspektiven und Herausforderungen“
Über die Bedeutung von Deutsch als Muttersprache im Spannungsfeld Muttersprache-Minderheitensprache und wie das im Kontext europäischer Mehrsprachigkeit gelingen kann, sprach in seiner Eröffnungsrede Hartmut Koschyk MdB, Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten. An der zweitägigen internationalen Konferenz zum Thema „Deutsch als Minderheitensprache“ nahmen Fachexperten und Vertreter der deutschen Minderheiten aus Deutschland, Georgien, Kasachstan, Kroatien, Lettland, Litauen, Polen, Moldawien, Rumänien, Russland, Serbien, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ukraine und Ungarn teil. Veranstaltungsort war die deutschsprachige Andrássy-Universität in Budapest.
Im 40. Hajoscher Sommerkünstlerlager entstandene Kunstwerke zieren Türen der örtlichen Grundschule
Die von der Hajoscher Deutschen Selbstverwaltung getragene Grundschule wurde neulich um eine besondere Kunstsammlung bereichert: an den Türen aller Klassenräume hängen nun originale Gemälde. Schöpfer der 25 Kunstwerke waren die Teilnehmenden des internationalen Sommerkünstlerlagers, das in der ungarndeutschen Kleinstadt Hajosch heuer zum 40. Mal ausgetragen wurde.
Zu Gast im Museum – Tolnau stellt sich vor
Im Jahre 2017 bekam Tolnau/Vértestolna die ehrenvolle Möglichkeit, sich in Totis, im Ungarndeutschen Landesmuseum vorzustellen. Zum 7. Mal veranstaltet das Museum die erfolgreiche Programmreihe „Zu Gast im Museum“, wo ungarndeutsche Gemeinden aus dem Komitat Komorn-Gran zum Vorstellen eingeladen werden. Tolnau hat vier verschiedene Veranstaltungen hinter sich, so konnte das Dorf zeigen, wie vielfältig und originell es ist.
Fachtreffen: Abteilung Nationalitäten der Fremdsprachigen Nationalbibliothek besuchte Ungarndeutsche Bibliothek
Die Sammlungs- und Nationalitätenabteilung der Ungarischen Fremdsprachenbibliothek besuchte am 28. Juni das Ungarndeutsche Kultur- und Informationszentrum und Bibliothek in Budapest. Die MitarbeiterInnen der Abteilung beschlossen, die Nationalitätenbibliotheken aufzusuchen, um die bestehenden Partnerschaften zu vertiefen und zu pflegen bzw. neue aufzubauen. Die Fremdsprachige Nationalbibliothek als das Koordinierungsinstitut der Nationalitäten-Dokumentenversorgung auch für die Ungarndeutschen ist bestrebt, mit allen Nationalitäten in Ungarn zusammenzuarbeiten.
Amtliches Regelwerk der deutschen Rechtschreibung aktualisiert
Das „Amtliche Regelwerk der deutschen Rechtschreibung“ liegt in einer aktualisierten Fassung vor. Es setzt die im „Bericht des Rats für deutsche Rechtschreibung für die Periode 2011 bis 2016“ enthaltenen Änderungen um. Die Änderungen im Regelwerk sind von den zuständigen staatlichen Stellen in Deutschland, Österreich, der Schweiz, dem Fürstentum Liechtenstein, der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol und der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens bestätigt und damit wirksam geworden.
Grenzübergreifende Fahrradtour der GJU am Neusiedler See – Rund um den See, der Länder, Völker und Kulturen miteinander verbindet
Die Gemeinschaft Junger Ungarndeutscher hat ihre jährliche Fahrradtour in vielerlei Hinsicht erneuert, neben der sportlichen Aktivität und der Entwicklung des Teamgeistes hat sie einen größeren Wert auf das Kennenlernen von anderen Minderheiten und Kulturen gelegt. Für diesen Zweck war das Grenzgebiet zwischen Österreich und Ungarn eine ideale Wahl, wo die Radfahrer das Leben der Deutschen und Kroaten in Westungarn sowie der Ungarn und Kroaten im Burgenland unter die Lupe genommen haben.
Marok: Die Erinnerungen an das „HAUS“ bleiben immer schön
/in Aktuell, Neue Zeitung /von BachDorottyaIch heiße Molnár Lászlóné, geboren als Erzsébet Mancz am 15. Dezember 1940 in Marok (damals Püspökmárok, heute Erdősmárok), einem kleinen ungarndeutschen Dorf im Komitat Branau.
Gala in Komitat Wesprim
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDer Herbst schenkte uns ein herrliches Wetter mit heiterem Sonnenschein und bunten Blättern, ideal für die Wesprimer Komitatsgala am 12. Oktober in Papa. Zu Anfang zelebrierte Hochwürden Zoltán Tál eine innige deutschsprachige Messe in der Benediktinerkirche im Herzen der Stadt, stilvoll und angemessen auch für die Segnung der Preise, die später verliehen wurden.
„Sag beim Abschied leise Servus“ Trauer um einen Stimmkollegen
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDen Ferenc-Faluhelyi-Preis der Stadt Fünfkirchen hat Johann Ritter nicht mehr persönlich entgegennehmen können. Seinen 68. Geburtstag hat er noch erlebt, doch am 11. September 2024 hat er für immer die Augen geschlossen.
Ein hervorragender Klarinettist, der die ungarndeutsche Blasmusik in ihren einzelnen Schwingungen authentisch erklingen ließ – von ihm müssen wir uns nun verabschieden.
„Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDer Verband der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltungen der Tolnau hat den diesjährigen Niveaupreis „Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller verliehen. Die Auszeichnung wurde beim Komitatstag am 2. September im Mihály-Babits-Kulturzentrum in Seksard vom Vorsitzenden der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltung der Tolnau, Georg Féhr, und vom Ehrenvorsitzenden des Verbandes der Deutschen Selbstverwaltungen der Tolnau e.V., Dr. Michael Józan-Jilling, überreicht.
300 Jahre entlang der Donau – Deutsches Jugendcamp in Ulm
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDie Deutsche Selbstverwaltung Gereschlak hat mit einem Antrag an den Bethlen-Gábor-Fondsverwalter eine Förderung von 1,5 Millionen Forint für ein deutsches Nationalitätencamp gewonnen. Das Ziel war, ein besonderes Jugendcamp mit ungarndeutschem Hintergrund in Ulm zu organisieren, um auf diese Weise der 300-jährigen Ansiedlung der Deutschen in Ungarn zu gedenken. In Ulm und Umgebung haben wir Fahrradtouren unternommen, um die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen auf die Geschichte aufmerksam zu machen. Wir haben auch aus Gereschlak und Umgebung vertriebene Deutsche in und um Ulm besucht.