Der Mundarttag hat schon eine fünfjährige Tradition in Tscholnok. Diesmal wurden die Gäste dazu am 26. Feber aus der engeren Umgebung nach Tscholnok eingeladen. Die deutschen Selbstverwaltungen von Dacha/Dág, Scherischap/Sárisáp, Daurog/Dorog und Gran/Esztergom haben am Treffen teilgenommen und natürlich waren auch die Tscholnoker Mitglieder des Schwowisch Dischkursches, des Dialekt-Stammtisches dabei.
Frau Agathe Hárs, Gründerin und Moderatorin des Mundarttages, hat sich ein neues Konzept für das Programm ausgedacht: Jeder sollte einen alten Gegenstand aus dem Alltag der Ahnen vom Dorfmuseum oder vom eigenen Dachboden mitbringen. Nach den Grußworten der Bürgermeisterin Frau Melinda Kolonics, des Vorsitzenden der örtlichen Deutschen Selbstverwaltung Ladislaus Szax und Agathe Hárs haben die Vertreter der eingeladenen Selbstverwaltungen ihre Gebrauchsgegenstände vorgestellt, natürlich in ihrem eigenen Dialekt. Unter dem Motto „Reden, reden lassen und zuhören“ konnte man über alte Traditionen, interessante Geschichten hören: Mirktuch (Mustertuch zu Kreuzsticharbeiten), Rumbl (Waschbrett), Taschkelradl (Teigrädchen für Maultaschen – in Tscholnok Lekwartaschkel), Krapfeeise für Tuulkrapfe (Eisenform für Rohrkrapfen), Messpiegl (Gebetbuch), Brautkranz im Kastl (Brautkranz aus Wachsblumen im Kästchen), verschiedene alte Pegleisen (Bügeleisen), Stieflknecht (Stiefelzieher, Hilfsmittel zum Ausziehen von Stiefeln) und Tanglsteckl (Gerät zum Dengeln von Sensen, Hacken usw.). Die Tscholnoker haben sogar eine Küchenecke mit Stellage für Geschirr, Sparherd, Töpfe, Salzdöschen, Häferl, Buckel- und Brotkorb, Waage, usw. extra für diese Gelegenheit eingerichtet. Passend zum Thema hat Frau Maria Karsai Gasser, Bildungsreferentin des Ungarndeutschen Pädagogischen und Methodischen Zentrums, ihr für Kindergartenkinder entwickeltes Kartenspiel mit Mundartausdrücken für ungarndeutsche Küchen-, Zimmereinrichtung und Volkstracht vorgestellt und zur Ansicht freigegeben.
Die bisherigen Mundarttage sind immer mit einem bunten Kulturprogramm bereichert worden. Diesmal haben sich die Teilnehmer die Aufnahmen heiterer Mundartszenen der vorigen Jahre angeschaut. Für den Nachmittag war auch noch das Kennenlernen und Ausprobieren des Gesellschaftsspiels „Der Weg“ geplant. Nach einer kurzen Spielanleitung haben sich die Teilnehmer in Gruppen von 3 – 4 Personen aufgeteilt und unter der Leitung von Frau Eva Priegl und Frau Marta Juhász hat das lustige, aber auch sehr lehrreiche Frage-und-Antwort-Spiel begonnen. Jeder Mitspieler ist am Ende Gewinner von neuen Kenntnissen, Informationen geworden.
Der Mundarttag war ein wohlgelungenes, fröhliches Beisammensein, eine ausgezeichnete Möglichkeit, die noch vorhandenen Mundartkenntnisse wachzurufen, Besonderheiten aus den alten Zeiten aufzuspüren und jeder konnte „rede, wie am de Schnowl gwokse is“.
Für die perfekte Organisation soll der Deutschen Selbstverwaltung Tscholnok recht herzlich gedankt werden. Wir warten auf die Fortsetzung im nächsten Jahr.
Marta Juhász
Die Mitglieder der Schowisch Runde Tscholnok
Aus dem Inhalt
Fröhliche Nachmittagsstund in Wemend
Das musikalische Brauchtum wiederaufleben lassen, die Stimmung einstiger Schwabenbälle heraufbeschwören wollte Johann Hahn, Kapellmeister der Wemender Blaskapelle, als er 2011 mit Kapellmeisterkollegen aus den umliegenden Ortschaften der Gemeinde die Kapelle 9 Branauer Musikanten gründete. Mittlerweile ist sie größer geworden, nennt sich Branauer Musikanten und als Branau-Böhmische Besetzung spielt sie auch böhmisch-mährische Musik, womit sie bei der Europameisterschaft der böhmisch-mährischen Blasmusik 2019 in Nußdorf-Debant in Osttirol einen beachtlichen internationalen Erfolg erzielte.
„Schweres Gepäck“ an der DBU
Das neue Stück der Deutschen Bühne Ungarn heißt „Schweres Gepäck“ und feiert am 19. März um 16.00 Uhr Premiere in Seksard. Das Besondere an diesem Stück: es ist ein szenischer Audio-Spaziergang, der an fünf Stationen in Seksard das Leben und Schicksal der Vertriebenen anhand einer fiktiven ungarndeutschen Familie vorstellt. Über das Stück, seine Entstehung und welchen Wert es für die ungarndeutsche Gemeinschaft heute hat, berichten zwei der Initiatorinnen des Stücks: Theresia Mann vom Budaörser Heimatmuseum Bretzfeld und Theaterintendantin Katalin Lotz.
Nachruf zum Tod von Josef Weber
Der Partnerschaftsverein und die Gemeinde trauern um den Gründer der Partnerschaft zwischen Tiedisch und Seekirch.
Sehr betroffen vom Tode des ehemaligen Bürgermeisters der Gemeinde Tiedisch waren die Mitglieder des Partnerschaftsvereins im oberschwäbischen Seekirch. Josef Weber war der Initiator der im Jahr 1996 besiegelten Partnerschaft, die bis zum heutigen Tag mit Leben erfüllt wird. Vorausgegangen waren Gespräche und Treffen auf Grund der von Josef Weber geschalteten Anzeige im Gemeindeblatt Baden-Württemberg. Auch der damalige Seekircher Bürgermeister Anton Daiber und der langjährige Vorsitzende Johannes Kiem sahen darin eine Chance des menschlichen und kulturellen Austauschs und die Brücke von Mensch zu Mensch, von Gemeinde zu Gemeinde, von Schwabe zu Schwabe.
Die Friedhofskapelle in Gara
Die Friedhofskapelle, die inmitten des Friedhofs von Gara liegt, die für gottesdienstliche und andere Bestattungszeremonien bestimmt wurde, ließen Michael Gatti und seine Frau Veronika Mészáros im Jahre 1900 erbauen. Die Grundfläche beträgt 9 x 5 Meter. Vom Haupteingang führt ein breiter Weg, an dem links und rechts die Grüfte liegen, zur Kapelle. Die wurde zur Ehre der schmerzhaften Gottesmutter Maria geweiht. Unter der Kapelle befindet sich die Familiengruft der Familie Gatti. Links vom Altar die Statue des heiligen Antonius von Padua, rechts die Statue des heiligen Franziskus von Assisi. Die sehr dekorativen Statuen stammen aus Gröden (Tirol).
Hurra wieder Tanz!
Die Fünfkirchen-Tanzgruppe unter der Leitung von Helmut Heil und Judit Mausz wurde von Frau Réka Ritecz eingeladen, den Schwabenball in Sankt Lorenz am 5. März zu eröffnen. Zóra Putler und Florina Till-Halász berichten: Wir waren sehr dankbar für die Einladung, weil wir schon seit zwei Jahren nicht auf der Bühne getanzt haben. Die Auftritte und tänzerischen Unterhaltungsmöglichkeiten haben uns sehr gefehlt. Trotz viel Übung waren wir ein bisschen nervös, aber auch sehr begeistert vor dem Auftritt. Die UnterRock-Kapelle hat für die professionelle musikalische Begleitung gesorgt. Die Tänze sind gut gelungen, die Zuschauer waren begeistert. Wir haben viele Komplimente bekommen.
Auflösung des Mundart-Preisausschreibens „die Jähn“ (apremerisch) „die Jäne“ (sawederisch und mutschingerisch)
/in Aktuell, Neue Zeitung /von BachDorottyaDie Jähn (die Jäne) ist ein altfuldischer Mundartausdruck aus der Landwirtschaft und leitet sich aus dem Verb: „ja(h)nen“ ab, vgl. Jahn (Deutsches Rechtswörterbuch – DRW). Sie bezeichnet eine bestimmte Landfläche (s. u. „II“ ebenda) und wird somit (vgl. unter „II1“) als der Teil einer bebauten Fläche, den eine Person zur Bestellung oder Aberntung vor sich hat und in einem Gang (siehe Etymologie) erledigt; dann auch „Arbeitspensum“ genannt.
Gedenken an die Vertreibung der Ungarndeutschen in Sachsen
/in Aktuell, Neue Zeitung, NZ /von BachDorottyaMit einer Kranzniederlegung an der Gedenktafel an der Grauen Kaserne wurde am 19. Januar 2025 im sächsischen Pirna an die aus Ungarn vertriebenen Deutschen erinnert.
Gedenkspaziergang und -feier zum 80. Jahrestag der Verschleppung der Deutschen aus Elek
/in Aktuell, Neue Zeitung, Unkategorisiert /von BachDorottyaEin aus vierzig umgebauten Viehwaggons bestehender Zug verließ den Bahnhof Elek am 11. Januar 1945 um 13 Uhr – wie es sich später herausstellte – nach Kriwoi Rog in der Sowjetunion (heute Krywyj Rih in der Ukraine) mit 1903 zur Zwangsarbeit verschleppten arbeitsfähigen Frauen von 17 bis 35 Jahren und Männern von 16 bis 45 Jahren deutscher Abstammung.
Marok: Die Erinnerungen an das „HAUS“ bleiben immer schön
/in Aktuell, Neue Zeitung /von BachDorottyaIch heiße Molnár Lászlóné, geboren als Erzsébet Mancz am 15. Dezember 1940 in Marok (damals Püspökmárok, heute Erdősmárok), einem kleinen ungarndeutschen Dorf im Komitat Branau.
Gala in Komitat Wesprim
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDer Herbst schenkte uns ein herrliches Wetter mit heiterem Sonnenschein und bunten Blättern, ideal für die Wesprimer Komitatsgala am 12. Oktober in Papa. Zu Anfang zelebrierte Hochwürden Zoltán Tál eine innige deutschsprachige Messe in der Benediktinerkirche im Herzen der Stadt, stilvoll und angemessen auch für die Segnung der Preise, die später verliehen wurden.