Schaumar

25. Festgala der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen wird im Fernsehen und im Internet übertragen

Die traditionell am 2. Samstag des neuen Jahres, am Tag der Ungarndeutschen Selbstverwaltungen, veranstaltete großangelegte LdU-Landesgala kann im Januar 2021 wegen der Corona-Pandemie leider nicht wie gewöhnlich als Präsenzveranstaltung stattfinden. Darauf ganz zu verzichten wollte die LdU aber doch nicht, denn sie bereitet sich mit einer Fernseh- bzw. Online-Gala vor.

Auch diesmal werden Sie mit der Vorstellung der Ehrennadel- und Valeria-Koch-PreisträgerInnen sowie mit viel Musik, Tanz und Gesang aus den Galaprogrammen der Vorjahre erfreut. Die Gala wird im ungarischen öffentlich-rechtlichen Fernsehen gesendet: der erste Teil am 12., der zweite am 19. Januar in “Unser Bildschirm”, anschließend am 25. Januar in der Sendung “Dokuzóna” sowie danach auf dem YouTube-Kanal der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen.

Die Fernseh- und Online-Übertragung der Festgala wird durch die großzügige Unterstützung des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat, in Zusammenarbeit mit der ungarndeutschen Redaktion von MTVA (Fonds für Medienunterstützung und Vermögensverwaltung) verwirklicht. (LdU-Presse)
Die Schaumarer Kindertanzgruppe bei der Gala in Fünfkirchen 2020

Foto: I. F. 

Aus dem Inhalt

Die 29. AGDM-Jahrestagung fand online statt

Das Jahr 2020 stand für die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten im Zeichen des verstärkten Kontakts und Austausches mit den Mitgliedsorganisationen aus ganz Mittel- und Osteuropa und aus Zentralasien. Die gesundheitliche Lage auf der ganzen Welt und die Verbreitung der Covid-19-Pandemie brachten für viele Vereine und Verbände der deutschen Minderheit viele Herausforderungen in der Gestaltung ihrer Tätigkeiten und Aktivitäten. Dies berichteten bei der 29. Jahrestagung der AGDM mehr als 40 Vertreterinnen und Vertreter der deutschen Minderheiten aus 18 Ländern Mittelosteuropas und Zentralasiens, die am 17. Dezember 2020 zu der regelmäßigen AGDM-Jahrestagung digital tagten.

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Heinz Noack (1944 – 2020)

Engagiert für Deutsche in Ungarn

„Ich bin wohl doch ein Mensch, der noch das schreibt was er denkt“, schrieb in einer seiner letzten E-Mails Heinz Noack, der am 6. Dezember 2020 starb. Geboren 1944 in Bautzen lernte Noack als Kind Ungarndeutsche kennen, wurden doch als Folge des Zweiten Weltkrieges bis 1948 fast 50 000 Ungarndeutsche über Pirna nach Sachsen vertrieben. Etwa 180 Familien aus Ungarn fanden im Kreis Bautzen eine neue Heimat. Eine Sommerliebe verstärkte das Interesse an Ungarn und als Kreisrat lernte er über die partnerschaftlichen Beziehungen zwischen dem Kreis Bautzen und dem Komitat Tolnau die Situation der Ungarndeutschen besser kennen. Als Mitglied des Vorstands des Landesverbandes Sachsen des Vereins für Deutsche Kulturbeziehungen mit dem Ausland setzte er sich für die guten Beziehungen mit der deutschen Volksgruppe in Ungarn ein.

Unterstützung von der Deutschen Selbstverwaltung Schomberg

Im Jahre 2020 mussten viele Veranstaltungen wegen der Pandemie abgesagt werden. Deshalb konnten auch die traditionellen Jahresprogramme der Schomberger Deutschen Selbstverwaltung nicht organisiert werden. Somit hat diese beschlossen, mit einem Teil ihrer Ersparnisse die Schüler der örtlichen Grundschule zu unterstützen. Zur weiteren Pflege der ungarndeutschen Traditionen bekam die Tanzgruppe neue Kleider. Auch elf Tablets erhielt die Schule, um den Deutsch- und Volkskundeunterricht interessanter gestalten zu können und um die digitale sowie die Fremdsprachenkompetenz der Kinder zu fördern.

Schomberg Tablet

Zweite, aktualisierte und korrigierte Auflage

Gerhard Seewann und Michael Portmann

Donauschwaben. Deutsche Siedler in Südosteuropa

Die kompakte Darstellung der Geschichte aller Donauschwaben von der Ansiedlung bis in die Gegenwart ist als überarbeitete Neuauflage wieder erhältlich. Auf knapp 400 Seiten haben die Historiker Gerhard Seewann und Michael Portmann ein leicht zu lesendes Handbuch mit zahlreichen Abbildungen und Karten verfasst, das den aktuellen Forschungsstand wiedergibt. Das Buch behandelt alle Siedlungsgebiete und ordnet die Geschichte der Deutschen zwischen Budapest und Belgrad in die großen politischen und gesellschaftlichen Strömungen der letzten drei Jahrhunderte ein. Ein kleines, aber wichtiges Kapitel europäischer Geschichte!

Ein Gebet für die Bildstöcke

Unter einem Bildstock verstehen wir bei uns eine meist aus Stein oder Brennziegeln gemauerte, in der Alpenregion aber häufig auch aus Holz errichtete Säule, mit einem aufgesetzten Bildwerk religiöser Art in einem Häuschen oder einer Nische. Die bis in unsere Tage fast endgültig verschollenen und leider zu spät wieder entdeckten Bildstöcke wurden häufig an Straßen und Wegen oder an Plätzen in Dörfern oder Städten aufgestellt. Sie galten (wie Weg- und Feldkreuze) als eine Art Flurmarkierung und als Orientierungspunkt. Für ihre Verbreitung im deutschen Sprachgebiet finden wir ab dem 14. Jahrhundert Belege. In Ungarn verbindet man die Erscheinung von Bildstöcken hauptsächlich mit den sich im 18. Jahrhundert hier niedergelassenen Deutschen, so können sie als Zeugnisse unserer Siedlungsgeschichte betrachtet werden.

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2020 – das Jahr, das für immer unvergesslich bleibt

Die GJU, wie auch andere Organisationen, musste sich der schwierigen Situation schnell anpassen. Zuerst waren wir wütend und traurig, weil wir die Programme, an denen wir viel gearbeitet haben, bzw. auf die wir schon gespannt gewartet haben, absagen mussten. Dann waren wir hoffnungsvoll und einige Male konnten wir einander persönlich Gesellschaft leisten. Aber der Ausbruch der zweiten Welle hat alle unsere Pläne wieder durchkreuzt. In einem unsicheren Umfeld mussten wir unsere Arbeit fortsetzen, die Regelungen akzeptieren sowie einige Innovationen herausfinden. Wie könnten wir eine solche Organisation, wie die GJU, die ihre Veranstaltungen landesweit hält, auf Online-Plattform umstellen? Nach Antworten suchten und suchen wir immer noch, schreibt GJU-Präsidentin Blanka Jordan in ihrem Rückblick aufs vergangene Jahr.

Errichtung von ungarndeutschen örtlichen Lehrpfaden in ungarndeutschen Gemeinden aus Mitteln des BMI (2021)

Die Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen unterstützt den Ausbau von drei weiteren ungarndeutschen örtlichen Lehrpfaden, die auch zum landesweiten Netzwerk der ungarndeutschen Lehrpfade der LdU (www.lehrpfad.hu) gehören werden. Die NZ veröffentlicht die Informationen zur Antragsstellung.

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Marok: Die Erinnerungen an das „HAUS“ bleiben immer schön

Ich heiße Molnár Lászlóné, geboren als Erzsébet Mancz am 15. Dezember 1940 in Marok (damals Püspökmárok, heute Erdősmárok), einem kleinen ungarndeutschen Dorf im Komitat Branau.

Gala in Komitat Wesprim

Der Herbst schenkte uns ein herrliches Wetter mit heiterem Sonnenschein und bunten Blättern, ideal für die Wesprimer Komitatsgala am 12. Oktober in Papa. Zu Anfang zelebrierte Hochwürden Zoltán Tál eine innige deutschsprachige Messe in der Benediktinerkirche im Herzen der Stadt, stilvoll und angemessen auch für die Segnung der Preise, die später verliehen wurden.

„Sag beim Abschied leise Servus“ Trauer um einen Stimmkollegen

Den Ferenc-Faluhelyi-Preis der Stadt Fünfkirchen hat Johann Ritter nicht mehr persönlich entgegennehmen können. Seinen 68. Geburtstag hat er noch erlebt, doch am 11. September 2024 hat er für immer die Augen geschlossen.
Ein hervorragender Klarinettist, der die ungarndeutsche Blasmusik in ihren einzelnen Schwingungen authentisch erklingen ließ – von ihm müssen wir uns nun verabschieden.

„Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller

Der Verband der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltungen der Tolnau hat den diesjährigen Niveaupreis „Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller verliehen. Die Auszeichnung wurde beim Komitatstag am 2. September im Mihály-Babits-Kulturzentrum in Seksard vom Vorsitzenden der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltung der Tolnau, Georg Féhr, und vom Ehrenvorsitzenden des Verbandes der Deutschen Selbstverwaltungen der Tolnau e.V., Dr. Michael Józan-Jilling, überreicht.

300 Jahre entlang der Donau – Deutsches Jugendcamp in Ulm

Die Deutsche Selbstverwaltung Gereschlak hat mit einem Antrag an den Bethlen-Gábor-Fondsverwalter eine Förderung von 1,5 Millionen Forint für ein deutsches Nationalitätencamp gewonnen. Das Ziel war, ein besonderes Jugendcamp mit ungarndeutschem Hintergrund in Ulm zu organisieren, um auf diese Weise der 300-jährigen Ansiedlung der Deutschen in Ungarn zu gedenken. In Ulm und Umgebung haben wir Fahrradtouren unternommen, um die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen auf die Geschichte aufmerksam zu machen. Wir haben auch aus Gereschlak und Umgebung vertriebene Deutsche in und um Ulm besucht.