“Es ist wichtig, einen würdigen Ort zum Erinnern zu haben” Jesusstatue und Gedenkstätte in Maisch feierlich eingeweiht
Im vergangenen Jahr wurde mit Unterstützung von Privatpersonen und der Bevölkerung von Maisch, mit viel ehrenamtlicher Arbeit der Alte Friedhof in der Branauer Gemeinde aufgeräumt und eine Gedenkstätte angelegt. Laut Angaben der Deutschen Nationalitätenselbstverwaltung Maisch stammt der Großteil der Grabsteine von örtlichen ungarndeutschen Familien. Mit dem neuen Erinnerungsort konnte die letzte verbliebene historische Spur der Maischer Ungarndeutschen aus dem 19. und 20. Jahrhundert für die Nachkommen bewahrt werden.
In der ersten Hälfte des Jahres 2021 wurde auf dem Friedhof eine Jesusstatue mit der Aufschrift „Jesus, ich vertraue auf dich“ aufgestellt. Die Kosten des Standbildes wurden vom Ministerpräsidium mit 1.200.000 Forint als Projekt der Gemeinschaften der in Ungarn lebenden Nationalitäten unterstützt. Die zusätzlichen Kosten wurden von der Deutschen Selbstverwaltung Maisch und zwei Privatpersonen gespendet. Die Statue soll nach dem Willen der örtlichen Deutschen Selbstverwaltung die Vergangenheit mit der Gegenwart verbinden, da die Dorfgemeinschaft ihren Ahnen, die heute im Alten Friedhof ruhen, sehr viel zu verdanken hat. Darüber hinaus ist eine weitere Funktion der Statue, die Grabsteine zu ersetzen, die im Laufe der Jahre vom Alten Friedhof verschwunden sind.
Die feierliche Einweihung der Jesusstatue fand am 30. Mai statt, zelebriert von Diakon László Bacsmai. Die Vorsitzende der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen, Ibolya Hock-Englender, wies in ihrer Festrede darauf hin, dass es wichtig ist, eine würdige Gedenkstätte zu haben, wo man sich erinnern kann, aber dass es auch notwendig ist, mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken. „Ich hoffe, dass dieser Garten auch dafür genutzt wird, dass die Kinder der Ortschaft kleine Projekte durchführen, wie z. B. mit Pauspapier und Bleistift die Namen nachzeichnen und dann im Unterricht farbig gestalten, oder eben Inschriften sammeln, wenn es diese gibt, eventuell die Ziermotive. Eine kleine Ausstellung dazu in der Schule wird diesen Ort hier und jene, deren Grabsteine hier stehen, weiterleben lassen.“
Foto: Peter Máy und Deutsche Selbstverwaltung Maisch
Aus dem Inhalt
Stammtisch in Neudörfl: Das Buch zum Projekt
Der Stammtisch bedeutet eine Möglichkeit, sich in deutscher Sprache auszutauschen bzw. die Mundart der Gemeinden Neudörfl und Saar kennen und sprechen zu lernen. Aus diesen beiden Gemeinden kommen die Teilnehmer des Deutschklubs, genannt „Stammtisch“, seit dem 8. Januar 2020, am ersten Mittwoch jeden Monats zusammen. Anfangs versammelte sich die kleine Gruppe im Neudörfler Kulturhaus. Nach der dritten Sitzung konnten die Treffen wegen der Corona-Pandemie nur online, durch Videokonferenzen abgehalten werden. Wir haben die Möglichkeiten genutzt und die Teilnehmer, sowohl Jugendliche als auch Senioren, nahmen die Herausforderung an und plauderten miteinander, als ob nichts geschehen wäre. Das war eine Riesenfreude für mich! Das bedeutete, dass auch andere davon überzeugt sind, dass uns die deutsche Sprache, die Mundart und damit die Kultur der Ungarndeutschen sehr wichtig sind.
Harruckern-Gedenkfeier in Orosháza
Wegen der Pandemie konnte die Deutsche Nationalitätenselbstverwaltung wieder nur eine „stille“ Kranzniederlegung an der Harruckern-Gedenktafel organisieren. Jedes Jahr fand die Kranzniederlegung am 24. April statt, an dem Tag begann vor 277 Jahren die dritte Neubesielung der Gemeinde. „Wir erweisen Baron Johann Georg von Harruckern die ihm gebührende Ehre, obwohl er Sprößling eines fremden Landes war, hat er Handlungen vollbracht, welche jedem Ungarn zum Ruhme gereicht hätten.“ Mit diesem Zitat von Historiker Emil Kismarjai-Konrad begann Lajos Abonyi, der 1. Vorsitzende der DMS in Orosháza, am 28. Mai vor der Harruckern-Gedenktafel seine kurze Festrede.
Geigenklänge nach Orgeltönen
Teréz Pichner ist eine von denen, die in meinen Kindheitserinnerungen tiefe Wurzeln schlugen. Sie wohnte mit ihrer aus Banda/Bánd stammenden Mundart sprechenden Familie in Herend, gegenüber unserem Familienhaus, so ergab es sich, dass ich mit ihr und ihrer Schwester eine gute Freundschaft pflegte. „Der Pichner Franzi“, der Vater der beiden Mädchen, war der bekannte Akkordeonspieler im Heimatdorf Banda. Er verstand es, Lust zum Singen und Tanzen zu machen. Sein Akkordeon verstummte vor einigen Jahren, aber die Liebe zur Musik lebte und lebt in seinen beiden Töchtern weiter.
Die Kapelle des heiligen Johannes von Nepomuk in Schomberg
Im Branauer Dorf Schomberg finden wir in der Nähe des Sauska-Schlosses, der serbisch-orthodoxen Kirche gegenüber, unmittelbar am Bachufer, ans Wohnhaus des bekannten ungarndeutschen Schriftstellers Josef Michaelis angeschlossen, die Kapelle des heiligen Johannes von Nepomuk. Wie wir aus dem Manuskript über Schomberg und Ketschinge von Valentin Pintz, dem ehemaligen Abtpfarrer von Schomberg erfahren, findet das imposante Bauwerk bereits im ersten Visitationsprotokoll der Pfarre Erwähnung. Dieses wurde nach der mit einer Firmungsfeier verbundenen Einweihung der neuen Kirche, am 13. Mai 1783 anlässlich des Besuchs des Fünfkirchner Bischofs Paul Eszterházi verfasst. Die Visitatio Canonica dokumentiert bereits zwei Heiligenstatuen in der Ortschaft: die des heiligen Johannes von Nepomuk sowie ein Standbild des heiligen Florian. Die Statue stand also bereits im Jahr 1783, man weiß jedoch nicht Bescheid, wann sie auf ihren jetzigen Platz, in die im Barockstil erbaute Kapelle kam.
Erste Online-Sprachkurse der GJU
Im Fokus stand die Entwicklung der Kommunikationsfähigkeiten
Mitte März startete die Gemeinschaft Junger Ungarndeutscher zwei Sprachkurse für ungarndeutsche Jugendliche, einen auf dem Niveau A1-A2 und einen anderen für Fortgeschrittene auf dem Niveau B1-B2. Die Kurse liefen über zwölf Wochen und fanden wöchentlich einmal anderthalb Stunden lang statt. Da wir die allgemeine Erfahrung haben, dass viele junge Ungarndeutsche Angst vorm freien Sprechen haben und die Schulstunden oft nicht ausreichen, um die im wahren Leben wichtigen Kommunikationsroutinen zu erlernen, legten wir den Schwerpunkt des Kurses auf die Entwicklung von Kommunikationsfähigkeiten. Die Teilnehmer, die sich praktisch aus den verschiedensten Teilen des Landes gemeldet haben, hatten die Möglichkeit, in Form von verschiedenen Dialogen und Situationsübungen ihre Sprachkompetenz zu fördern.
Nachruf auf Márton Kalász „Ich bleibe jetzt – ich will nicht sagen leider – ungarischer Schriftsteller“
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterInventarisieren? Fortgesetzt
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterErfahrungsreiche Studienreise nach München
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterDer Nannaer „Edelweiß“ Deutsche Nationalitätenchor feierte 20-jähriges Jubiläum
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeterWerischwarer Ausflug ins Tokajer Bergland
/in Aktuell, Neue Zeitung /von retipeter