Künftige Kindergartenpädagoginnen im Kindergarten in Schorokschar

Als Hochschulabsolventin der ELTE, Fakultät für Grundschul- und Kindergartenpädagogik, Fachbereich Kindergartenpädagogik, Fachrichtung Deutsch als Nationalitätensprache, stieß ich bei der Suche nach einer Praxisstelle auf den Kindergarten in der Szitás utca in Schorokschar. Bereits bei meinem ersten Besuch fand ich die Institution sehr nett und sympathisch. Ich war sehr glücklich, als ich mitbekommen habe, dass der Kindergarten mich als Praktikantin gerne annehmen würde.

Während meines achtwöchigen Praktikums habe ich Einblick in die Bewahrung der deutschen Traditionen bekommen. Es wurden mehrere ungarndeutsche Kunsthandwerke im Kreis der Kinder bekannt gemacht. Einmal verwendeten wir Blaudrucktechniken, um Schals und Tischdecken herzustellen. Ein anderes Mal lernten die Kinder weben und sangen dabei deutsche Kinderlieder. In diesem Kindergarten gibt es einige Kindergärtnerinnen, die noch Dialekt sprechen. Sie singen für die Kinder gerne in der Mundart.

Ich konnte viel von meiner Mentorin Frau Maria Engert lernen über die Weitergabe von ungarndeutschen Traditionen. Während der Zusammenarbeit mit ihr konnte ich sehen, wie eine erfahrene, engagierte Pädagogin mit Kindern umgeht.

Es bereitete mir eine große Freude, die Gelegenheit zu bekommen, meine achtwöchige Abschlusspraxis in diesem Kindergarten zu absolvieren. Ich möchte mich bei der Kindergartenleiterin Frau Susanna Egresi Beck und meiner Mentorin Frau Maria Engert bedanken, dass sie mich wochenlang unterstützt und professionell beraten haben.

Sie haben mir einen großen Schub in meiner beruflichen Zukunft als Kindergärtnerin gegeben. Im Laufe des dreijährigen Kurses habe ich gelernt, dass viele Studentinnen, die später als Kindergärtnerinnen ihren Abschluss gemacht haben, einen anderen Kurs belegen oder woanders arbeiten werden. Aus diesem Grund gibt es im ganzen Land einen großen Mangel an und eine große Nachfrage nach Kindergärtnerinnen. Daher halte ich es für wichtig, dass ich zu Beginn meiner Karriere neben der Professionalität auch ein starkes Engagement besitzen sollte.

Ich nehme am Stipendienprogramm für Nationalitätenpädagogen teil. Der Zweck der Unterstützung ist die Sicherung des Nachwuchses an deutschen Nationalitätenpädagogen. Ich halte es für eine große Möglichkeit, dass die Nationalitäten-Hochschulabsolventen unterstützt werden und ich als deutsche Nationalitäten-Kindergartenpädagogin arbeiten kann.

Kinga Sólyom

Ich bin Alexandra Samu (22), studiere Kindergartenpädagogik und bin Stipendiatin des Stipendienprogramms für Nationalitätenpädagogen. Ich besuche die Eötvös-Loránd-Universität Budapest, Fakultät für Erzieher- und Grundschullehrerbildung. Dank des Stipendiums der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen (LdU) konnte ich beruflich viel vorankommen. In diesem Jahr machte ich mein letztes Praktikum in Schorokschar, im Kindergarten Nr. I. Ich möchte der Leiterin der Institution Frau Egresi Zsuzsanna Beck und meiner Mentorin Maria Engert für die fachliche Hilfe und Unterstützung danken. Während dieser paar Wochen habe ich viel gelernt und ich bin überzeugt davon, dass ich in den späteren Jahren als deutsche Nationalitätenkindergärtnerin arbeiten und die Traditionen der Ungarndeutschen weitergeben möchte.

Mehr als 40 Jahre arbeite ich als ungarndeutsche Kindergärtnerin. Es macht mir immer eine große Freude, wenn ich an die Jugend – an die, die kinderfreundlich sind und Interesse haben für die ungarndeutschen Bräuche – meine Kenntnisse weitergeben kann. Kinga Sólyom und Alexandra Samu haben ihr Praktikum in meiner Kindergruppe (Igel-Gruppe) im Kindergarten Szitás utca in Schorokschar absolviert.

Sie haben an der Uni sichere deutsche Sprachkenntnisse erworben und eine gute pädagogische Vorbereitung bekommen. Auf dieser Basis konnte ich die Studentinnen in die praktischen Tätigkeiten einführen. Ich bin sehr stolz darauf, dass ihre deutsche Abschlussbeschäftigung trotz Pandemie sehr gut gelungen ist.

Ich wünsche den Studentinnen zu ihrer Arbeit als deutsche Nationalitäten-Kindergärtnerinnen viel Erfolg!

Ich bedanke mich bei Frau Susanna Egresi Beck, der Leiterin des Kindergartens, bei der Selbstverwaltung des Budapester XXIII. Bezirks und bei der Schorokscharer Deutschen Nationalitätenselbstverwaltung, dass sie meine Mentorarbeit nicht nur moralisch, sondern auch finanziell unterstützt haben.

Maria Engert

Aus dem Inhalt

Pro Cultura Minoritatum Hungariae

In Anerkennung hervorragender Leistungen auf dem Gebiet der Bildung und Kultur der ungarländischen Nationalitäten überreichte der stellvertretende Ministerpräsident Zsolt Semjén anlässlich des Welttages der kulturellen Vielfalt, des Dialogs und der Entwicklung (21. Mai) an dreizehn Vertreter der ungarländischen Nationalitäten den Preis Pro Cultura Minoritatum Hungariae. Die Feierstunde fand am 17. Mai im Bulgarischen Kulturzentrum in Budapest statt. Für seine herausragende Arbeit in der Erforschung und Präsentierung der traditionellen Kultur der Sathmarschwaben erhielt Dezső Kardos den Preis. Neben seiner Tätigkeit als Ingenieur erforschte er als Autodidakt das schwäbische Erbe von Wallei, Merk und Zajta an der rumänischen Grenze und publizierte es in mehreren Büchern. Damit trug er zur Bewahrung des kulturellen Erbes seiner Heimat bei.

Der Garten Eden und wir, Menschen

Meldungen zufolge sind während der Menschheitsgeschichte noch nie so große Flächen vom Regenwald abgeholzt worden, als in den vergangenen zwölf Monaten. Es ist wohl ein Gemeinplatz davon zu sprechen, dass diese Waldungen die grüne Lunge unseres Planeten sind, wenn auf der anderen Seite der Waage Profit und Habgier ins Gewicht fallen. Selbst wenn der verursachte Schaden unwiderruflich und irreparabel ist, wenn dabei Arten von Tieren und Pflanzen für immer von unserem Planeten verschwinden. Die Frage kann man ganz sicher auch aus jenem pragmatischen Gesichtspunkt betrachten, dass Menschen sich ernähren müssen, dass es selbst in der Bibel steht, dass der Mensch sich die Welt untertan machen soll. Allerdings denke ich, dass wenn wir schon zu Gutsverwaltern in Gottes Schöpfung ernannt worden sind, uns dabei auch eine Verantwortung auferlegt worden ist.

Ausschreibungen

Nachwuchsseminar 2021 und Forschungspreis 2021

Die Kommission für Geschichte und Kultur der Deutschen in Südosteuropa (KGKDS) schreibt ein Nachwuchsseminar für Studierende und Doktoranden aus; Thema: „Fragen der Typologisierung der Stadt im Donau-Karpaten-Raum im langen 18. Jahrhundert“. Das Seminar findet am 23.9.2021, 9–16 Uhr im Bildungshaus Retzhof bei Leibnitz, Dorfstraße 17, 8435 Wagna (Steiermark, Österreich) statt. Es wendet sich an Studierende höherer Semester sowie Doktoranden aller Disziplinen, insbesondere aus den Bereichen Geschichtswissenschaft, Geographie, Literaturwissenschaft und Empirische Kulturwissenschaft. Ebenso wird der Forschungspreis deutsche Geschichte und Kultur in Südosteuropa für herausragende Dissertationen, Habilitationen und Forschungsarbeiten, die die deutsche Geschichte und Kultur im multikulturellen Umfeld der Region thematisieren, ausgeschrieben. Mit dem Preis wird einerseits die Aufmerksamkeit auf eine Region gelenkt, die sich durch eine große ethnische, religiöse, kulturelle und nationale Vielfalt auszeichnet. Dieser Raum wurde von Deutschen im Wechselspiel mit anderen Ethnien mitgestaltet und -geprägt. Andererseits sollen mit dem Preis insbesondere Nachwuchsforscher*innen jedweder nationalen, ethnischen, religiösen und sprachlichen Zugehörigkeit gefördert werden.

Online-Vollversammlung der GJU: Präsidentin Blanka Jordán für weitere zwei Jahre wiedergewählt

Die jährliche Vollversammlung der Gemeinschaft Junger Ungarndeutscher fand am 15. Mai in außerordentlicher Form statt. Leider war es den aktuellen Regelungen gemäß immer noch nicht möglich, sich persönlich in Sankt Martin zu treffen. So wurde die Sitzung online organisiert. Die wichtigsten Tagesordnungspunkte waren natürlich die Wiederwahl der seit 2017 amtierenden Präsidentin Blanka Jordán aus Boschok sowie der Beitritt eines neuen Freundeskreises aus dem Komitat Tolnau. Darüber hinaus wurden auch andere aktuelle Fragen aus dem Leben der Organisation besprochen.

Bewirb Dich als „Auslandsdeutsche des Jahres“!

Der Wettbewerb „Auslandsdeutsche des Jahres“ ist eine Gemeinschaftsaktion der deutschsprachigen Auslandsmedien in aller Welt. Auch in diesem Jahr findet wieder eine Wahl statt. Bei dem Wettbewerb geht es nicht in erster Linie um Schönheit, sondern vor allem um das Engagement für die eigene Kultur. Er richtet sich an die jüngeren weiblichen Mitglieder der deutschen Gemeinschaften und Minderheiten rund um den Globus, um diese zu motivieren und für ihr Engagement zu belohnen. Du kannst Dich selbst bewerben oder andere als Kandidatinnen für den Ehrentitel vorschlagen.

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Künstlerische Neuorientierung wegen der Pandemie: Schauspielerin Ildikó Frank ist auch online voll in ihrem Element