Christkindlspiel im BakonyerWald im Nationalregister des immateriellen Kulturerbes

Das Übereinkommen zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes wurde von der UNESCO im Jahre 2003 angenommen, Die Ziele dieses Übereinkommens sind die Erhaltung des immateriellen Kulturerbes; die Gewährleistung der Achtung vor dem immateriellen Kulturerbe der jeweiligen Gemeinschaften, Gruppen und Einzelpersonen; die Bewusstseinsförderung in Bezug auf die Bedeutung des immateriellen Kulturerbes und seiner gegenseitigen Wertschätzung auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene.

Ungarn schloss sich im Jahre 2006 dem Abkommen an; mit der fachlichen Koordinierungsaufgabe wurde das Ethnographische Museum in Sankt Andrä beauftragt. Das heißt: die Gemeinschaften stellen einen Antrag, das Ethnographische Museum überprüft ihn, und nach seiner Befürwortung wird das Erbe der Gemeinschaft in das Nationalregister eingetragen.

Der Antrag „Christkindlspiel – ein Weihnachtsbrauch in den von Deutschen bewohnten Gemeinden im Bakonyer Wald und Plattenseeoberland als noch lebendes Erbe in Urkut, Waschludt, Band, Kischludt, Herend, Marka, Polan, Faist, Nana, Rendek, Ratot, Hidikut, Totwaschon“ auf die Aufnahme in das Nationalregister wurde von Franz Heilig, Vorsitzender der Deutschen Komitatsselbstverwaltung Wesprim sowie Ilona Piller-Fódi, Vorsitzende der Gemeinschaft der Deutschen Selbstverwaltungen im Komitat Wesprim gestellt.

Am 17. September 2021 wurden die Urkunden für die Gemeinschaften in feierlichem Rahmen im sanierten Rittersaal in der Ofner Festung überreicht. Schirmherrin war Dr. Anita Herczeg, die die Veranstaltung eröffnete.

Hier müssen wir den Personen den herzlichsten Dank aussprechen, die uns geholfen haben den Antrag erfolgreich zu stellen: Veronika Büki-Vidi, als Ideengeberin, Henriett Karsai-Lipécz, Mitarbeiterin im Museum in Wesprim, Kornelia Wágenhoffer, LdU-Regionalbüroleiterin und Josef Oszvald, Schuldirektor i.R., Waschludt.

Die Urkunde überreichte Prof. Dr. Miklós Kásler, Minister für Humanressourcen, dem Antragsteller Franz Heilig, Vorsitzender der Deutschen Selbstverwaltung des Komitats Wesprim.

Während des Festprogrammes konnten die Ausstellungen der „Neuen“ besichtigt werden. Wegen Platzmangel durfte Christkindl aus Urkut die 13 Gemeinden vertreten. Schirmherrin Frau Anita Herczeg besuchte das Zelt der Urkuter, kostete und lobte die Weinsuppe und den Guglhupf, die sie zu Weihnachten auch selbst zubereitet.

Das Publikum konnte am 18. und 19. September im Freilichtmuseum von Sankt Andrä die Ausstellungen von mehr als 40 eingetragenen Gemeinschaften besichtigen. Das Christkindl-Erbe wurde von Gemeinden aus Urkut, Kischludt, Herend, Band, Marka und Polan präsentiert und mit Basteln von kleinen Geschenken ermöglicht.

Das Ungarndeutschtum wird bis heute durch den Emmaus-Brauch aus Bohl, die Blaufärberei und durch das Christkindlspiel im Bakonyer Wald im Nationalregister vertreten, obwohl es noch viel mehr würdig wäre zur Aufnahme ins Register, wie z. B. der Blumenteppich zum Fronleichnamsfest in vielen Ortschaften, Kellerreihen in Hajosch und Ghowisch, Pirgerbrauch in Totwaschon.

F.H

Die Ausstellung im „Csikós udvar“ in der Ofner Festung: Frau Ibolya Vinkelman, Rosalia Freund (Urkut), Elisabeth Rummel-Simon (Nana), Franz Heilig

Aus dem Inhalt

Förderungen

Die Landes- und lokalen Selbstverwaltungen der Minderheiten tragen an die 100 Institutionen, hieß es im Parlament bei der feierlichen Übergabe der zusätzlichen Förderungen an jene lokalen Nationalitätenselbstverwaltungen, die Trägerinnen von Schulen und/oder Kindergärten sind. Von den 51 Trägerinnen sind 47 deutsche, 2 slowakische und 1-1 kroatische bzw. rumänische lokale Selbstverwaltungen. Gefördert werden 67 Institutionen mit 1,719 Milliarden Forint, informierte Miklós Soltész, der für die Nationalitäten zuständige Staatssekretär.

 

Die LDU Bayern wird immer jünger

Die Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn, Landesverband Bayern e.V., hielt die diesjährige Mitgliederversammlung im Gasthof Geiger in Geretsried ab. Der 1. Vorsitzende Georg Hodolitsch begrüßte die anwesenden Mitglieder und Gäste. Für die verstorbenen Landsleute, davon zwei Tänzerinnen seiner ehemaligen örtlichen Seniorentanzgruppe sowie weitere Unterstützer der LDU wurde eine Gedenkminute eingelegt. Aufgrund des Engagements von Vorstandsmitgliedern konnte die Mitgliederzahl mit jungen Gesichtern weiter gestärkt werden.

 

Der Räuber Hotzenplotz

Das neue Kinder- und Jugendstück der Deutschen Bühne Ungarn

Eine Kaffeemühle – beim ersten Sehen und Hören ein Gegenstand, über den man bestimmt keine Geschichte erzählen könnte. Oder doch? Genau mit dieser Kaffeemühle, dem Geburtstagsgeschenk für die Großmutter, beginnt nämlich die Geschichte vom Räuber Hotzenplotz. Das neue Kinder- und Jugendstück der Deutschen Bühne Ungarn lädt Kinder und Familien in die Welt von Otfried Preußlers Märchen ein. Eine zauberhafte Kulisse, großartiges Spiel und eine mitreißende Geschichte erwarten die Besucher – seien sie klein oder etwas größer –, wenn sie sich auf dieses Abenteuer einlassen.

„Das Band ist ein Symbol der Zugehörigkeit zur Gemeinschaft“

Die Bandweihe fand im Ungarndeutschen Bildungszentrum in Baje ungewöhnlich früh statt, war aber von einer sehr feierlichen Atmosphäre geprägt. Die Sporthalle der Einrichtung war am Abend des 21. Oktober mit den Schülern der Abschlussklassen, deren Angehörigen und den Lehrern der Schule gefüllt. Die Veranstaltung war wie gewohnt von einem abwechslungsreichen und stimmigen Programm geprägt. Auf eine Zusammenstellung von kurzen Zitaten und schönen Liedern folgte eine Rede von Francseszka Erős und Liza Verebélyi, die im Namen der Absolventen ihre gefühlvollen Gedanken mit den Anwesenden teilten.

Deutsches Nationalitätenprojekt Klassenfahrt

Wir waren sehr froh, als unsere Klassenleiterin Adele Büki uns mitteilte, dass wir die Möglichkeit haben, im Rahmen eines deutschen Nationalitätenprojekts eine Klassenfahrt machen zu können. Zuerst haben wir uns auf das Projekt vorbereitet. Viele haben Referate für die Klasse über Tscholnok, Csákvár, Stuhlweißenburg, Ferenc Puskás und die Akademie von Felcsút gehalten. Während der Musik- und Tanzstunden haben wir ungarndeutsche Lieder und Tänze kennengelernt.

1.GJU-Hauswettbewerb in Hartian

Sankt Martin gewinnt und übernimmt somit die Organisation für das nächste Jahr

Auf Initiative des Freundeskreises Schwäbischer Jugendlicher Hartian fand am 16. Oktober der erste GJU-Hauswettbewerb statt. Die Organisatoren wollten damit einerseits einen nagelneuen regionalen Volkskundewettbewerb für die Jugendlichen des südlichen Teils des Komitats Pesth starten, andererseits ihr neues Vereinshaus mit befreundeten Jugendorganisationen zusammen in Betrieb nehmen. (Über das neue Vereinshaus der Hartianer Jugendlichen wird im Deutscher Kalender 2022 berichtet.)

100 Jahre Gemeinschaft – 1 Dorf

Mehr als hundert Bilder zum Thema Erstkommunion in Tolnau/Vértestolna wurde in der letzten Zeit von der örtlichen Nationalitätenselbstverwaltung und Kirchengemeinde gesammelt. Im Rahmen einer deutschsprachigen, feierlichen Messe wurde aus diesen Fotos eine Ausstellung eröffnet. Die heilige Messe am 17. Oktober 2021 wurde vom Militärgeistlichen Milán Mór Markovics, der selber ungarndeutscher Abstammung ist, zelebriert. Das Kuriosum der Ausstellung ist ein deutschsprachiges Andenken an die erste heilige Kommunion aus dem Jahr 1922. Daneben sind auf sechs Tafeln zahlreiche Einzel- und Gruppenbilder aus den vergangenen 100 Jahren zu finden.

Ákos Matzon „Raumsuche“ in der Budapester Kunsthalle

Auf den Bildern von Ákos Matzon ist nicht das Auffinden des Raums das Ziel, sondern die Raumsuche im optischen, gedanklichen und theologischen Sinne gleichermaßen. Es sind gewisse kompetenzentwickelnde Übungen, damit wir imstande sein sollten – oder wenigsten den Versuch unternehmen – zu verstehen, was Breite, Länge, Höhe, Tiefe sind und wo wir uns darin befinden. Und wenn viel von spirituellem Raum die Rede ist und es vielleicht der biblischen Zitate zu viele sind kann nicht die Rede sein von Frömmigkeit, von ernster Auseinandersetzung mit Schicksalsfragen. Der Raumsucher ist ein spielerischer, phantasiereicher, humorvoller Mensch – ein Findiger.

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Auflösung des Mundart-Preisausschreibens „die Jähn“ (apremerisch) „die Jäne“ (sawederisch und mutschingerisch)

Die Jähn (die Jäne) ist ein altfuldischer Mundartausdruck aus der Landwirtschaft und leitet sich aus dem Verb: „ja(h)nen“ ab, vgl. Jahn (Deutsches Rechtswörterbuch – DRW). Sie bezeichnet eine bestimmte Landfläche (s. u. „II“ ebenda) und wird somit (vgl. unter „II1“) als der Teil einer bebauten Fläche, den eine Person zur Bestellung oder Aberntung vor sich hat und in einem Gang (siehe Etymologie) erledigt; dann auch „Arbeitspensum“ genannt.

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