Die Deutsche Nationalitätenselbstverwaltung von Neudörfl hat einen Antrag gestellt und für die Erneuerung der alten Grabsteine auf dem Friedhof der Gemeinde 1.450.000 Forint vom Ministerpräsidium über den Bethlen-Gábor-Fondsverwalter NEMZ-N-20-0138 gewonnen.
Durch die Unterstützung wurden 22 alte Grabsteine erneuert und wieder aufgestellt. Die Grabsteine waren in den Büschen um den Friedhof herum oder am Rande des Friedhofs halb begraben oder umgestürzt. Niemand hat diese Gräber und Grabsteine mehr gepflegt, die Familien sind vertrieben worden oder ausgestorben.
Der Steinmetz István Balogh aus der Nachbargemeinde Bodmér hat die Grabsteine herausgenommen, sie gesäubert, imprägniert und schließlich am Rande des Gehwegs in der Mitte des Geländes wieder aufgestellt. Sogar einen 23. Grabstein als Geschenk für die Gemeinschaft, wofür wir sehr dankbar sind.
Die meisten Steine sind aus rotem Marmor oder Kalkstein, einige wurden vor mehr als 100 Jahren errichtet. An zwei Grabsteinen sind Fotos befestigt, die auch heute noch klar erkennbar sind.
Der Friedhof ist ein Gedenkpark unserer Erinnerung, unserer Vergangenheit. Wir wollen und müssen auch die Seelen der alten Neudörfler durch diese Steine bewahren. Die Denkmäler zeugen von getaner Arbeit, Fleiß und Schicksal, die zu denjenigen geführt haben, die wir jetzt sind.
Deutsche Nationalitätenselbstverwaltung Neudörfl
Aus dem Inhalt
Ein Ehrgeiz an und für sich
Manche Gefühle, Empfindungen, Zielsetzungen oder innere Einstellungen des Menschen zeigen eine Verwandtschaft, oder sie können nur durch Nuancen auseinandergehalten werden. Eventuell sind sie von einem Betrachter von außen nicht oder kaum zu unterscheiden. So ist es auch im Fall von Ehrgeiz und Eitelkeit. Es gibt Menschen, die sich ganz viel Mühe geben, um ihre Ziele zu erreichen, sich zu verwirklichen. Oft sprechen sie sich dabei eine oder gleich mehrere Begabungen zu, die alleine subjektiv betrachtet existieren, oder sehen sie ihre Leistungen nur durch jene Lupe groß und bedeutend, die sie selbst vor sich hinhalten. Ja, wir Menschen mögen oft uns selbst am meisten.
Eine umfangreiche Arbeit über die Verschleppung
„Nur ein Tropfen deutsches Blut“ heißt das Buch von Beáta Márkus aus Nadasch, das vorerst auf Ungarisch erschienen ist, aber in einem Jahr soll auch die deutsche Übersetzung folgen. Das Buch handelt von der Verschleppung nach dem Zweiten Weltkrieg in die Sowjetunion. Die Forscherin hat fast ein Jahrzehnt lang damit gearbeitet, in verschiedenen Archiven, in verschiedenen Regionen in Ungarn und hat auch Interviews mit Überlebenden geführt, wie das damals war, wie die Leute 1944 zur Deportation ausgewählt wurden, welche Akteure dabei mitgewirkt haben, und welche Rolle dabei die ungarisch-deutschen ethnischen Konflikte spielten. Das Buch handelt ausschließlich von der Deportation der deutschen Minderheit, und alle Regionen wurden bearbeitet, deswegen ist ein überregionaler Vergleich möglich.
Volkslieder der Ungarndeutschen in Sitsch
Zweisprachige Lieder
Unter dem Kapitel „Zweisprachige Lieder“ werden in der Masterarbeit Sandra Holczinger drei Phasen am Beispiel bewahrter zweisprachiger Texte und Lieder analysiert. Die sprachliche Gestaltung dieser Phasen wird als Entwicklungslinie vom Lernprozess der ungarischen Sprache, durch Entlehnungsphase der ungarischen Wörter, bis zur Diskussion in zwei Sprachen (Deutsch-Ungarisch) untersucht. Der Erwerb der Sprache ist für das Kind ein wichtiger Schritt. Mit der Stimme und Sprache der Eltern ist das Gefühl von Geborgenheit verbunden. Sprache vermittelt uns die Denkweise und Kultur unserer Umgebung. In jedem Menschen steckt das Potenzial, mehrere Sprachen erwerben zu können. Manche Menschen beginnen mit einer Sprache und lernen später eine oder mehrere dazu, andere wachsen von Anfang an mehrsprachig auf.
Budapester Studenten flohen vor heranrückender Front 1944 bis Dingolfing
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die höheren Semester der Budapester Technischen Hochschule vor der im Osten und Süden Ungarns herannahenden Front im Herbst 1944 ausgelagert. Sie wurden zunächst nach Breslau gebracht und meinten dort sicher zu sein. Die Ostfront rückte aber schnell näher und sie wurden schon wenige Zeit später nach Dresden versetzt. Als das Bombardement über Dresden am 13. zum 14. Februar 1945 begann, flohen die Studenten, wie auch viele Einwohner der Stadt, in den Stadtpark, den „Großen Garten“ von Dresden. Doch die Begleitjäger der angloamerikanischen Bombengeschwader mähten mit ihren Geschützen und bombten mit Brandbomben auch über dem Großen Garten und dem angrenzenden Zoologischen Garten.
Dreikönigssegen in Hartian heller denn je…
„Die Welt braucht eine frohe Botschaft!“
In Hartian ist der Freundeskreis Schwäbischer Jugendlicher in Zusammenarbeit mit der örtlichen Deutschen Nationalitätengrundschule sowie Pfarrer Gábor Hefler seit drei Jahren bestrebt, die Tradition des deutschsprachigen Haussegens am Dreikönigstag neu zu beleben. Das Vorhaben scheint erfolgreich zu sein. Jedes Jahr bekommen die Organisatoren zahlreiche Anmeldungen und positive Rückmeldungen seitens der Hartianer Familien. Der Dreikönigssegen gibt immer einen guten Start ins neue Jahr, auch im Kreis der Grundschüler ist es ein beliebtes Ereignis.
Die AGDM-Ausstellung ‘IN ZWEI WELTEN’ ab sofort digital zu besuchen!
Die Ausstellung wurde vor rund drei Jahren von der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten (AGDM) entwickelt. Die anschließende Wanderung führte sie zu 25 Stationen in 17 Ländern Europas und Zentralasiens, von Berlin über Dänemark und vom Baltikum bis nach Russland, Kasachstan und Kirgistan und legte somit Tausende und Abertausende Kilometer zurück. Viele Tausende von Besuchern haben sich die Ausstellung in allen Ecken Europas und Zentralasiens angeschaut und konnten so die Vielfalt der deutschen Minderheiten in 25 Ländern hautnah erleben und kennenlernen. Die geplante Fortsetzung der Wanderung wurde durch die ab März 2020 in vielen Ländern erlassenen Einschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie erschwert und auf unbestimmte Zeit verschoben. Aus diesem Anlass entschied sich die AGDM, auf digitale Kanäle auszuweichen.
Marok: Die Erinnerungen an das „HAUS“ bleiben immer schön
/in Aktuell, Neue Zeitung /von BachDorottyaIch heiße Molnár Lászlóné, geboren als Erzsébet Mancz am 15. Dezember 1940 in Marok (damals Püspökmárok, heute Erdősmárok), einem kleinen ungarndeutschen Dorf im Komitat Branau.
Gala in Komitat Wesprim
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDer Herbst schenkte uns ein herrliches Wetter mit heiterem Sonnenschein und bunten Blättern, ideal für die Wesprimer Komitatsgala am 12. Oktober in Papa. Zu Anfang zelebrierte Hochwürden Zoltán Tál eine innige deutschsprachige Messe in der Benediktinerkirche im Herzen der Stadt, stilvoll und angemessen auch für die Segnung der Preise, die später verliehen wurden.
„Sag beim Abschied leise Servus“ Trauer um einen Stimmkollegen
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDen Ferenc-Faluhelyi-Preis der Stadt Fünfkirchen hat Johann Ritter nicht mehr persönlich entgegennehmen können. Seinen 68. Geburtstag hat er noch erlebt, doch am 11. September 2024 hat er für immer die Augen geschlossen.
Ein hervorragender Klarinettist, der die ungarndeutsche Blasmusik in ihren einzelnen Schwingungen authentisch erklingen ließ – von ihm müssen wir uns nun verabschieden.
„Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDer Verband der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltungen der Tolnau hat den diesjährigen Niveaupreis „Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller verliehen. Die Auszeichnung wurde beim Komitatstag am 2. September im Mihály-Babits-Kulturzentrum in Seksard vom Vorsitzenden der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltung der Tolnau, Georg Féhr, und vom Ehrenvorsitzenden des Verbandes der Deutschen Selbstverwaltungen der Tolnau e.V., Dr. Michael Józan-Jilling, überreicht.
300 Jahre entlang der Donau – Deutsches Jugendcamp in Ulm
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDie Deutsche Selbstverwaltung Gereschlak hat mit einem Antrag an den Bethlen-Gábor-Fondsverwalter eine Förderung von 1,5 Millionen Forint für ein deutsches Nationalitätencamp gewonnen. Das Ziel war, ein besonderes Jugendcamp mit ungarndeutschem Hintergrund in Ulm zu organisieren, um auf diese Weise der 300-jährigen Ansiedlung der Deutschen in Ungarn zu gedenken. In Ulm und Umgebung haben wir Fahrradtouren unternommen, um die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen auf die Geschichte aufmerksam zu machen. Wir haben auch aus Gereschlak und Umgebung vertriebene Deutsche in und um Ulm besucht.