Bereits seit 2011 vergibt das Ministerium für Humanressourcen jährlich ein Stipendium an sozial benachteiligte Schüler von Nationalitätenschulen mit besonders guten schulischen Leistungen, um sie auf ihrem weiteren Bildungsweg zu unterstützen. Stipendien können Schüler anhand der Empfehlung ihrer Schulen beantragen und zwei Jahre lang, bis zur Matura, erhalten.
Für die Schuljahre 2016/2017 und 2017/2018 steht ein finanzieller Rahmen von insgesamt 28 800 000 HUF zur Verfügung, von dem 14 000 000 HUF aus dem Jahreshaushalt 2016 finanziert werden. Das Stipendium erhielten 2016 insgesamt 20 Schüler, unter ihnen neun angehende Maturanden von ungarndeutschen Schulen bzw. Schulen mit erhöhtem Deutschunterricht.
Foto: Bajtai László
Aus dem Inhalt
Ein Vierteljahrhundert Stafette: „Gefühlte Präsenz der literarischen Tradition des Banats“
Zu einem breit gefächerten Programm – zu einem Symposium, zu Buchvorstellungen, Autorenlesungen sowie zu einem Kulturprogramm – lud der Literaturkreis „Stafette“ nach Temeswar ein. Anlass bieten die vergangenen 25 Jahre, die es nun zu feiern gilt: eine Zeit, die durch eine Summierung, durch das Bilanzziehen Würdigung erfährt. Ein Vierteljahrhundert im Dienste der rumäniendeutschen Literatur wurde am 20. und 21. Oktober im Temeswarer Adam-Müller-Guttenbrunn-Haus festlich begangen.
Deutsche Sprache – schöne Sprache
Erfolgreiche Teilnahme an grenzüberschreitenden Wettbewerben
Die Schüler von Keresztesné Viktória Wágner in der Schorokscharer Antal-Grassalkovich-Grundschule mögen die deutsche Sprache sehr. Sie beschäftigen sich sogar in ihrer Freizeit gerne mit deutschen Themen. Sie haben schon viermal mit deutschen Theaterstücken am Wettbewerb Kleine Szenen der Hauptstadt teilgenommen. Jedes Jahr haben sie in Schorokschar gewonnen und zweimal in der Budapester Runde den ersten Preis bekommen.
„Es macht uns allen Spaß und motiviert die Schüler sehr. Seit Jahren mache ich die Erfahrung, dass Schüler, die am Rezitationswettbewerb oder am Wettbewerb Kleine Szenen teilnehmen, im Deutschunterricht viel mehr erreichen, bessere Noten bekommen. Die Vorbereitung und die erfolgreiche Teilnahme befördern die Kinder“, meint Frau Wágner.
Namen von „Malenkij Robot“ verewigt
Bei der Gedenkfeier an die Opfer von Arad in Kleindorog am 9. Oktober wurde auch die Gedenktafel eingeweiht, auf der die Namen der 73 Opfer von „Malenkij Robot“ zu lesen sind. Die Tafel ließ die Deutsche Nationalitätenselbstverwaltung von Kleindorog (Vorsitzender János Fetzer) anfertigen.
Aus Kleindorog sind vor allem junge Frauen in die Sowjetunion verschleppt worden, wo 23 von ihnen auch den Tod fanden, führte Michael Mayer, Altdiözesanbischof von Fünfkirchen, aus. Otto Heinek, Vorsitzender der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen, hob hervor, dass die Deutschen in Ungarn von ihren vergangenen Erprobungen sprechen sollten, damit diese aufgearbeitet werden können.
„Wir feiern…“ Zehn Jahre Willander Deutsche Jugendtanzgruppe
„Feiern ist schön! Zehn Jahre sind vielleicht keine lange Zeit, aber für uns, die bei Null angefangen haben, sind es die vergangenen zehn Jahre wert zu feiern“, sagte Elisabeth Troszt in ihrer Begrüßungsrede zur Jubiläumsfeier der Willander Deutschen Jugendtanzgruppe. Die erste ungarndeutsche Kindertanzgruppe gründete Elisabeth Troszt, Leiterin des Ungarndeutschen Kulturvereins von Willand, mit ihren eigenen Grundschülern im Jahre 1994. Die ersten Tänze lernten die Schüler von einem Mitglied der Leőwey-Tanzgruppe, Krisztina Várhalmi. Später übernahmen Attila und Dalma Czinczár die Organisationsarbeiten und das Unterrichten der Tänze. Die Gründung der Jugendtanzgruppe unterstützte auch Josef Wenczl aus Werischwar, indem er seine Choreographien durch Eva Treitz, Leiterin der Bawazer Tanzgruppe, den Willandern zur Verfügung stellte.
Praktikum im Ungarndeutschen Kultur- und Informationszentrum und Bibliothek – Studentin Aliz Horváth: viel gelernt
Aliz Horváth kommt aus Mischlen (Branau) und hat das Valeria-Koch-Bildungszentrum in Fünfkirchen besucht. Sie ist gegenwärtig Studentin der Universität Passau und studiert mit einem DAAD-Stipendium Staatswissenschaften (BA), mit den Schwerpunkten Politik und Öffentliches Recht. Sie hat ungarndeutsche, ungarische und kroatische Wurzeln. Im Valeria-Koch-Bildungszentrum hat sie viel über die ungarndeutsche Kultur erfahren und ist nun seit sieben Jahren Mitglied in der bekannten Leőwey-Tanzgruppe in Fünfkirchen und so auch Mitglied der GJU. Sie nahm erfolgreich am Landeswettbewerb der Mittelschüler (OKTV) teil, wo sie in Deutsch als Minderheitensprache den ersten Platz belegte. Sie hat das Nationalitätenstipendium des Ministeriums für Humanressourcen bekommen und 2014 wurde sie für ihre ausgezeichnete schulische Leistung und ihre langjährige aktive Tätigkeit für die Ungarndeutschen auch mit dem Valeria-Koch-Preis ausgezeichnet.
NZ 44/2016