Erstes Sprachcamp des Verbandes der deutschen sozio-kulturellen Gesellschaften (VdG) in Turawa – Zu Gast: Ungarndeutsche

Teilnehmer mit ZeitungenAlles begann im November 2018, als Jugendliche aus Ost- und Mitteleuropa in Berlin an der I. Internationalen Jugendkonferenz der ifa teilnahmen. Bei den verschiedenen Workshops stellte sich heraus, dass sowohl die deutsche Minderheit in Polen als auch die in Ungarn mit dem gleichen Problem kämpft: immer weniger Jugendliche sprechen und benutzen die deutsche Sprache im Alltag, obwohl man die Möglichkeit hat, die Sprache in den Schulen zu lernen.

Schon bei der Konferenz entstand die Idee eines Sprachcamps, wo Jugendliche aus Polen und Ungarn sich treffen können, um einander besser kennenlernen und die deutsche Sprache üben zu können. Die Organisation nahm Beata Sordon, Jugendbeauftragte der VdG, in die Hand, so wurde das erste Sprachcamp zwischen dem 5. und 11. August in Turawa/Polen veranstaltet. Jugendliche aus Polen und Ungarn verbrachten eine Woche in der schönen Woiwodschaft Oppeln.

Die Übung der deutschen Sprache erfolgte in drei kleinen Sprachgruppen, so wurde gesichert, dass alle die Möglichkeit hatten, eine Woche lang Deutsch schriftlich und mündlich intensiv verwenden zu können. Nach dem ersten „schüchternen“ Tag wurden die Gruppen immer aktiver und selbstbewusster in Deutsch. Dazu haben neben den Sprachstunden auch die verschiedenen Aktivitäten, wie eine Fahrradtour, das Kegeln oder die Stadtbesichtigung in Oppeln beigebracht.

Am Abschlussabend zeigten die Jugendlichen den eingeladenen Gästen der deutschen Minderheit aus Polen verschiedene kulturelle Darbietungen. Nach einem Theaterstück und Gesang wurde auch ein Video präsentiert, das über das Leben im Sprachcamp gedreht wurde. Nach der Verteilung der Zertifikate sind alle glücklich nach Hause gefahren; in der Hoffnung, dass die Initiative im nächsten Jahr fortgesetzt wird.

Viktória Nagy
Co-Organisatorin

Hier finden Sie das Video, das die Jugendlichen im Camp gedreht haben: https://www.facebook.com/viktoria.nagy.9678/videos/3461501813875305/

Aus dem Inhalt

 

„Paneuropäisches Picknick“ – Videobotschaft der Bundeskanzlerin Angela Merkel

Vor ihrem Besuch anlässlich der Grenzöffnung vor 30 Jahren in Ödenburg wurde eine Videobotschaft der Bundeskanzlerin Angela Merkel veröffentlicht: Am 19. August 1989 wurde an der Grenze zwischen Ungarn und Österreich ein Grenztor geöffnet für ein Paneuropäisches Picknick. 700 Menschen aus der ehemaligen DDR nutzten damals die Gelegenheit zur Flucht in den Westen. Damit hat Ungarn einen Beitrag dazu geleistet, dass das Wunder der Deutschen Einigung möglich wurde. Wir sind uns auch bewusst, wenn wir an diesen Tag denken, dass die Aktivitäten osteuropäischer Menschen, zum Beispiel aus Polen oder der Tschechoslowakei, mit dazu geführt haben, dass diese Entwicklung überhaupt möglich war und wir werden Ungarn immer dankbar sein für diesen Beitrag zur Deutschen Einheit.

 

Bergmannskiritog in Brennberg

brennberg-baumNach alter Tradition wurde am 18. August auf dem Hauptplatz den Ahnen des einstigen Bergwerksdorfes gedacht. Heuer wurde von den alten Bergmannsbräuchen der Kirchtag zu neuem Leben erweckt. Das Tanzensemble Brüderlichkeit erfreute das große Publikum mit traditionellen Tänzen und einem außergewöhnlichen Kranztanz. Unter der Leitung von Fachmännern wurde anschließend mit Hilfe von etwa 50 Personen der Kirchtagsbaum aufgestellt und danach lustig gefeiert.

Im Dienst der deutschen Minderheit in Polen – Dominika Bassek-Laskowska

Dominika_Bassek_LaskowskaDominika Bassek-Laskowska (31) ist Journalistin mit Herz und Seele. Sie lebt in Chorula, einem Dorf nahe Oppeln in Schlesien. Oppeln ist die Hauptstadt der polnischen Wojwodschaft Opole und das Zentrum der deutschen Minderheit in Polen. Ihre Familie hat ebenfalls deutsche Wurzeln. Sie erinnert sich gerne an ihre Kindheit, als sie nach der Schule zu ihrer Großmutter ging und diese immer deutsches Fernsehen geschaut hat. Aber auch durch Verwandte aus Deutschland hat sie ihre Deutschkenntnisse immer wieder verbessert.

Tag der Donauschwaben 2019 in Des Plaines

Schon über sechs Jahrzehnte wird am ersten Sonntag im August der Tag der Donauschwaben begangen. In den letzten Jahren fand dieses Fest in den Räumlichkeiten des Heimes der Vereinigung der Donauschwaben in Des Plaines (Illinois, USA) statt, wo auch in diesem Jahr ein erfolgreiches Fest durchgeführt wurde.

Das große Comeback: Die Platin-Kapelle spielt wieder

Platin_Kapelle_2019_RóbertGrób_CsabaBede_TiborTutti_PéterTuttiDie Platin-Kapelle wurde 2008 in Seik/Szajk gegründet, als sich ein paar Teenager zusammengetan haben und anfingen, gemeinsam Musik zu machen. Damals war es für sie wichtig, mal so richtig Erfahrungen auf der Bühne zu sammeln und die bis dahin in Musikschulen angeeigneten Kenntnisse auszutauschen. 2013 änderte sich die Aufstellung: einige Mitglieder schieden aus und machten in anderen Kapellen weiter.

Mirjam Faragó ist Siegerin des IX. Schwäbischen Landesschönheitswettbewerbs

 schönheitskoniginIm Rahmen des diesjährigen Bonnharder Sommerfestes hat man die schönste Ungarndeutsche gesucht und gefunden. Das abwechlungsreiche Festprogramm hatte dank des gut organisierten Wettbewerbs einen wunderbaren Ausklang. Und nun stellt sich die Landessiegerin, Mirjam Faragó aus Kurd, vor.

Liszt-Fahrradtour

725 Radfahrer machten sich vom Harkauer Fußballplatz aus auf den Weg nach Raiding in Österreich zum Geburtshaus von Franz Liszt. Die Fahrradtour wurde schon das 16. Mal abgehalten. Unter den Teilnehmern waren Radfahrer aus Ungarn, Österreich, den USA und aus Bolivien, und auch zwölf Mitglieder des 2018 in Güns gegründeten Kulturvereins „Franz-Liszt“. Während seiner Laufbahn gab Franz Liszt insgesamt fünf Konzerte in Ödenburg und bei seiner zweiten Ungarntour erreichte er am 27. September 1846 auch Güns.

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Der Herbst schenkte uns ein herrliches Wetter mit heiterem Sonnenschein und bunten Blättern, ideal für die Wesprimer Komitatsgala am 12. Oktober in Papa. Zu Anfang zelebrierte Hochwürden Zoltán Tál eine innige deutschsprachige Messe in der Benediktinerkirche im Herzen der Stadt, stilvoll und angemessen auch für die Segnung der Preise, die später verliehen wurden.

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Den Ferenc-Faluhelyi-Preis der Stadt Fünfkirchen hat Johann Ritter nicht mehr persönlich entgegennehmen können. Seinen 68. Geburtstag hat er noch erlebt, doch am 11. September 2024 hat er für immer die Augen geschlossen.
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In Nadwar waren die staubigen Wege zu den Weinbergen voller Traktoren und eifriger Winzer, es herrschte ein reges Treiben im Kellerdorf. Bis Ende August waren fast alle Trauben schon geerntet, weit vor der üblichen Zeit. „Fast einen Monat früher mussten wir alles lesen“, erzählen die Winzer, die bemüht sind. den Most im Gleichgewicht zu halten. Die Hitze ist man bei diesen Arbeitsvorgängen nicht gewohnt, Umdenken und schnelles Reagieren sind gefragt. Zwar ist die Qualität meist gut, auch wenn die Trauben weniger Saft tragen, aber die Mengen werden wegen der schonungslosen Hitze auf jeden Fall geringer ausfallen.