Jugendtreffen4

Deutsch-ungarische Jugendbegegnung Budapest 2019

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. und die Cromo Stiftung haben in Ungarn zwischen dem  26. Juli und 11. August 2019 ein Workcamp abgehalten. Deutsche und ungarische Schülerinnen und Schüler haben an dieser Veranstaltung teilgenommen. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. ist eine humanitäre Organisation, die im Auftrag der Bundesregierung arbeitet.

Die Unterkunft war in Taks, in der Nähe von Budapest, in der Pension „Zöld Sziget“ (Grüne Insel). Es gibt dort Holzhäuser. In jedem Holzhaus haben je vier Teilnehmerinnen oder Teilnehmer gewohnt. Das dortige Schwimmbecken haben wir auch ausgiebig benutzt. Wir haben auch zusammen gekocht, das hat ebenfalls Spaß gemacht. Das selbstgemachte Essen schmeckte sehr gut!

Wir wurden vom Bürgermeister von Wudersch empfangen. Das war für uns eine große Ehre! Der Volksbund führt internationale Jugendbegegnungen und Workcamps unter dem Motto „Versöhnung über den Gräbern – Arbeit für den Frieden“ in ganz Europa durch. Wir haben den Friedhof in Wudersch besucht.

Wir haben uns im Workcamp mit vielen ernsthaften Themen auseinandergesetzt. Aber wir haben auch viel Spaß gehabt! Wir haben zum Beispiel gemeinsam eine Stadtrundfahrt in Budapest gemacht.

Außerdem haben wir an einem Schwabenfest in Taks teilgenommen. Wir haben unseren deutschen Freunden erklärt, dass in Ungarn eine deutsche Minderheit lebt. Wir haben ihnen gezeigt, wie wir auf solchen Festen feiern. Das Schwabenfest gefiel uns allen sehr gut!

Toleranz und Akzeptanz halten wir auch für sehr wichtig. Einen Tag lang haben wir im Rollstuhl gesessen. Wir haben ausprobiert, wie es ist, wenn man mit Behinderung lebt. Es ist sehr wichtig, dass wir Menschen mit Behinderungen als gleichwertige Menschen akzeptieren. Viele Menschen, die sichtbare Behinderung haben, erleben Dinge, die sie traurig machen. Diese Menschen haben unserer Meinung nach das Recht auf gleichwertige Lebensverhältnisse, wie die „gesunden“ Menschen. Wir können viel dafür tun, dass Menschen mit Behinderung ein besseres Leben führen können. Es war für uns alle eine sehr interessante Erfahrung, einen Tag lang im Rollstuhl zu sitzen

Die Stimmung im Workcamp war immer toll. Wir haben sehr viel gelacht. Es ist uns immer wieder etwas eingefallen, worüber wir lachen konnten.

Die deutschen Kinder waren uns sehr sympathisch. Wir haben erfahren, wie die jungen Leute in Deutschland leben, wie sie denken. Es hat uns auch interessiert, welche Songs zurzeit bei Jugendlichen in Deutschland beliebt sind. Wir haben oft zusammen deutsche Lieder gesungen.

Der letzte Tag war sehr traurig. Die zwei Wochen vergingen sehr schnell, aber wir sind dankbar, dass wir zusammen so eine schöne Zeit verbringen konnten. Einige von uns werden sich mit den deutschen Kindern im September in Alfeld treffen und im Oktober werden wir alle zusammen eine Woche in Erfurt verbringen.

Wir sind stolz darauf, dass wir gemeinsam aktiv für Frieden und Verständigung waren. Wir haben neue Freundschaften geschlossen. Schließlich möchten wir uns bei dem Workcamp-Leiter und bei den Teamern bedanken, dass sie die Programme perfekt organisiert und uns diese zwei Wochen so schön gemacht haben!

Zusammengestellt von Lili Virágh

Ferenc-Deák-Gymnasium in Kleinpesth

Aus dem Inhalt

 

Ungarndeutsch – Steh dazu!

Aktuell: 1700 ungarndeutsche Kandidaten

1700 Kandidaten treten bei den Wahlen der 47-köpfigen Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen, der jeweils siebenköpfigen regionalen deutschen Selbstverwaltungen in 14 Komitaten sowie in Budapest und der drei- oder fünfköpfigen örtlichen deutschen Selbstverwaltungen am 13. Oktober (Sonntag) an. Am 9. September mussten die Empfehlungsbögen abgegeben werden. Da auf der deutschen Wahlliste bis Redaktionsschluss 52381 Personen eingetragen sind (32875 Wähler wollen/können auch bei den nächsten Parlamentswahlen für die Liste der Landesselbstverwaltung votieren), wird die nächste Landesselbstverwaltung 47 Mitglieder haben.

Budapester Konzert zu 150 Jahre Wiener Staatsoper

Die alte Dame am Ring ist heuer 150 Jahre alt, erinnerte in ihrer Begrüßungsansprache die österreichische Botschafterin Elisabeth Ellison-Kramer beim Konzert „150 Jahre Wiener Staatsoper“ am 9. September im Budapester Music-Center. Die Wiener Staatsoper, das „Erste Haus am Ring“, eines der bekanntesten Opernhäuser der Welt, wurde am 25. Mai 1869 mit einer Premiere von Mozarts „Don Juan“ eröffnet. Das fulminante, vom Österreichischen Kulturforum organisierte Konzert bestand aus treffsicher ausgewählten Evergreens aus bekannten Opern und Operetten, vorgetragen vom Ensemble Neue Streicher aus Klosterneuburg.

Schulleiterwechsel an der Audi Hungaria Schule

Seit Beginn des Schuljahres 2019/20 wird das deutsch-ungarische Bildungszentrum in Raab von Frau Oberstudiendirektorin Corinna Wesche geleitet. Anlässlich der feierlichen Schuljahreseröffnung betonte Frau Wesche, dass sie mit viel Freude und Elan die Position der Schulleiterin an der Audi Hungaria Schule übernimmt. Es sei eine Herausforderung und zugleich eine große Ehre, diese besondere Schule leiten zu dürfen. In Zusammenarbeit mit dem engagierten Lehrerkollegium werde sie die Schülerinnen und Schüler des Bildungszentrums unter Berücksichtigung aller Besonderheiten eines bilingualen und interkulturellen Schultyps gerne auf ihrem Weg begleiten und nach Kräften unterstützen.

Auszeichnungen

 

Der Verband der Deutschen Nationalitätenselbstverwaltungen der Tolnau verlieh den Niveaupreis „Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ im Jahr 2019 an Peter Kremer für seine aufopfernde Arbeit, die er bei der Pflege und Bewahrung des kulturellen Erbes der Tolnauer Ungarndeutschen – mit Schwerpunkt Sagetal/Szakadát – geleistet hat. Ihm ist es zu verdanken, dass diese Werte mit Verwendung der heutigen, öffentlichen, modernen technischen und Kommunikationsmittel für jeden erreichbar geworden sind.

Die Deutsche Nationalitätenselbstverwaltung Seksard verlieh den Niveaupreis „Für das Szekszárder Deutschtum – János Klézli-Preis“ 2019 an Jürgen Spottke, der mit seiner opfervollen künstlerischen und Handwerker-Arbeit und Leistung viel dazu beigetragen hat, dass die „Bautzenland Spielburg“ im „Wunderland“-Kindergarten der Seksarder Deutschen Nationalitätenselbstverwaltung geplant und aufgebaut werden konnte.

kremerpeter2019 juergenspottke01

Der Tag der Heimat hat Zukunft
„Menschenrechte und Verständigung – Für Frieden in Europa“

Unter diesem Leitwort kamen am 31. August 2019 zum 70. Mal viele deutsche Heimatvertriebene und Flüchtlinge, Aussiedler und Spätaussiedler aus ganz Deutschland sowie Angehörige der deutschen Minderheiten aus den Heimatgebieten in Berlin zum Tag der Heimat des Bundes der Vertriebenen zusammen.

„Wer damals lebte, schweigt heute anders“

Ein sehr lesenswertes Buch: „Die Schwarze Flucht“ von Albert M. Maurer

„Das beschauliche Leben der donauschwäbischen Bauern Johann und Elisabeth Helfrich und ihrer kleinen Tochter Paula findet im April 1941 ein jähes Ende. Hitlerdeutschland überfällt zusammen mit Ungarn Jugoslawien. Johann erhält sowohl von den Deutschen als auch von den Ungarn Einberufungsbefehle. Elisabeths Bruder Ludwig geht zur SS. Der Serbe Pero, bei den Helfrichs und den anderen Donauschwaben in Darda ein gern gesehener Handwerker, schließt sich den Partisanen an.“

„Die Ortsansässigen haben das Recht, sich in ihrer Muttersprache zu äußern“

In der spätgotischen 1445 erbauten Pfarrkirche Sankt Peter und Paul fällt auf: Auf einem der farbigen Glasfenster steht in Deutsch „Preiset den Herrn“, beim anderen steht es italienisch, beim dritten slowenisch. Beim vierten denkt man zunächst an Latein, aber es ist Friaulisch. Die vier Sprachen sind in der italienischen Grenzstadt zu Österreich und Slowenien Tarvis (furlanisch und deutsch, italienisch: Tarvisio, slowenisch: Trbiž) Amtssprachen.

Tarvis-Hauptstraße

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Lebenslanger Dienst im Deutschunterricht Zwei Ungarndeutsche aus der Gründergeneration, die sehr viel für den Bildungsbereich unserer Volksgruppe getan haben, Rosa Mammel und Josef Lantos, verließen uns in letzter Zeit