Anerkennung für jahrzehntelange Arbeit

Für ihre langjährige Tätigkeit im Bereich Kultur- und Traditionspflege hat die Deutsche Nationalitätentanzgruppe Wemend vor kurzem das Erbe-Pokal erhalten. Diese Auszeichnung wird jährlich an drei Gemeinschaften verliehen, die durch ihre Arbeit besondere Leistungen erbringen, wie auch die ungarndeutsche Tanzgruppe von Wemend. Das Ensemble wurde 1973 von Etele Horváth gegründet, der bereits seit seiner Kindheit leidenschaftlicher Volkstänzer ist. Nach seinem Wehrdienst hat sich Horváth dazu entschlossen, mit Erzsébet Farkas gemeinsam die örtlichen Traditionen in Wemend neu zu beleben und eine Tanzgruppe zu gründen.

In den mittlerweile vergangenen fast fünfzig Jahren konnte das Ensemble zahlreiche große Erfolge feiern, unter anderem haben sie vom Landesrat der Ungarndeutschen Chöre, Kapellen und Tanzgruppen insgesamt viermal – 1999, 2005, 2008 und 2014 – den Festivalpreis erhalten, 2013 wurde die Tanzgruppe mit dem „Preis für die Nationalitäten“ und 2017 mit der Qualifikation „Gold“ ausgezeichnet.

Die Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen gratuliert ganz herzlich zur Auszeichnung und wünscht weitere schöne Erfolge!

Foto: I. F.

Aus dem Inhalt

Neues Grün auf verbrannter Erde – Atscha und der Zweite Weltkrieg

In den 1920er und 30er Jahren war im Dorf Ruhe eingekehrt. Die Bewohner von Atscha gingen ihrer Feldarbeit oder einem Handwerk nach und darüber hinaus bestimmte die katholische Kirche das Leben. Theresia Fehér war bis zu ihrer Heirat Dienstmädchen in Budapest. Sie arbeitete im Haushalt einer wohlhabenden jüdischen Familie, lernte eine verfeinerte Haushaltsführung und die Großstadt kennen. Als 1936 ihre Tochter Rosalie zur Welt kam, galt die zweisprachige Großmutter mit ihren städtischen Erfahrungen als eine moderne Frau. Auf dem Hof ihrer Schwiegereltern gab es junge Pferde – nicht nur für die Kinder eine Besonderheit in Atscha, wo die meisten ihre Karren noch mit Ochsen zogen. Großmutter hatte es gut, aber das Idyll sollte nicht lange währen.

Kinderjahre der Urgroßeltern in Herend

Die religiöse Erziehung der Kinder

Die deutschen Einwohner waren religiös und ihrer Konfession nach überwiegend römisch-katholisch. Mir sind also diese Traditionen bekannt. Über die Taufe habe ich schon geschrieben (NZ 7/2020). Die religiöse Erziehung der Kleinkinder erfolgte in der Familie durch die Eltern, Großeltern, die gemeinsam mit ihnen die Morgen-, Mittags- und Abendgebete sprachen. Letzteres durfte nie ausfallen. Nach dem Glockenschlag zu Mittag und dem Abendläuten wollten sich alle richten, da diese die Zeit fürs Beten und Essen angaben, und ebenso alle Kinder nach Hause führten. Passierte das bis zum letzten Glockenschlag nicht, gab es kein Essen für sie, oder nur die Reste.

Konrad Lötz – ein engagierter Ungarndeutscher

02. 1934 – 27. 01. 2021

Konrad Lötz wurde am 02. Feber 1934 in Sektschi/Kaposszekcső (damals Komitat Branau, heute Tolnau) geboren. Konrad Lötz war immer gesellschaftlich aktiv und brachte sich schon in der Vorwendezeit im Gemeindeausschuss und in der Kirchgemeinde ein. So war er viele Jahre Sprecher der Deutschen im Gemeinderat und auch langjähriger Kirchenvorstand der evangelischen Gemeinde. Bis zuletzt waren sein Wissen und seine Erfahrungen zu vielen Dingen bei der jungen, nun aktiven Generation in der Gemeinde gefragt. Für seine Verdienste wurde Konrad Lötz 2017 mit der Ehrenbürgerschaft der Gemeinde Sektschi geehrt.

Seltener dargestellte Schutzheilige der Ungarndeutschen

Im katholischen Glauben fällt den Schutzheiligen und Patronen eine bedeutende Rolle zu. Wenn wir an die Namensgebung früherer Zeiten denken, ist es offensichtlich, dass man für die Neugeborenen nur solche Namen wählen konnte, die auch einen Namenspatron hatten. Die Anrufung der Heiligen in allerlei Nöten, in Gefahren, äußerte sich in der Glaubenswelt durch an die Heiligen gerichtete Gebete und Fürbitten. Die physischen Manifestationen der Heiligen in der Form von religiösen Kleindenkmälern prägt die sakrale Landschaft, also das äußere Erscheinungsbild der einzelnen Ortschaften, bis in unsere Tage, selbst wenn der Kult der Heiligenverehrung fast völlig eingegangen ist.

Zu Besuch beim Bonnharder GJU-Freundeskreis

Möglicher Austragungsort von interessanten Veranstaltungen

Das Präsidium der GJU hält es für besonders wichtig, in ständigem Kontakt mit der Leitung der Freundeskreise zu bleiben, auch während der Pandemie. Bonnhard gehört zum Glück in den letzten Jahren wieder zu den Vorreitern, was die Zusammenarbeit innerhalb der GJU betrifft. Aus diesem Grund nahm GJU-Vizepräsident Martin Surman-Majeczki die Einladung der Vorsitzenden der örtlichen Deutschen Selbstverwaltung und Leiterin des Volkstanzvereins Kränzlein Ilona Köhler-Koch wahr und ist in die Tolnauer Kleinstadt zu einem Arbeitsgespräch gefahren.

Online Festgala der LdU am Tag der Ungarndeutschen Selbstverwaltungen (2021)

Den Tag der Ungarndeutschen Selbstverwaltungen am 2. Januarsamstag konnte man heuer wegen der Corona-Pandemie leider nicht wie traditionell im Rahmen einer großangelegten LdU-Landesgala feiern. Die Online-Festgala, eine anderthalbstündige Zusammenstellung mit den Grußworten der LdU-Vorsitzenden Ibolya Hock-Englender, mit der Vorstellung der mit der Ehrennadel in Gold für das Ungarndeutschtum Ausgezeichneten und der diesjährigen Valeria-Koch-PreisträgerInnen sowie mit einer bunten Auswahl aus Produktionen der Galaprogramme der Vorjahre aus dem Archiv von Unser Bildschirm kann man sich auf dem YouTube-Kanal der LdU anschauen.

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