Denkmal für Verschleppte und Vertriebene in Salack

Salak-denkmalDie Mitte des Denkmals stand bereits seit 2003. Jetzt beauftragten der Vorsitzende der Deutschen Selbstverwaltung Béla Pfisztner und Jenő Lőcsei den Steinmetz István Amrein, zwei Flügel hinzuzufügen. Auf der linken Seite stehen die Namen der Verschleppten und rechts die der vertriebenen Familien.

In Salack/Szalatnak fand die Verschleppung bereits 1944 sofort nach Weihnachten statt. Es wurden 116 Menschen, unter ihnen Mädchen, Frauen und Ehepaare, die ihre Kinder zu Hause lassen mussten, in Viehwaggons in die Sowjetunion transportiert. Unter dem Titel „Der lange Marsch der Salacker – Statt Frieden Verschleppung“ ist 1989 in der Weihnachtsnummer der NZ das erste Mal ein Beitrag über die Verschleppung erschienen und wurde in der deutschsprachigen Sendung in Fünfkirchen ausgestrahlt.

Salack-Gedenkfeier_1

Der Gedenkstunde wohnten auch zwei noch lebende Verschleppte bei: Frau Gabriella Tolnai, geb. Richter, 94 (sitzend, 3. v. rechts) und Frau Éva Sillei, geb. Krammer, 92 (sitzend, 4. v. rechts)

Die Zwangsarbeit dauerte fast fünf Jahre lang. In dieser Zeit wurden 1947 in den Westen und 1948 in den Osten Deutschlands 86 Familien, etwa 450 Menschen aus dem Dorf, vertrieben. Dieser Ereignisse wurde jetzt am 20. Oktober in Salack mit der Enthüllung eines Denkmals gedacht, das die Deutsche Selbstverwaltung, auch mit Hilfe der örtlichen Selbstverwaltung, errichten ließ.

Bei der Einweihung betonte der gebürtige Salacker Peter Leipold, dass das halbe Jahrzehnt nach dem Zweiten Weltkrieg die dunkelste und folgenträchtigste Epoche in der damals 220-, heute bereits fast 300-jährigen Geschichte der Salacker gewesen sei. Seine Aussage untermauerte er u. a. damit, dass in dieser Zeit mindestens zwei Drittel der knapp tausend Dorfbewohner verschleppt oder nach der Enteignung vertrieben worden waren. Die Daheimgebliebenen hatten ebenfalls Schlimmes erleben müssen. Aus dem Krieg kehrten 29 Soldaten nicht zurück und unter den Verschleppten fanden 15 Männer und vier Frauen den Tod, wobei weitere mindestens sechs Personen an den gesundheitlichen Folgeschäden in den Jahren nach der Heimkehr starben. Heute leben in Salack nur noch rund 300 Menschen.

I.J.

 Aus dem Inhalt

 

20 Jahre Förderverein für Deutsche Kindergärten und Schulen würdig gefeiert

NaturkindergartenMit einer Jubiläumssitzung feierte der Förderverein für Deutsche Kindergärten und Schulen am 26. Oktober in Budapest sein 20-jähriges Bestehen. Im Festsaal in der Akadémia-Straße 1 war die Stimmung heiter: Versammelt hatten sich ehemalige und gegenwärtige Mitglieder des Fördervereins und Absolventen der Kindergärtnerinnenausbildung, die ihren Abschluss dem Förderverein zu verdanken haben. (Naturkinder aus dem Kindergarten im II. Bezirk der Hauptstadt – Foto: Bajtai László)


Oktober(schul)fest am Audi Hungaria Bildungszentrums

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Zum ersten Mal fand ein Oktober(schul)fest an der Audi Hungaria Schule in Raab statt, an dem nicht nur Kindergartenkinder, Schülerinnen und Schüler, sondern auch Geschwister, Eltern, Lehrkräfte, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie zahlreiche geladene Gäste teilnahmen. Die Veranstaltung in der festlich weiß-blau dekorierten Sporthalle bei echter Festzeltstimmung in ungezwungener Atmosphäre war eine hervorragende Gelegenheit zur Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls der Schulfamilie.

 

Hans Schmuck: Ehrung unter Weinlaub

20 Jahre Vorsitzender der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn in Bayern (LDU), fast 20 Jahre Vorsitzender der Südostdeutschen Landsmannschaft (SOD-LM) in Geretsried und dabei die LDU wieder zurück in die Öffentlichkeit und im Bund der Vertriebenen (BdV) mit Engagement als Landsmannschaft bekannt gemacht. Für diese Verdienste sollte Hans Schmuck auch entsprechend geehrt werden! Deshalb beantragte Georg Hodolitsch im Namen der LDU die goldene Ehrennadel mit Urkunde des BdV Deutschland für seinen Vorgänger.


Hohe Auszeichnung an Amanda Dropalla

dropalla_amandaAmanda Dropalla, Gründungspräsidentin des Deutsch-Ungarischen Freundeskreises Passau-Veszprém, erhielt am 23. Oktober den Ungarischen Verdienstorden. Die Auszeichnung wurde Frau Dropalla von Generalkonsul Gábor Tordai-Lejkó ausgehändigt, der die Verdienste der Ausgezeichneten würdigte.

 

Exil P.E.N. tagte in Frankfurt

„Interkulturelle Literatur im Schmelztiegel der deutschen Sprache – Lebensweltliche Erfahrung und literarische Umsetzung in Werken von Autorinnen und Autoren, die in die Bundesrepublik Deutschland eingewandert sind.“ Das war das Thema der Jahrestagung des Internationalen P.E.N. Clubs Zentrum der Exilschriftsteller Sektion deutschsprachige Länder vom 26. bis 28. Oktober in der Mainmetropole Frankfurt.
 

Mit Mozart nach China

Wiener KnabenchorHallo, ich bin Alexander und wohne in Tscholnok und in Wien. Tscholnoker Musiker sind ja in den letzten Jahren durch ganz Europa gekommen, dieses Jahr habe ich es bis nach China geschafft. Am 17. Oktober ging es los, einen Tag vor meinem 18. Geburtstag. Ich denke oft an meine Ahnl, die im Vorjahr verstorben ist und sicher sehr stolz auf mich gewesen wäre. 25 Burschen und 4 Begleitpersonen des MOZART KNABENCHORS sind nach 9 Stunden Flug in Peking gelandet. Da hieß es, sämtliche Einreisevorschriften in ca. eineinhalb Stunden geduldig abzuarbeiten. Zu unserem ersten Konzertort Hohhot mussten wir noch 90 Minuten weiter fliegen.


Eine große Familie entstanden

Auf Einladung der Interessengemeinschaft der Heimatvertriebenen, Flüchtlinge und Nachkommen aus Schewinghas/Győrsövényház besuchte vom 25. bis 29. Oktober erstmals eine Abordnung die Landsleute im Kreis Limburg-Weilburg beim Jahrestreffen in Weilburg-Kubach. Nachdem in den beiden letzten Jahren der Sprecher der Interessengemeinschaft, Johann Geigl, zwei Busreisen nach Schewinghas und Umgebung durchgeführt hatte, war das Interesse sehr groß, die „neue Heimat“ der Heimatvertriebenen näher kennenzulernen.


Stipendien für Gymnasiasten

Stipendiaten18 Gymnasiasten, die sechs Nationalitäten angehören, erhielten 2018 Stipendien für ihre Studien. Die Urkunden überreichten am 25. Oktober Miklós Soltész, Staatssekretär im Ministerpräsidentenamt, und sein Stellvertreter Zoltán Fürjes. Seit 2011 erhielten mehr als 120 Gymnasiasten das Stipendium, das ihnen eine große Hilfe gewähren kann. Das Stipendium ist eine Anerkennung für gute Lernergebnisse sowie für Arbeit in der Gemeinschaft. (Foto: Krisztina Gohér)


Eine ziemlich unbekannte Wunderregion: 
GJU auf Entdeckungstour im Nordosten Ungarns und in der Ostslowakei

country-1820980_960_720In den Herbstferien hat sich das GJU-Team zusammen mit ungarndeutschen Mittelschülern auf den Weg gemacht, um eine ziemlich unbekannte Region des Landes, die richtig viele Schätze birgt, zu entdecken bzw. die deutsche Jugend in der Slowakei besser kennenzulernen, mit der die GJU in den letzten Jahren kaum Kontakte hatte.

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Marok: Die Erinnerungen an das „HAUS“ bleiben immer schön

Ich heiße Molnár Lászlóné, geboren als Erzsébet Mancz am 15. Dezember 1940 in Marok (damals Püspökmárok, heute Erdősmárok), einem kleinen ungarndeutschen Dorf im Komitat Branau.

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Ein hervorragender Klarinettist, der die ungarndeutsche Blasmusik in ihren einzelnen Schwingungen authentisch erklingen ließ – von ihm müssen wir uns nun verabschieden.

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Der Verband der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltungen der Tolnau hat den diesjährigen Niveaupreis „Für das Ungarndeutschtum in der Tolnau“ an Georg Müller verliehen. Die Auszeichnung wurde beim Komitatstag am 2. September im Mihály-Babits-Kulturzentrum in Seksard vom Vorsitzenden der Deutschen Nationalitäten-Selbstverwaltung der Tolnau, Georg Féhr, und vom Ehrenvorsitzenden des Verbandes der Deutschen Selbstverwaltungen der Tolnau e.V., Dr. Michael Józan-Jilling, überreicht.

300 Jahre entlang der Donau – Deutsches Jugendcamp in Ulm

Die Deutsche Selbstverwaltung Gereschlak hat mit einem Antrag an den Bethlen-Gábor-Fondsverwalter eine Förderung von 1,5 Millionen Forint für ein deutsches Nationalitätencamp gewonnen. Das Ziel war, ein besonderes Jugendcamp mit ungarndeutschem Hintergrund in Ulm zu organisieren, um auf diese Weise der 300-jährigen Ansiedlung der Deutschen in Ungarn zu gedenken. In Ulm und Umgebung haben wir Fahrradtouren unternommen, um die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen auf die Geschichte aufmerksam zu machen. Wir haben auch aus Gereschlak und Umgebung vertriebene Deutsche in und um Ulm besucht.