Kiritog in Tolnau
Der Schutzpatron der Tolnauer Kirche ist der heilige Antonius von Padua, dessen Gedenktag am 13. Juni ist. Deswegen wurden am 17. und 18. Juni in Tolnau/Vértestolna die Heiliger-Antonius-Tage mit reichen Programmen veranstaltet.
Am Samstag organisierte der Freiwillige Feuerwehrverein von Tolnau, der sein 105-jähriges Bestehen feiert, einen Feuerwehrwettbewerb, woran 20 Mannschaften aus mehreren Gemeinden teilgenommen haben. Am Abend musizierte die Kapelle Ungarndeutsche Jungs aus Werischwar ausgezeichnet, beim Ball tanzten die Kleinen mit den Großen, die Dorfbewohner mit den Feuerwehrleuten alle zusammen.
Der Höhepunkt des Wochenendes war der deutschsprachige Kirmesgottesdienst, der in diesem Jahr mit dem Fronleichnamsfest zusammenfiel. Den Traditionen folgend nahmen die Gläubigen an der Messe, die von Pfarrer Csaba Albert Kovács zelebriert wurde, in Trachten teil.
Am Nachmittag versammelten sich die Dorfbewohner zum Kulturprogramm wieder im Zelt. Die Kinder aus dem örtlichen Deutschen Nationalitätenkindergarten „Marienkäfer“ und die Schüler der Deutschen Nationalitätengrundschule verzauberten mit ihren lieben Sprüchen, Tänzen und Liedern die Zuschauer. Dank der aktiven Mitwirkenden wurde die Geschichte der Gemeinde in einem kleinen Schauspiel gezeigt. Während zwei Moderatoren die Geschichte des Dorfes erzählten, veranschaulichten Pantomimespieler die Geschehnisse und der Chor sang dazu passende Lieder. Zum Schluss trug die örtliche Tanzgruppe „Lustigi Madl“ ihr Stück „Weibeball“ vor. Der Abend wurde natürlich mit dem traditionellen Kiritogball fortgesetzt, wo die örtliche Kapelle Schwab’N’Roll die beste Unterhaltung garantierte.
Dorottya Bach
Foto: Adrienn Fink
Aus dem Inhalt
In der ungarndeutschen, in der deutschen und auch in der europäischen Kultur zu Hause – Gymnasium der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen wurde EP-Botschafterschule
Das Friedrich-Schiller-Gymnasium und Schülerwohnheim zu Werischwar ist Botschafterschule für das Europäische Parlament geworden. Die dies bescheinigende Plakette übernahm Schulleiterin Erika Bogár-Szabó an der Budapester Wirtschaftsuniversität von György Schöpflin, Mitglied des Europäischen Parlaments. An der Initiative, das das Europaparlament bereits in allen EU-Ländern startete, nehmen 25 Mittelschulen Ungarns teil. Ziel ist, das Interesse der Jugendlichen für die Europäische Union und die europäische Demokratie zu wecken, zu informieren sowie ihr Bewusstsein für ihre Pflichten bezüglich eines gemeinsamen Europas zu fördern.
Ombudsfrau besuchte das Komitat Tolnau
Die für Nationalitätenangelegenheiten zuständige stellvertretende Ombudsfrau Dr. Erzsébet Szalay-Sándor besuchte zwischen dem 7. und 8. Juni mehrere Ortschaften in der Tolnau, in denen sie sich mit Leitern und Mitarbeitern von Bildungseinrichtungen und Kulturvereinen der Ungarndeutschen getroffen hat. Sie suchte die erneuerte Deutsche Bühne Ungarn auf, das einzige professionelle deutschsprachige Theater des Landes im Komitatssitz Seksard.
85. Hauptversammlung der Goethe-Gesellschaft und „Symposium junger Goetheforscher“ in Weimar
„Nationalliteratur will jetzt nicht viel sagen, die Epoche der Weltliteratur ist an der Zeit, und jeder muss jetzt dazu wirken, diese Epoche zu beschleunigen.“ – Dieses Zitat aus Goethes Brief an Eckermann war das Motto der 85. Hauptversammlung der Internationalen Goethe-Gesellschaft vom 7. – 10. Juni in der „Kulturhauptstadt“ Weimar. Es sind Akademiker und junge Goetheforscher aus der ganzen Welt (aus insgesamt 15 Ländern) von Japan bis Südamerika gekommen, um über das Hauptthema: „Globalisierung als Chance? Goethe und die Weltliteratur“ diskutieren und die „klassische Luft“ von Weimar selber einatmen zu können.
Ungarndeutsches Erbgut oder eine große Show? Urban-Tage in Hajosch
Seit Jahrzehnten schreiben die touristischen Magazine über die Kleinstadt in der Nähe von Kalocsa in Superlativen. Schlagzeilen wie „Das Kellerdorf, unser großes Erbe“, „Hajoscher schwäbische Sprache als Unikat“, „Ungarndeutsches Kulturerbe“ oder „Weine aus den zweihundertjährigen Lösskellern“ machen immer mehr Leute neugierig, sie wirken also wirklich anlockend. Im Zeichen dieser Gedanken fand das 37. Urbanfest in dem Kellerdorf von Hajosch statt.
Im Mittelpunkt: Wildgerichte!
Jäger und Köche für Wildspezialitäten bildeten die Hauptattraktion der Kellerzeilen in Nadwar/Nemesnádudvar. Zwischen (und in) den malerischen Kelterhäusern der berühmten ungarndeutschen Gemeinde kamen Hunderte von hungrigen Leuten – oder sagen wir lieber Feinschmecker! – zusammen, die an dem gastronomischen Tag für Wildgerichte am ersten Junisamstag teilnehmen wollten.
Das Ziel der Organisatoren, an der Spitze mit dem ortsansässigen Josef Etschberger, war nichts anderes, als ihr Dorf und die Weine mit Hilfe der feinsten Fleischgerichte berühmter zu machen.
Schreiben zu Sprichwörtern und Aphorismen
Schülerinnen und Schüler der Klassen 10 des Valeria-Koch-Gymnasiums beschäftigten sich im Unterricht mit Sprichwörtern und Aphorismen aus der deutschen Sprache. Die Aufgabe bestand darin, sich mit den Aussagen namhafter Autoren und Philosophen auseinanderzusetzen, sie im Einzelnen zu erklären und schließlich zu beurteilen, ob diese Weisheiten vergangener Zeiten auch in der heutigen Gesellschaft noch Gültigkeit beanspruchen können. Was dabei herausgekommen ist, sind kleine persönliche Texte, manche weise, manchmal unkonventionell, andere witzig oder auch völlig überraschend.
Die Minority Safepack Initiative kann jetzt online unterstützt werden
Europäische Bürger können überall online die Europäische Bürgerinitiative für die Minderheiten und die kulturelle und sprachliche Vielfalt in Europa unterstützen. Von der Kampagnen-Webseite der Minority SafePack Initiative (http://www.minority-safepack.eu) kommt man durch das Drücken des „Sign“ Button auf das offizielle Unterschriften-System. Dort können persönliche Daten eingetragen werden, um online zu unterschreiben.
Marok: Die Erinnerungen an das „HAUS“ bleiben immer schön
/in Aktuell, Neue Zeitung /von BachDorottyaIch heiße Molnár Lászlóné, geboren als Erzsébet Mancz am 15. Dezember 1940 in Marok (damals Püspökmárok, heute Erdősmárok), einem kleinen ungarndeutschen Dorf im Komitat Branau.
Gala in Komitat Wesprim
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDer Herbst schenkte uns ein herrliches Wetter mit heiterem Sonnenschein und bunten Blättern, ideal für die Wesprimer Komitatsgala am 12. Oktober in Papa. Zu Anfang zelebrierte Hochwürden Zoltán Tál eine innige deutschsprachige Messe in der Benediktinerkirche im Herzen der Stadt, stilvoll und angemessen auch für die Segnung der Preise, die später verliehen wurden.
„Sag beim Abschied leise Servus“ Trauer um einen Stimmkollegen
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDen Ferenc-Faluhelyi-Preis der Stadt Fünfkirchen hat Johann Ritter nicht mehr persönlich entgegennehmen können. Seinen 68. Geburtstag hat er noch erlebt, doch am 11. September 2024 hat er für immer die Augen geschlossen.
Ein hervorragender Klarinettist, der die ungarndeutsche Blasmusik in ihren einzelnen Schwingungen authentisch erklingen ließ – von ihm müssen wir uns nun verabschieden.
„Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDer Verband der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltungen der Tolnau hat den diesjährigen Niveaupreis „Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller verliehen. Die Auszeichnung wurde beim Komitatstag am 2. September im Mihály-Babits-Kulturzentrum in Seksard vom Vorsitzenden der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltung der Tolnau, Georg Féhr, und vom Ehrenvorsitzenden des Verbandes der Deutschen Selbstverwaltungen der Tolnau e.V., Dr. Michael Józan-Jilling, überreicht.
300 Jahre entlang der Donau – Deutsches Jugendcamp in Ulm
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDie Deutsche Selbstverwaltung Gereschlak hat mit einem Antrag an den Bethlen-Gábor-Fondsverwalter eine Förderung von 1,5 Millionen Forint für ein deutsches Nationalitätencamp gewonnen. Das Ziel war, ein besonderes Jugendcamp mit ungarndeutschem Hintergrund in Ulm zu organisieren, um auf diese Weise der 300-jährigen Ansiedlung der Deutschen in Ungarn zu gedenken. In Ulm und Umgebung haben wir Fahrradtouren unternommen, um die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen auf die Geschichte aufmerksam zu machen. Wir haben auch aus Gereschlak und Umgebung vertriebene Deutsche in und um Ulm besucht.