Aus dem Komitat Weißenburg berichtet: Julianna Szabó erhielt den Preis „Für das Ungarndeutschtum im Komitat Weißenburg“

szabó julianna-johann fuchsJulianna Szabó mit dem Vorsitzenden des Verbandes der Deutschen Selbstverwaltungen im Komitat Fejér e. V. Johann Fuchs

Julianna Szabó bekam dieses Jahr für ihre Tätigkeit die höchste Auszeichnung der Ungarndeutschen im Komitat Weißenburg. Der Preis des Verbandes der Deutschen Selbstverwaltungen im Komitat Fejér e. V. wurde am 16. Juni übergeben. Im Leben von Szabó stand die Beziehung mit den Ungarndeutschen schon seit ihrer Kindheit auf dem ersten Platz. Während ihres Studiums und als Pädagogin in der Maaner Grundschule nahm sie ganz aktiv und begeistert die Bewahrung, die Übergabe der Kultur und der ungarndeutschen Traditionen auf sich. Sie sammelte und lernte die örtlichen deutschen Volkslieder. 15 Jahre lang war sie Triebfeder des Schüleraustausches zwischen den Schulen von Maan und Leimen.

Unter ihrer Leitung wurde 1991 in Maan die erste ungarndeutsche Tanzgruppe gegründet. Sie fing mit dem Unterrichten unserer Tanzkultur an. 1996 wurde sie eingeladen, die Kleinturwaller Füzes-Tanzgruppe zu führen.

Füzes TanzgruppeDie Füzes-Tanzgruppe aus Kleinturwall / NZ-Archiv

Seitdem arbeitet sie in fünf Gruppen von den Kindergartenkindern bis zu den Erwachsenen. Sie hat an mehreren Weiterbildungen teilgenommen. Ihre Arbeit hat sie immer begeistert und zuverlässig durchgeführt. Das beweist am prägnantesten, dass sowohl die Gruppe der Erwachsenen als auch die der Kinder die Qualifikation „Gold“ bekommen und den Festivalpreis gewonnen haben.

Im Jahre 2009 erhielt sie für ihre Arbeit den Preis „Für die Kultur Biatorbágy“ und im Jahre 2013 einen weiteren Preis der Stadt Wia-Kleinturwall. Ihre Arbeit als Choreographin wurde öfters anerkannt. 2017 wurde sie für ihre Tätigkeit im Bereich ungarndeutsche Tanzkultur vom Landesrat geehrt. Zurzeit arbeitet sie als Leiterin und Choreographin der Tanzgruppe Maaner Pfingstrosen daran, die Tanzgruppen und den Blasmusikunterricht im schulischen Rahmen zu fördern. Als Direktorin der Maaner Grundschule rief sie den Schulverein im Komitat Weißenburg wieder ins Leben und bemüht sich unermüdlich, eine Einheit unter den sprachunterrichtenden Grundschulen in unserem Komitat zu schaffen. Sie ist aktive Mitgestalterin des Lebens der Ungarndeutschen, ist bei der Organisation verschiedener Veranstaltungen tätig, arbeitet mit zahlreichen Nationalitäten, Kulturgruppen und Institutionen zusammen, hält Kurse für Tanzlehrer, um ihr Wissen weiterzugeben.

Wir danken ihr ganz herzlich für ihre Arbeit und wollen sie mit diesem Preis ehren.

  

Aus dem Inhalt

„Wir dürfen nie vergessen, woher wir kommen“ – Die Arbeit der ungarndeutschen Journalistin Eva Mayer wurde mit der Auszeichnung des Ombudsmannes gewürdigt

JRF_2018_mayer_sliderEva Mayer (in der Mitte), die bekannte ungarndeutsche Journalistin, die Chefredakteurin der Zeitschrift Barátság, übernahm am 29. Juni den Preis Justitia Regnorum Fundamentum des Ombudsmanns für Grundrechte, Dr. László Székely, von Dr. Erzsébet Sándor-Szalay, der für den Schutz der Rechte der in Ungarn lebenden Nationalitäten zuständigen Stellvertreterin des Ombudsmanns. Die bereits zum elften Mal verliehene Auszeichnung erhalten Persönlichkeiten – dieses Jahr drei an der Zahl –, die sich besonders beispielhaft für die Grundrechte, die Rechte der gefährdeten Gesellschaftsgruppen und die Rechte der Nationalitäten bzw. für den Umweltschutz einsetzen. Zu den diesjährigen Geehrten gehören Akademiemitglied und Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Lajos Vékás und Prof. Dr. Sándor Kerekes Umweltökonom, Professor an der Budapester Corvinus-Universität und der Kaposvárer Universität.

 

Gesang, Tanz und Gedichte in Hidigut

Die deutschen Vorfahren erreichten Hidigut 1711. Mit ihrem Fleiß und mit ihrer ehrlichen Arbeit schufen sie eine Heimat, bauten eine Kirche und eine funktionierende Gemeinschaft. Sie lebten ihre Traditionen und Bräuche, die sie aus ihrem Geburtsort mitbrachten und bewahrten. Infolge der Vertreibung 1946 und der Einverleibung der Gemeinde durch die Hauptstadt wurde der Anteil der deutschen Bevölkerung in Hidigut bedeutend kleiner. Die Kultur, die Bräuche, die Lieder gerieten zum größten Teil in Vergessenheit. Wie der zweitägige Kirchtag am 2. Juli (Mariä Heimsuchung), der früher immer groß gefeiert wurde. Vor 28 Jahren wurde die Tradition zu neuem Leben erweckt.

 

György Ritter: Hazáink – Heimatländer / Buchpräsentation in der Nationalbibliothek für fremdsprachige Literatur in Budapest

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Die Nachkriegszeit im Spiegel von Menschenschicksalen aus dem Ofner Bergland war das Thema der Buchpräsentation am 25. Juni in der Nationalbibliothek für fremdsprachige Literatur in Budapest. Vorgestellt wurde das Werk vom Historiker Georg Ritter mit dem Titel „Hazáink – Heimatländer“. An der Buchpräsentation des Napkút-Verlags sprachen Historiker Georg Ritter und die Expertin Sandra Titanilla Fuchs über das Zustandekommen des Werkes. Im Publikum saßen auch Zeitzeugen.

Die KO in Essegg

ko-esseggDrei Tage lang Theater: Amateurtheatergruppen von Jugendlichen aus Deutschland, Kroatien, Polen, Rumänien, Russland, Serbien und Ungarn bespielten die Bühne des Kindertheaters in Essegg (Kroatien). Am 18. Internationalen Deutschsprachigen Theaterfestival vom 16. bis 19. Juni nahm auch die fünfzehnjährige Theatergruppe des Deutschen Nationalitätengymnasiums (Budapest) – die Kulturelle Offensive – teil. Sie trat am 17. Juni vor dem internationalen Publikum mit dem neuen Stück „Faust 2.0“ auf.

Logbucheintrag des Darmstadt-DNG (Budapest)-Austausches

Hochzeitsturm - eines der Wahrzeichen von Darmstadt21 Schüler/-innen und ihre beiden Begleitpersonen vom Deutschen Nationalitätengymnasium (Budapest) traten am 3. Juni um 7.41 Uhr vom Ostbahnhof ihren 7-tägigen Schüleraustausch mit Darmstadt in Deutschland an. Die Gastfamilien sowie auch unsere deutschen Kolleginnen hießen uns unglaublich freundlich willkommen, mit einer sehr netten Geste, nämlich mit einem Smiley-Luftballon und einem selbstgemachten Laugenbretzel. Der Besuch in Darmstadt ist sehr erfolgreich gewesen, was aber ohne den Einsatz der Gastfamilien, Austauschpartnern/-innen und der deutschen Kolleginnen nicht möglich gewesen wäre.

Der FUEN-Kongress aus junger Perspektive

Mit der aktiven Teilnahme von besonders vielen Jugendvertretern startete der diesjährige Kongress der Föderalistischen Union Europäischer Nationalitäten in Leeuwarden in Friesland (Niederlande). Für Martin Surman-Majeczki war es eine besondere Ehre, in Vertretung des LdU-Jugendausschusses und des GJU-Präsidiums an seinem ersten europaweiten Kongress teilnehmen zu dürfen. Surman-Majeczki berichtet über seine Eindrücke und Erlebnisse bzw. erläutert die Rolle der Jugendvertreter.

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Weitere Artikel

Marok: Die Erinnerungen an das „HAUS“ bleiben immer schön

Ich heiße Molnár Lászlóné, geboren als Erzsébet Mancz am 15. Dezember 1940 in Marok (damals Püspökmárok, heute Erdősmárok), einem kleinen ungarndeutschen Dorf im Komitat Branau.

Gala in Komitat Wesprim

Der Herbst schenkte uns ein herrliches Wetter mit heiterem Sonnenschein und bunten Blättern, ideal für die Wesprimer Komitatsgala am 12. Oktober in Papa. Zu Anfang zelebrierte Hochwürden Zoltán Tál eine innige deutschsprachige Messe in der Benediktinerkirche im Herzen der Stadt, stilvoll und angemessen auch für die Segnung der Preise, die später verliehen wurden.

„Sag beim Abschied leise Servus“ Trauer um einen Stimmkollegen

Den Ferenc-Faluhelyi-Preis der Stadt Fünfkirchen hat Johann Ritter nicht mehr persönlich entgegennehmen können. Seinen 68. Geburtstag hat er noch erlebt, doch am 11. September 2024 hat er für immer die Augen geschlossen.
Ein hervorragender Klarinettist, der die ungarndeutsche Blasmusik in ihren einzelnen Schwingungen authentisch erklingen ließ – von ihm müssen wir uns nun verabschieden.

„Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller

Der Verband der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltungen der Tolnau hat den diesjährigen Niveaupreis „Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller verliehen. Die Auszeichnung wurde beim Komitatstag am 2. September im Mihály-Babits-Kulturzentrum in Seksard vom Vorsitzenden der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltung der Tolnau, Georg Féhr, und vom Ehrenvorsitzenden des Verbandes der Deutschen Selbstverwaltungen der Tolnau e.V., Dr. Michael Józan-Jilling, überreicht.

300 Jahre entlang der Donau – Deutsches Jugendcamp in Ulm

Die Deutsche Selbstverwaltung Gereschlak hat mit einem Antrag an den Bethlen-Gábor-Fondsverwalter eine Förderung von 1,5 Millionen Forint für ein deutsches Nationalitätencamp gewonnen. Das Ziel war, ein besonderes Jugendcamp mit ungarndeutschem Hintergrund in Ulm zu organisieren, um auf diese Weise der 300-jährigen Ansiedlung der Deutschen in Ungarn zu gedenken. In Ulm und Umgebung haben wir Fahrradtouren unternommen, um die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen auf die Geschichte aufmerksam zu machen. Wir haben auch aus Gereschlak und Umgebung vertriebene Deutsche in und um Ulm besucht.