Ein malerisch gelegenes Örtchen mit 1000 Einwohnern ist Aparhant bei Bonnhard in der Tolnau, nahe zur Branauer Grenze. Die ersten Aufzeichnungen über ein Dorf stammen aus dem 13. Jahrhundert. Im 18 Jahrhundert wurde die verwüstete Siedlung mit deutschen Familien wieder zum Leben erweckt.
Fast genau 300 Jahre später, 2019, ergriffen die Deutschen in Aparhant zum ersten Mal die Gelegenheit zur Gründung einer Deutschen Selbstverwaltung, um ihre Interessen zu vertreten. Junge Mitglieder mit neuen Ideen und viel Engagement stellten für die kommenden vier Jahre ein Programm zusammen und begannen mit der Organisierung eines Faschingsfestes. Neben deutscher Musik und deutschen Liedern gab es auch das Programm der anderen im Ort lebenden Nationalitäten beim ersten Fest in der Organisation des neuen Gremiums.
Die Selbstverwaltung möchte weitere Festveranstaltungen der Deutschen von früher wiederbeleben, den Deutschunterricht in der Schule und im Kindergarten unterstützen, mit ungarndeutschen Inhalten füllen, und auch einen Ort für die gesammelten Erinnerungsstücke einrichten. Auf den ersten Aufruf kam schon eine ganze Menge an alten Gegenständen zusammen, nun sucht die Selbstverwaltung nach einem passenden Objekt, um den Besuchern die Vielfalt von Aparhant zu zeigen. Besucher möchten sie ohnehin viele in den Ort locken, unter anderem durch eine Partnerschaft mit einem deutschen Dorf. Nicht nur Gegenstände sollen für die zukünftigen Generationen erhalten werden, sondern auch Traditionen, Sprüche, Bräuche und die Sprache. Die Identität soll auch durch stimmungsvolle Feste zum Leben erweckt werden, deswegen waren die Mitglieder der Selbstverwaltung froh über den Erfolg des ersten Faschingsfestes. Auch das Engagement der anderen Ortseinwohner motivierte die Mitglieder der Deutschen Selbstverwaltung, jeder half mit, und das stärkt den Zusammenhalt der örtlichen Gemeinschaft.
Christina Arnold
Aus dem Inhalt
1 Milliarde 86 Millionen Forint ergänzende Förderung an örtliche Bildungseinrichtungen
Im prunkvollen Jagdsaal des Parlaments fand bereits zum vierten Mal die feierliche Übergabe der Förderungsurkunden an die Leiter von Bildungseinrichtungen in der Trägerschaft von örtlichen Nationalitätenselbstverwaltungen sowie an die Vorsitzenden dieser Körperschaften statt. An der Veranstaltung am 27. Feber nahmen hochrangige Vertreter der in Ungarn lebenden Deutschen, Slowaken und Kroaten teil (alle anderen Nationalitäten haben ausschließlich von ihren Landesverbänden getragene Bildungseinrichtungen).
„Botschaften aus einem fernen, nahen Land“
„Es dominieren abstrakte Bilder, Farbfelder, geometrische Figuren, teilweise mit symbolischen Elementen kombiniert. So greifen die Arbeiten von Josef Bartl, Ingo Glass, László Hajdú, Manfred Karsch und Ákos Matzon Traditionen der ungarischen und europäischen Kunst auf, wie sie etwa von Viktor Vásárhelyi (Vasarely) schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts international bekannt gemacht wurden. Daneben gibt es stark gestische, abstrakt-expressionistische Arbeiten von Volker Schwarz und Julius Frömmel, die an Traditionen der westeuropäischen und amerikanischen Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg anknüpfen.“ So berichtete Matthias Zwarg unter dem Titel „Botschaften aus einem fernen, nahen Land“ in der Zeitung „Freie Presse“ am 21. Jänner über die Ausstellung „Kontraste – Kontakte“, die seit dem 16. Jänner in der Volkshochschule Chemnitz gezeigt wird.
Fußballidol feierte seinen 80. Geburtstag
Am 5. Februar feierte der einstige Vollblutstürmer Franz Korn (Foto) im Kreise seiner Sportkameraden seinen 80. Geburtstag. Korn ist Ungarndeutscher und wurde mit seiner Familie 1947 aus dem kleinen Ort Deutschhütten im Bakonyer Wald vertrieben. Über die Stationen „Graue Kaserne“ Pirna und Königswartha wurde er in Bautzen heimisch. Sein fußballerisches Talent wurde schnell erkannt und so kam er zu der DDR-Liga-Mannschaft von Motor Bautzen. Mit der Nummer 10 avisierte er sich auf der Bautzener Müllerwiese zum Publikumsliebling.
Wurstfest in Niklo 2020
Seit 2012 wurde jetzt zum fünften Mal in Folge in der 450 Einwohner zählenden Kleingemeinde Niklo/Dunaszentmiklós das „Wurstfest in Niklo“, ein Festival zum Wurstfüllen, veranstaltet. Den Wettbewerb organisiert immer der Verein Freundeskreis Niklo. Traditionell wird die Veranstaltung im Kulturhaus abgehalten, wo elf Mannschaften ihr Können beim Wurstmachen zeigen. Die Mannschaften sind Bruderschaften aus der Ortschaft. Gast des diesjährigen Ereignisses war die Mannschaft der Selbstverwaltung der Gemeinde Woj/Baj.
Fastenzeit, Fastenessen in Herend
Nach den Regeln der Kirche und demzufolge auch der Gemeinschaft waren in der Fastenzeit Lärm, Tanz, aber auch Schlemmerei nicht erlaubt. Fasten hieß auch, Fleisch völlig zu meiden. Gekocht wurde einfache und seltene Nahrung. Die römisch-katholischen Ungarndeutschen hielten diese Vorschriften streng ein. Sie aßen an den Freitagen (ggf. auch an Mittwochen) kein Fleisch. Genauso fastete man im Advent und in den vierzig Tagen vor Ostern, in der Fastenzeit. Die strengsten Fasttage waren der Aschermittwoch und der Karfreitag.
Antrag auf Ausstattung von Mehrzweckräumlichkeiten in ungarndeutschen Bildungseinrichtungen in der Trägerschaft der örtlichen deutschen Selbstverwaltungen aus Mitteln des BMI (2020) Informationen zum Antrag und zur Antragstellung
Marok: Die Erinnerungen an das „HAUS“ bleiben immer schön
/in Aktuell, Neue Zeitung /von BachDorottyaIch heiße Molnár Lászlóné, geboren als Erzsébet Mancz am 15. Dezember 1940 in Marok (damals Püspökmárok, heute Erdősmárok), einem kleinen ungarndeutschen Dorf im Komitat Branau.
Gala in Komitat Wesprim
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDer Herbst schenkte uns ein herrliches Wetter mit heiterem Sonnenschein und bunten Blättern, ideal für die Wesprimer Komitatsgala am 12. Oktober in Papa. Zu Anfang zelebrierte Hochwürden Zoltán Tál eine innige deutschsprachige Messe in der Benediktinerkirche im Herzen der Stadt, stilvoll und angemessen auch für die Segnung der Preise, die später verliehen wurden.
„Sag beim Abschied leise Servus“ Trauer um einen Stimmkollegen
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDen Ferenc-Faluhelyi-Preis der Stadt Fünfkirchen hat Johann Ritter nicht mehr persönlich entgegennehmen können. Seinen 68. Geburtstag hat er noch erlebt, doch am 11. September 2024 hat er für immer die Augen geschlossen.
Ein hervorragender Klarinettist, der die ungarndeutsche Blasmusik in ihren einzelnen Schwingungen authentisch erklingen ließ – von ihm müssen wir uns nun verabschieden.
„Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDer Verband der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltungen der Tolnau hat den diesjährigen Niveaupreis „Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller verliehen. Die Auszeichnung wurde beim Komitatstag am 2. September im Mihály-Babits-Kulturzentrum in Seksard vom Vorsitzenden der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltung der Tolnau, Georg Féhr, und vom Ehrenvorsitzenden des Verbandes der Deutschen Selbstverwaltungen der Tolnau e.V., Dr. Michael Józan-Jilling, überreicht.
300 Jahre entlang der Donau – Deutsches Jugendcamp in Ulm
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDie Deutsche Selbstverwaltung Gereschlak hat mit einem Antrag an den Bethlen-Gábor-Fondsverwalter eine Förderung von 1,5 Millionen Forint für ein deutsches Nationalitätencamp gewonnen. Das Ziel war, ein besonderes Jugendcamp mit ungarndeutschem Hintergrund in Ulm zu organisieren, um auf diese Weise der 300-jährigen Ansiedlung der Deutschen in Ungarn zu gedenken. In Ulm und Umgebung haben wir Fahrradtouren unternommen, um die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen auf die Geschichte aufmerksam zu machen. Wir haben auch aus Gereschlak und Umgebung vertriebene Deutsche in und um Ulm besucht.