Es ist bestätigt: die Blaufärberei gehört zum Immateriellen Weltkulturerbe

blaufärberUngarn, Deutschland, Österreich, Tschechien und die Slowakei nominierten die Tradition des Blaudrucks für die Liste der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation (UNESCO). Die Aufnahme ins Immaterielle Weltkulturerbe wurde im November letzten Jahres bewilligt (NZ 49/2018).

Das Dokument, das die Zugehörigkeit dieser Handwerkstradition zum Immateriellen Weltkulturerbe bezeugt, wurde am 12. Februar 2019 im Blaufärbermuseum in Papa von der stellvertretenden Staatssekretärin für Kultur, Anikó Krucsai-Herter, an die Vertreter der in Ungarn tätigen Werkstätten von Almasch/Bácsalmás, Großnaarad/Nagynyárád, Tiszakécske, Steinamanger/Szombathely, Raab/Győr und Tolnau/Tolna überreicht. Das Blaufärbermuseum in Papa, das in der ehemaligen Werkstatt der Familie Kluge eingerichtet wurde, sowie der Ethnologe Dr. Ottó Domonkos wurden für ihre Tätigkeit um die Erhaltung der Blaufärbertradition auch gewürdigt.

Bei dem schönen Ereignis konnte auch Johann Sárdi jun. das UNESCO-Dokument übernehmen. Er führt das Handwerk in der von seinem Vater Johann Sárdi gegründeten, mit Recht anerkannten Blaufärberwerkstatt in Großnaarad mit Erfolg und auf hohem Niveau weiter. Die Blaufärberkunst ist für die Ungarndeutschen von besonderer Bedeutung. Ein Beweis dafür ist auch, dass das in dieser Branauer Ortschaft – heuer seit zwei Jahrzehnten – jährlich veranstaltete Blaufärberfest zu einem landesweiten Festival herangewachsen ist.

Monika Ambach / Foto: Eva Ament

 

Aus dem Inhalt

 

Zur kulturellen Autonomie gehören eigene Institutionen: Fachkonferenz in der LdU-Schule in Werischwar

FachtagungKeine gravierenden Geldsorgen, jedoch mehr Selbständigkeit und Flexibilität an ungarndeutschen Bildungseinrichtungen, die von örtlichen deutschen Selbstverwaltungen übernommen wurden – darauf verwiesen sowohl Vertreter der Träger als auch Leiter der einschlägigen Kindergärten und Schulen auf jener Fachkonferenz, die die Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen zum zweiten Mal organisiert und das Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat gefördert hat. Die Tagung fand am 6. Februar im Friedrich-Schiller-Gymnasium, der LdU-Schule in Werischwar statt; Ziel war, den Leitern der insgesamt 55 übernommenen Bildungseinrichtungen sowie den Vertretern der diese tragenden deutschen Selbstverwaltungen landesweit die Gelegenheit zu bieten, sich zu treffen und auszutauschen.

 

Lehrpfad im Marktflecken

badesek „Ein Dorf mit städtischen Zügen, eine Stadt mit ländlichem Charakter“ – ein einstiger Marktflecken. Das ist Badesek (Komitat Tolnau). Als Ergebnis von seit bereits Monaten laufenden Recherchen soll schon bald auch hier ein ungarndeutscher Lehrpfad über Geschichte und Gegenwart der örtlichen ungarndeutschen Gemeinschaft erzählen.

 

Auf zum Schulball!

ödenburg-kindertanzgruppeFaschingszeit – Ballzeit! Es schallt der Ruf wie Donnerhall – heute ist der Nationalitätenball! Im Jugendzentrum am Elisabethpark begann am 9. Feber um 19 Uhr wieder einer der beliebtesten Bälle Ödenburgs! Der „Schulball“ hat nun schon eine langjährige Tradition – zum 29. Mal fand er statt und es kamen so viele Besucher wie noch nie! Der Tanzsaal und die umliegenden Räume waren bis auf den letzten Platz gefüllt, die Stimmung schon zu Beginn fantastisch!

 

Buchvorstellung im Stuttgarter Kulturinstitut

Donauschwaben Buchvorstellung 3

Das Buch „Donauschwaben. Deutsche Siedler in Südosteuropa“ – eine gemeinsame Publikation des Deutschen Kulturforums östliches Europa und des Donauschwäbischen Zentralmuseums, Ende 2018 erschienen – wurde am 14. Februar im Ungarischen Kulturinstitut in Stuttgart vorgestellt. Eingeführt wurde die Veranstaltung durch den Leiter des Ungarischen Kulturinstitutes Dr. Dezső Szabó, der in seinem Grußwort die Verpflichtung seines Institutes gegenüber dem ungarndeutschen historischen und Kulturerbe betonte, und von Dr. Ingeborg Szöllösi, der Südosteuropa-Referentin des Deutschen Kulturforums, die sich für die Kooperationsmöglichkeit bedankte. Bei der darauffolgenden Podiumsdiskussion, die von Christian Glass, Direktor des Donauschwäbischen Zentralmuseums in Ulm, moderiert wurde, gab es zahlreiche Fragen und Wortmeldungen seitens des Publikums, das sehr intensiv mitwirkte.

 

„Akzente setzen, Interesse wecken“ – Die Katholische Gemeinde Deutscher Sprache St. Elisabeth in Budapest

Sternsinger_mit_Pfarrer_Kollmann Die Katholische Gemeinde Deutscher Sprache St. Elisabeth befindet sich in einem imposanten Barockgebäude nahe Batthányi tér im I. Bezirk von Budapest. Leiter der Gemeinde ist Pfarrer Bernhard Kollmann aus Wien, der seit zwei Jahren in der ungarischen Hauptstadt residiert. In den vergangenen Jahren hat er gute Beziehungen zu den anderen deutschsprachigen Kirchengemeinden, der Reformierten Gemeinde in der Hold utca und der Evangelischen Gemeinde in der Festung, ausgebaut. Gemeinsam werden ökumenische Veranstaltungen gehalten. Über das Gemeindeleben und die Pläne für 2019 sprach NZ mit Pfarrer Kollmann.

 

Traditionelles Schweineschlachten in Wetschesch

wetschesch-schlachten Auf Einladung des örtlichen GJU-Freundeskreises nahm der Vizepräsident der GJU am VI. Metzgerwettbewerb in Wetschesch teil. Es gibt bei einem solchen gastronomischen Ereignis immer genug zu tun. Die Vorbereitungen des Schlachtens fingen natürlich schon am Tag zuvor an, man hat das Zelt aufgestellt, dekoriert, die Zutaten beschafft, das Gemüse zerkleinert, usw. Um 5.00 Uhr in der Früh waren wir auf den Beinen und bereit zum Sautanz. Eine große Herausforderung wartete auf uns, eine 250 kg schwere Sau haben die Wetschescher Jugendlichen und der professionelle Metzger Vetter Zoli geschlachtet und aufgearbeitet.

 

Ausstellung: Badeleben in der Monarchie

 Abbazia Im Treppenhaus des Ungarischen Handels- und Gastgewerbe-Museums in Budapest begleiten uns die Veduten aus dem „Lichtdruck-Album aus Herkulesbad“, mit den Hotels Franzenshof, Rudolfhof, Theresienshof und des „K.u.K. Militär-Mannschaftskurhauses“. Herculesbad im Süd-Banat war seit Anfang des 18. Jahrhunderts in Militärbesitz, ging aber 1872 in Staatseigentum über. Franz Joseph I. besuchte zum ersten Mal 1857 das Bad, dann folgten andere Herrschaften und Diplomaten, so ist es immer populärer geworden. 1887 verbrachte Kaiserin und Königin Elisabeth fünf Wochen hier und schrieb ins Gästebuch: „Der schönste Badeort im ganzen Kontinent.“

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Marok: Die Erinnerungen an das „HAUS“ bleiben immer schön

Ich heiße Molnár Lászlóné, geboren als Erzsébet Mancz am 15. Dezember 1940 in Marok (damals Püspökmárok, heute Erdősmárok), einem kleinen ungarndeutschen Dorf im Komitat Branau.

Gala in Komitat Wesprim

Der Herbst schenkte uns ein herrliches Wetter mit heiterem Sonnenschein und bunten Blättern, ideal für die Wesprimer Komitatsgala am 12. Oktober in Papa. Zu Anfang zelebrierte Hochwürden Zoltán Tál eine innige deutschsprachige Messe in der Benediktinerkirche im Herzen der Stadt, stilvoll und angemessen auch für die Segnung der Preise, die später verliehen wurden.

„Sag beim Abschied leise Servus“ Trauer um einen Stimmkollegen

Den Ferenc-Faluhelyi-Preis der Stadt Fünfkirchen hat Johann Ritter nicht mehr persönlich entgegennehmen können. Seinen 68. Geburtstag hat er noch erlebt, doch am 11. September 2024 hat er für immer die Augen geschlossen.
Ein hervorragender Klarinettist, der die ungarndeutsche Blasmusik in ihren einzelnen Schwingungen authentisch erklingen ließ – von ihm müssen wir uns nun verabschieden.

„Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller

Der Verband der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltungen der Tolnau hat den diesjährigen Niveaupreis „Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller verliehen. Die Auszeichnung wurde beim Komitatstag am 2. September im Mihály-Babits-Kulturzentrum in Seksard vom Vorsitzenden der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltung der Tolnau, Georg Féhr, und vom Ehrenvorsitzenden des Verbandes der Deutschen Selbstverwaltungen der Tolnau e.V., Dr. Michael Józan-Jilling, überreicht.

300 Jahre entlang der Donau – Deutsches Jugendcamp in Ulm

Die Deutsche Selbstverwaltung Gereschlak hat mit einem Antrag an den Bethlen-Gábor-Fondsverwalter eine Förderung von 1,5 Millionen Forint für ein deutsches Nationalitätencamp gewonnen. Das Ziel war, ein besonderes Jugendcamp mit ungarndeutschem Hintergrund in Ulm zu organisieren, um auf diese Weise der 300-jährigen Ansiedlung der Deutschen in Ungarn zu gedenken. In Ulm und Umgebung haben wir Fahrradtouren unternommen, um die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen auf die Geschichte aufmerksam zu machen. Wir haben auch aus Gereschlak und Umgebung vertriebene Deutsche in und um Ulm besucht.