Ein wichtiges Herbstprogramm für die Mitglieder des Vereins der Deutschen in Elek ist der jährlich organisierte Ausflug. Bei der Auswahl der Reiseziele wird darauf geachtet, bisher unbekannte Landschaften, Orte mit ungarndeutschen Traditionen und Kultur kennen zu lernen sowie neue Kontakte zu knüpfen.
Die im „Winkel“ der großen ungarischen Tiefebene lebenden Eleker suchen gern Hügellandschaften auf. So waren sie 2016 in der Weinregion von Seksard, in Bonnhard und Grawitz. Im Herbst 2019 verbrachten sie zwei unvergessliche Tage in Gereschlak und Feked, wo sie erleben konnten, wie beispielhaft in den beiden Ortschaften Sprache und Tradition bewahrt werden, wie gastfreundlich ihre Bewohner sind. Der Ausflug nach Hajosch 2020 mit Kellerbesuch, mit gemeinsamem Singen und Akkordeonspiel der Einheimischen bleibt auch ein schönes Erlebnis.
Da Elek direkt an der rumänischen Grenze liegt, konnten sie auch schon das Demokratische Forum der Deutschen und ihre Vereine in Temeswar und Großwardein aufsuchen, Kontakte knüpfen und die Entwicklung beider Städte bewundern.
Dieses Jahr sind sie am 2. Oktober um 04.30 Uhr in Elek losgefahren, um Schaumar, Sanktiwan bei Ofen und Werischwar im Ofner Bergland für sich zu entdecken. Um 9.00 Uhr wurden sie in Schaumar von Eva Hönig, Vorsitzende des Kulturausschusses der Deutschen Nationalitätenselbstverwaltung, empfangen. Sie hat für die Gruppe ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Mária Jablonkay als Expertin sprach über die Geschichte des Ortes, stellte die katholische Kirche und ihre Umgebung vor. Mit den Details der Restaurierungsarbeiten in der Kirche machte János Elisch die Besucher bekannt, seine Frau Elisabeth Elisch-Draxler erzählte im Bauernhaus über das Leben der einstigen Dorfbewohner, Dr. Piroska Tóth über die reiche örtliche Sammlung im Ortshistorischen Museum.
Nach einem angenehmen Mittagessen in der „Csali csárda“ kamen sie in Sanktiwan bei Ofen an. Das einstige Bergmannsdorf und das Leben seiner Einwohner wird auf Schildern eines Lehrpfades dargestellt, den die Besucher unter der Leitung des Abgeordneten der Selbstverwaltung der deutschen Nationalität und der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen Erich Richolm besichtigen konnten, wie auch das Heimatmuseum.
In Werischwar weckten Frau Gromon, die alle „Mici néni“ nennen, und Attila Fogarassy-Fetter das Interesse der Besucher. Ihre große Sammlung und seine interessanten Geschichten haben Jung und Alt hingerissen.
Mit vielen neuen Erlebnissen, Erfahrungen, guten Ideen, mit der Erinnerung an freundliche Menschen und schöne Landschaften sind die Eleker nach vier Stunden Fahrt zu Hause angekommen. Mit dem Wunsch eines Wiedersehens in Elek haben sie sich von Eva Hönig verabschiedet. Hiermit möchten wir uns bei allen bedanken, die bei der Verwirklichung dieses schönen Tages mitgeholfen haben.
Klára Mester
Mici néni zeigt ihre Sammlung in Werischwar
Aus dem Inhalt
41.Kulturtagung der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn
Die Stadt Gerlingen und die Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn Landesverband Baden-Württemberg hielten am 16. Oktober 2021 ihre 41. Kulturtagung in der Stadthalle in Gerlingen ab, an der auch die Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen teilnahm. Im Fokus der diesjährigen Kulturtagung standen zwei Themenschwerpunkte: 20 Jahre Vereinbarung zwischen der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen (LdU) und der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn (LDU) sowie 75 Jahre Vertreibung der Deutschen aus Ungarn.
Oktober(schul)fest 2021 in der Audi-Schule Raab
Die Audi Hungaria Schule Raab feierte zum dritten Mal das nun schon traditionelle Oktober(schul)fest. In der festlich weiß-blau dekorierten Sporthalle versammelten sich am 15. Oktober mehr als 600 Besucherinnen und Besucher. Den Auftakt des Programms bildete die Aufführung der jüngsten Tänzer der Schule – die bezaubernde Gruppe der Vorschulkinder führte unter Leitung der Kindergartenleiterin Árpásiné Domán Mónika einen bunten Reigen vor, wofür sie herzlichen Applaus ernteten. Die Diamant-Kapelle spielte auf und sorgte mit schwungvollen Klängen für ausgelassene Stimmung, die auch in einem echten Festzelt nicht hätte besser sein können.
30 Jahre Verein der Wieselburger Deutschstämmigen
Der Verein der Wieselburger Deutschstämmigen feierte am 13. Oktober sein 30-jähriges Bestehen. Der Verein wurde am 13. Juni 1991 gegründet und am 23. September 1991 vom Amtsgericht des Komitats Raab-Wieselburg-Ödenburg eingetragen. Die Feierstunde begann in der Wieselburger römisch-katholischen Pfarrkirche mit einer deutschsprachigen Messe, zelebriert von Dechant-Pfarrer und Domherr Jenő Kapui. Das Jubiläumsprogramm fand im Theaterraum des Gemeinschaftshauses „Zum Weißen Rössl“ statt.
Spielleiterausbildung in Bonnhard
DER WEG – ungarndeutsche Zeitreise heißt das Motto des Brettspiels, über das in letzter Zeit bereits viel zu lesen war. Wie das Gesellschaftsspiel „funktioniert“, wer und wie man es spielen kann, wurde auch in Bonnhard vorgestellt. Es kamen zahlreiche Interessenten – um die 60 an der Zahl – vom gesamten Gebiet des Komitates Tolnau – aus etwa 20 – 22 Gemeinden von Nord bis Süd, von Ost bis West. Der große Saal in der neuen Begegnungsstätte in Bonnhard (im Geburtshaus des Honvéd-Generals Moritz Perczel) war voll besetzt. Auf den großen Tischen „warteten“ je zwei Spiele auf die Interessenten – Pädagogen, Vertreter von deutschen Selbstverwaltungen, von Bibliotheken, Schulen, Kulturgruppen usw. –, um „die Zeitreise anzutreten“. Erfreulich war, dass auch Jugendliche relativ zahlreich gekommen waren.
Kirchenchortreffen – zweite Wallfahrt in Papa
Die Kirchenchöre trafen am 9. Oktober in der katholischen Schule ein und probten gemeinsam in Gruppen in der Hauptkirche von Papa (gewidmet dem hl. Stephan – Apostel und Märtyrer). Die Chöre marschierten in Tracht mit Vereinstafeln und Getreidekörben, begleitet von Blasmusik in die Hauptkirche. Die Korbträger stellten die Körbe und Tafeln vorm Altar hin, während die Chöre „Maria zu lieben …“ in Begleitung der Blaskapelle sangen. Die heilige Messe wurde von Dr. Josef Mail, Abtpfarrer von Papa zelebriert. Die Messgesänge wurden von der Blaskapelle begleitet.
Weinlesefest in Jula
Tradition trifft Spaß
In der letzten NZ-Ausgabe wurde bereits über den Erfahrungsaustausch der GJU mit der slowakischen Jugendorganisation MASZFISZ berichtet. Im Rahmen dieses Treffens haben die GJU- und MASZFISZ-Mitglieder nicht nur slowakische Zentren im Komitat Bekesch aufgesucht, sondern auch das deutsch und rumänisch geprägte Jula. Hier hat man nach der Besichtigung des beispielhaft renovierten Marienhauses dem Deutsch-Julaer Weinlesefest ebenfalls beigewohnt. Die Art und Weise der Vermittlung der Traditionen hat bei den Teilnehmern dieses Ereignisses einen so bleibenden Eindruck hinterlassen, dass es einen eigenen Artikel wert war.
Auflösung des Mundart-Preisausschreibens „die Jähn“ (apremerisch) „die Jäne“ (sawederisch und mutschingerisch)
/in Aktuell, Neue Zeitung /von BachDorottyaDie Jähn (die Jäne) ist ein altfuldischer Mundartausdruck aus der Landwirtschaft und leitet sich aus dem Verb: „ja(h)nen“ ab, vgl. Jahn (Deutsches Rechtswörterbuch – DRW). Sie bezeichnet eine bestimmte Landfläche (s. u. „II“ ebenda) und wird somit (vgl. unter „II1“) als der Teil einer bebauten Fläche, den eine Person zur Bestellung oder Aberntung vor sich hat und in einem Gang (siehe Etymologie) erledigt; dann auch „Arbeitspensum“ genannt.
Gedenken an die Vertreibung der Ungarndeutschen in Sachsen
/in Aktuell, Neue Zeitung, NZ /von BachDorottyaMit einer Kranzniederlegung an der Gedenktafel an der Grauen Kaserne wurde am 19. Januar 2025 im sächsischen Pirna an die aus Ungarn vertriebenen Deutschen erinnert.
Gedenkspaziergang und -feier zum 80. Jahrestag der Verschleppung der Deutschen aus Elek
/in Aktuell, Neue Zeitung, Unkategorisiert /von BachDorottyaEin aus vierzig umgebauten Viehwaggons bestehender Zug verließ den Bahnhof Elek am 11. Januar 1945 um 13 Uhr – wie es sich später herausstellte – nach Kriwoi Rog in der Sowjetunion (heute Krywyj Rih in der Ukraine) mit 1903 zur Zwangsarbeit verschleppten arbeitsfähigen Frauen von 17 bis 35 Jahren und Männern von 16 bis 45 Jahren deutscher Abstammung.
Marok: Die Erinnerungen an das „HAUS“ bleiben immer schön
/in Aktuell, Neue Zeitung /von BachDorottyaIch heiße Molnár Lászlóné, geboren als Erzsébet Mancz am 15. Dezember 1940 in Marok (damals Püspökmárok, heute Erdősmárok), einem kleinen ungarndeutschen Dorf im Komitat Branau.
Gala in Komitat Wesprim
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDer Herbst schenkte uns ein herrliches Wetter mit heiterem Sonnenschein und bunten Blättern, ideal für die Wesprimer Komitatsgala am 12. Oktober in Papa. Zu Anfang zelebrierte Hochwürden Zoltán Tál eine innige deutschsprachige Messe in der Benediktinerkirche im Herzen der Stadt, stilvoll und angemessen auch für die Segnung der Preise, die später verliehen wurden.