Die Wichtigkeit der Freundschaft von zwei Kleinstädten – Daurog und Wendlingen – betonte Bürgermeister János Tittmann, die Werte füreinander bieten können. Sein Amtskollege Steffen Weigel würdigte die vielen Austauschprojekte zwischen den Partnerstädten, die seit 1997 offiziellen Charakter haben. Die partnerschaftlichen Beziehungen entwickeln sich dank der Freundeskreise, die in den beiden Städten vor 25 Jahren gegründet wurden und Triebfeder der freundschaftlichen Kontakte sind. Diese gehen darauf zurück, dass mehrere nach dem Zweiten Weltkrieg geflüchtete Familien aus Daurog in Wendlingen eine neue Heimat fanden. Anlässlich des Jubiläums wurden um den Bergmannstag herum verschiedene Veranstaltungen organisiert und bei einem Festakt am 30. August im einstigen Arbeiterheim von Daurog gefeiert. Aus Wendlingen reiste ein Bus voller Gäste an.
Die Freundeskreisleiter Ferenc Szalai (Daurog) und Dieter Bauer (Wendlingen) beschworen die zahlreichen Begegnungen, gegenseitige Besuche, Auftritte der Kulturgruppen, Sozialhilfe für Schulen und das Krankenhaus herauf. Besonders beachtenswert ist, dass bereits seit 1995 ein Schüleraustausch funktioniert, so dass über 300 junge Dauroger in der deutschen Sprache gestärkt wurden. Wie Máté Földes aus der 8. Klasse, der ständig beim Ungarndeutschen Rezitationswettbewerb erfolgreich auftritt und im Kulturprogramm eine Geschichte über das Telefonieren mit Missverständnissen erzählte.
Die Deutsche Selbstverwaltung der ehemaligen Bergmannsstadt gründete einen deutschen Kinderchor (Leiterin: Christina Fódi) und einen Erwachsenenchor (Leiterin: Katalin Sasvári), beide bereicherten mit ihren Liedern den Festakt.
Die Trachtengruppe der Banater Schwaben KV Esslingen/Wendlingen riss das Publikum mit einer Rock-and-Roll-Zusammenstellung mit. Auch die traditionellen Tänze führten sie mit Begeisterung auf. Die Leiterin der Trachtengruppe Renate Krispin legte Wert darauf, dass die Tanzgruppe auch ungarndeutsche Choreographien von Peter Schweininger aus Saar und des verstorbenen Josef Wenczl (Werischwar) darboten. Beide Choreographen arbeiteten eng mit der Trachtengruppe in Wendlingen zusammen. Und wie reibungslos Zusammenarbeit funktionieren kann, wurde eindrucksvoll dadurch veranschaulicht, dass die Dauroger Sváb Party-Kapelle die Banater Tänzer aufgrund der geschickten Noten musikalisch begleitete.
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Mitwirkende beim Festakt
Foto: I. F.
Aus dem Inhalt
Bergmannstag in Bogenriegel
Im September 2009 wurde die Bergmannssammlung in Bogenriegel/Görbehalom (eingemeindet in Ödenburg) eröffnet. Dank der Ideen und der Arbeit von Sándor Szigethi, der aus Heiligenstein stammt, erweitert sich die Sammlung ständig. Des Anfangs im Jahr 1753, der deutschen Bergarbeiter, und des zehnjährigen Bestehens der Sammlung gedachte man am Samstagnachmittag, (30. August) beim Bergmannstag, organisiert vom Bergmannsverein Bogenriegel. Dabei wurde an der Statue der Patronin der Bergarbeiter, der heiligen Barbara, ein Kranz niedergelegt.
Freudiges Wiedersehen
Partnerschaftstreffen zwischen Kronburg und Tolnau
Seit langem nicht getroffene Freunde und Bekannte grüßten einander am 16. August am Fuße des Illerbeurer Maibaumes. Zuletzt trafen sich die Vertreter der Partnergemeinden Kronburg und Tolnau/Vértestolna 2016 in Ungarn. Dieses Jahr ging es nun für neun Tolnauer für ein langes Wochenende nach Bayern. Obwohl die zwei Gemeinden schon eine fast 20-jährige gemeinsame Geschichte hinter sich haben, war die Aufregung über das Wiedersehen auf beiden Seiten groß.
V. Volkstanzwoche des Landesrates in Baje
Jung oder Alt – Volkstanz hat immer Hochsaison
Es existieren praktisch weltweit Folkloretänze oder Volkstänze, die über viele Generationen hinweg mit der traditionellen Volksmusik ein gemeinsames Kulturerbe bilden. Die typisch ungarndeutsche Ausprägung mit der Vielfalt an Erscheinungsformen ist nicht nur bäuerlichen Ursprungs, sondern hat auch viele historische Elemente aus höfischen und städtischen Tänzen. Volkstanz liegt stark im Trend, und um diese Nachfrage abdecken zu können, bietet die Tanzsektion des Landesrates ungarndeutscher Chöre, Kapellen und Tanzgruppen jährlich Weiterbildungen mit dem Schwerpunkt ungarndeutscher Volkstanz an.
Kirmes – Wallfahrt (Kiarafoat) in Sitsch
In Sitsch war die Wallfahrt eine traditionelle Veranstaltung. Die von den Dorfbewohnern besuchten Wallfahrtsorte waren Bakonybél, Jasd und Csatka. In Csatka war zweimal im Jahr Kirmes, am Tag Mariä Himmelfahrt (15. August) und am Geburtstag der heiligen Maria (8. September). Die Sitscher gingen nur am 8. September zum Pilgern, da am 15. August in Sitsch ebenfalls das Kirchweihfest gefeiert wurde. Man besuchte auch oft Jasd, wo die Wallfahrt am 12. September, am Namenstag Mariä, stattfand. Bakonybél war das am nächsten gelegene unter den genannten Dörfern. Dort gab es die Wallfahrt am 22. September, am Namenstag des heiligen Mauritius, Schutzpatron des Dorfes Bakonybél, des Mönchsklosters und der Kirche.
IV. Jugendtreffen der ungarländischen Nationalitäten
Im Fokus standen die Traditionen der 13 Nationalitäten
Junge Angehörige der autochthonen Nationalitäten Ungarns trafen sich zum vierten Mal am Ufer der Welenzer Sees, um einander besser kennenzulernen und gute Praktiken voneinander zu lernen. Die Gemeinschaft Junger Ungarndeutscher war schon zum zweiten Mal für die Organisierung zuständig. Mit einem vielfältigen Programmangebot wurden die Teilnehmer erwartet. Die Organisatoren haben versucht, die anwesenden Nationalitäten mehr hineinzubinden, damit es auf dem Treffen richtig um mehrere Nationalitäten geht.
Die Hochzeit des Jahrhunderts
So nannte man vor drei Jahrhunderten – im September 1719 – die Eheschließung zwischen Kurprinz Friedrich August und der österreichischen Kaisertochter Maria Josepha in Dresden. Die rauschenden Feierlichkeiten dauerten einen Monat lang, mit Opern, Festumzügen, Maskeraden, Jagden usw. Ab 1721 hatte August der Starke, Herrscher des vereinigten Königreiches Sachsen-Polen, für das junge Paar eine Sommerresidenz erbauen lassen, die der Sohn als Kurfürst weiter ausbauen ließ. Der spätbarocke Gebäudekomplex mit seiner prachtvollen Parkanlage – nach dem Patron der Jagd Hubertusburg benannt – zählt bis heute zu den größten Jagdschlössern Europas.
Marok: Die Erinnerungen an das „HAUS“ bleiben immer schön
/in Aktuell, Neue Zeitung /von BachDorottyaIch heiße Molnár Lászlóné, geboren als Erzsébet Mancz am 15. Dezember 1940 in Marok (damals Püspökmárok, heute Erdősmárok), einem kleinen ungarndeutschen Dorf im Komitat Branau.
Gala in Komitat Wesprim
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDer Herbst schenkte uns ein herrliches Wetter mit heiterem Sonnenschein und bunten Blättern, ideal für die Wesprimer Komitatsgala am 12. Oktober in Papa. Zu Anfang zelebrierte Hochwürden Zoltán Tál eine innige deutschsprachige Messe in der Benediktinerkirche im Herzen der Stadt, stilvoll und angemessen auch für die Segnung der Preise, die später verliehen wurden.
„Sag beim Abschied leise Servus“ Trauer um einen Stimmkollegen
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDen Ferenc-Faluhelyi-Preis der Stadt Fünfkirchen hat Johann Ritter nicht mehr persönlich entgegennehmen können. Seinen 68. Geburtstag hat er noch erlebt, doch am 11. September 2024 hat er für immer die Augen geschlossen.
Ein hervorragender Klarinettist, der die ungarndeutsche Blasmusik in ihren einzelnen Schwingungen authentisch erklingen ließ – von ihm müssen wir uns nun verabschieden.
„Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDer Verband der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltungen der Tolnau hat den diesjährigen Niveaupreis „Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller verliehen. Die Auszeichnung wurde beim Komitatstag am 2. September im Mihály-Babits-Kulturzentrum in Seksard vom Vorsitzenden der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltung der Tolnau, Georg Féhr, und vom Ehrenvorsitzenden des Verbandes der Deutschen Selbstverwaltungen der Tolnau e.V., Dr. Michael Józan-Jilling, überreicht.
300 Jahre entlang der Donau – Deutsches Jugendcamp in Ulm
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDie Deutsche Selbstverwaltung Gereschlak hat mit einem Antrag an den Bethlen-Gábor-Fondsverwalter eine Förderung von 1,5 Millionen Forint für ein deutsches Nationalitätencamp gewonnen. Das Ziel war, ein besonderes Jugendcamp mit ungarndeutschem Hintergrund in Ulm zu organisieren, um auf diese Weise der 300-jährigen Ansiedlung der Deutschen in Ungarn zu gedenken. In Ulm und Umgebung haben wir Fahrradtouren unternommen, um die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen auf die Geschichte aufmerksam zu machen. Wir haben auch aus Gereschlak und Umgebung vertriebene Deutsche in und um Ulm besucht.