Ihr lebt in Europa und seid die europäische Avantgarde, betonte Johannes Haindl (Foto), Botschafter der Bundesrepublik Deutschland, an die Schüler gewandt beim Europatag der Deutschen in Budapest am 24. September in der Mehrzweckhalle des Deutschen Nationalitätengymnasiums Budapest. Zur feierlichen Schuljahreseröffnung der Schulen und Kindergärten mit deutschem Nationalitätenunterricht in Budapest sprach Olivia Schubert, Vizevorsitzende der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen.
Die von der Deutschen Selbstverwaltung Budapest gegründete Auszeichnung „Deutschlehrerin des Jahres 2021“ erhielten Anita Fogarassy, Zsófia Anna Kiss und Anna Lukács. Die Laudationen veröffentlichen wir nachstehend. Fünf Schüler des Deutschen Nationalitätengymnasiums und vier Schüler des Tamási-Gymnasiums erhielten Stipendien der Deutschen Selbstverwaltung Budapest.
Das Kulturprogramm bestritten Schülergruppen der Ausgezeichneten, Schüler, die im Waschludter Sommerlager zwei Tänze gelernt haben und die Tanzgruppe Rosmarin aus Waschludt.
Deutschlehrerin des Jahres 2021 in Budapest ist Anita Fogarassy. Sie arbeitet seit zwanzig Jahren als deutsche Nationalitätenlehrerin in der Grundschule Franz Erkel in Kleinpesth. Nach 13 Monaten Arbeit in München stärkt sie die Gemeinschaft der deutschen Nationalitätenpädagogen. Ihre fachliche Tätigkeit ist hervorragend, ihre methodische Kultur und pädagogische Ausbildung ausgezeichnet. Sie ist ein aktives Mitglied der Fremdsprachigen Arbeitsgemeinschaft, sie strebt nach Perfektion, nimmt fast alle erreichbaren Fortbildungen wahr, bildet sich ständig weiter. Sie veranstaltet deutsche Rezitations- und Erzählwettbewerbe in der Schule und im Bezirk. Ihre Schüler sind immer unter den Besten. Ihre Persönlichkeit und ihre Lehr- und Bildungsarbeit sind beispielhaft für das Lehrerkollegium der Schule und die Pädagogen des Bezirkes. Die Schüler lieben sie, die Eltern respektieren ihr Wesen und ihre Arbeit. Sie ist eine engagierte Organisatorin ungarndeutscher und deutschsprachiger Traditionen und Programme. Bei der Etablierung der relativ neuen Tradition unserer Schule, des schwäbischen Faschings, hat sie einen Löwenanteil übernommen. Nachdem die Möglichkeit bestand, Volkstanz in den Lehrplan einzubauen, wurde sie zu seiner treibenden Kraft. Das neueste Nationalitätenprogramm, der Tag der Volkstrachten, entstand nach ihrer Idee und Organisation. Dank ihrer Verbindungsarbeit zwischen der Schule und der deutschen Nationalitätengruppe im Arany-Kindergarten ist die schulische Vorbereitung der Kinder in der Nationalitätengruppe ausgezeichnet. Durch ihre hervorragende Arbeit ist der Nationalitätenunterricht der Schule sehr erfolgreich.
Deutsch-Kindergärtnerin des Jahres 2021 ist Zsófia Anna Kiss. Sie arbeitet seit 2010 im Kindergarten Csillagszem von Rákosmente. Sowohl die Erarbeitung als auch die spätere Modifizierung des Csillagszem-Nationalitäten-Kindergartenprogramms sind mit ihrem Namen verbunden.
Sie spielt eine bedeutende Rolle in der Pflege der Traditionen. Die Organisation und Erledigung des niveauvollen Martinsfestes, die Zusammenstellung des Programms der ungarndeutschen Traditionswoche und das gemeinsame Kerzenanzünden in der Adventszeit sind auch ihr zu verdanken. Sie arbeitet an der Erweiterung der deutschen Gedicht- und Liedersammlung mit. Sie bereitet die Kinder auf das Nationalitäten-Tanzfestival und auf den regionalen Singwettbewerb mit sehr sehr großer Begeisterung vor.
Frau Kiss wendet die Methoden der situationsgebundenen und der „sanften“ Spracherziehung überzeugt an. Sie leitet im Kindergarten die Deutsche Arbeitsgemeinschaft und hält regelmäßig offene Beschäftigungen.
Sie ist Mentorin der Anfänger und unterstützt sie gerne nicht nur bei ihrer Diplomarbeit, sondern auch bei den pädagogischen Qualifikationsprüfungen. Sie hat den Anspruch, ihre Kenntnisse fortlaufend zu erweitern. Sie nimmt häufig an Weiterbildungen der Deutschen Selbstverwaltung Budapest und des Bildungszentrums für Nationalitätenpädagogik teil.
Ihr größter Erfolg als Nationalitäten-Kindergärtnerin ist die Pädagogenqualifikation II. mit einem Ergebnis von 100 Prozent. Die Experten haben ihre Arbeit zur Publikation vorgeschlagen.
Seit 2014 ist Frau Kiss stellvertretende Leiterin des Kindergartens Csillagszem. Im Jahr 2018 hat sie die Prüfung zur Leiterin im öffentlichen Bildungsdienst erfolgreich bestanden.
Deutschlehrerin des Jahres 2021 ist Anna Lukács. Sie unterrichtet seit fast 40 Jahren in der Franz-Medgyessy-Nationalitäten-Grundschule in Budapest-Krottendorf. Sie verfügt über hervorragende Fachkenntnisse und jahrzehntelange pädagogische Erfahrungen. Als engagierte Deutschlehrerin tut sie ihr Bestes, damit ihre Schüler die deutsche Sprache und die Vielfalt der deutschen Kultur liebgewinnen. Sie beteiligt sich aktiv an der Organisation der alljährlichen deutschen Nationalitätenprogramme in der Schule. Ihre Schüler sind jedes Mal gut im Bezirkswettbewerb vertreten. Sie hilft auch regelmäßig in Jurys bei der Organisation von Wettbewerben in anderen Nationalitätenschulen im III. und IV. Bezirk. Auch zu Weihnachten der Nationalitäten – im III. Bezirk Tradition – treten ihre Schüler mit hochwertigen Inszenierungen auf. Gerne nimmt sie an den außerschulischen Programmen der Arbeitsgemeinschaft teil, die der beruflichen Weiterentwicklung dienen: Interpädagogica, Vorträge des Ungarndeutschen Kultur- und Informationszentrums.
Neben einer qualitativ hochwertigen Ausbildung im Alltag legt sie großen Wert auf die Förderung von Talenten. Jedes Jahr nimmt eine große Zahl ihrer Schüler erfolgreich am Landeswettbewerb Poesie und Prosa teil. Mit ihren Schülergruppen macht sie auch regelmäßig kleine Szenen, was nicht nur den Zuschauern, sondern auch ihnen selbst eine wahre Freude bereitet. Sie hat ihren Achtklässlern mehrfach geholfen, die DSD-Prüfung auf B1-Niveau erfolgreich zu bestehen. Im letzten Schuljahr erreichte einer ihrer Schüler die erforderliche Punktzahl für den Einzug ins Finale des Deutschen Sprachwettbewerbs.
Anna Lukács stellt als engagierte Klassen- und Fachlehrerin die Interessen und Entwicklung der Kinder in den Mittelpunkt. Sie pflegt ein freundschaftliches und partnerschaftliches Verhältnis zu ihren Schülern und den Eltern. Sie baut ihre Klassengemeinschaft auf, indem sie gemeinsame Programme in einer guten Atmosphäre organisiert. Mit ihrer Menschlichkeit, Verlässlichkeit und Kollegialität hat sie sich den Respekt und die Anerkennung der Kollegen und der Arbeitsgemeinschaft erworben. Es ist gut, mit ihr zu arbeiten.
Den Ausgezeichneten herzliche Gratulation!
Die Auszeichnung „Deutschlehrerin des Jahres 2021“ erhielten Anita Fogarassy, Zsófia Anna Kiss und Anna Lukács.
Die Anerkennung „Deutschlehrer/in des Jahres 2020“ wurde bei dieser Feier an Loretta Holl, Márk László Molnár und Klára Schmidt übergeben. Die Würdigungen erschienen in BUSCH-TROMMEL 2020.
Foto: I. F.
Aus dem Inhalt
Die LdU beginnt mit Vorbereitungen auf die anstehenden Parlamentswahlen
Ein ganzes Jahr lang trafen sich die Abgeordneten der Vollversammlung der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen nur informell und online. Am 25. September trafen sich die Mitglieder des wichtigsten Entscheidungsgremiums der ungarndeutschen Gemeinschaft in Wemend, Komitat Branau. Im Mittelpunkt standen vor allem Fragen des Haushalts, der Bildung, Kultur und Infrastrukturinvestitionen, aber auch die Vorbereitungen für die Parlamentswahlen 2022 wurden eingehend diskutiert. Mit der Begrüßung zweier Jubilarinnen – Ibolya Sax, seit 20 Jahren Bildungsreferentin bei der LdU, und Andrea Knoll-Bakonyi, seit 25 Jahren Leiterin des Regionalbüros in Baje – eröffnete Ibolya Hock-Englender die Sitzung der Vollversammlung.
65.Fuen-Kongress in Triest: Im Fokus stand die Bildung
Die Föderalistische Union Europäischer Nationalitäten (FUEN) ist der größte Dachverband der autochthonen nationalen Minderheiten, Nationalitäten und Sprachgemeinschaften Europas, die mehr als 100 Mitgliedsorganisationen aus 35 europäischen Ländern vereint und die Interessen der europäischen Minderheiten auf nationaler, regionaler und insbesondere europäischer Ebene vertritt. Im Fokus des 65. FUEN-Kongresses vom 9. – 12. September in Triest standen die Bildung und die slowenische Minderheit. An der Veranstaltung nahmen die Vorsitzende der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen, Ibolya Hock-Englender, und die stellvertretende Leiterin der Geschäftsstelle der LdU, Dr. Ágnes Sudár, teil. An den vier Kongresstagen wurde über die Zukunft der kulturellen und sprachlichen Vielfalt Europas, über die europäischen Minderheiten, ihre Organisationen und Gemeinschaften, über Minderheiten-Bildungssysteme und auch über die Situation der slowenischen Minderheit in Italien gesprochen.
FunkForum: Grenzüberschreitender Gedanken- und Erfahrungsaustausch
Seminare, Schreibwerkstätten, neue Seiten, eine studentische Zeitung (Kompass) stehen auf der Erfolgsliste des Funkforums in den vergangenen fünf Jahren. Sich besonders entwickelt hat die medienübergreifende Arbeit in Temeswar und Sathmar, schrieb in der Banater Zeitung Siegfried Thiel, der bisherige Vorsitzende des FunkForums, des grenzüberschreitenden Zusammenschlusses von Redakteuren deutschsprachiger Medien aus Rumänien, Ungarn, Serbien und Kroatien mit Sitz in Temeswar. Bei der Mitgliederversammlung in Sathmar konnten einige Teilnehmer erleben, wie vier junge Reporter (eine Schülerin und drei Schüler des Johann Ettinger deutschsprachigen Lyzeums in Sathmar) gekonnt Aufnahmen für Funk und Fernsehen machten.
Gerhardsmesse unter dem Eindruck des erfolgreichen Eucharistischen Kongresses
Einige Tage nach dem 52. Eucharistischen Kongress fand die traditionelle Gerhardsmesse des St.-Gerhards-Werks Ungarn (Verein der Katholischen Ungarndeutschen), ein Pontifikalamt unter der Zelebrierung des Weihbischofs Dr. Lajos Varga aus der Diözese Waitzen und der Konzelebrierung von Bernhard Kollmann, Pfarrer der St. Elisabeth Katholischen Gemeinde deutscher Sprache, am 18. September in der Kirche zu den Wundmalen des heiligen Franziskus in der Fő-Straße in Budapest statt. Der Vorstand lud diesmal den St.-Michael-Kirchenchor aus Waschludt mit dem Kinderchor der Waschludter Paul Angermann Deutschen Nationalitäten-Grundschule mit Sprachunterricht unter der Leitung von Frau Hajnalka Pfeifer-Takács ein, bei der Messe musikalisch mitzuwirken.
EUROPEADA 2022: Neuer Termin steht fest
Der Ball wird endlich wieder rollen: Die Fußballeuropameisterschaft der autochthonen, nationalen Minderheiten wird vom 25. Juni bis 3. Juli 2022 in Kärnten/Koroška, Österreich, stattfinden. Das teilte das EUROPEADA-Organisationskomitee im Rahmen des diesjährigen FUEN-Kongresses in Triest, Italien, mit.
Nachdem das Sportereignis aufgrund der Corona-Pandemie bereits zweimal verschoben werden musste, sind die Gastgeber der slowenischen Minderheit in Österreich nun zuversichtlich, dass das Fußballfest im kommenden Sommer stattfinden kann. Erwartet werden 24 Männer- und sieben Frauenmannschaften. „Wir wollen Fußball und internationalen Austausch auf höchstem Niveau“, kündigte Organisator Marco Loibnegger vom Slowenischen Sportverband an. „Über sportliches Engagement wollen wir die Volksgruppenthemen einer breiten Öffentlichkeit und der lokalen Bevölkerung zugänglich machen.“
Wer wird „Auslandsdeutsche des Jahres 2021“?
Die Wahl zur „Auslandsdeutschen des Jahres“ findet 2021 zum dritten Mal statt. Dabei geht es nicht in erster Linie um Schönheit, sondern vor allem um das Engagement für die eigene Kultur. In diesem Jahr haben fünf Bewerberinnen die Endausscheidung erreicht – darunter eine Deutschamerikanerin, eine Brasiliendeutsche, eine Deutschchilenin, eine Deutschnamibierin und eine Rumäniendeutsche.
Wenn Sie eine Favoritin für den Titel haben, dann schreiben Sie einfach eine Nachricht mit dem Vornamen und dem Land der jeweiligen Kandidatin an presse@imh-service.de. Die Wahl läuft bis zum 15. Oktober.
Gala in Komitat Wesprim
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDer Herbst schenkte uns ein herrliches Wetter mit heiterem Sonnenschein und bunten Blättern, ideal für die Wesprimer Komitatsgala am 12. Oktober in Papa. Zu Anfang zelebrierte Hochwürden Zoltán Tál eine innige deutschsprachige Messe in der Benediktinerkirche im Herzen der Stadt, stilvoll und angemessen auch für die Segnung der Preise, die später verliehen wurden.
„Sag beim Abschied leise Servus“ Trauer um einen Stimmkollegen
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDen Ferenc-Faluhelyi-Preis der Stadt Fünfkirchen hat Johann Ritter nicht mehr persönlich entgegennehmen können. Seinen 68. Geburtstag hat er noch erlebt, doch am 11. September 2024 hat er für immer die Augen geschlossen.
Ein hervorragender Klarinettist, der die ungarndeutsche Blasmusik in ihren einzelnen Schwingungen authentisch erklingen ließ – von ihm müssen wir uns nun verabschieden.
„Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDer Verband der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltungen der Tolnau hat den diesjährigen Niveaupreis „Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller verliehen. Die Auszeichnung wurde beim Komitatstag am 2. September im Mihály-Babits-Kulturzentrum in Seksard vom Vorsitzenden der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltung der Tolnau, Georg Féhr, und vom Ehrenvorsitzenden des Verbandes der Deutschen Selbstverwaltungen der Tolnau e.V., Dr. Michael Józan-Jilling, überreicht.
300 Jahre entlang der Donau – Deutsches Jugendcamp in Ulm
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDie Deutsche Selbstverwaltung Gereschlak hat mit einem Antrag an den Bethlen-Gábor-Fondsverwalter eine Förderung von 1,5 Millionen Forint für ein deutsches Nationalitätencamp gewonnen. Das Ziel war, ein besonderes Jugendcamp mit ungarndeutschem Hintergrund in Ulm zu organisieren, um auf diese Weise der 300-jährigen Ansiedlung der Deutschen in Ungarn zu gedenken. In Ulm und Umgebung haben wir Fahrradtouren unternommen, um die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen auf die Geschichte aufmerksam zu machen. Wir haben auch aus Gereschlak und Umgebung vertriebene Deutsche in und um Ulm besucht.
Weinlese 2024 – Ernte mit Hitzeschlag
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterIn Nadwar waren die staubigen Wege zu den Weinbergen voller Traktoren und eifriger Winzer, es herrschte ein reges Treiben im Kellerdorf. Bis Ende August waren fast alle Trauben schon geerntet, weit vor der üblichen Zeit. „Fast einen Monat früher mussten wir alles lesen“, erzählen die Winzer, die bemüht sind. den Most im Gleichgewicht zu halten. Die Hitze ist man bei diesen Arbeitsvorgängen nicht gewohnt, Umdenken und schnelles Reagieren sind gefragt. Zwar ist die Qualität meist gut, auch wenn die Trauben weniger Saft tragen, aber die Mengen werden wegen der schonungslosen Hitze auf jeden Fall geringer ausfallen.